Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf

Internationale Politik Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf

olga64
olga64
Mitglied

RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von olga64
als Antwort auf MarkusXP vom 18.01.2022, 21:30:47
 


Gerade fällt mir ein: 
Russland hat doch nun wirklich Platz genug! Windkraftwerke hinstellen, High-Tech Produktion Grüner Wasserstoff, den braucht doch die ganze Welt, auch wenn Öl und Gas in der Erde bleiben müssen!
MarkusXP

 
Vielleicht fiel dies Putin auch schon ein und es arbeiten bereits russische Ingenieure usw. an solchen Projekten? Wir wissen sicher nicht alles, was in diesem oft abgeschirmten und medial nicht erschlossenen Land so passiert.
Aber letztendlich würden bei Realisierung solcher Projekte ausländische Firmen erforderlich werden und zwar solche, die hier bautechnisch tätig werden und später auch mal eine Vermarktung usw. durchführen. Oder denken Sie eher, Gazprom würde dann mit sich selbst in Wettbewerb treten?
Der springende Punkt ist natürlich,dass solche Vorhaben nicht von heute auf morgen aus dem Boden gestampft werden können und auch eigenes Investitionskapital aus Russland nötig machten. Das könnte aus dem Waffenhandel kommen, wird aber auch absorbiert durch die vielen Kriege und Kriegsvorhaben, die in Putin`s Kopf rumgeistern. Olga
MarkusXP
MarkusXP
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf olga64 vom 19.01.2022, 18:00:18
Gerade fällt mir ein: 
Russland hat doch nun wirklich Platz genug! Windkraftwerke hinstellen, High-Tech Produktion Grüner Wasserstoff, den braucht doch die ganze Welt, auch wenn Öl und Gas in der Erde bleiben müssen!
MarkusXP
Vielleicht fiel dies Putin auch schon ein und es arbeiten bereits russische Ingenieure usw. an solchen Projekten? Wir wissen sicher nicht alles, was in diesem oft abgeschirmten und medial nicht erschlossenen Land so passiert.
Aber letztendlich würden bei Realisierung solcher Projekte ausländische Firmen erforderlich werden und zwar solche, die hier bautechnisch tätig werden und später auch mal eine Vermarktung usw. durchführen. Oder denken Sie eher, Gazprom würde dann mit sich selbst in Wettbewerb treten?
Der springende Punkt ist natürlich, dass solche Vorhaben nicht von heute auf morgen aus dem Boden gestampft werden können und auch eigenes Investitionskapital aus Russland nötig machten. Das könnte aus dem Waffenhandel kommen, wird aber auch absorbiert durch die vielen Kriege und Kriegsvorhaben, die in Putin`s Kopf rumgeistern. Olga
Das ist und war ja kein durchdachtes Konzept Olga! 

Ich hatte ja vor ein paar Tagen geschrieben das Russland ja seine Exporterlöse in erster Linie aus Öl und Gas zieht, sich also in einem Markt bewegt, der über die Zeitschiene kleiner wird und irgendwann nahezu verschwunden ist ... ansonsten, außer vielleicht Wehrtechnik, ist Russland ja auf dem Weltmarkt kaum präsent!

Mit Putin würde das sowieso nicht gehen, das scheiterte ja schon allein an der mangelnden Rechtssicherheit für ausländische Investoren ... aber wenn man etwas "spinnt" ... mehr Platz für Windräder als in Hessen und Bayern ( ohne 10-H-Regelung! ) gibt es in Russland ja zweifellos! Man könnte ja dort neue Firmen ( neben Gazprom ) gründen und mit Joint Venture und westlichen Partnern arbeiten!

Fertigung von Windkraftwerken, Aufstellen in Windparks, Gewinnung von EE, direkt in der Nähe Grüne Wasserstoffgewinnung, Export in alle Welt etc. ... das wäre die Zukunft und würde Russland und den Menschen dort auch mehr Wohlstand bringen!

Aber die Verantwortlichen in Russland haben offensichtlich andere Pläne, die verbrennen ihr Geld lieber anstatt sich um die Zukunft zu kümmern! Wenn das so weiter geht, Öl und Gas in 2 bis 3 Jahrzehnten endgültig in der Erde bleiben ... da sind andere Ölstaaten schlauer! 

