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Internationale Politik Schuldenerlass für Schurkenstaaten, Dollars für Despoten

sysiphus
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Schuldenerlass für Schurkenstaaten, Dollars für Despoten
geschrieben von sysiphus
Zwar gibt es auch einige Seitenhiebe auf USA und EU, jedoch ist diese Überschrift eines SPIEGEL-ONLINE Artikels vom 16.01.2007, auf die kommunistische Volksrepublik China gemünzt. Hier der Link

Die "Allgemeine Zeitung" - Älteste Tageszeitung Namibias, stellt in einem Dossier die Frage: " Ist China eine Alternative?" und berichtet über Aktivitäten der Volksrepublik China in Afrika. Es gibt international mehr bemerkenswerte Ereignisse, Zustände und Akteure, als die, die hier im Seniorentreff meistens im Fokus sind, wie USA, Israel, Gaza und der "Leopard-Pamzer-Deal". Besonders Geschehnisse direkt vor unserer "Haustür" stattfinden, sollten Kritik hervor rufen, wie beispielsweise die Hofierung des mit Haftbefehl wegen mutmaßlichem Völkermord gesuchten sudanesischen Präsidenten Al-Baschir, durch China.

"China kaufte 2,8 Millionen Hektar in der DR Kongo. Der dortige Regenwald soll hauptsächlich der Palmölproduktion weichen. Die Regierung Mosambiks erlaubt für zwei Milliarden US$ die Ansiedlung von 10000 chinesischen Bauern. Peking stellte als zusätzlichen Anreiz drei Millionen Dollar an Militärhilfe bereit.

Peking war dabei mit der Wahl der Geschäftsfreunde keinesfalls zimperlich: Sudan, Gabun, Äquatorialguinea, Simbabwe, Angola und diverse andere Diktaturen und Kleptokratien wurden unter Verweis auf die strikte Politik einer Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten zu den Einfallstoren der chinesischen Offensive, die sich vorrangig an den Öl- und Gasvorkommen sowie diversen anderen Metallen und Mineralien in diesen Ländern interessiert zeigte.

Während afrikanische Regierungen meist den neuen potenten Partner und dessen Wirtschaftsinteressen mit offenen Armen empfangen, sind die Reaktionen aus der jeweiligen Bevölkerung erheblich gemischter. Chinesische Firmen, die oft nicht nur das Kapital und Know-how, sondern auch die ungelernten Arbeiter mit ins Land bringen, werden als Bedrohung der eigenen Existenz empfunden. Lokale Textilindustrien sind der Billigware aus China nicht gewachsen. Die heimische Bauindustrie kann den Offerten chinesischer Konkurrenz nicht entgegentreten. Sie unterliegt den staatlichen Arbeitsgesetzen und Mindestlöhnen. Diese werden von chinesischen Firmen häufig missachtet, damit sie die lokalen Baufirmen unterbieten können.

Die angolanische Oligarchie konnte sich z.B. den Forderungen der westlichen multinationalen Ölgesellschaften nach Transparenz der Einnahmen aus der Ölförderung dadurch entziehen, dass sie neue Lieferverträge mit chinesischen Firmen schloss, die keine Fragen stellen. Nicht nur im Falle Simbabwes und des Sudans profitieren „Schurkenstaaten“ von einer Geschäftsbeziehung, der Demokratie und Menschenrechte ziemlich schnuppe sind. "Allgemeine Zeitung"
Karl
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Re: Schuldenerlass für Schurkenstaaten, Dollars für Despoten
geschrieben von Karl
als Antwort auf sysiphus vom 14.07.2011, 16:02:56
Anstatt über alte Kamellen von 2007 zu diskutieren, wäre es doch viel eher angebracht, sich der derzeitigen Deals von Angela Merkel mit Angolas korrupter Elite zu widmen?

Karl
olga64
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Re: Schuldenerlass für Schurkenstaaten, Dollars für Despoten
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 14.07.2011, 16:15:33
Auch Angola hat Ölvorkommen - sollte nie vergessen werden - dies dürfte auch der Beweggrund sein. Ausserdem wurde ja noch nichts geliefert, sondern vorläufig ein Angebot abgegeben. Kann ja gut sein,dass Angola wo anders kauft, oder?
Wäre es nicht sinnvoll, wenn der Lieferant künftig Bedingungen an eine Lieferung knüpft, z.B., dass das Volk zukünftig etwas hat von den Öleinnahmen (was ja bisher nicht der Fall ist). Olga

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EehemaligesMitglied58
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Re: Schuldenerlass für Schurkenstaaten, Dollars für Despoten
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf Karl vom 14.07.2011, 16:15:33
Anstatt über alte Kamellen von 2007 zu diskutieren, wäre es doch viel eher angebracht, sich der derzeitigen Deals von Angela Merkel mit Angolas korrupter Elite zu widmen?

