Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf

Internationale Politik Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf

MarkusXP
MarkusXP
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf Bandagenanderl vom 28.01.2022, 12:17:41


Die Lage schätze ich allerdings anders ein. Dass die USA wenig Interesse an der Ukraine haben, hat Herr Biden schon einmal zum Ausdruck gebracht. Es geht nur um das Staatsgebiet um darauf die Nato und damit sich selbst militärisch zu installieren.
Freilich dürfte der erste Grund für das Engagement sein, dass die USA damit die Uneinigkeit Europas befeuern können. Die EU wird nicht auseinanderbrechen, jedoch etwas mehr zerklüftet sein wie bislang. Damit ist der starker Wirtschaftsfaktor Europa eingebremst. Der zweite Faktor ist die wirtschaftliche Verbindung zwischen Europa und Russland, die man mit dem Ukraine Konflikt nachhaltig zerstören kann und dabei geht es nicht nur um Gas.
Hier spielt man aus wirtschaftlichen Erwägungen mit dem Feuer und darum bin ich in dieser Sache voll bei Frau Baerbock die gesagt hat: "Wer redet schießt nicht!"   
Anderl
Bei dem ersten Teil deines Textes stimmen wir überein ( deswegen habe ich ihn auch gelöscht! )

Die NATO wäre ja verrückt sich in der Ukraine militärisch nieder zu lassen ... dann wohl möglich noch mit Beistandsverpflichtung: Grenzkonflikte im Osten, Donezk und Luhansk, die ungelöste Krim Frage! Das ist übrigens nach den Statuten der NATO auch nicht möglich ...

Ich bin nicht so sicher das den USA so daran gelegen ist in Europa die Uneinigkeit zu fördern ... warum sollten sie das tun? Die EU ist außenpolitisch leider seit Jahren eher ein Hühnerhaufen, ist interessengeleitet von den wirtschaftlichen Überlegungen der einzelnen Mitgliedsstaaten ... von einer gemeinsamen Stimme ist man weit entfernt! Deutschland mischt bei dieser Uneinigkeit ja in vorderster Front mit!

Das die USA in Europa liebend gern mehr Gas verkaufen wollen ist ja bekannt, werden sie bestimmt auch auf Grund der aktuellen Situation, aber generell rechne ich bei einer engeren wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Russland nicht mit einem US-Veto!

Dein Lieblingsthema: Wasserstoff!

Russland hat Platz ohne Ende, da könnten 100-tausende von Windrädern problemlos stehen, moderne Produktionsstätten zur Wasserstoffgewinnung, im Osten könnten sie Japan beliefern, im Westen Europa, das wäre die Zukunft!

Aber auf uns zwei hört ja keiner ...
MarkusXP

 
freddy-2015
freddy-2015
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf MarkusXP vom 28.01.2022, 15:07:17


Die Lage schätze ich allerdings anders ein. Dass die USA wenig Interesse an der Ukraine haben, hat Herr Biden schon einmal zum Ausdruck gebracht. Es geht nur um das Staatsgebiet um darauf die Nato und damit sich selbst militärisch zu installieren.
Freilich dürfte der erste Grund für das Engagement sein, dass die USA damit die Uneinigkeit Europas befeuern können.


Die NATO wäre ja verrückt sich in der Ukraine militärisch nieder zu lassen ... dann wohl möglich noch mit Beistandsverpflichtung: Grenzkonflikte im Osten, Donezk und Luhansk, die ungelöste Krim Frage! Das ist übrigens nach den Statuten der NATO auch nicht möglich ...

Ich bin nicht so sicher das den USA so daran gelegen ist in Europa die Uneinigkeit zu fördern ... warum sollten sie das tun? D

Dein Lieblingsthema: Wasserstoff!

Russland hat Platz ohne Ende, da könnten 100-tausende von Windrädern problemlos stehen, moderne Produktionsstätten zur Wasserstoffgewinnung, im Osten könnten sie Japan beliefern, im Westen Europa, das wäre die Zukunft!
Aber auf uns zwei hört ja keiner .....geschrieben von MarkusXP
Die Nato nach der Ukraine bringen heisst das die Nato sofort Truppen schicken müsste um dort gegen die Russland gesteuerten Rebellen zu kämpfen vielleicht auch einige kleine schon eingesickerte Verbände, dass wäre gelinde gesagt Selbstmord im Moment und für die nahe Zukunft.

Das ist der grösste Fehler Anderl, die USA braucht einen starken Partner gegen China.

Zum Thema Wasserstoff, da muss die komplette Infrastruktur stimmen.
Die BRD investiert ja in Namibia wenn alles klappt.
Und danach sieht es ja auch aus  :

https://www.solarserver.de/2021/11/18/enertrag-zuschlag-fuer-gruenen-wasserstoff-in-namibia/

Ein Konsortium unter Beteiligung der Enertrag hat in Namibia den Zuschlag zum Bau eines Gigawatt-Wasserstoffprojektes erhalten. Es geht um 5 GW PV- und Windenergie sowie 3 GW Elektrolyse.

