Internationale Politik Qualität und Gleichförmigkeit der deutschen Medien

Entschuldige Adam, aber wer hat denn hier davon gesprochen, dass Informationen ausschließlich von der Tagesschau bezogen werden? Warum unterstellst du immer anderen nicht auf dem gleichen Level sein zu können als du?

Mein Posting war an dutch und justus gerichtet, die sich auf die Tagesschau bezogen. Also kann ich doch davon reden, daß man sich nicht nur von der Tagesschau unterrichten lassen soll? Waum also der Vorwurf der Unterstellung?

Durch meine Teilnahme am Forum lese ja auch Quellen, denen ich nicht traue und/oder Einseitigkeit vorwerfe. Wobei ich allerdings keinen Gossenjargon verwende, wie ich ihn hier im Thread wieder lesen muß. Oder ist das jetzt Überheblichkeit, wenn ich sage, daß ich mich auf solches Niveau nicht runterziehen lasse?

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adam

Stimmt,wir werden dadurch nicht automatisch gleichgeschaltet, aber der öffentliche Diskurs wird dadurch in eine bestimmte Richtung gelenkt, es werden Pauschalurteile und PUSCHALBEURTEILUNG transportiert, die für mich Grenzen überschreiten, wo von einer 4.Macht,der Kontrollfunktion der Medien fast keine Rede sein kann. Das fällt mir zunehmend stärker, ja extrem auf...ich lese und sehe ja nicht nur deutsche Medien.
Hier gibt es auf den nachdenkseiten.de einige Artikel zum Nachlesen.
Und unten im Link verweise ich auf einen Artikel von Noam Chomsky.

Da kommt öfters der Ausdruck "Wahrheit" vor. Ich höre schon die lautstarken Argumente,dass es die Wahrheit gar nicht gäbe. Aber auf jeden Fall gibt es unwahre,gezielt unvollständige und bewußt in bestimmte Richtungen lenkende Auswahlen,Bebilderungen,Headlines und eine spezifische Wortwahl.
Gut,wenn als Kommentar gekennzeichnet,in Ordnung. Aber die Trennung von Meldung und Kommentar geht zunehmend verloren...eine absolut notwendige Forderung an den Journalismus,die die Amerikaner uns nach WW2 beibrachten.

"Aber die Trennung von Meldung und Kommentar geht zunehmend verloren."

Da geb ich dir recht, das merke sogar ich als Laie, ausserdem müssen möglichst originelle Phrasen eingebaut sein, um sich zu profilieren. Beispiel: "eingespült", meist im Zusammenhang mit Geld gebraucht, erweckt den Eindruck einer leicht erreichten Kontoaufbesserung z.B. durch Konjunktur-Verbesserung etc.

Früher, als ich noch arbeitete, fiel mir so eine Leichtigkeit um nicht zu sagen Leichtsinnigkeit der Worte gar nicht auf, aber jetzt denk ich halt mehr darüber nach.

Du hast recht, USA-Stil lässt grüßen, aber man muss ja nicht alles nachmachen.

Na ja eben, nur weil Justus und Dutch die Tagesschau erwähnten, heisst es doch nicht dass sie Informationen NUR von der Tagesschau beziehen. Und genau das hast du geschrieben. Den Eindruck habe ich nun wirklich nicht.

Ich habe mir früher gerne Talkshows angesehen, heute finde ich sie eine Zumutung. Kann einer wirklich mit Wissen überzeugen wird er von den anderen Gästen buchstäblich niedergeschrien. Also, vermeide ich auch diese Tingeltangel Shows. Umso mehr bin ich auf andere Sourcen angewiesen. Gerne auch die ausländische Presse.
Und nur anhand verschiedener Quellen und meiner anschließenden Analyse finde ich dass ich mich bestmöglich informieren kann. Ob das Resultat meiner Recherchen immer stimmig ist, weiß ich natürlich auch nicht zu 100%.

Adam, Gossenjargon trägt bestimmt nicht zur Überzeugungsarbeit bei. Und wenn du eine andere Sprache verwendest, dann hat das nichts mit Überheblichkeit zu tun, das war auch nicht mein Vorwurf, sondern dass du anderen absprichst sich auf eine andere Weise zu informieren. Das sind in der Tat für mich diejenigen die nicht verstehen wollen, dass der andere nicht alles Böse in Putin vereint sieht.
Bruny

Mein Posting war an dutch und justus gerichtet, die sich auf die Tagesschau bezogen. Also kann ich doch davon reden, daß man sich nicht nur von der Tagesschau unterrichten lassen soll?

Ich schrieb über die Kritik an der einseitigen Berichterstattung der Tagessschau, von der in der ZEIT und auf RTdeutsch berichtet wurde.

