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Internationale Politik Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf

olga64
olga64
Mitglied

RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von olga64
als Antwort auf Juro vom 12.01.2022, 15:32:15
Warum sprechen denn die USA, die NATO und bald auch die OSCD mit Russland? Weil es ohne miteinander zu reden einfach nicht geht. Man hat das eine Zeit lang geglaubt und hat die Gesprächskanäle für Russland geschlossen.

Wie das ausgeht, hat Afghanistan gezeigt, oder früher schon Vietnam oder Korea und aktuell Syrien und der Irak.

Juro
 
geschrieben von Juro
Das ist vermutlich Ihre sehr Putin-freundliche Sicht der Dinge, die allerdings Fakten und Tatsachen völlig ignoriert:

Die frühere deutsche Kanzlerin hielt über viele Jahre die Gesprächskanäle zu Putin offen; sie war vermutlich auch eine der letzten PolitikerInnen, die Putin für wichtig nahm. Da er selbst seit mehr als 20 Jahren sein diktatorisches und autokratisches Regime in Russland weiter ausbaut und "verfeinert" hat er natürlich viele(s) kommen und gehen sehen.
Aber was blieb dann von solchen Gesprächen? Morde auf fremdem Territorium (Berliner Tiergarten) ; Vergiftungsanschläge auf geflohene Russen, die dem Bild dieses Lanzeitherrschers nicht mehr entsprachen ("wir finden euch überall....")?
Wenn Sie von Afghanistan schreiben - inkludiert dies auch den überaus erfolglosen, 10-jährigen Versuch der damaligen UdSSR, den heilsbringenden Kommunismus dort zu etablieren? WAs ebenfalls nicht gelang, sondern das Misstrauen der afghanischen Bevölkerung nur steigerte, wenn wieder mal fremde Mächte sich um ihr Land "kümmerten" und parallel dazu die Taliban wuchern und bis heute erfolgreich werden liess.

Syrien erwähnen Sie ja, aber anscheinend mit dem Focus, hier würde die Nato ihr unsägliches Spiel treiben. Tatsache ist aber, dass Putin sich an dem blutigenWerk des syrischen Schlächters zusammen mit dem Iran beteiligt, das eigene Volk in die Flucht zu treiben, bzw. zu töten.

Bei all denen, auch in diesem Forum, die Putin gegenüber zu Recht skeptisch sind, werden Sie mit der Verbreitung solcher Nicht-Fakten kein weiteres Verständnis für diesen Autokraten entflammen können. Aber Hauptsache, Sie glauben das alles selbst, was Sie sich einreden. Olga
Karl
Karl
Administrator

RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von Karl
als Antwort auf olga64 vom 12.01.2022, 17:48:04

olga64:
"...
Die frühere deutsche Kanzlerin hielt über viele Jahre die Gesprächskanäle zu Putin offen; sie war vermutlich auch eine der letzten PolitikerInnen, die Putin für wichtig nahm. 
..."

@Olga64,

auch wenn man Putin nicht mag, über seine Wichtigkeit müssen wir doch nicht diskutieren.

Gespräche halte auch ich für essentiell, ohne Gespräche werden konstruktive Lösungen der Probleme mit Russland nicht möglich sein.

Karl
olga64
olga64
Mitglied

RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 12.01.2022, 18:06:20

Ich habe nie abgestritten,d ass Gespräche geführt werden müssen und sollen. Aber als Bestandteil eines konstruktiven Ergebnisses sollte immer auch die Möglichkeit eines Kompromisses von Anfang an eingebaut werden. Und ein Kompromiss kommt nur zustande, wenn die Verhandlungspartner jeweils auf Durchsetzung strittiger Positionen verzichten und dem anderen entgegenkommen.
Sehe ich nach wie vor nicht, wenn die russische Delegation darauf beharrt, dass unabhängigen, europäischen Staaten verboten werden soll, sich die Allianzen selbst zu erwählen, denen sie beitreten wollen.
Die grosse Gefahr einer solcher Verhandlungs-Verhärtung ist, dass irgendwann Russland nichts anderes mehr übrigbleibt als in die Ukraine einzumarschieren ,damit der Alleinherrscher Putin '"sein Gesicht wahrt".

