Internationale Politik Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
Juro, ich habe von dir schon einige andere Einlassungen gelesen! Du bist klug und gebildet, das merkt man an deiner Wortwahl. Ich stelle mir wirklich die Frage: was hat der Osten Deutschlands mit dir, mit euch gemacht? Wie kann man solche Dinge einfach ausblenden und auch nach über 30 Jahren nicht sehen, auch noch verteidigen?Das kann man dann verteidigen, wenn man selber an führender Stelle in das System eingebunden war. Und so wie ich die Relativierungen der DDR-Diktatur sowie über die unschuldigen Planungen des Großen Bruders lese, mache ich mir meinen eigenen Reim auf seine Einlassungen. Muss aber keine/r übernehmen, ist meine Privatmeinung, die ich in einer Demokratie hoffentlich äußern darf.
Hallo Phil,
ich kann nicht 41 Jahre meines Lebens streichen. Du tust es ja auch nicht! Die deutsche Einigung empfanden und empfinden viele Ostdeutsche als ein Überstülpen des bundesdeutschen Rechts- und Wirtschaftssystems auf die ehemalige DDR. Und das war es im Wesen auch. Kein Bundesbürger musste sich die Mühe machen, den heimgeholten (oder sollte man besser sagen den heimgesuchten) Osten eines Gedankens zu würdigen. Die waren die Verlierer, also konnte man sie ausplündern. Zu mehr war der Osten nicht gut. Befass dich bitte mit der Treuhandanstalt. Es gibt da ein gutes Buch: Die Treuhändler, kannst du hier als E-Book runterladen - https://de.readlibs.com/3471793437. Ich habe etliche dieser Halunkenstreiche mitbekommen. Vor allem haben diese Treuhänder dafür noch ein "Schweinegeld" bekommen. Und wenn ein, vielleicht schon fast insolventes westdeutsches Unternehmen für 1,00 DM ein Ostunternehmen aufkaufte, das aber nur, um es abzuwickeln, dann bekam es auch noch Steuergeschenke dafür. Keine Gnade für die Menschen, kein Miteinander.
Außerdem - sollten ehemalige DDR-Bürger sich dafür schämen, dass sie der Friedenspolitik, der internationalen Solidarität mit den um ihre Befreiung kämpfenden Kolonien, der Freundschaft zwischen den Völkern, dem sozialen Aufschwung im eigenen Lande und dem dafür erforderlichen Wirtschaftswachstum ihre Kraft widmeten? Als der Kongo sich befreite, schickte der Westen Leute wie "Kongo-Müller", die u.a. Lumumba ermordeten, und unterstützten Verbrecherregime wie von Mobuto oder Tschombè. Das Ergebnis kannst du dir heute anschauen.
Deine liebevoll-ironisch formulierte Frage ist einfach nur westdeutsche ekelerregende Arroganz.
Ich mach mal Schluss, sonst wird das noch ein Roman.
Juro
........Juro, zu DEINEN Beiträgen fällt mir nur noch der Begriff "Politoffizier" ein:
DeWiki > Politoffizier
sammy
@ sammy
Weshalb nicht mal zuhören, und wenn man es nicht verstehen kann, dann nicht gleich diffamieren, sondern auch mal nachfragen. Was bei wiki nachzulesen ist, ist ja nicht unbedingt falsch, aber eben oft nur die halbe Wahrheit. Die ganze erfährst Du, wenn Du Zeitzeugen die Gelegenheit gibst, davon zu berichten.
Was Tina über ihre DDR-Erfahrungen geschrieben hat, hast Du doch sicher nicht in Zweifel gezogen, war zwar auch nur die halbe Wahrheit, passt aber ins Narrativ der DDR-Darstellung und fand sicherlich Deine Zustimmung.
