Internationale Politik Quo vadis Mr Snowden?

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Re: Quo vadis Mr Snowden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 07.04.2014, 10:41:33
Der TV-Nachrichtensender Bloomberg hat auf seiner Webseite in einer netten interaktiven Grafik mal alles beschrieben, was von der NSA mit welchen Mitteln überwacht wird: http://www.businessweek.com/articles/2014-04-03/the-nsa-spying-machine-an-interactive-graphic Sehenswert für die Menschen, die bisher glaubten das so viele Daten nicht erfasst werden können.

Vielen wird es in der Hitze der Diskussion in den letzten Tagen entgangen sein: Alle bisher von Snowden veröffentlichten Dokumente werden von einer amerikanischen Bürgerrechtsorganisation in Form von PDF-Dateien im Internet zur Verfügung gestellt. Lest hier: spiegel.de: NSA-Affäre: Bürgerrechtler bieten Snowden-Dokumente zum Download an

Die Adresse ist https://www.aclu.org/nsa-documents-search. Leider sind die Links im FF schwer erreichbar. Die Page wurde für den IÄ optimiert.

Beachtet beim Lesen, das diese Dokumente unter strengen Geheimnisschutz stehen und das deren Veröffentlichung keineswegs ungefährlich ist. Um die Gefahr etwas zu entschärfen sind einige Textstellen geschwärzt.
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Re: Quo vadis Mr Snowden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.04.2014, 12:46:58
Bezüglich der Sicherheit wird Österreich auf eine Stufe mit dem Irak gestellt und alle Telefongespräche mitgehört. Darüber gibt es einen Geheimvertrag der österreichischen Regierung mit den USA.

Was ihr glaubt das nicht? Das wurde in den letzten Stunden mehrfach in der Presse gemeldet: heise.de: NSA hört angeblich auch Österreich komplett ab

Ihr Ösis seit genau so unzuverlässig wie wir Teutschen. 30 Tage werden eure Telefongespräche gespeichert. Zu mehr reicht die Kapazität nicht. Was müsstet ihr jetzt daraus folgern: Jeder der ein Flatrate hat sofort mit Oma und Opa so lange wie möglich telefonieren, dann erleidet das System einen Kollaps

Bedenkt: Das habt ihr alle mit euren Telefongebühren bezahlt.
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Re: Quo vadis Mr Snowden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.04.2014, 16:35:57
Wer das noch immer nicht glaubt, liest das besser beim Petzer nach: format.at: NSA zielt auf Österreich

6 Länder werden komplett überwacht. Genannt werden Österreich, Irak, Frankreich und Polen. Zählen wir noch Deutschland hinzu, so ist nur der Name eines Landes noch ein Rätsel.

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Mitglied_5ccaf87
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Re: Quo vadis Mr Snowden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.04.2014, 18:08:03
Der Europarat hat mit Snowden gesprochen, ohne dessen Sicherheit zu gefährden. Er war per Google Hanghout zugeschaltet. heise.de berichtet darüber:
Auf Nachfrage bestätigte der Whistleblower erneut die enge Zusammenarbeit zwischen deutschem Geheimdienst BND und der NSA. Snowden verwies zudem auf seine schwierige rechtliche Situation.

Der Austausch zwischen NSA und den deutschen Diensten sei "normal und eng", erklärte Snowden auf eine Frage des CDU-Abgeordneten Johann Wadephul. Deutsche Bürger sowie Internetseiten seien täglich Ziel der Ausspähung durch die NSA-Experten. Während Snowden die Zusammenarbeit zwischen den Diensten vorsichtig als "möglicherweise vorteilhaft" bezeichnete, kritisierte er, dass die Kooperation ohne Kontrolle durch deutsche Aufsichtsgremien geschehe. Der Untersuchungsausschuss könne dazu mehr Aufklärung bringen, hofft Snowden.