"Der ehemalige ARD-Nachrichtenredakteur Volker Bräutigam hat förmlich Programmbeschwerde gegen die Berichterstattung der ARD, anlässlich des BRICS-Gipfels im russischen Ufa gestellt."

Tägliche Berichte über das Treffen der BRICS-Staaten waren auf Telekom Wirtschaft zu lesen und in der ZEIT.

Genau dutch,

aber vielleicht ist das ein typisches Beispiel dafür, wie unterschiedlich Nachrichten und selbst Postings darauf, verstanden werden können.

Mir geügt die Tagesschau oft als Stichwortgeber für den PC und ich sehe die Nachrichten auf mehreren Sendern, je nachdem, was gerade eingeschaltet ist.

Je nach Erwartungshaltung sind alle Nachrichten einseitig. Mich stört das wenig, da ich viele Möglichkeiten habe, mich zu informieren.

Die Neuigkeiten über Schweinsteiger zu fordern war scherzhaft gemeint. Zwar gucke ich gerne große Fussballspiele, aber im Grunde genommen tangiert es mir den Bürzel, für welchen Verein der Basti über die Wiese rennt.

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adam

Hallo Heigl, wie gern würde ich Dir widersprechen und unsere freie. unabhängige presse verteidigen, die vor keinem heißen Eisen zurückschreckt. Stattdessen muss ich Dir auf ganzer Linie beipflichten und noch oben draufsetzen, dass selbst die elementarsten Grundsätze eines reellen Journalismus nicht mehr gelten. Mehr und mehr sind die Medien (vor allem auch die GEZ-Sender) zu reinen Manipulationsinstrumenten verkommen. Eine saubere Trennung zwischen möglichst sachlich neutraler Berichterstattung und privater Meinung gibt es schon lange nicht mehr. Jeder versucht nur noch seine einseitige ideologische Sicht auf die Dinge durchzuboxen. Schau Dir die Kommentare an - soweit überhaupt noch vorhanden. Widerspruch auf breiter Front, da die veröffentlichte Meinung großenteils im Gegensatz zur öffentlichen Meinung steht. Und sagt jetzt bitte nicht, das läge am primitiven Stammtischniveau der Kommis. Nein, oft hat man das Gefühl, das dort wesentlich differenzierter und lebensnaher argumentiert wird als in den Redaktionen. Die Presse ist in einer Existenzkrise? Soll sie doch. So eine Presse brauchen wir nicht!

Von welchem Medium - Zeitung - schreiben Sie eigentlich? Evtl. sollten sie die Marke ändern - vielleicht sind Sie dann zufriedener. Ich kann es Ihnen irgendwie nicht glauben ,dass Sie sich täglich durch die gesamte Presselandschaft "lesen" und sich dann pauschal diese seltsame Meinung gebildet haben.
Ich fühle mich mit meiner Hauszeitung bestens bedient - zur Abrundung kommen dann noch ein politisches Magazin und entsprechende TV-Sendungen. Mehr Zeit möchte ich nicht aufwenden, da es in meinem Leben noch weitere, interessante Dinge gibt. Olga

Du schreibst,dass selbst elementarste Regeln eines Journalismus nicht mehr gelten. Nun,ich möchte das nicht so pauschal ausdrücken, aber ich muß auf ein eklatante Beispiel vom heutigen Tag hinweisen.

Zahlreiche deutsche Medien berichten heute, dass die griechische Regierung versprochene Gesetze nicht fristgerecht verabschieden und somit den vereinbarten Zeitplan mit den Gläubigern nicht einhalten würde.
So titelt die FAZ “Schon verzögert Athen Reformen”,
Focus berichtet: “Versprochen ist gebrochen: Tsipras verschiebt wichtige Reformen klammheimlich”,
die tagesschau schreibt: “Tsipras schürt Zweifel am Reformwillen”.

Rückfragen bei der
EU-Kommission und EZB ergeben, dass diese Informationen falsch sind.

Nun kann man spekulieren, warum es zu dieser sich wie ein Schneeballsystem verbreitenden Zeitungsente gekommen ist bzw.ob nicht durchaus ein Sinn dahinter liegt.

Aber eindeutig ist die fehlende Recherche.

das ist einzutreffendes Beispiel, mart.

Insofern ist es schon sehr zeitaufwendig, ohne gleich die ideologischen Gazetten von ganz links oder rechts zu meinen, differenzierende Medien heran zu ziehen, die es sicher gibt.

Es gibt auch noch anderes, als sich kompakt, aber differenziert zu informieren, um seine eigene Position zu finden.

Wahrscheinlich gibt es überhaupt zu viele Medien, die alle nur auf Sensations-Jagd sind und deshalb auch ankommen. Nicht die Medien müssen anfangen, sich mehr anzustrengen, auch die Medien-Konsumenten müssten anspruchsvoller werden.