Hallo Phil,Altes schon hundertfach besprochenes Thema hier, Hass auf die Treuhandanstalt, die die volkseigenen Betriebe verkaufen, privatisieren, abwickeln und in den seltensten Fällen sanieren sollte. So einige Betriebe haben es geschafft, gut zu wirtschaften, in der Marktwirtschaft zu bestehen. Andere nicht, die Bevölkerung wollte nach Juli 1990 keine Ostwaren kaufen, das Interesse wurde erst Jahre später wieder wach. Fast alle Betriebe hatten Altlasten, die Minolgruppe/Tankstellen hat alles einfach in den Boden abgekippt, was zu entsorgen war. Viele Betriebe abeiteten mit Maschinen und Anlagen von vor dem 2. WK. Ich stimme Dir zu, dass die westlichen Manager, die Wirtschaftsprüfer und Berater nur ihren eigenen Profit im Auge hatten, aber schau mal im Video, wessen Kauf- oder Sanierungsinteresse findet eine solche Industrie?
ich kann nicht 41 Jahre meines Lebens streichen. Du tust es ja auch nicht! Die deutsche Einigung empfanden und empfinden viele Ostdeutsche als ein Überstülpen des bundesdeutschen Rechts- und Wirtschaftssystems auf die ehemalige DDR. Und das war es im Wesen auch. Kein Bundesbürger musste sich die Mühe machen, den heimgeholten (oder sollte man besser sagen den heimgesuchten) Osten eines Gedankens zu würdigen. Die waren die Verlierer, also konnte man sie ausplündern. Zu mehr war der Osten nicht gut. Befass dich bitte mit der Treuhandanstalt. Es gibt da ein gutes Buch: Die Treuhändler, kannst du hier als E-Book runterladen - https://de.readlibs.com/3471793437. Ich habe etliche dieser Halunkenstreiche mitbekommen. Vor allem haben diese Treuhänder dafür noch ein "Schweinegeld" bekommen. Und wenn ein, vielleicht schon fast insolventes westdeutsches Unternehmen für 1,00 DM ein Ostunternehmen aufkaufte, das aber nur, um es abzuwickeln, dann bekam es auch noch Steuergeschenke dafür. Keine Gnade für die Menschen, kein Miteinander.
Außerdem - sollten ehemalige DDR-Bürger sich dafür schämen, dass sie der Friedenspolitik, der internationalen Solidarität mit den um ihre Befreiung kämpfenden Kolonien, der Freundschaft zwischen den Völkern, dem sozialen Aufschwung im eigenen Lande und dem dafür erforderlichen Wirtschaftswachstum ihre Kraft widmeten? Als der Kongo sich befreite, schickte der Westen Leute wie "Kongo-Müller", die u.a. Lumumba ermordeten, und unterstützten Verbrecherregime wie von Mobuto oder Tschombè. Das Ergebnis kannst du dir heute anschauen.
Deine liebevoll-ironisch formulierte Frage ist einfach nur westdeutsche ekelerregende Arroganz.
Ich mach mal Schluss, sonst wird das noch ein Roman.
Juro
Nichts für ungut.
Dein Beitrag illustriert nur wie tief du 2022 noch in der ehemaligen DDR verwurzelt bist, da kann man nur noch Mitleid empfinden sonst fällt mir dazu nichts mehr ein, Juro wir sind im digitalen Zeitalter, so schnell hat die Welt sich in die Moderne entwickelt, jede auch nur so kleine verbleibende Zeit in der DDR Vergangenheit wird dir ausser Frust nichts mehr bringen, sie existiert ja nicht mehr, ausserdem ist das Leben dafür viel zu kurz, ein Beispiel, die neue Generation von heute, sie kennen nur noch die Gartenmauer. Noch eines, glaube nur nicht, die Westler hätten jahrzehnte keine Probleme gehabt, wir mussten uns auch immer neu anpassen, das ist eben ein Teil des menschlichen Lebens. Eigentlich traurig dass man heute noch über OST und WEST Erfahrungen schreiben muss. Wer dieses ehemalige DDR Leben bis heute noch nicht aufgearbeitet hat , dem ist möglicherweise nicht mehr zu helfen. Phil.
Sammy, genau das ist die Einstellung mit der jede Verständigung unmöglich gemacht wird. Du bewegst dich damit weit weg vom Stand sozialpsychologischer Erkenntnisse, mit denen versucht wird, das Leben von Menschen in verschiedenen Systemen zu erklären.