Die deutschen Dienste gehören nach Angaben des Whistleblowers neben den Niederlanden und Schweden zu den Hauptzielen von speziellen NSA-Kampagnen. Dabei würde die kreative Auslegung alter Gesetze zum Zwecke der umfassenden Ausspähung aller Bürger beworben. Snowden rekapitulierte in der Anhörung, dass die US-Regierung mittlerweile anerkannt habe, dass ihre massenhafte Überwachung ineffektiv sei, es an rechtlichen Grundlagen fehle und gleichzeitig ein gefährliches Vorbild für andere Staaten biete.
[...]
Der ebenfalls anwesende Ex-BND-Chef Hansjörg Geiger bezeichnete massenhafte Überwachung als unvereinbar mit dem Schutz der Menschenrechte. Ein Vierteljahrhundert nach dem Ende des Kalten Krieges sei es an der Zeit, das Verhältnis der Dienste innerhalb der EU, aber auch in der NATO auf neue Füße zu stellen. Er forderte ein Verbot von Wirtschaftsspionage, einen nationalen Vorbehalt für die Aktivitäten eines fremden Nachrichtendienstes im eigenen Land, sowie den Verzicht auf das Auswerten der Datenströme aus und in befreundeten Staaten.

Womit Geiger zweifelsfrei recht hat. Langsam macht sich vernünftiges Denken breit. Immerhin ist es auch für den Untersuchungsausschuss des Bundestages möglich mit Snowden auf diesem Weg zu sprechen, obwohl dies ein Eingeständnis ist, für seine Sicherheit nicht sorgen zu können. Das ist beschämend.

Besonders Snowdens Worte über die schlechten aber nachahmenswerten Vorbilder der so genannten Führungsnationen finde ich bemerkenswert. Immerhin könnte derartige Auslandsspionage zur weltweiten Massenerscheinung werden. Wollen wir in einer solchen Welt leben?
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Re: Quo vadis Mr Snowden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.04.2014, 10:30:56
So mächtig ist die mächtigste Frau der Welt: faz.net: Kanzlerin darf nicht in ihre NSA-Akte schauen
nostalgie
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Re: Quo vadis Mr Snowden?
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.04.2014, 12:25:54
Clemens Binninger tritt vom Vorsitz des NSA Untersuchungsausschusses zurück.

Nur wenige Tage nach der konstituierenden Sitzung des NSA-Untersuchungsausschussses ist es zum Eklat gekommen: Der CDU-Abgeordnete Clemens Binninger gibt den Vorsitz des Gremiums mit sofortiger Wirkung auf.

NSA-Untersuchungsausschuss

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olga64
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Re: Quo vadis Mr Snowden?
geschrieben von olga64
als Antwort auf nostalgie vom 09.04.2014, 13:18:26
Jetzt hat Mr Snowden über seinen Anwalt KOntakt zum NSA-Ausschuss aufgenommen und erklärt, er würde gerne dort aussagen (obwohl ja kolportiert wird und er es selbst schon sagte, dass er keine weiteren Infos hat, bzw. diese an die Medien verkauft hatte und ihnen die Übermittlung überlässt). Er lässt auch ausrichten, dass er daran keine Bedingungen stellt - also kein Asyl, kein freies Geleit, keine sichere Wohnstätte für Jahrzehnte in Deutschland wohl in einem Hochsicherheitsgefängnis, damit ihn die US-Rächer nicht finden). Nehme an, der junge Mann sieht in Russland keine Zukunft mehr und möchte in das Land, das sich weltweit - zumindest theoretisch - am meisten um ihn kümmert. Olga
ehemaligesMitglied46
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Re: Quo vadis Mr Snowden?
geschrieben von ehemaligesMitglied46
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.04.2014, 12:25:54
Ich weiß nicht, wer das Schlagwort von Merkel als mächtigster Frau der Welt erfunden hat. Der Mensch muß betrunken oder bekifft gewesen sein. Sie ist doch nichts weiter als die devote Befehlsempfängerin der USA Regierung. Deswegen hällt sie sich ja auch immer sehr zurück, wenn es gilt, Entscheidungen zu treffen. Sie muß erst in Washington nachfragen, die mächtigste Frau der Welt.
wandersmann
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Re: Quo vadis Mr Snowden?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf ehemaligesMitglied46 vom 11.04.2014, 19:42:21
Nachfragen?
Nachfragen war gestern.
Jeden Montag morgen bekommt sie pünktlich zum Frühstück von Obama ihre "to-do-Liste" für die kommende Woche auf den Tisch. Die braucht sie dann nur noch abzuarbeiten, und am WE Vollzug melden. Dann ist alles in Butter.
nostalgie
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Re: Quo vadis Mr Snowden?
geschrieben von nostalgie
Kanzleramt gescholten,
Snowden geehrt.

snowden

Das ist vielleicht ein Kasperletheater! Wozu eigentlich diesen Untersuchungsausschuß? Snowden will erklären, wie ausgespät wurde.

Und was ändert sich dadurch?

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