Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf

Internationale Politik Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf

Tina1
Tina1
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von Tina1
als Antwort auf pschroed vom 01.02.2022, 10:20:41

Und was ist mit den Waffen der USA in der Ukraine? Was ist mit den militärischen Geräten an der Grenze zu Russland?  Mit den stationierten Millitär in den Natoländern an den Grenzen von Russland?
Tina

pschroed
pschroed
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Tina1 vom 01.02.2022, 15:31:17

Ach Tina der Diktator hat doch sein Russland, er hat nur Angst dass die Demokratie zu nahe an die russische Grenze kommt und eventuel die russischen Bürger eine andere Politik erwarten würden genau wie sein Kollege Lukaschenko, Xi Jingping und andere und das würde meines Erachtens auch eintreten wenn die Ukraine der Eu beitreten würde, die Demokratie ist die gefürchtete Waffe. 
Mich interessiert Putin nicht die Bohne er ist ein Herrscher wo unter grosser Angst steht und vielleich auch weiss dass er sein Regim auf ewig nicht mehr halten kann.
Ich hoffe dass eine Lösung gefunden wird um diesen Verrückten ruhig zu stellen und die Menschen in der Ukraine genau wie wir in ein normales Leben zurückführen zu können.
Phil.

Bandagenanderl
Bandagenanderl
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von Bandagenanderl
als Antwort auf Tina1 vom 01.02.2022, 14:57:49

Tina 1, in weiten Teilen kann ich Deinen Ausführungen zustimmen. Die Annexion der Krim sehe ich ein wenig anders. Erst einmal wollten 70 % der Bewohner, alle russisch sprachig, wollten heim zu Väterchen Russland. Das ist kein Wunder, weil auf der Krim die Villen der Reichen und Schönen Russlands stehen und viel Geld der russischen Oligarchen dort lagert. 
Im Donbass sollen immerhin 50 % der Bevölkerung zu Russland tendieren. Die Bürger dort für eine Selbstständigkeit entscheiden zu lassen erscheint der Regierung natürlich als zu gewagt. Aber aufregen müssen wir uns jedoch nicht, denn nicht einmal in Großbritannien gesteht Boris Johnson den Schotten und den Nordiren die Wahl zur Selbstständigkeit zu. 
Ich meine, dass Selenskyj die Möglichkeit gehabt hätte, mit Putin einen Status auszuhandeln, der die Ukraine zum wirtschaftlichen Einfallstor der EU nach Russland gemacht hätte. Freilich hätte es dazu auch die Auflösung der korrupten Strukturen gebraucht. Leider ist er wohl den Einflüsterungen der westlichen Strategen erlegen. 
Als Vorlage für die wirtschaftlichen Möglichkeiten hätte Finnland dienen können.  
Nun zur derzeitigen Lage. Während des kalten Krieges hieß es, dass Russland bei einer Invasion Europas in 5-6 Tagen am Atlantik stünden. Wie lange würde Russland brauchen um die Ukraine zu besetzen? Waffenlieferungen sind unter diesen Vorgaben nicht zu verantworten und schon gar nicht alte Feldhaubitzen aus NVA Beständen. Auch die Version der reinen Verteidigungswaffen ist eine schlechte Variante, denn mit Flugabwehrraketen kann ein durchgeknallter oder gekaufter Kommandeur durchaus auch Flugzeuge über russischem Gebiet abschießen und so die Vergeltung provozieren. Da erfordert es schon mehr Mut, sich für 5000 Helme zu schämen, wobei moderne Militärhelme, je nach Ausstattung, durchaus als Kampfmittel zu sehen sind.
Die USA und mit ihnen als treues Gefolge die Nato bringen sich zur Zeit in den angrenzenden Nato Staaten in Stellung. Das sind als Nachbarn der Ukraine Rumänien, Ungarn, Slowakei und Polen. bei den heutigen Waffen dürften diese Länder nicht die Etappe sein, sondern durchaus das Kriegsgebiet. 
Eine weitere Sorge ist die Ausbildung ukrainischer Jugendlicher zu Straßenkämpfern. In den Nachrichten (ARD oder ZDF) konnte man sehen, wie 15-17 jährige, zum Teil mit hölzernen Gewehrattrappen durch die Straßen gescheucht werden, um für den Kampf vorbereitet zu sein. Selbst wenn es nicht zu kriegerischen Kampfhändeln kommt, legt und festigt man so eine unumstößliche Feindschaft.
Anderl   


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ingo
ingo
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von ingo
als Antwort auf Bandagenanderl vom 01.02.2022, 16:11:47

@Bandagenanderl:
"""Die Annexion der Krim sehe ich ein wenig anders. Erst einmal wollten 70 % der Bewohner, alle russisch sprachig, wollten heim zu Väterchen Russland. """
-Die 70 % wurden von Russland behauptet. Oder gab es da eine Volksabstimmung?

