Internationale Politik Rußlands Griff nach arktischen Bodenschätzen!
Der russische Präsident Putin will sein Amtszeit offenbar mit einem außerpolitschen Paukenschlag beenden, wie in selbst die eurasische Großmacht seit dem Zweiten Weltkrieg nicht erlebt hat: Die 200-Meilen-Wirschaftszone im Nördlichen Eismeer soll um sage und schreibe 1,2 Quadratkilometer erweitert werden. Der Grund liegt nahe: Dort werden bis zu neun Milliarden Tonnen Öl und Gas vermutet.
Spätestens im Dezember diesen Jahres will Moskau bei den UN einen entsprechenden Antrag stellen. Bereits 2001 scheiterte Mokau bei einem derartigen Antrag.Die 1982 in Kraft getretene Internationale Seerechstkonvention sieht ein derartiges Verfahren ausdrücklich vor. Voraussetzungen sind allerdings wasserdichte geologische Beweise dafür, dass die beanspruchten Gebiete die Forstsetzung des Festlandsockels sind.
Die Vorbereitungen für diese Nachweise sind bereits in vollem Gange und wie der für Naturressourcen zuständige Minister Igor Trutnjew bereiets sagte - werde man diesesmal Nägel mit Köpfen machen. Die Vorraussetzungen dazu hätten die Ergebnisse der Arktis-Expedition, die vor sechs Wochen zu Ende ging, geschaffen. Gesteinsproben vom Meeresboden und seismische Messungen hätten gezeigt, dass zwei Untersee-Gebirge in Polnähe - der Lamonossow- und der Mendeljejew-Rücken - die direkte Fortsetzung des sibirischen Feslandsockels seien. Er hält Russlands Forderungen für berechtigt.
Ob das allerdings die UN-Sonderkommission auch so sieht bleibt abzuwarten. Vor Rußland hat es bisher noch keiner gewagt, die Möglichkeiten der Seerechtskonvention so auszureizen. Wir hier ein Präzidenzfall geschaffen? Wenn ja - könnte der dann nicht nur in der Arktis, sondern auch am Südpol für erhebliche politische Verwerfungen sorgen?
Das Abkommen, das Erkundungen und Ausbeutung der Bodenschätze in der Arktis untersagt, läuft 2041 aus. Ist dann zu erwarten, daß das Gerangel der lateinamerikanischen Anrainer, Australiens, Neuseelands und mehrere europäischen Großmächte um Öl-, Gas-, Gold-, Titan- und Uranvorkommen in eine neue Runde gehen?
Dabei reicht schon das Konfliktpotenzial in der Arktis, um einen neuen kalten Krieg loszutreten. Zankapfel dürfte vor allem der Lamonossow-Rücken sein, ein bis zu 3000 Meter hohes Unerwassergebirge.
Die Regierungen in Ottawa und Kopenhagen versuchten daher bereits mit eigenen Expeditionen nachzuweisen, daß der im Westen als Harris-Rücken bekannte Untersee-Höhenzug die Fortsetzung ihrer eigenen Landmasse ist.
Beide, aber auch Norwegen, Schweden und Finnland, die in der Arktis ebenfalls handfeste Interessen haben, stehen Moskaus angeblich hieb- und stichfesten Beweisen äußerst kritisch gegenüber.
Haben wir von hier den Beginn eines neuen kalten Krieges zu erwarten? Hat dieser nicht bereits begonnen?
Man darf gespannt sein!
--
bartnixe
Spätestens im Dezember diesen Jahres will Moskau bei den UN einen entsprechenden Antrag stellen. Bereits 2001 scheiterte Mokau bei einem derartigen Antrag.Die 1982 in Kraft getretene Internationale Seerechstkonvention sieht ein derartiges Verfahren ausdrücklich vor. Voraussetzungen sind allerdings wasserdichte geologische Beweise dafür, dass die beanspruchten Gebiete die Forstsetzung des Festlandsockels sind.
Die Vorbereitungen für diese Nachweise sind bereits in vollem Gange und wie der für Naturressourcen zuständige Minister Igor Trutnjew bereiets sagte - werde man diesesmal Nägel mit Köpfen machen. Die Vorraussetzungen dazu hätten die Ergebnisse der Arktis-Expedition, die vor sechs Wochen zu Ende ging, geschaffen. Gesteinsproben vom Meeresboden und seismische Messungen hätten gezeigt, dass zwei Untersee-Gebirge in Polnähe - der Lamonossow- und der Mendeljejew-Rücken - die direkte Fortsetzung des sibirischen Feslandsockels seien. Er hält Russlands Forderungen für berechtigt.
Ob das allerdings die UN-Sonderkommission auch so sieht bleibt abzuwarten. Vor Rußland hat es bisher noch keiner gewagt, die Möglichkeiten der Seerechtskonvention so auszureizen. Wir hier ein Präzidenzfall geschaffen? Wenn ja - könnte der dann nicht nur in der Arktis, sondern auch am Südpol für erhebliche politische Verwerfungen sorgen?
Das Abkommen, das Erkundungen und Ausbeutung der Bodenschätze in der Arktis untersagt, läuft 2041 aus. Ist dann zu erwarten, daß das Gerangel der lateinamerikanischen Anrainer, Australiens, Neuseelands und mehrere europäischen Großmächte um Öl-, Gas-, Gold-, Titan- und Uranvorkommen in eine neue Runde gehen?