Ich war nie "Politoffizier", habe keinen Wehrdienst geleistet. Den "Ausmusterungsschein" habe ich mir hinter Glas an die Wand gepinnt.
Ist gut jetzt.
Juro
Ich glaube nicht, dass es darum geht ob die DDR Vergangenheit aufgearbeitet wurde, ich glaube eher es geht darum, dass auch noch von einigen verlangt wird WIE der einzelne seine „Vergangenheit“ aufzuarbeiten hat. Ich werde nie Wandersmann oder anderen sagen wie sie mit der damaligen Zeit umzugehen haben. Ich habe nie in der DDR gelebt, sie mussten irgendwie mit ihrem Alltag zurechtkommen und haben es auch ohne Westdeutschland geschafft. Heute sind wir alle „nur“ noch Deutsche, zumindest auf dem Papier.
Bruny
Phil, kannst beruhigt sein, ich habe mein Leben aufgearbeitet und auch die Fehler des DDR-Systems. Nachdem ein bundesdeutscher Gastpolitiker in Ministerposition das Aus für eine durchaus nach bundesdeutschem Recht neu strukturierte Institution beschlossen hatte, er hat den Geldhahn für einen Übergang zu einem Träger zugedreht, hatte ich das Glück, zwischen Rhein und Elbe eine neue Arbeit zu finden. Dieser Gastpolitiker meinte damals sinngemäß, "gibt es so im Westen nicht, muss auch im Osten nicht geben."
Dank eines unvoreingenommenen Prüfgremiums bekam ich eine Chance. Zwanzig Jahre, die Hälfte meines Arbeitslebens durfte ich am weiteren Aufbau der Bundesrepublik Deutschland (ich bin ja bescheiden: in einem Teilbereich) mitwirken und bin in Ehren in den Ruhestand gegangen. Bekomme jetzt 50 % DDR-Rente und 50% BRD-Rente.
Juro
Ich halte die Treuhand auch für ein eher dunkles Kapitel der Deutschen, eher der West-Deutschen Geschichte! Was du beschrieben hast gab es, nicht nur, aber auch ... es ist über 30 Jahre her, nicht mehr zu ändern! Die Wiedervereinigung ging zu schnell, der Druck kam von allen Seiten. Es hat auch im Westen bei der Bundestagswahl 1990 einen Mahner gegeben, aber den wollte niemand hören, weder im Osten noch im Westen, er ist bei seinen Wahlkampfauftritten mit seinen Thesen fast ist in der Luft zerrissen worden ... das war Oscar Lafontaine.
Kein Bundesbürger musste sich die Mühe machen, den heimgeholten (oder sollte man besser sagen den heimgesuchten) Osten eines Gedankens zu würdigen. Die waren die Verlierer, also konnte man sie ausplündern. Zu mehr war der Osten nicht gut. Befass dich bitte mit der Treuhandanstalt. Es gibt da ein gutes Buch: Die Treuhändler, kannst du hier als E-Book runterladen - https://de.readlibs.com/3471793437.
Ich habe etliche dieser Halunkenstreiche mitbekommen. Vor allem haben diese Treuhänder dafür noch ein "Schweinegeld" bekommen. Und wenn ein, vielleicht schon fast insolventes westdeutsches Unternehmen für 1,00 DM ein Ostunternehmen aufkaufte, das aber nur, um es abzuwickeln, dann bekam es auch noch Steuergeschenke dafür. Keine Gnade für die Menschen, kein Miteinander.
Die Ostdeutschen wollten mit Gewalt die D-Mark ( " Kommt die DM bleiben wir, kommt sie nicht gehen wir zu ihr" ). Es hat ja Erklärungsversuche gegeben, was es für den Export bedeutet, wenn bei schwacher Produktivität eine starke Währung kommt: das ist eine Katastrophe! Das hat Lafontaine versucht zu erklären, aber das "durfte" einfach nicht wahr sein, das passte nicht in diese "besoffene" Zeit!
Die Wiedervereinigung ist von Historikern 100x aufgearbeitet worden, vieles ist gut gelaufen, vieles wurde auch verpatzt! Aber keine Frage: das hätte alles besser laufen können!
Ich hoffe auf die kommenden Generationen ...
MarkusXP