Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf

Internationale Politik Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf

Fialka
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von Fialka
als Antwort auf Tina1 vom 27.01.2022, 09:28:57

Hallo Tina,

obwohl ich niemals in Osten war, kann ich Dir bestens nachempfinden. Nur ein winziges Bespiel: in unserem 6-Parteien-Haus wohnt eine Jüdin meines Alters aus der Ukraine. Mit ihrer Tochter unterhält sie sich nur flüsternd im Treppenhaus und erzählt mir oft über ihre damaligen Erlebnisse in der Sowjetunion.

In München leben sehr viele Ethnien, es ist tatsächlich international. Einzig manche Russischsprachige unterhalten sich auch heute noch in der U-Bahn ausschließlich flüsternd. Macht der Gewohnheit. Dabei geht es oft nur um Kochtipps!

Anderer Aspekt:

Ansonsten ist aber Putins neuester Hit im Katalog seiner Forderungen, die Regierung der Ukraine müsse mit den Separatisten im Donbas Gespräche führen. Das erinnert mich noch sehr an die Schleyer-Entführung. Der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt entschied damals, auf keine der Forderungen der RAF einzugehen. Denn: "Mit Terroristen spricht man nicht."

Putin unterstützt die Separatisten im Donbas so gut er kann. Ist ja kein Geheimnis. Die Krim hat er mit grünen Männchen annektiert. Dieser sein Streich wurde mit Ausnahme von Russland, China und Argentinien mit sehr deutlichen Worten von der UN-Vollversammlung missbilligt.

Jetzt möchte er sich gerne die zweite Scheibe vom Kuchen einverleiben, weil im Donbas auch Russen leben. Übertragen auf Deutschland hieße das, dass soviele hier lebende Menschen mit Migrationshintergrund eine Autonomie anstreben dürften. Verzeiht mir bitte, ich stelle mir das alles sehr bildhaft und plastisch vor.

aixois
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von aixois
als Antwort auf Juro vom 27.01.2022, 13:25:24

schickte der Westen Leute wie "Kongo-Müller", die u.a. Lumumba ermordeten,

Patrice Lumumba wurde durch die USA und Belgien (CIA Schergen/belg.Polizeikräfte) ermordet. 1961, wenige Monate nachdem er angekündigt hatte, er wolle als Ministerpräsident die Rohstoffindustrie nationalisieren (!).
Kongo Müller kümmerte sich ab 1964 im Auftrag Tschombés und im Rahmen der gegen die Rebellen des Simbastamms, (haben Lumumba unterstützt) gerichteten Militäraktionen Belgiens ('Ommegaang') und der USA('Dragon Rouge') , um die Niederschlagung der 'Lumumbisten' (waren ja von Moskau unterstützte Kommunisten ...).
Ein ähnliches Schicksal,  aus vergleichbaren Motiven, war Thomas Sankara (Präsident von Burkina Faso)  beschieden, der 1987 ermordet wurde, ebenfalls unter bis heute nicht völlig aufgeklärten Umständen, wie das auch bei Lumumba der Fall ist. Wenigstens hat Belgien seine sterblichen 'Überreste' (ein Schneidezahn) freigegeben, der in einer Zeremonie in Kinshasa letztendlich im Juni 2022 'beerdigt' werden soll (Nationalfeiertag).

Übrigens: in Belgien kann man überall dunkelbraun meliertes Eis kaufen (ein Lumumba), ein Straße oder einen Platz nach ihm zu benennen ist auch heute noch undenkbar ...

Soviel zu den "Sicherheitsinteressen Russlands" - ein paar mal um die historische Ecke gedacht, passt es sogar zum thread ...von wegen Schutz und Erweiterung von  Einflusssphären

aixois

PS: "einfach nur westdeutsche ekelerregende Arroganz" : ohne 'westdeutsch' klingsts nicht nur besser ...
Bruny_K
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von Bruny_K
als Antwort auf Fialka vom 27.01.2022, 15:22:27

Was für ein Blödsinn. Sowohl in meiner Heimat als auch hier in Spanien wohnen viele Russen in unserer unmittelbaren Nähe. Durch Flüstern in der Öffentlichkeit ist mir bislang noch niemand aufgefallen.
Im übrigen ist mir auch in Russland selbst kein einziger Russe begegnet der flüsternd oder leise gewesen wäre.


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Fialka
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von Fialka
als Antwort auf Bruny_K vom 27.01.2022, 15:32:22

@Bruno,

diesen Blödsinn habe ich in München oft erlebt

Bruny_K
Bruny_K
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von Bruny_K
als Antwort auf Fialka vom 27.01.2022, 15:36:28

Das mag an einem Individuum liegen, aber Russen sind nicht unbedingt Leisetreter und jeder der Russen kennt wird das bestätigen können.