Dabei reicht schon das Konfliktpotenzial in der Arktis, um einen neuen kalten Krieg loszutreten. Zankapfel dürfte vor allem der Lamonossow-Rücken sein, ein bis zu 3000 Meter hohes Unerwassergebirge.
Die Regierungen in Ottawa und Kopenhagen versuchten daher bereits mit eigenen Expeditionen nachzuweisen, daß der im Westen als Harris-Rücken bekannte Untersee-Höhenzug die Fortsetzung ihrer eigenen Landmasse ist.
Beide, aber auch Norwegen, Schweden und Finnland, die in der Arktis ebenfalls handfeste Interessen haben, stehen Moskaus angeblich hieb- und stichfesten Beweisen äußerst kritisch gegenüber.
Haben wir von hier den Beginn eines neuen kalten Krieges zu erwarten? Hat dieser nicht bereits begonnen?
Man darf gespannt sein!
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bartnixe
Nur eine Marginalie ...
stellen meine Zeilen dar.
Nun, worin unterscheiden sich die jeweiligen Groß-, Mittel- oder Kleinmächte? Ob es tatsächlich die jeweiligen Regierungen sind oder die dahinter stehenden Konzerne, Investoren etc. - das kann uns doch völlig gleich sein. Ob diese Expansion legalistisch-legal erfolgt oder wie eine nicht ganz unbekannte Großmacht es mit Kriegen immer wieder versucht (das nützt ja immerhin auch der in diesem Lande sehr reichlich vorhandenen Rüstungsindustrie) ... was soll's?
Die Freunde des Kapitalismus ... pardon ... der Marktwirtschaft beruhigen uns doch immer, daß der Markt alles, wirklich alles richtig macht und richtet ... zumindest fürs Kapital. Und ehrlich ... das Kapital - das sind wir doch alle; oder?
Was sind da noch nationale Regierungen ... allenfalls lästig, aber kein wirkliches Hindernis. Ja, und das Volk ... wen kümmert's, wer kümmert sich darum?
Mit diesen tröstenden Worten ...
Die Bertha
vom Niederrhein
P.S. Geologisch gesehen ist das Ganze natürlich sehr interessant ... wer weiß, wo man gelegentlich trocknen Fußes hinkommen kann ...
stellen meine Zeilen dar.
Der russische Präsident Putin will sein Amtszeit offenbar mit einem außerpolitschen Paukenschlag beenden [...] Spätestens im Dezember diesen Jahres will Moskau bei den UN einen entsprechenden Antrag stellen. [...] Ob das allerdings die UN-Sonderkommission auch so sieht bleibt abzuwarten. Vor Rußland hat es bisher noch keiner gewagt, die Möglichkeiten der Seerechtskonvention so auszureizen. Wir hier ein Präzidenzfall geschaffen? [...] Das Abkommen, das Erkundungen und Ausbeutung der Bodenschätze in der Arktis untersagt, läuft 2041 aus. Ist dann zu erwarten, daß das Gerangel der lateinamerikanischen Anrainer, Australiens, Neuseelands und mehrere europäischen Großmächte um Öl-, Gas-, Gold-, Titan- und Uranvorkommen in eine neue Runde gehen? [...]
Die Regierungen in Ottawa und Kopenhagen versuchten daher bereits mit eigenen Expeditionen nachzuweisen, daß der im Westen als Harris-Rücken bekannte Untersee-Höhenzug die Fortsetzung ihrer eigenen Landmasse ist. [...] Haben wir von hier den Beginn eines neuen kalten Krieges zu erwarten? Hat dieser nicht bereits begonnen? [...] bartnixe
Nun, worin unterscheiden sich die jeweiligen Groß-, Mittel- oder Kleinmächte? Ob es tatsächlich die jeweiligen Regierungen sind oder die dahinter stehenden Konzerne, Investoren etc. - das kann uns doch völlig gleich sein. Ob diese Expansion legalistisch-legal erfolgt oder wie eine nicht ganz unbekannte Großmacht es mit Kriegen immer wieder versucht (das nützt ja immerhin auch der in diesem Lande sehr reichlich vorhandenen Rüstungsindustrie) ... was soll's?
Die Freunde des Kapitalismus ... pardon ... der Marktwirtschaft beruhigen uns doch immer, daß der Markt alles, wirklich alles richtig macht und richtet ... zumindest fürs Kapital. Und ehrlich ... das Kapital - das sind wir doch alle; oder?
Was sind da noch nationale Regierungen ... allenfalls lästig, aber kein wirkliches Hindernis. Ja, und das Volk ... wen kümmert's, wer kümmert sich darum?
Mit diesen tröstenden Worten ...
Die Bertha
vom Niederrhein
P.S. Geologisch gesehen ist das Ganze natürlich sehr interessant ... wer weiß, wo man gelegentlich trocknen Fußes hinkommen kann ...
2041 läuft diese vertrag aus.
bis dahin haben wir, hoffentlich noch ein wenig zeit.
was keine zeit mehr hat, bzw. schon in volle gange ist, der chinesische ausbeutung in afrika.
--
eleonore
bis dahin haben wir, hoffentlich noch ein wenig zeit.
was keine zeit mehr hat, bzw. schon in volle gange ist, der chinesische ausbeutung in afrika.
--
eleonore