Internationale Politik Petition zur Katalonien-Krise eröffnet
Die wichtigsten Aufgaben einer Regierung sind der Erhalt des Staatsgebietes, die Verteidigung der Grenzen und die Versorgung der Nation. Das tut die spanische Regierung derzeit, offiensichtlich gegen eine Minderheit von nationalistischen Separatisten in Katalonien.
Basta?
Mir schwebt zwar ein Europa der selbstständigen Regionen als Ideal vor, das ist aber mit regionalen Nationalisten nicht zu verwirklichen, wie denen, die gerade in Katalonien Furore machen oder einer bayerischen Partei, die meint, immer wieder Unsinn für den gesamten Staat durchsetzen zu müssen (Maut, Müttergeld), nur um Macht vor- und über ihr Minderheitendasein hinweg zu täuschen.
Und nebenbei: Gesinnungsmäßig handverlesene Mondialisten sind nichts für mich. Ich diskutiere lieber fünf Stunden mit offenem Ausgang. Wohl eher Bastamax als Bastelmax? Wobei es ja das Weltbürgertum bereits in vielfacher Form gibt und schon von den Griechen des klassischen Altertums diskutiert wurde.
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adam
Dann solltest du vielleicht erwägen mit Spaniern zu diskutieren, statt über sie. Dafür wäre dann eventuell ein Spanien Forum geeignet . Du würdest überrascht sein wie wenig die „einen an der Klatsche“ haben.
Bruny
Wobei es ja das Weltbürgertum bereits in vielfacher Form gibt und schon von den Griechen des klassischen Altertums diskutiert wurde.Stimmt, die alten Griechen nannten das Kosmopolis. Sehr zu empfehlen:
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adam
Peter Coulmas
Weltbürger - Geschichte einer Menschheitssehnsucht
erschienen 1990 bei Rowohlt, ISBN 3 498 00885 4
Richard
Dann solltest du vielleicht erwägen mit Spaniern zu diskutieren, statt über sie. Dafür wäre dann eventuell ein Spanien Forum geeignet . Du würdest überrascht sein wie wenig die „einen an der Klatsche“ haben.Bruny,
Bruny
das mit der Klatsche war in einem eher humorigen Zusammenhang. Wenn auch: Ganz erwachsen ist das nicht, was sich in Spanien tut. Entsprechende Kommentare müssen sich die Amigos schon gefallen lassen.
Warum muß ich mit Spaniern reden, wenn es um staatspolitische Zusammenhänge geht? Die gelten allgemein. Gestern Illner gesehen? Interessant waren die Kommentare von R. Messner als Katalonien mit Südtirol verglichen wurde. Da ging es vor allem um das Mehr an Verantwortung, nicht um das Weniger an Steuern.
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adam
Ja Adam, ich habe Illner gesehen und dieses Mal sogar direkt gerne. Es war eine angenehme Gesprächsrunde. Auch bei dem Katalonien Referendum ging es nicht um weniger Steuern, es ging um mehr Selbstbestimmung. Genau wie es bei den Basken um mehr Selbstbestimmung damals ging.
Diese angeordnete Gewaltorgie Rajoys ist mit nichts, aber auch gar nichts zu entschuldigen und eine Schande für die angebliche Demokratie.
Bruny
Diese angeordnete Gewaltorgie Rajoys ist mit nichts, aber auch gar nichts zu entschuldigen und eine Schande für die angebliche Demokratie.
von Bruny
So sehe ich das auch, ohne die Beweggründe der Katalanen zu kennen. Ich würde mir auch nicht anmaßen zu sagen, es ginge einfach um mehr Geld.
Ich wies ja schon einmal auf Südtirol hin, weil ich gerade erst erlebte, wie stolz die Südtiroler zB auf ihr gut funktionierendes Straßennetz sind.
Seit dem nämlich nicht mehr die Zentralverwaltung Italiens zuständig ist, hat man auch die vorher total abgehängten Regionen erschlossen und erlebt nun, wie immer mehr junge Leute zurückkommen. Sogar still gelegte Bahnen hat man aktiviert.
Jetzt boomt sogar der Sommertourismus.