Aber wie ich schon sagte: mit dieser Nomenklatura ist kein Start zu machen! Auch wenn sie ökonomisch nix drauf haben, Putin will wieder bei den ganz Großen mitspielen!
MarkusXP









 
olga64
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von olga64
als Antwort auf MarkusXP vom 19.01.2022, 18:51:59

Ich bin Ihrer Meinung.
In anderen Staaten mit Regierungen, die nicht auf einen Einzelnen zugeschnitten sind, wie das in Russland der Fall ist, wäre das alles ein Aufruf an internationale Investoren und Firmen, die sich in dieser Materie auskennen und gerne zusammenarbeiten würden.
Aber auch das geht nur ,wenn Staaten einigermassen verlässliche Rechtssysteme installiert haben und nicht bereits durch Fehlverhalten immer weitere Sanktionen der internationalen Staatengemeinschaft befürchten müssen, die naturgemäss gemeinsame Projekte scheitern lassen.
Und so geht es weiter, das kluge und engagierte junge RussInnen das Land verlassen und ihrerseits bei Firmen arbeiten und diesen von Nutzen sind, was eigentlich Russland helfen könnte,den Weg in die Zukunft zu gehen. Olga


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freddy-2015
freddy-2015
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf olga64 vom 19.01.2022, 19:24:02
Aber auch das geht nur ,wenn Staaten einigermassen verlässliche Rechtssysteme installiert haben und nicht bereits durch Fehlverhalten immer weitere Sanktionen der internationalen Staatengemeinschaft befürchten müssen, die naturgemäss gemeinsame Projekte scheitern lassen.
Und so geht es weiter, das kluge und engagierte junge RussInnen das Land verlassen und ihrerseits bei Firmen arbeiten und diesen von Nutzen sind, was eigentlich Russland helfen könnte,den Weg in die Zukunft zu gehen. Olga


Die Zukunft Russland liegt südlich von Sibirien.


Die beharrliche Macht Russland

Wir unterschätzen Russland und wir schätzen es ständig falsch ein, so die US-Sicherheitsexpertin Andrea Kendall-Taylor.
Obwohl Russland vor echten wirtschaftlichen und demografischen Herausforderungen stehe, bleibt es ein Machtfaktor den man nicht unterschätzen darf.

Wir im Westen vergleichen es immer mit unseren Werten und Ansprüchen an das Leben wie es zu sein hat und das passt nicht, deshalb wird R. die USA weiter blockieren.

In Washington macht sich grosse Besorgniss breit, kommt es so wie ich es bereits geschrieben hatte,  verbünden sich Russland und China und nehmen den USA den Wind aus den Segeln, zwingen den Westen damit Kraftanstrengungen auf sich zu nehmen, die in den Abgrund führen und den Untergang der Demokratie bedeuten.???
Die Geschäfte nehmen zu mit China und umgekehrt.
Nehmen wir kein Gas und Öl, China reibt sich die Hände.
Aber was viel bedenklicher ist, die gemeinsamen Militärübungen und der Zusammenhalt wenn es um Kasachstan oder Afghanistan geht.
Die Uhr des Westens scheint stehen zu bleiben. Macron hatte es bei seiner EU-Rede nochmals
vermerkt. wir die EU brauchen eigene Armee und mehr Zusammenarbeit.
Ich denke dazu ähnlich, sonst werden wir zermahlen wenn jeder EU Staat nur klein krämermässig denkt und handelt. Fakten etc. gekürzt, abgewandelt und geändert.

https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/usa/id_91511762/joe-bidens-umgang-mit-russland-ging-es-den-usa-nicht-um-china-.html

 
Juro
Juro
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von Juro
als Antwort auf MarkusXP vom 17.01.2022, 18:44:30

Hallo MarkusXP, du hast geschrieben

"Als die Ukraine 2018 aus der Gus austrat hat Poroschenko angegeben, dass der Vertrag über die GUS vom Parlament nie ratifiziert wurde, also die U. nur ein assoziiertes Mitglied war. Ein Grund für den Austritt war, dass die GUS-Mitglieder die Annexion der Krim ( 2014 ) nicht verurteilt haben. Der Freihandel unter den Mitgliedern wurde schon für die Ukraine 2016 ausgesetzt."


