Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf

Internationale Politik Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf

MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf freddy-2015 vom 28.01.2022, 15:43:49
Zum Thema Wasserstoff, da muss die komplette Infrastruktur stimmen.
Die BRD investiert ja in Namibia wenn alles klappt.
Und danach sieht es ja auch aus  :
https://www.solarserver.de/2021/11/18/enertrag-zuschlag-fuer-gruenen-wasserstoff-in-namibia/

Ein Konsortium unter Beteiligung der Enertrag hat in Namibia den Zuschlag zum Bau eines Gigawatt-Wasserstoffprojektes erhalten. Es geht um 5 GW PV- und Windenergie sowie 3 GW Elektrolyse.
Wasser in Russland dürfte vorhanden sein, oder.???
Einige Gewässer in Sibirien wurden dermaßen landwirtschaftlich genutzt,
dass der Wasserspiegel rapide gesunken ist.
Die nächste Hürde dürfte die politische Abhängigkeit sein.
(Als Lieferant in der Hinterhand wäre das machbar).
In Marokko soll ja auch Wasserstoff erzeugt werden, aber da gibt es diplomatische Probleme
und das kann dauern, aber viele afr. Staaten sind interessiert.
Namibia, Wasserstoff ... das wusste ich gar nicht Freddy! Gute Entwicklung finde ich, nicht nur wirtschaftlich, vielleicht wird es dann auch politisch etwas ruhiger!

An Europa und Russland dachte ich, um ( im beiderseitigem Interesse ) Russland zu unterstützen. Die müssen ja was tun, der Gas / Öl-Markt wird ja über die Zeit immer kleiner!

Aber das wäre wahrscheinlich politisch derzeit kaum machbar, denn es müsste ja jede Menge internationales Kapital ins Land, für eine Übergangszeit auch viele Fachkräfte, die Rechtssicherheit wäre u.U. für Investoren kritisch.

Wichtig ist beim Wasserstoff eben das er grün ist, also nur mit erneuerbaren Energien produziert wird ... und für Windanlagen hat Russland ja wohl Platz genug!
MarkusXP

 
Bias
Bias
Mitglied

RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von Bias
als Antwort auf aixois vom 28.01.2022, 16:41:48

Ein Bündnis, genannt "Zweite Allgemeine Verunsicherung"?

Nick42
Nick42
Mitglied

RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von Nick42
als Antwort auf aixois vom 28.01.2022, 16:41:48
.....Daher auch meine verrückte, als Denkanstoss gedachte  Überlegung: was wäre, wenn Russland dem Bündnis zur Kriegsverhinderung beiträte um seine Sicherheitsinteressen im Verbund der 'Nato' (würde dann umzubennen sein in Neue Allgemeine Transformations Organisation ....) oder ist wirklich alles, was die NATO macht, nur gegen einen Feind, d.h. Russland gerichtet ?

aixois

 
Hallo aixois,
nach der Auflösung der Sowjetunion gab es das doch nicht nur als verrückten Denkanstoß sondern wirklich: Russland in ein Bündnis zur Kriegsverhinderung zwischen Ost -und Westeuropa einzubeziehen, um es mit deinen Worten auszudrücken. Dass Russland der NATO, vielleicht unter einem anderen Namen,  beitreten könnte.

Ich kenne Russland und Osteuropa nicht aus eigener persönlicher Erfahrung.  Was sagen Menschen, die Osteuropa kennen?

Warum sind wir wieder weiter entfernt für Frieden und Zusammenarbeit in Ost und West wie in den schlimmsten Zeiten des kalten Krieges? Was ist passiert?

Nick42   

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freddy-2015
freddy-2015
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf MarkusXP vom 28.01.2022, 17:53:36
Namibia, Wasserstoff ... das wusste ich gar nicht Freddy! Gute Entwicklung finde ich, nicht nur wirtschaftlich, vielleicht wird es dann auch politisch etwas ruhiger!
Um diesen Thread hier nicht unnötig zu zerreissen, schau hier nach  :

https://www.seniorenportal.de/community/forum/internationale-politik/zusammenarbeit-als-politisches-instrument?tid=1017806
olga64
olga64
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von olga64