Fialka
Fialka
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von Fialka

Fast ganz Westeuropa, sicher auch die USA verfügten über Kolonien in Afrika, Indien usw. Man hat die Bevölkerung teils auch als Tiere erachtet im 19.Jh. und entsprechend behandelt. Es gibt furchtbare Zeugnisse davon. Das war nicht Deutschland allein. Im Gegenteil, in Tansania kümmerten sich Deutsche um die Förderung der dortigen Einheimischen. Gibt aber viele übermittelte Dokumente, wie "der Westen" ingesamt Afrikaner usw. brutal regelrecht abschlachtete, lange vor dem Holocaust.

Russland indes hatte keine Kolonien in Afrika und Fernost. Russland kolonialisierte seine Nachbarländer und gibt die Hoffnung nicht auf, dass es seine Kolonien zurückgewinnt.


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olga64
olga64
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von olga64

Jetzt kann man sie wieder lesen,die hinlänglich bekannten Äusserungen der Ostalgiker, die noch heute der Meinung sind, die DDR war das richtige Paradies. Dass sie Pleite war und sich beim Klassenfeind (BRD) einen Kredit nehmen musste - wird verdrängt,bzw hat man es bis heute nicht gewusst.
Wenn das alles so toll war, warum sind dann Millionen DDR-Bürger geflohen und sehr oft mit einem hohen Risikoaufwand für sich selbst?
Weil diese Berichte aber unter der Überschrift stehen: "Russlands Sicherheitsinteressen" - bedeutet das, dass Herr Putin an einem Rückerwerb, z.B.von Sachsen (Sexit!) interessiert ist? Wenn so, wie würde sich dann die Bevölkerung dieses schönen Bundeslandes dazu stellen, bzw. wäre sichergestellt, dass sie dann wieder das Paradies ihrer jungen Jahre zurückerhielten? Olga

Tina1
Tina1
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von Tina1

Mir ist die Erzählung über den Ukraine-Konflikt, den es schon lange gibt, zwischen USA u Russland, dem amerikanischer Wirtschaft u Militärkomplex gegen russisches Militär, Nato u. Europa gegen Russland, zu einseitig u undifferenziert. Man hat auch kein Interesse über die Ursachen zu reden, die für manche Aktion der Grund war. Man diskutiert mit dem Gedanken im Kopf "Feindbild", nicht über die wirkliche Situation, wo beide Seiten mit Schuld haben. Wenn man provoziert, anstatt zu DEESKALIEREN, dann muss man auch mit Antworten rechnen. Es ist in keinster Weise eine Diskussion wo differenziert wird, denn der Feind steht fest. Auch, wenn er nichts tun würde, man würde ihn immer als einzigen Aggressor sehen, denn man brauch dieses Feindbild, wie immer für geplanten Aktionen.

Ich stelle mich auf keine Seite, denn beide Seiten die USA u. Putin haben Dreck anstecken. Das, was man Putin vorwirft, hat man doch selber getan oder macht es sogar jetzt noch. Als Erstes sollte man an die Kriege der USA, der Nato denken, an das Überfallen von anderen Staaten u das ohne Mandat. Und dort hat man jahrelang einen Krieg geführt, die Länder u Menschen in ein Chaos gestürzt. Viele Zivilisten getötet. Also nicht nur Russland hat Staaten angegriffen, das war innerhalb Russlands, es gab  militärische Auseinandersetzungen. Man muss nur an die Drohnenkriege denken, wo unzählige Zivilisten getötet wurden.

Man wirft Putin vor, dass er die Kämpfer in der Ostukraine unterstützt. Das macht er wahrscheinlich. Und was macht die USA in der Ukrane? Sie unterstützt sie schon lange mit Waffen und Menschen, die die Ukraine-Soldaten an den Militär-Geräten ausbilden. Da werden bestimmt schon einige Amerikaner vom Militär im Land sein. Jetzt fordert die USA, dass Deutschland Waffen liefern soll. Was soll denn das? Es ist nichts anderes, wie man es Putin vorwirft. Man will die Ukraine mit Waffen unterstützen. Also das darf man, andere dürfen das nicht. Ich hoffe, dass Deutschland stark bleibt, denn Waffenlieferungen können den Konflikt noch verschärfen. Man sagt, dass die Separatisten im Osten Krieg führen. Ja, das machen sie. Und was macht die ukrainische Armee? Führt sie keinen Krieg? Doch, sie führt Krieg gegen die Ostukraine und nicht nur gegen die Separatisten und hat damit viele Zivilisten getötet, ihre Häuser zerstört. Den Menschen geht es nun noch schlimmer, als es ihnen so schon ging. Sie schießen auf ihre eigenen Leute. Darüber spricht man nicht.