Karl
geschrieben von karl


Naja Karl, deutlicher kann man die hier gewünschte linie nicht vorgeben.
sysiphus
sysiphus
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Re: Schuldenerlass für Schurkenstaaten, Dollars für Despoten
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf Karl vom 14.07.2011, 16:15:33
sueddeutsche zeitung - 17.06.2011

"Mit entwaffnender Ehrlichkeit hat Chinas Regierungssprecher erklärt, warum sein Land noch in diesem Monat den roten Teppich für den sudanesischen Präsidenten Omar al-Baschir ausrollt, also für einen Mann, der wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit mit einem internationalen Haftbefehl gesucht wird".

"Sudan sei Pekings drittgrößter Handelspartner in Afrika, Tendenz steigend, sagte der Mann. Dass China zwei Drittel der sudanesischen Ölförderung aufkauft und der größte Waffenlieferant Sudans ist, sind Details, die er nicht erwähnte, die allerdings allgemein bekannt sind".

In der ARD-Tagesschau wurde berichtet: Der Hauptkunde (Sudans) China bezahlt das Öl nicht mit Geld, sondern mit Waffen.

HUMAN-RIGHTS-WARSCH 13.April 2010: "Angola ist der größte Erdölförderer in Subsahara-Afrika, doch Millionen Angolaner haben nur eingeschränkt Zugang zu grundlegenden sozialen Leistungen. [..[ Dies könnte auch der chinesischen Regierung Gelegenheit geben, die mangelnde Transparenz und Verantwortlichkeit zur Sprache zu bringen. Der chinesische Staat und chinesische Firmen gehören zu den wichtigsten Investoren, Handelspartnern und Abnehmern für Angolas Ölwirtschaft. Sowohl die chinesische Regierung als auch Unternehmen haben Milliarden in sogenannte Öl-für-Infrastruktur Geschäfte investiert - zur Regierungsführung in Angola und anderen Staaten schwiegen sie jedoch weitgehend"


"Alte Kamellen"? Sind die vorstehenden Meldungen alte Kamellen? In der Jetztzeit liefern die chinesischen Kommunisten Waffen gegen Öl nicht nur an Sudan. Auch andere afrikanische Despoten-Staaten, wie das seit 30 Jahren von dem linken Präsidenten Santos regierte Angola kommen in diesen "Genuß". Soll das hier auf kein Interesse stoßen, keinen Kommentar wert sein?

sysiphus...



hugo
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Re: Schuldenerlass für Schurkenstaaten, Dollars für Despoten
geschrieben von hugo
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 14.07.2011, 18:24:29
Naja Karl, deutlicher kann man die hier gewünschte linie nicht vorgeben.(gram)

hm gram Du meinst, wir sollten lieber nicht vor der eigenen Haustüre kehren sondern anderswo älteren Staub aufwirbeln ??


China ist doch wohl -nach Deinen ehemaligen Wertungen bei anderen Diskussionen- ein kommunistischer Staat, also einer der seine Wirtschaft in Grund und Boden wirtschaftet, bald marode und pleite ist wie bei den sozialistischen Beispielen vor der Wende auch.

Da werden wir uns doch sehr hüten, denen von unseren tollen kapitalistischen Erfahrungen zu erzählen, sondern lassen sie voll in die Misere laufen um danach als lachender Dritter,,usw usf,,,

oder haste Deine Meinung etwa nun geändert vonwegen im Westen war und ist alles immer viel besser erfolgreicher usw ??

ich glaub lieber gram, so allmählich werden Wir uns wohl einen anderen Blickwinkel zulegen müssen vonwegen wer zuerst und noch viel erfolgreicher der Pleite nahe kommt *g*

hugo


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adam
adam
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Re: Schuldenerlass für Schurkenstaaten, Dollars für Despoten
geschrieben von adam
als Antwort auf hugo vom 14.07.2011, 20:03:27
@hugo,

auch wenn man vor der eigenen Tür zu kehren hat, ist deshalb das, was China macht, nicht automatisch gut zu heißen. Das, was man über die Methoden Chinas in Afrika hört, ist es doch genau das, was Du und andere, am ehemaligen europäischen Kolonisalismus und dessen Ausbeutung, kritisiert.