Aber bis 2015 hat die Ukraine gern die Handelsvorteile mitgenommen. Egal ob sie nun Mitglied waren oder nicht. Warum wurden die Handelsvorteile der Gus nicht mehr angewandt? Weil die Ukraine 2014 ein Assoziierungsabkommen mit der EU unterzeichnet hat. Dieses wurde in seinem politischen Teil im November 2015 und in seinem wirtschaftlichen Teil ab dem 01.01.2016 in Kraft gesetzt. EU-Vertreter hatten Garantien für die Wirtschaft der Ukraine ausgesprochen. Die Süddeutsche Zeitung schrieb seinerzeit:

  • Weil die Ukraine eine wirtschaftliche Partnerschaft mit der EU eingeht, kündigt Russland sein Freihandelsabkommen mit dem Nachbarland auf.
  • Der ukrainische Präsident sagte, die Handelseinschränkungen mit Russland seien ein Preis, den sie bereit seien zu zahlen.
  • EU-Ratspräsident Donald Tusk und Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sicherten der Ukraine ihre Unterstützung zu.
Die EU und die Ukraine bestehen nach wie vor darauf, dass sie genügend Transitgebühren für Gas bekommen, was die RF auch zusicherte.

Wenn in ein paar Jahren kein Markt für Gas mehr existiert, dann bekommt die Ukraine auch keine Transitgebühren mehr. Sie könnten allerdings, dem Angebot von Frau Baerbock folgend, zum weltweit größten Wasserstoffproduzenten werden. Frau Baerbock hat ja auch davon geträumt, Wasserstoff durch Nord-Stream 2 zu beziehen. Das käme dann allerdings aus der RF, die wir vielleicht dann immer noch mit Sanktionen belegen, damit sie nicht am freien internationalen Handel teilnehmen können und deren Entwicklung wir dann weiter behindern?
Ein Hund kann sich in den Arsch beissen, weil er es eben kann. Aber was hat er davon?
Juro
olga64
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von olga64

Auf den Uralt-Kanzler Gerhard Schröder war und ist in Sachen Russland und ein Einwirkung auf den Langzeit-Autokraten keinerlei Verlass und Hoffnungen wären unbegründet.
ABer wie sehr kann man jetzt Frau Merkel vermissen. Seit vielen Jahren sprach sie immer auch mit Herrn Putin; erhielt von diesem auch soweit Respekt, wie das im Kreml möglich ist.
Unabhängig davon, ob Frau Merkel sich für solche Missionen überhaupt einschalten liesse, bezweifle ich auch ,dass sich bei den Ampel-Männern (vielleicht mit Ausnahme von Herrn Scholz) jemand fände,der sie darum bitten würde, nachdem die meisten in diesem Kreis sie so schnell wie möglich los sein wollten.
Nur Gedanken einer einzelnen Frau, die mit Furcht und Sorge in Richtung Ukraine blickt; gegen dieses Aggressions-Virus dürfte dann auch nie eine wirksame Impfung erfunden werden. Olga


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MarkusXP
MarkusXP
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf olga64 vom 20.01.2022, 19:41:24

Aber wie sehr kann man jetzt Frau Merkel vermissen. Seit vielen Jahren sprach sie immer auch mit Herrn Putin; erhielt von diesem auch soweit Respekt, wie das im Kreml möglich ist.
Unabhängig davon, ob Frau Merkel sich für solche Missionen überhaupt einschalten ließe, bezweifle ich auch ,dass sich bei den Ampel-Männern ( vielleicht mit Ausnahme von Herrn Scholz ) jemand fände, der sie darum bitten würde, nachdem die meisten in diesem Kreis sie so schnell wie möglich los sein wollten.
 
Ob die "Männer der Ampel" zu stolz wären sei mal dahingestellt ... ist auch nicht mein Thema!

Ein Verhandlungsresultat, mit Zugeständnissen auf beiden Seiten errungen, muss ja auch im Rückgriff vertreten werden! Nach einem erzielten Ergebnis mit Russland gilt ( oder "gälte" in diesem Fall! ) es ja gegenüber dem Bundestag, der EU, nicht zu vergessen der NATO und den USA dafür zu werben und es ggf. auch entschieden in Gesprächen zu vertreten! Von den nötigen Kontakten im Vorfeld mal ganz abgesehen! 