"""Im Donbass sollen immerhin 50 % der Bevölkerung zu Russland tendieren. """
Auch hier: Wer sagt das und wer bestimmt darüber? Russland.

Und nun mein nicht ernst gemeinter Vergleich, der aber meine Meinung untermauert: Wenn die deutsche Regierung morgen sagen würde, dass 70 % der Österreicher wieder zu Deutschland gehören wollen, oder die französische Regierung würde meinen, dass 50 % der Saarländer wieder zu Frankreich gehören möchten, würden wir uns über solche Äußerungen/Ansinnen kaputtlachen.
Putin und Xi sind Diktatoren, die sich ihr eigenes Recht zusammenschustern. Dagegen können wir außer ein paar Sanktionen nicht wirklich etwas unternehmen; aber wir müssen für deren Begründungen für die Einverleibung anderer Länder nicht auch noch Verständnis zeigen.

Fialka
Fialka
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von Fialka
als Antwort auf MarkusXP vom 01.02.2022, 12:00:54
Man könnte ja mal mit der Krim anfangen! Irgendeinen Sonderstatus für die Krim, z.B. unter eine UN-Verwaltung stellen, entmilitarisieren, Freigabe für internationale Investoren aus Ost und West ... das könnte in wenigen Jahren ein international bekanntes und beliebtes Urlaubsparadies am Schwarzen Meer werden und die Ukraine und Russland würden einen Haufen Geld damit verdienen!
geschrieben von MarkusXP
Bei ARD oder ZDF (empfange ja nur die öffentlich-rechtlichen) wurde behauptet, dass Putin jeden Bürger Russlands, der auf der Krim Urlaub machte mit 20 € täglich bezuschußte. Das kann nur eine Ente gewesen sein. Lustig finde ich es trotzdem. Von wegen Haufen Geld nicht verdienen sondern sparen.

Glaube auf t-online Nachrichten gelesen zu haben, dass Russland 35.000 seiner Soldaten im Donbas stationiert hat. Ich selber ging von 500 - 1.000 aus. Wohl wieder eine Ente. Demnach ist Russland schon längst in die Ukraine einmarschiert, aber sowas von! Alles eine Sache des jeweiligen Standpunktes.

" Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt." (Albert Einstein)
pschroed
pschroed
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von pschroed

Man darf auch nicht vergessen dass die Ukraine ab 1991 unabhängig ist. Phil.


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Fialka
Fialka
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von Fialka
als Antwort auf Bandagenanderl vom 01.02.2022, 16:11:47
Eine weitere Sorge ist die Ausbildung ukrainischer Jugendlicher zu Straßenkämpfern. In den Nachrichten (ARD oder ZDF) konnte man sehen, wie 15-17 jährige, zum Teil mit hölzernen Gewehrattrappen durch die Straßen gescheucht werden, um für den Kampf vorbereitet zu sein.
 
Bin sehr dafür, dass auch bei uns Spielzeugpistolen und Gewehre für Kinder verboten werden. Sie gewöhnen sich sehr frühzeitig daran und ballern dann später mit richtigen Waffen um sich.

Begab sich gelegentlich, dass ein größerer Bahnhof evakuiert und abgesperrt wurde, weil ein heranwachsendes Kind mit einem Gewehr spielte. Die Eltern müssen den gesamten Aufwand von Polizei, Rettungsdienst usw. bezahlen. Ganz schön teuer solch ein Spielzeug.
Wilfrid45
Wilfrid45
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von Wilfrid45
als Antwort auf Tina1 vom 01.02.2022, 14:57:49
Hallo Tina 1, mein tiefen Respekt für die Analyse zu Friedmann s´ Rede. Ich verfolge diese Analyse schon lange ohne Friedmann gekannt zu haben. 
Damals 1989 haben genau diese Leute gewonnen und die ganze Welt  als Dumm hingestellt, und die Menschen klatschten noch (leider bis Heute). Warum klatschten sie, so dumm kann kein normaler Mensch denken, oder? Das schlimme ist dabei, die Sowjetunion hatte nicht ihre Besatzungszone als Freunde behandelt und eingebunden, wie scheinbar die Amerikaner ihre Zone bzw. die Zonen der verbündeten.... Nein, sie waren das deutsche Gebiet was sie 50 Jahre als das besiegte "Deutsche Reich" steuern und gnadenlos auspumpen konnten................ und dann half noch der Freiheitskämpfer Lech Walesa, und zu guter letzt Herr Gorbatschow lieferte seine eigenen Leute an s´ "Messer" und er wurde auf genau bestimmte Zeit ein Wahrheitsfinder! Leichter konnte man kein fleißiges Volk bestehlen und demütigen, und jetzt ist eben der erst der großen ehm. Sowjetunion dran und wird Sturmreich geschossen, wenn die Menschen nicht endlich begreifen wie die ukrainischePolitik agiert was hier abläuft in der Ukraine und "Umgebung".
Ein letztes, die Sowjetunion hat im 2. Weltkrieg unfreiwillig den höchsten Blutzoll gezahlt!!!!!! Daher müsste es für alle Deutschen eine Verpflichtung sein, jeden Krieg gleich welcher Art gegen Russland zu vermeiden und geschweige politische "Dummheiten" auszuführen. Wir sollten verhandeln, verhandeln mit viel Geduld und dem Gegenüber auf "Augenhöhe" begegnen und einen vorteilhaften Handel betreiben!
Wilfrid45
Juro
Juro
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von Juro
als Antwort auf Fialka vom 01.02.2022, 16:29:20