Außerdem gebe ich zu bedenken, daß Europa in Afrika immer mit der Frage, entweder wir oder andere, rechnen muß. Wenn wir immer zurückstehen, können wir bald nirgends in der Welt mehr mitreden. Dieses Thema hat seine Berechtigung.

--

adam



hugo
hugo
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Re: Schuldenerlass für Schurkenstaaten, Dollars für Despoten
geschrieben von hugo
als Antwort auf adam vom 14.07.2011, 20:39:16
auch wenn man vor der eigenen Tür zu kehren hat, ist deshalb das, was China macht, nicht automatisch gut zu heißen. (adam)

ja adam,,da werden sich doch keine Gewissensbisse bei deutschen Regierungen zeigen ??

Der gute Freund von übern großen Teich geht da doch noch viel, viel weiter, der versuchts notfalls sogar mit Krieg, was man von den Chinesen nicht behaupten kann. (Gott sei Dank)

Wie wärs denn wenn wirs mal nach dem Motto "Nicht gegen die Chinesen sondern mit Ihnen" versuchen...wir sind ja sonst nicht pingelig, wie man gerade bei den Merkelreisen sehen kann.

Wer Schurke ist wird doch nicht durch den Schurken sondern durch unsere Politiker bestimmt und das kann sich ganz schnell ändern ohne das sich der Schurke ändert, wie wir schon erlebt haben.

aber das hast ja auch Du gerade mit dem Satz: "entweder wir oder andere," schon recht klar bestätigt das es zuvörderst ums Ziel geht und weniger um edles Tun und dafür auch krumme Wege in Kauf genommen werden,,

hugo

adam
adam
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Re: Schuldenerlass für Schurkenstaaten, Dollars für Despoten
geschrieben von adam
als Antwort auf hugo vom 14.07.2011, 21:38:44
@hugo,

wo in Afrika die Chinesen sind, sind die Chinesen, da gibt es kein Miteinander. Das Thema bezieht sich eben mal nicht auf die USA. Sysiphus macht auf die Welt aufmerksam und die besteht nicht nur aus den "bösen" Amerikanern. Da gibt es jede Menge Böse, auf die eingegangen werden muß.

--

adam

hugo
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Re: Schuldenerlass für Schurkenstaaten, Dollars für Despoten
geschrieben von hugo
als Antwort auf adam vom 14.07.2011, 21:45:24
hm adam, ich weiß nicht genau wie die Chinesen das machen, aber ich hab den Eindruck das sie sehr fair mit Ihren Handelspartnern in Afrika umgehen und zwar in einer Art und Weise wie das diese Länder von uns nie gewöhnt waren.

Damit meine ich nicht zuerst deren scheinbare Gleichgültigkeit gegenüber dem jeweiligen Gesellschaftssystem mit welchem sie Handel treiben, sondern die ausgeglichenen Handelsbilanzen. Es scheint also einen gegenseitigen Vorteil zu geben (auch wenn diese Vorteile, wie bei solch Handeln üblich, nicht beim letzten Afrikaner und letzten Chinesen ankommen)

Beeindruckend ist die Geschwindigkeit und Rasanz mit welcher die Chinesen die Handelsbilanzen vervielfachen.
1960 ca 100 Millionen Dollar Bilanz China-Afrika
1980 eine Milliarde $(also verzehnfacht)
2008 100 Milliarden $

Auch im Umgang mit Agrarsubventionen, Einfuhrbeschränkungen und Zöllen läßt sich China nicht von den westlichen Beispielen mitreißen bei denen es zumeist ums Fesseln anlegen, ums abhängig machen ging.

Und was die Chinesen in Afrika bezüglich Konsumgüterproduktion und Infrastrukur auf die Beine stellen (auch wenn das nicht immer und überall Beifall bekommt wegen der schwachen Nutzung einheimischer Personalressourcen) ist schon gewaltig und nachhaltig.

die Merkel hat wohl geschnallt das Wir gerade dabei waren jegliche Anschlüsse an die Neuzeit in Afrika zu verpassen,,,hoffentlich schießt sie nun im Übereifer des Aufholen oder Retten wollen was noch zu retten ist,,nicht über jegliche Ziele hinaus.

hugo

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