Es geht auch sicher nicht darum, ob "jemand Putin mag oder nicht mag". Wie kann man jemanden mögen oder nicht mögen, den man (aus meiner Sicht gottseidank) nie kennenlernen muss? Bei mir besteht nun mal eine Grund-Aversion gegen solche Autokraten wie Putin, Trump, Erdogan, Orban, Bolsonaro, Xi Pin und wie sie alle heissen. Olga


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ingo
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Mitglied

RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von ingo
als Antwort auf Karl vom 12.01.2022, 18:06:20

@karl: Gespräche? Selbstverständlich. Und wie oft habe ich hier gesagt, dass es ein gravierender Fehler von Obama war, Russland als Regionalmacht zu bezeichnen? Das war der Anfang allen heutigen Übels! Nachdem Trump den "Schulterschluss" nicht versucht hat, muss Biden versuchen, Russland wieder an Bord zu holen. Hoffentlich gelingt ihm das während seiner Amtszeit......bevor vielleicht Trump wieder Präsident wird😣

ingo
ingo
Mitglied

RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von ingo
als Antwort auf Juro vom 12.01.2022, 15:32:15

@Juro: Wenn Du mich nicht kennst, hast Du 20 Jahre ST nicht mitbekommen. Und Deinen Unsinn werde ich nicht begreifen. Du schreibst nur positiv über Putin und gehst überhaupt nicht auf meine Begründung ein, dass er die Krim und die Ostukraine annektiert/ besetzt hat, ein. Sag' doch mal Deine Meinung dazu. Dann können wir weiterreden.

olga64
olga64
Mitglied

RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von olga64
als Antwort auf ingo vom 12.01.2022, 19:19:23

Ob es Mr Biden gelingen wird oder nicht, ist sekundär. Tatsache ist, dass die USA sich als Schutzmacht aus Europa zurückziehen wollen und werden - das fing mit Obama an, wurde stümperhaft mit Trump forgesetzt und Mr Biden ist nun in der Position, zum einen mitzuhelfen,d iesen Konflikt irgendwie zu befrieden - seine grosse Aufgabe ist jedoch China. Dies auch aus ökonomischen Gründen; auf diesem Gebiet spielt Russland nur eine nachgeordnete Rolle. Olga


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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 12.01.2022, 18:13:49
... Und ein Kompromiss kommt nur zustande, wenn die Verhandlungspartner jeweils auf Durchsetzung strittiger Positionen verzichten und dem anderen entgegenkommen.
Sehe ich nach wie vor nicht, wenn die russische Delegation darauf beharrt, dass unabhängigen, europäischen Staaten verboten werden soll, sich die Allianzen selbst zu erwählen, denen sie beitreten wollen.
Die grosse Gefahr einer solcher Verhandlungs-Verhärtung ist, dass irgendwann Russland nichts anderes mehr übrigbleibt als in die Ukraine einzumarschieren ,damit der Alleinherrscher Putin '"sein Gesicht wahrt".
geschrieben von olga64
Dass RU einmarschieren wird, erwarte ich nicht.
Die Zeit (50 Jahre?) arbeitet für die Ukraine in unserem freiheitlichen Sinn.
Und dann ist der 'Fall' erledigt, klamm&heimlich, ist jetzt allerdings mit Geröse zugange.

Putin wird immer als der AlleinHerrscher gesehen.
Das ist er nicht. Er ist ('lediglich') der Kopf eine mafiösen Gesellschaft.
Und die sagt ihm, was er zu tun oder zu lassen hat.
Er hat nur geringen Einfluss darauf; tut er nicht wie ihm geheißen, ist er ratzfatz 6 feet under.
Der Präsident ist nicht die Executive. Nirgendwo, auch wenn es so aussieht. Er trägt allerdings auch sein Teil dazu bei, dass es der 'Mafia' hinter ihm und ihm gut geht. Sonst wäre er gar nicht erst Präsident.
Und somit kann sich so schnell nichts ändern.

Allerdings...
sehe ich es so, dass es keinen Grund dagegen gibt, ein Land selber entscheiden zu lassen, mit wem es paktieren möchte, so es denn möchte. Aber ich denke auch an Kuba. Kein Land hat es gern, wenn eine Laus an seinen Pelz geheftet wird. In RU kann keiner von der Mafia erwarten, dass sie so etwas dulden würde. Und die Ukraine ist ein RiesenBestandteil RUs, das kann gewachsene 'liebgewonnene Strukturen' nicht einfach ablegen.
Lasst denen einfach Zeit (50..100..200 Jahre), ggf jede Zeit. Und nichts erzwingen! Status Quo baw bietet sich an.

Nun gesetzt den Fall, RU marschiert.
Das würde aus der Ukraine eine Wüste machen.
Davon hätte keiner was. Warum sollte RU also marschieren?
Sie rasseln mit dem Säbel, sie müsssen rasseln. Ja wie bei Kuba die USA.
Hier allerdings unter anderer geografischer Lage günstig für Russland.
Was (für mich) verständlich ist. Ob ich es schön finde, ist ein ganz anderes Thema.
Ich denke auch, dass der 'Westen' still sein wird wie bei Prag & Co.

