Internationale Politik Qualität und Gleichförmigkeit der deutschen Medien

Mein Lieblingsspruch im EULENSPIEGEL stand auf der vorletzten Seite einer Ausgabe des Jahres 1990:

ÜBRIGENS: Der Kapitalismus hat nicht gesiegt - er ist nur übrig geblieben.

Und wenn 10 Zeitungen "lügen", haben wir immer noch 100 weitere Möglichkeiten, uns darüber hinausgehend zu informieren....Ja? Nein? Gummibärchen?

Den Eindruck, dass immer mehr freie Journalisten im Fernsehen beschäftigt sind, habe ich auch und sie springen auch sehr oft von Land zu Land.
Ich wundere mich immer, wie sie so schnell ein Meinungsbild im fremden Land ermittelt konnten.

Zu den beiden letzten Beiträgen:

Wer hat die Zeit,das Wissen und vor allem das Interesse in 100den Quellen wahrheitsgierig zu forschen? Vor allem, wenn doch im Vorhinein nicht klar ist, wo gegebene Infos falsch sind.

Wer hat denn mitbekommen,dass die Großdemonstration,die im Hintergrund des ZDF Berichts vor der Abstimmung in Athen als Beweis für die Antiziprasstimmung kommentiert wurde,eine Prodemonstration war? Wie vertrauen serweckend ist es,wenn einem durchaus renommierten,allerdings erst sehr kurz im Land weilendem Berichterstatter ein derartiger Lapsus passiert? Kann er griechisch oder sind derartige Kenntnisse für einen Job dieser Art nicht erforderlich?

Danke Mart,

dem Artikel von Stefan Niggemeier kann ich zustimmen.

Karl

Wenn wir schonmal dabei sind, über Fehlinformationen in deutschen Medien zu berichten, so möchte ich hier mal einen Link einstellen zu den viel schlimmeren Fehlinformationen Russlands in der Ukraine-Krise und zu der St. Petersburger Trollfabrik.
Es wird in den Diskussionen um Russland - Ukraine, Putin etc. immer wieder darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, sich von verschiedenen Seiten zu informieren, auch von Russia Today oder anderen fragwürdigen Medien-Erzeugnissen.
Ich habe gestern mal wieder die interessante Sendung "Titel Thesen Temperamente" gesehen, da gab es einen hochinteressanten Beitrag über die Trollschmiede in St. Petersburg. Das ist eine richtige Fabrik, wo Leute dafür bezahlt werden, den ganzen Tag verlogene Nachrichten in die in die Medien, auch im Ausland, also auch in RT, und in die sozialen Netzwerke zu schleusen. Nachrichten, die einfach erfunden wurden, um zu manipulieren.
Golineh Atai, die auch hier im Forum immer von den gleichen Leuten heftig angegriffen wird, weil sie diese fragwürdigen Medien konsumieren und sich davon beeinflussen lassen, kann ein Lied davon singen.

Trollfabriken wie die in St. Petersburg "bearbeiten" vorrangig das russischsprachige Internet. Es gibt aber auch so was wie "Auslandsabteilungen" dort – und die machen Stimmung in englischer und deutscher Sprache. Die ARD-Korrespondentin in Moskau, Golineh Atai, zuständig auch für die Ukraine-Berichterstattung, steht seit Monaten unter Dauerbeschuss.
»Ich glaube, ich bin mittlerweile auf zahlreichen Listen vertreten, die diese Trolle abzuarbeiten haben. Ja, definitiv hat mich das beeinflusst. Ich habe angefangen, mich in Frage zu stellen, ich habe angefangen, die Argumente der anderen Seiten nachzuvollziehen, auch verstärkt in geopolitischen strategischen Weltbildern und Verschwörungsszenarien zu denken. Eine Zeit lang, muss ich sagen, war ich selbst wirklich sehr, sehr unschlüssig, was ich da mache und wie ich es mache.«

Nun hat eine ehemalige Mitarbeiterin aus dieser Trollfabrik sich vorgenommen, den Laden auffliegen zu lassen, weil sie die Lügereien nicht mehr ausgehalten hat und diesen Sumpf austrocknen will.

Mir war das nicht ganz neu, über die Trolle wurde schon oft berichtet. Aber diese Beitrag war besonders erhellend, und vor allem die überzeugten und nicht nachlassenden Putin-Verteidiger (Versteher sind sie ja gar nicht) sollten sich das mal angucken.

Man kann alles im Link genauer nachlesen:

mart,

ich sag`s mal im Klartext, was mich an allen Arten von Berichterstattung, und Diskussionen darüber, immer wieder ärgert: Einmal die Dummheit der Berichterstatter, die ihnen eigentlich jedes Recht zum Informieren verbietet, zum anderen die Dummheit derer, die informiert werden wollen und denen jede Voraussetzung zur Verarbeitung von Informationen fehlt.

Voraussetzung für das eine wie das andere ist ein umfangreiches Basiswissen und dafür ist jeder selbst verantwortlich. Ist es nicht vorhanden, muß verhindert werden, daß der eine berichtet und darf sich der andere nicht beschweren und sich manipuliert fühlen. Eine Katastrophe ist es, wenn beide Negative aufeinander treffen, was heutzutage, z.B bei freien Journalisten, die von den Medien aus Kostenersparnis eingesetzt werden, und lernfaulen Infokosumenten die Regel zu werden droht.

Qualität kostet und will erarbeitet sein, nur dann kann auch eine Information ihren Sinn machen, ihn aber auch nur erfüllen, wenn sie als Input auf einen entsprechenden Arbeitsspeicher trifft, der sie auch verarbeiten kann. Ist das nicht erfüllt, kommt jeder denkbare Unfug raus, nur kein verwertbares Ergebnis.

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adam

das war und ist ein weiser Spruch.

Mein Lieblingsspruch im EULENSPIEGEL stand auf der vorletzten Seite einer Ausgabe des Jahres 1990:
ÜBRIGENS: Der Kapitalismus hat nicht gesiegt - er ist nur übrig geblieben.

.....dann hast du ja an Erkenntnis gewonnen, weil der Satz ja letztlich auch beinhaltet-alle anderen "Formen" konnten sich nicht behaupten....

sammy