Wasser in Russland dürfte vorhanden sein, oder.???
Einige Gewässer in Sibirien wurden dermassen landwirtschaftlich genutzt,
dass der Wasserspiegel rapide gesunken ist.
Die nächste Hürde dürfte die politische Abhängigkeit sein.
(Als Lieferant in der Hinterhand wäre das machbar).
In Marokko soll ja auch Wasserstoff erzeugt werden, aber da gibt es diplomatische Probleme
und das kann dauern, aber viele afr. Staaten sind interessiert.
Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von Tina1

Wenns hilft, dann arbeitet man auch mal mit Nazis, mit Faschisten zusammen.
Tina

"Fanatischer Kampfeswille und straffe Organisation zeichnen das rechtsextreme Regiment aus, das offen faschistische Symbole führt. Junge Ukrainer, auch immer mehr Frauen, schließen sich der Truppe an. Im Land wächst die Sorge um die Demokratie. "
 

"In diesem Interview geht es zum einen um die Rolle der faschistischen Gruppen und nationalistischen Strömungen in der Bewegung vom Maidan aber auch in der Ukraine insgesamt. "
 



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olga64
olga64
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 28.01.2022, 08:26:23

Ich habe den fatalen Eindruck,dass sich Putin nie von anderen beraten lässt, die evtl. über mehr Wissen, Talente und Expertise verfügen. Kann aber auch sein,dass sich im Umfeld von Putin niemand getraut, mal zu widersprechen. Ob sich nicht mal derUralt-Kanzler SChröder getraut, vernunftsfördernd auf seinen alten Freund Putin einzuwirken?
Inwieweit wir als Deutschland noch stark abhängig vom russischen Gas sind, muss überprüft werden. Faktum ist, dass Russland ca 40% unseresBedarfes liefert; den Rest (jeweils ca 30%) liefern Norwegen und dieNiederlande.

Es wird nun auch oft als Alternative das Flüssiggas (LNG) erwähnt;aktuelle Lieferanten hierfür sind Katar, Nigeria, Algerien und die USA.
Wir haben aber in Deutschland selbst ca 10.000 Biogasanlagen und es wäre sinnvoll, diese umzufunktionieren,damit Lagermöglichkeiten für Importe von Flüssiggas bestehen. Olga

Wilfrid45
Wilfrid45
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von Wilfrid45
als Antwort auf Tina1 vom 28.01.2022, 16:12:23
Hallo Tina1, du triffst den Nagel, nein einen ganzen Bolzen auf den Kopf! Man dient sich an und mißbraucht die EU und unsere Politiker helfen noch??? Wer zahlt die Rechnung, wer, wenn es kracht???? 
Wilfrid45
Wilfrid45
Wilfrid45
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von Wilfrid45
als Antwort auf olga64 vom 28.01.2022, 16:19:22

Olga, du solltest mal Bücher über Putin lesen und über seinen Werdegang, vielleicht kommt es bei Dir zur Erleuchtung, oder bist Du verwandt mit diesem Mann=


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aixois
aixois
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von aixois
als Antwort auf Michiko vom 27.01.2022, 16:52:31

Ich verstehe welche westliche Arroganz Juro meint. Habe sie selbst vor Ort mitbekommen, einschließlich der zeitweise (oder in der Hoffnung auf Beförderung dauerhaft) 'abgeordneten' (auch von der sog. 'Buschzulage' ermutigten) Beamtenschaft, von denen einige selbst während der Arbeitszeit intensiv mit Spekulationin lohnende (noch) Billigimmobilien beschäftigten ...

Ich spiele auf die Arroganz an, die im Festhalten,  in der Überzeugung, liegt, 'man' habe Recht.
Habe oder kenne das richtige, das bessere System, Wissen, Können, Moral,  usw.

Und diese Art arroganter Sturheit, die oft wenig mehr als Besserwisserei (aus Unwissenheit, Unsicherheit, Unkennntnis) ist,  die war (und ist) nicht westlich , sondern  - jetzt im Zusammenhang mit der Wende, mit dem gewaltigen Systembruch gesehen - in allen MOEL (mittel-osteuropäische Länder) anzutreffen.

Vehement zu behaupten, wie ich das erlebt habe, der Westen habe durch den US Einfluss seine alten europäischen oder deutschen Werte und kulturelles Erbe 'dran' gegeben, während diese alten Werte, Traditionen  und Tugenden eher unter den Strukturen des Sozialismus sich hätten erhalten können, ja sogar bewusst gepflegt worden seien, das war dann schon auch 'arrogant'.