Dass die USA sich aus dem 'Irrenhaus' EU zirückziehem, ist/war doch zu erwarten.
'Wir' sollten als sehr wohl darauf achten, mit RU einen netten Nachbarn/Partner zu haben.
MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf olga64 vom 12.01.2022, 18:13:49
Ich habe nie abgestritten, dass Gespräche geführt werden müssen und sollen. Aber als Bestandteil eines konstruktiven Ergebnisses sollte immer auch die Möglichkeit eines Kompromisses von Anfang an eingebaut werden. Und ein Kompromiss kommt nur zustande, wenn die Verhandlungspartner jeweils auf Durchsetzung strittiger Positionen verzichten und dem anderen entgegenkommen.
Sehe ich nach wie vor nicht, wenn die russische Delegation darauf beharrt, dass unabhängigen, europäischen Staaten verboten werden soll, sich die Allianzen selbst zu erwählen, denen sie beitreten wollen.

Bei mir besteht nun mal eine Grund-Aversion gegen solche Autokraten wie Putin, Trump, Erdogan, Orban, Bolsonaro, Xi Pin und wie sie alle heißen. Olga

Ich sehe das auch so: je größer die Verhandlungsmasse vor einem Gespräch ist, je größer ist auch die Möglichkeit einer Einigung! Je mehr Punkte, die für die Gegenseite wichtig sind, aber von vorn herein ausgeschlossen werden, desto geringer ist die Chance auf Einigung!

Putin hat ja seine Punkte genannt! Werden die alle im Vorfeld abgebügelt ... dann braucht man erst gar nicht anfangen! 

Als die Ukraine Anfang der 90ger Jahre alle Atomwaffen an Russland gegeben hat, wurde im Budapester Memorandum ( 1994 ) die Unverletzlichkeit der Grenzen von Russland garantiert ... und zweifellos war die Krim ein integraler Bestandteil der Ukraine! Das ist eine schwere Bürde für alle Gespräche der Konfliktparteien! Diesen Punkt kann aber niemand bei den Verhandlungen aussparen! 

Das die Ukraine in die NATO will ... meinetwegen, aber so ein Ei wird sich niemand in der Nato ins Nest legen ... und dann auch noch mit einer Beistandsgarantie im Konfliktfall mit Russland!

Erst muss ein "stabiler" Frieden her, erst dann sind überhaupt Gespräche über einen evtl. Beitritt möglich ... und Russland muss dann auch mit an den Tisch und ein gewichtiges Wort mitreden dürfen!
MarkusXP
olga64
olga64
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RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von olga64
als Antwort auf MarkusXP vom 12.01.2022, 20:37:53

Bisher stellt Russland nur Forderungen, wohl wissend, dass die Nato niemals jede ERweiterung ausschliessen wird und ihre Truppen auch nicht aus Osteuropa abzieht.
Angebote aus Russland fehlen aktuell völlig, d.h.,die entsandten Unterhändler haben vermutlich auch keine Abschlussvollmachten, sondern müssen jeden Schritt explizit mit Putin abstimmen.
Sollte es Putin darum gehen,die Gespräche wieder in Gang zu bringen (die er selbst abgebrochen hatte), um neue Abkommen über 'Rüstungskontrolle auszuhandeln, kann es sein, dass solche Gespräche jahrelang dauern.
Es hätte dafür auch keines russischen Aufmarsches von 100.000 kampfbereiten Soldaten an der ukrainischen Grenze bedurft.
Wenn es Putin`s Bestreben war,die USA und Europa zu spalten, ist es ihm zumindest bisher misslungen. Selbst die neutralen Finnen und Schweden rücken näher an die 'Allianz, weil sie ihre 'Rechte als souveräne Staateen durch Moskaus Forderungen gefährdet sehen.
Putin fantasiert eine Bedrohung Russlands durch die Ukraine und Nato herbei und spricht der Ukraine das Recht auf eigene Staatlichkeit mit fadenscheinigen Argumenten ab.
Diese Län der des ehemaligen Warschauer Paktes haben sich aus freien Stücken für 'Demokratie,das westliche Modell und die Nato entschieden und Putin versucht nun, das Rad der Geschichte zurückzudrehen. Sollte er dies weiter so handhaben, wäre ein 'Bruch unvermeidlich. Olga

Via
Via
Mitglied

RE: Russlands Sicherheitsinteressen - Vertragsentwurf
geschrieben von Via
als Antwort auf olga64 vom 13.01.2022, 16:43:41
Hier die Quelle deiner Ausführungen

VG - Via

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