... und das ganze ohne ein Amt, ohne politische Macht?

Ich denke, da kann man besser die Entscheidungsträger selbst verhandeln lassen und vielleicht etwas moderieren, aber viel ist da nicht zu machen! Ich würde an Merkels Stelle "die Finger davon lassen"!

Ich habe sowieso eher das Gefühl, dass sie nicht wie einige andere Politiker im Ruhestand, erneut auf die politische Bühne will! Sicherlich würde sie sich keinem Gesprächswunsch verweigern und ihren Senf intern auch gern dazu geben ... aber das war es dann auch! 
MarkusXP
MarkusXP
MarkusXP
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf Juro vom 20.01.2022, 18:48:54
Aber bis 2015 hat die Ukraine gern die Handelsvorteile mitgenommen. Egal ob sie nun Mitglied waren oder nicht. Warum wurden die Handelsvorteile der Gus nicht mehr angewandt? Weil die Ukraine 2014 ein Assoziierungsabkommen mit der EU unterzeichnet hat. Dieses wurde in seinem politischen Teil im November 2015 und in seinem wirtschaftlichen Teil ab dem 01.01.2016 in Kraft gesetzt. EU-Vertreter hatten Garantien für die Wirtschaft der Ukraine ausgesprochen. Die Süddeutsche Zeitung schrieb seinerzeit:
Das Russland einen Staat, der sich als Mitglied zur GUS bekennt anders behandelt, als die Ukraine nach der Westorientierung ist nachvollziehbar!

Wer in einer Gruppe Mitglied werden will stellt einen entsprechenden Antrag, dann wird entschieden ob JA oder NEIN! Selbstverständlich hat auch jedes Mitglied das Recht wieder auszuscheiden, dies gilt im Großen wie im Kleinen! Dies bedarf nicht der Zustimmung Dritter, sondern es müssen lediglich die vertraglich vereinbarten Fristen eingehalten werden. Diese Kündigung ist eine "Einseitige Willenserklärung" und steht jedem zu ...

Nichts anderes haben wir in der EU mit England bzw. GB! Es knirscht und hakt an allen Ecken ... aber England hat die EU-Mitgliedschaft gekündigt, kann Handelsverträge mit allen möglichen Staaten eingehen, kann theoretisch sogar Mitglied der GUS werden falls den Briten danach der Sinn stehen sollte.

Diese Toleranz, dieses Recht, sollte Russland auch der Ukraine ganz einfach zugestehen!

Damit sind die Konflikt innerhalb des Ukrainischen Staates nicht gelöst ( Ukrainer, russisch sprechende Ukrainer, Russen ), das ist mir bewusst!
MarkusXP

 
Juro
Juro
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von Juro
als Antwort auf MarkusXP vom 21.01.2022, 14:24:11

Привет Маркус XP,
Содружество Независимых Государств (СНГ) также работает.
Но в ЕС не обошлось без конфликтов. Пожалуйста, подумайте о выходных переговорах с Королевством.
Юрo

Hallo MarkusXP,
ebenso arbeitet die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS).
Aber die EU war nicht ohne Konflikte. Denke bitte an die Austrittsverhandlungen mit dem Königreich
Juro

😉

olga64
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von olga64
als Antwort auf MarkusXP vom 20.01.2022, 20:33:33

Markus, Sie haben natürlich völlig recht - mein Beitrag war mehr eine Art Verzweiflungsruf und da dachte ich eben an Frau Merkel, die solche auswegslosen Situationen in ihrer Amtszeit oft noch so beeinflussen konnte, dass sie eine andere Richtung einnahmen.

SEhr negativ beeinflusst hat diese gefährliche Sache nun Mr Biden himself: in einer äusserst missverständlichen Rede konnte man interpretieren, dass die USA, resp. Mr Biden, einen "kleinen Einmarsch" nicht so streng beurteilen würden, weil "Putin ja irgendwas tun muss".
Das ist extrem gefährlich und stört auch die grossen Bemühungen des Anthony Blinken,der hier nun wieder die Scherben einsammeln muss (auch in der Ukraine, wo sich Herr Selenskij schon fragt, was eigentlich ein kleiner Einmarsch sein soll und ab wann Opfer "gross" oder "klein" sein würden).
Olga


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