Das sind so Beispiele, wie man mit zweierlei Maß misst. Also das, was man dem einen zu Recht vorwirft, macht man auf der anderen Seite doch ähnlich. Die Menschen in der Ostukraine wollen keinen Krieg und damit auch keine Angriffe der U. Armee.,
So sehe ich das, denn das sind die Fakten, die ich sehe, die mir vor allem in Reportagen der öffentlich, rechtlichen Sender, gezeigt werden, was man dort erfährt. In diesen Sendungen werden beide Seiten beleuchtet und man differenziert. Und es wird mit Fakten gearbeitet, denn es wurde recherchiert.

Und mir geht es nicht um Putin und gleich recht nicht ihn zu verteidigen, da wäre ich die falsche Person mit meiner Lebensgeschichte, sondern mir geht es um das große, ganze. Die Erzählung der ganzen Geschichte. Bevor man ständig vom Krieg redet, damit Kriegsgeheul startet, sollte man lieber darüber reden, wie man den gefährlichen Konflikt lösen kann. Wollen das überhaupt alle der beteiligten gegen Russland? Ich bin mir nicht mehr so sicher. Manche Militärs wären wahrscheinlich garnicht so böse, wenn Putin jetzt einen großen Fehler machen würde. Könnte das sein?

In der Reportage unten, sagt der Reporter vor Ort in der Ukraine, Russland(Armee) wird nie einen Krieg gegen die Ukraine anfangen, dafür gibt es viele Gründe. Der Mann ist skrupellos, aber nicht verrückt. Und das weiß man auch in Europa, aber trotzdem redet man von früh bis abends von einem Angriff, einen Überfall der Russen auf die Ukraine. 
Das sind meine Gedanken, niemand muss sie teilen und ob ich alles richtig sehe, das weiß ich nicht. Ich behaupte es auch nicht.
Tina

Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von Michiko
als Antwort auf aixois vom 27.01.2022, 15:23:24

PS: "einfach nur westdeutsche ekelerregende Arroganz" : ohne 'westdeutsch' klingsts nicht nur besser ...
Zumindest in dem Punkt vermutet Juro aus Erfahrung wohl richtig, denn ostdeutsche Arroganz gab es nicht, der Ossi wurde überhaupt nicht ernstgenommen und Arroganz war ihm fremd.
aixois
aixois
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von aixois
als Antwort auf Juro vom 05.01.2022, 15:03:00

bedarf es einer sehr geschickten und geduldigen Diplomatie. Es geht um Interessenausgleich, nicht um Werteübertragung.
Den ersten Schritt hat man nun Russland (Putin) überlassen. Wer den Vertragsentwurf lesen möchte findet ihn unter:

das war der Text im Eröffungsthread.

Die Vertragsentwürfe sind öffentlich. Jeder kann sie auch jetzt noch lesen und die darin enthaltenen (Maximal-) Forderungen beurteilen.

Nach mehrfacher Aufforderung, haben NATO und die USA ihre schriftlichen Antworten auf normalem Weg über die AA Schienen übermittelt.

Alles geheim. Veröffentlicht wurde  nichts. Nur indirekte Hinweise an die Medien, dass man 2/3 ablehnt, aber über 1/3 verhandeln könne.

Während täglich neue, sich überschlagende Nachrichten in die Welt gesetzt werden, die Kiewer sich fragen, warum um alles in der Welt, westliche Botschaftsfamilienanghörige schnell ihre Koffer packen und sich per Heimflug in Sicherheit bringen sollen, die North Stream II Röhrenstränge nun sowohl als Erpressungsmittel für die Russen (wollen kein Gas liefern)  UND für den Westen (Russen sollen Gas liefern, damit wir sie durch ein Lieferverbot ärgern können ?!), man sich alte Russenhaubitzen und schicke neumodische Soldatenhelme um die Ohren haut, frage ich mich, was ist so groß Geheimnisvolles dran an  den NATO/USA Stellungnahmen, dass die Öffentlichkeit, dass ich sie nicht lesen darf ?



Wer eine Antwort hat, möge sie bitte im Thread teilen.

aixois

PS:Rein hypothetisch: wenn jeder souveräne Staat das Recht hat, sich um eine NATO Mitgliedschaft zu bewerben, wie sähe wohl eine Antwort aus, wenn Moskau, um seine Sicherheitsinteressen zu wahren, sich zusammen mit der Ukraine, Finnland, Schweden ... um eine Mitgliedschaft bemühte ?

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