Uralt Kanzler Schröder schlägt sich nun auf die Seite seines Freunds Putin und wirft der Ukraine Säbelrasseln vor. Den gewaltigen russischen militärischen Auflauf wertet Herr Schröder als Reaktion auf die Nato-Manöver; er rechnet nicht mit einer Invasion in die Ukraine durch seinen guten Freund Putin. Olga

aixois
aixois
Mitglied

RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von aixois
als Antwort auf Nick42 vom 28.01.2022, 18:32:02

Ich weiß, Nick42, aber heute erscheinen diese Bemühungen (hauptsächlich Russlands - Jelzin schon am 20 /12/1991) wie aus einer anderen Welt. Auch das mündliche Wort Bakers "not one inch eastward" zu Gorbatschow (vor 22 Jahren) wurde bald vergessen und inzwischen als nicht gesagt bzw. für die NATO als nicht verbindlich 'verdrängt'.

NATO statement dazu, ausweichend, sehr vage ... :" Es wurde kein solches Versprechen gegeben, und es wurde nie irgendein Beweis zur Untermauerung der Behauptungen Russlands vorgelegt.
Wenn eine solches Versprechen von der NATO selbst gegeben worden wäre, so hätte dies als formeller, schriftlicher Beschluss aller NATOBündnispartner erfolgen müssen."


D.h. da keiner dabei war, der das mitgeschrieben hat und schon gar niemand von der NATO selbst, gibt es keinerlei 'Beweis'. Selbst wenn Baker es gesagt haben sollte, dann taugt so ein Versprecher nichts, weil nie ein  offizieller Beschluss gefasst wurde.

Beschlüsse wurden dann von der NATO en masse gefasst, um die Anzahl der akzeptablen Beitrittskandidaten zu erhöhen angefangen mit Ungarn, Polen ... Ende der 1990-er.
Auch später als Kroatien dazukam, wurde nie daran gedacht, auch dem Wunsch Russlands nach einer Mitgliedschaft zu entsprechen.

Die NATO wurde als Anti- Stalin Pakt gegründet und ist bis heute ein gegen Russland als Feind gerichtetes Westbündnis geblieben.

Das haben schließlich auch die Russen eingesehen und die Versuche gleich nach dem Ende des ersten Kalten Kriegs, wurden als naiv und vaterlandsverräterisch uminterpretiert. Putin empfand die Behandlung der russischen Seele und ihrer damals durchaus ehrlich gemeinten Hoffnungen als das stolze Russland demütigend und änderte die Politik entsprechend, wobei ihm die Mehrheit der Bevölkerung auch heute noch zustimmen dürfte.

Diese in die Hose gegangene Idee neu zu denken, ist unter den gegenwärtigen Umständen daher 'verrückt'. Aber das heisst ja nicht, dass man sie nicht wieder mal neu denken könnte.
Besser jedenfalls als sich Beleidigungen an den Kopf zu schmeissen und die beschränkten Hirnkapazitäten   für ein paar Helme oder alte Russen-Haubitzen zu verausgaben.

Die NATO bräuchte keinen Stoltenberg, sondern einen neuen Pierre Harmel, der fähig wäre, die NATO neu zu denken, wie es Harmel 1967 tat (Formel bis heute gültig: Abschreckung und Kooperation/Dialog).
Ein neuer Bericht mit einer moderneren 'Formel', eine auch mehr europäischere, täte not. Eine 'Formel' bei der auch Russland dabei wäre. Aber das wäre ja dann der Todesstoß für die NATO. Man würde sie nicht mehr brauchen und das will im Westen ja keiner oder etwa doch ?

Nur Verrückte, wie ich einer bin.

Statt dessen überbieten sich die NATO-Länder im Wettrennen darum, wer wohl am schnellsten am meisten die besten Waffen in die Konfliktzone zu schicken in der Lage ist, als ob man dadurch ein zum Angriff bereites Russland hindern könnte.  Die dabei die A...karte ziehen würden, sind die jungen Ukrainer ...

aixois

 


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Bruny_K
Bruny_K
Mitglied

RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von Bruny_K
als Antwort auf aixois vom 28.01.2022, 20:02:36

Ich scheine mindestens genauso verrückt zu sein 😁. Hast meine 100%ige Zustimmung 👍.
Bruny

MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf aixois vom 28.01.2022, 20:02:36
 "not one inch eastward"
aixois
Ich habe in meinem Leben schon etliche Verträge unterschrieben, beruflich und privat! Es kann doch nicht sein, dass sich Vertragspartner bei einem so essentiellen Thema wie die NATO-Osterweiterung auf "Zurufe" verlassen und das dann später einer rüber kommt und sagt  " ... aber du hast doch gesagt das ...." Mich hätte als kleiner Vertriebsmann mein Chef in den Hintern getreten wenn ich mit so etwas in einer Besprechung den Mund auf gemacht hätte! ... und wir reden hier von internationaler Spitzendiplomatie!