Diese nostalgischen Gefühle alter, von den Zeitläuften 'bedrohten'  (auch kultureller ) Besitzstände spielen m.E. auch bei der allgemeinen Putinschen (russischen) Verunsicherung eine wichtige Rolle.
Wie sollen sie denn aussehen, die neuen Werte eines modernen Russlands ? National(istisch) oder westlich (liberal/kapitalistisch ?) oder internationalistisch oder sonst was ?

Es ist, so wie ich das verstehe, Ausdruck von Arroganz zu versuchen, sich als exklusiveer 'Lordsiegelbewahrer' alter (russischer) Traditionen und (auch historisch und geographischer) Errungenschaften aufzuspielen.

Es ist aber auch arrogant zu behaupten, wie das die Ukraine und ihre Olikratie tut, man sei ein "westlicher Staat" oder zumindest einer der die westlichen Werte praktiziert und daraus Forderungen an den Westen ableitet (wir sind doch einer von euch), dabei aber vergisst, seine Identität und Rolle in einer neuen Umwelt zu hinterfragen bzw. zu bestimmen. Was die Oligarchen interessiert ist bekannt. Was aber wollen die Bürger (doch nicht nur Coca Cola und cash ?). Was spräche gegen eine blockoffene,moderne 'Neutralität' ?

Wir sind alle gezwungen, uns Gedanken zu machen, wie es in Zukunft weitergehen soll. Was die tiefgreifende 'Transformation' für uns alle bedeutet. Da wäre es doch schön, wenn auch die Russen und die anderen Osteuropäer sich kooperativ  an diesem Denkprozess beteiligen könnten oder dürften.
Ich bin überzeugt, dass da viel praktische Intelligenz und Innovationsgeist vorhanden sind, die man sinnvoller einsetzen sollte als in die Weiterentwicklung von Kriegswaffen und Kriegsgerät (im Westen sagt man statt 'Krieg', ' Verteidigung', beides bezeichnet aber dasselbe).

Daher auch meine verrückte, als Denkanstoss gedachte  Überlegung: was wäre, wenn Russland dem Bündnis zur Kriegsverhinderung beiträte um seine Sicherheitsinteressen im Verbund der 'Nato' (würde dann umzubennen sein in Neue Allgemeine Transformations Organisation ....) oder ist wirklich alles, was die NATO macht, nur gegen einen Feind, d.h. Russland gerichtet ?

aixois

 

Tina1
Tina1
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von Tina1

In diesem Video zeigen Experten die Fehler des Westens auf. Das waren u sind die Ursachen, warum es diesen Konflikt gab und noch heute gibt.
Tina 

Aggressor Putin: die Fehler des Westens | Panorama |

 


Die Bundesregierung, die EU war damals und ist auch noch heute ziemlich still bei dem Thema. Faschisten in der ukrainischen Regierung, sie besetzen die wichtigsten Ämter. Darüber redet Gysi. Das was er damals gesagt hat, ist heute noch Wahrheit.
Tina

Bundestag Gysi redet Klartext über ukrainische Faschisten, Swoboda, Tjahnybok & co
 
aixois
aixois
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von aixois
als Antwort auf olga64 vom 27.01.2022, 17:48:42

Diese Angst vor der "Fuchtel" ist aber genauso rückwärtsgedacht, wie die Massnahmen Putins zum Schutz seines alten, oder den Aufbau eines neuen Fuchtel-  'Orbits' mit historischer Begründung.

Putin könnte vielleicht in einem gemeinsamen Klub herum- "fuchteln" wollen.
Wenn man einen Möchte-Gern Kalifen in seinen Reihen hat, der auch die Vergangenheit wieder zum Leben erwecken will und den großosmanischen Traum träumt, dann könnte man aber auch einen fuchtelnden möchte Gern-Zar Wladimir ertragen, abpuffern oder neutralisieren.

Wenn man keine Feinde mehr hat, jederdemanderen hilft und man überall seine 'Gelder' anlegen und vermehren, in allen Ländern Europas schöne Villen bauen kann, warum sollte man solche Länder dann mit seinen Armeen besetzen wollen ?

aixois

olga64
olga64
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von olga64
als Antwort auf Wilfrid45 vom 28.01.2022, 16:35:34
Olga, du solltest mal Bücher über Putin lesen und über seinen Werdegang, vielleicht kommt es bei Dir zur Erleuchtung, oder bist Du verwandt mit diesem Mann=
Woher möchten Sie wissen,dass ich das nicht längst getan habe?
Das Problem für die guten Autoren und neugierigen Leser ist nur ,dass sich Putin in den 20 Jahren seiner Zwangsherrschaft laufend ändert und einem Chamäleon ähnelt.

Olga

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