Pippa
Ja Adam, ich habe Illner gesehen und dieses Mal sogar direkt gerne. Es war eine angenehme Gesprächsrunde. Auch bei dem Katalonien Referendum ging es nicht um weniger Steuern, es ging um mehr Selbstbestimmung. Genau wie es bei den Basken um mehr Selbstbestimmung damals ging."Selbstbestimmung" ist so eine Worthülse in der Geschichte. Suizid ist auch Selbstbestimmung. Wenn "Selbstbestimmung" zum politischen Suizid eine Landes führt (das war hier von Anfang an offensichtlich), dann ist das Irrsinn. Dann muss man den "Selbstmördern" die Zwangsjacke verpassen, um Schlimmeres zu verhüten. Vor allen Dingen dann, wenn es eine Minderheit ist, die das Land auf diese Weise kaputt machen würde. Der tatsächliche Mehrheitswille der Katalanen wird sich bei den kommen Wahlen herausstellen. Wirst sehen!
Diese angeordnete Gewaltorgie Rajoys ist mit nichts, aber auch gar nichts zu entschuldigen und eine Schande für die angebliche Demokratie.
Bruny
Wo hat Rajoy eine "Gewaltorgie" angeordnet? Da kursieren mittlerweile Behauptungen, die so nicht stimmen. Ja, es gab unverhältnismäßig grobe Polizeigewalt, die keinesfalls hinnehmbar ist. Das Vorgehen der Polizei gegen die illegale Volksabstimmung war auch taktisch völlig unsinnig, weil in der Fläche wirkungslos. Aber hier von einer "Gewaltorgie" zu sprechen ist doch wohl deutlich überzogen. Die spanische Regierung hat sich übrigens auch für diese Ausfälle entschuldigt. Das sollte auch Konsequenzen für die Polizeiführung und die Einsatzleiter haben.
Noch ein harscher Debattenbeitrag aus WELT N24.
Richard
Was stimmt an der brutalen Gewalt der GC nicht? Was ist falsch an einem Referendum? Warst du zu der Zeit als Augenzeuge in Katalonien? Dann erzähl ein wenig darüber wie du den Aufmarsch der GC gesehen hast. Davon kann ich ja dann unseren Freunden und Geschäftspartnern in Katalonien erzählen, vielleicht haben die sich ja nur getäuscht und haben sich ihre Blessuren selbst zugezogen. Zwei davon liegen übrigens noch im Krankenhaus.
Ich denke da demokratisch. Es war eine Minderheit die für Si gestimmt haben. So what! Nichts wäre passiert. Die Handvoll gspinnerter Separatisten hätten ihre Niederlage eingestehen müssen. Jetzt aber rauscht Katalonien in den Abgrund und alle verlieren. Ist das besser?
Eine Zwangsjacke kann kein funktionierendes Kleidungsstück in einer Demokratie sein.
Bruny
Zu den angeblichen massenhaften Verletzten eine Zitat aus dem WELT N24-Beitrag:
"Begierig wurden in weiten Teilen der hiesigen Öffentlichkeit jedoch propagandistische Fabrikationen geschluckt wie die von den angeblich 800 Verletzten, die nach der Polizeiaktion gegen das illegale Referendum am 1. Oktober im Krankenhaus hätten behandelt werden müssen. In Wirklichkeit waren es vier."
Lies den Beitrag mal ganz! Die Polizeieinsätze waren total falsch, da stimme ich dir zu. Aber das geltende Recht, auf das sich das Verbot des Referendums gründete, wurde von demokratisch gewählten Abgeordneten beschlossen. So funktioniert Demokratie, und nicht wie der oder jene es gerne hätte.
Richard
Tja Bastelmax, dann muss Wikipedia lügen, denn die Aussage von 840 Verletzten durch die GC Maßnahmen sind von Wiki. Ich habe das ja bereits in dem anderen Katalonien Thread eingestellt.
Im übrigen sind zwei meiner Geschäftsfreunde immer noch im Krankenhaus, also 4 können schon mal nicht stimmen.
Für dich kopiere ich einen Ausschnitt von Wiki nachfolgend:
“Bei dem Referendum 2017 über die Unabhängigkeit in der spanischen Region Katalonien wurden nach teils brutaler Polizeigewalt mehr als 840 Menschen durch Einsätze der Guardia Civil und Polizei verletzt.[6][7] Die spanischen Polizisten schlossen Wahllokale, beschlagnahmten Abstimmungsunterlagen und hinderten Menschen mit Schlagstöcken und Gummigeschossen an der Stimmabgabe. Wegen dieser Einsätze setzten mehrere Hoteliers, bei denen die Einsatzkräfte untergebracht waren, die Beamten vor die Tür.[7]“
Bruny