Hallo, da sind also 35.000 Soldaten durchgeschlüpft. Vielleicht beziehst du dich auf die Aussage des Chefs der Streitkräfte der Ukraine, Wiktor Muschenko, die er vor einer gemeinsamen Tagung des militär-wissenschaftlichen Rates der Streitkräfte der Ukraine und der Nationalen Wissenschaftsakademie gemacht hat. (Meldung von heute, berichtet von einem Ukrinform-Korrespondenten, der nicht namentlich genannt wurde.)
Aber da sprach der Herr Muschenko von nur 30.000 Soldaten einschließlich einer Komponente, die er auf der Krim verortet und zahlenmäßig nicht benennt.
Auch ist der Termin der besagten Tagung nicht benannt.
veröffentlicht ist diese Meldung auf:
Ukrinform                                                                   Dienstag, 01 Februar 2022, 17:52 
                                                                                                                        
Multimedia-Plattform fremdsprachlicher Sendungen der Ukraine

Diese Meldung ist mit diesem Foto garniert:
https://www.ukrinform.de/rubric-other_news/2261631-generalstabchef-muschenko-im-donbass-sind-mehr-als-30-000-russische-soldaten.html

Das Foto trägt die Datumsangabe: 07.07.2017; 15:47 und ist mit folgendem Text versehen:
Generalstabschef Muschenko: Im Donbass sind mehr als 30.000 russische Soldaten
Siehst du auf dem Foto irgendeine Kennung, welcher Armee die Panzer zugeordnet werden können?
Was meinst du, was los wäre, wenn die wirklich dort wären, wo man sie entdeckt haben möchte.
Dasselbe Foto taucht zur Illustration eines Interviews des ukrainischen Verteidigungsministers Poltarek ebenfalls auf einer Seite des o.g. Internetportals auf. Man bezieht sich hier auf ein Interview, das auf den Dienstag, dem 05. April 2018 in der Zeitschrift Uryadovy Courier datiert ist. Dort spricht Poltarek von 77.000 russischen Soldaten mit 1.000 Panzern, 2.300 Kampffahrzeugen, mehr als 1.100 Artilleriesystemen und etwa 400 Mehrfachraketensystemen an der Grenze zur Ukraine.
Nochmals zu diesem Foto:
Es wird auch gezeigt auf der Plattform Multiuroki bzw. Videouroki mit Sitz in Smolensk in einer Präsentation "Unsere Armee ist die Stärkste!"
Das älteste gefunden Exemplar (in chinesischer Schrift) auf einer Plattform "Top-War", datiert vom 09.09.2013.
Es ist in über 40 Medien weltweit verwendet worden, einschließlich USA, und hat einen ganz anderen Hintergrund.
Also das eine ist der Text, das andere sind die angeblichen Bildbeweise. Die sprechen unser Gefühl an, das soll hängen bleiben und den "bösen" Gegner in uns verankern.
Medien können sich diese Bilder kaufen und dann frei verwenden.
So viel zu "hab mal gehört" und  "hab mal irgendwo gelesen".
Juro

 
ingo
ingo
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von ingo
als Antwort auf Bandagenanderl vom 01.02.2022, 16:11:47

@Bandagenanderl: """" In den Nachrichten (ARD oder ZDF) konnte man sehen, wie 15-17 jährige, zum Teil mit hölzernen Gewehrattrappen durch die Straßen gescheucht werden, um für den Kampf vorbereitet zu sein. "!""
Ich habe tatsächlich dieser Tage einen Bericht gesehen, in dem einige Männer mit Holzgewehren geübt haben. Wo das war, weiß ich nicht mehr; aber das mag das sein, was Du meinst. Aber meine Auslegung war eine andere, zumal mit "gescheucht" ja Stimmung machen willst. Für mich war das ein Ausdruck von Hilflosigkeit. Und eine "unumstößliche Feindschaft" besteht auch ohne diese Holzgewehre, weil Russland der Ukraine  Land geklaut hat. Vergleich: Wie lange hat es gedauert, bis Polen den allseitigen Länderklau nicht mehr feindschaftlich nachgetragen hat? Und wenn ich die Reparationsforderungen von Polen sehe, blühen Fragmente dieser Feindschaft gerade wieder auf.


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