Die Länder des ehemaligen Warschauer Pakts wollten in die NATO weil sie mit der UDSSR schlechte bis sehr schlechte Erfahrungen gemacht haben und kein Mensch wusste, wie lange diese Freiheit der Entscheidung noch gilt ... dann schon lieber schnell schnell unter die Haube des Feindes! Man kann sich ja mal einen Augenblick vorstellen was passiert wäre, wenn Putin nicht der zweite, sondern der erste Präsident Russlands gewesen wäre ...

Ich kann mich noch daran erinnern als die Meldungen "Russland in die NATO" durch die Gazetten ging! Für ein paar Wochen ( vielleicht waren es aber auch nur Tage! ) hatte man die Hoffnung, dass es nun geschafft sei! Aber die beiden größten Atommächte in einem gemeinsamen Bündnis? Konnte das gut gehen? Wer soll denn die Erste Geige spielen? Aber da waren auch noch viele andere, seinerzeit offensichtlich unlösbare Fragen ...

Die Ukrainefrage wird ja irgendwann gelöst sein, sicherlich wird das keine erneute Endlosschleife, obwohl mir jedes Gefühl für eine Lösung fehlt! Dann muss es aber endlich an eine belastbare, europäische Sicherheitsarchitektur gehen, mit Unterstützung der USA oder eben nicht  ...  aber auf jeden Fall mit einem eingebundenen Russland!
MarkusXP





 
Fialka
Fialka
Mitglied

RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von Fialka
als Antwort auf Karl vom 27.01.2022, 17:57:23

 

Ich bin also auch sehr dafür, dass die Ukraine mit den Separatisten spricht. Vielleicht liegt die friedliche Lösung ja in einer förderalen Struktur? Reden ist jedenfalls besser als schießen.
geschrieben von karl
@ Karl,

stimme mit Dir überein. Jeder Terrorismus ist anders, was an den jeweiligen Umständen liegt. Vermute, dass Du den wiki-Artikel Krieg in der Ukraine seit 2014 nicht gelesen hast. Selber habe ich ihn auch nur überflogen, er ist wirklich sehr lang. Klar, jedes Opfer ist schuld daran, dass es überfallen wurde.

Fialka
 
Fialka
Fialka
Mitglied

RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von Fialka
als Antwort auf MarkusXP vom 28.01.2022, 21:10:37
Ich habe in meinem Leben schon etliche Verträge unterschrieben, beruflich und privat! Es kann doch nicht sein, dass sich Vertragspartner bei einem so essentiellen Thema wie die NATO-Osterweiterung auf "Zurufe" verlassen und das dann später einer rüber kommt und sagt  " ... aber du hast doch gesagt das ...." Mich hätte als kleiner Vertriebsmann mein Chef in den Hintern getreten wenn ich mit so etwas in einer Besprechung den Mund auf gemacht hätte! ... und wir reden hier von internationaler Spitzendiplomatie! (Hervorhebung meine)
geschrieben von MarkusXP
Aber schon auch wirklich! Als Jugendliche habe ich mal auf der Straße ein Abo für eine Zeitschrift unterschrieben. Meine Unterschrift galt als null und nichtig, da ich erst 14 war.

Vielleicht wird Russland nicht in die Ukraine einmarschieren. Vielleicht wird sich alles beruhigen. Letztendlich weiss niemand, was das Hauptziel von Putin ist. Vielleicht möchte er "nur" neue Sicherheitsverträge erzwingen. "Erzwingen", weil man über alles reden kann und soll. Jedenfalls ist der überwiegende Teil des Westens in hellster Aufregung. Weil man sich noch an Hitler erinnert, wie es damals begonnen hat. Erinnere mich noch an Putins großen Auftritt vor Journalisten nach der Krimannektion. "Unsere heilige Krim".

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