Internationale Politik Papst wettert gegen gottlose EU- Erklärung
Ein förmliches Konzert, ein Gipfeltreffen, eine Fete am Brandenburger Tor: In Berlin laufen die Feiern zum 50. Jahrestag der EU. Kritik kam vom Bundespräsidenten, von einzelnen Staatschefs und am lautesten aus Rom. Europa, so wetterte der Papst, verleugne seine christlichen Wurzeln.
Papst Benedikt XVI. hat einen fehlenden Gottesbezug in der Berliner Erklärung" gerügt. In einer Rede vor europäischen Bischöfen sagte der Papst am Samstag, Europa verleugne sich selbst, wenn es Gott und seine christlichen Wurzeln vergesse.
Damit ziehe Europa seine eigene Identität in Zweifel. Wenn die Regierungen der EU-Staaten die Distanz zu den Bürgern abbauen wollten, wie können sie ein so für die Identität Europas wichtiges Element wie die Christenheit auslassen, mit dem sich die große Mehrheit seiner Bürger weiter identifiziert, sagte der aus Deutschland stammende Papst.
spiegel online.
meine frage: darf oder soll sich die kirche heute noch in alles einmischen?? in andere länder ist die kirche von staat getrennt.
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eleonore
Papst Benedikt XVI. hat einen fehlenden Gottesbezug in der Berliner Erklärung" gerügt. In einer Rede vor europäischen Bischöfen sagte der Papst am Samstag, Europa verleugne sich selbst, wenn es Gott und seine christlichen Wurzeln vergesse.
Damit ziehe Europa seine eigene Identität in Zweifel. Wenn die Regierungen der EU-Staaten die Distanz zu den Bürgern abbauen wollten, wie können sie ein so für die Identität Europas wichtiges Element wie die Christenheit auslassen, mit dem sich die große Mehrheit seiner Bürger weiter identifiziert, sagte der aus Deutschland stammende Papst.
spiegel online.
meine frage: darf oder soll sich die kirche heute noch in alles einmischen?? in andere länder ist die kirche von staat getrennt.
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eleonore
Re: Papst wettert gegen gottlose EU- Erklärung
m.e. ist der zeitpunkt gekommen, mehr als bereits geschehen, eine klare trennung von kirche und staat zu fordern; nur dann sehe ich gewährleistet, dass sich probleme lösen lassen, die daran hindern könnten, ein Europa zu schaffen, das für alle Europäer zu einem gebiet wird, dass es wert ist, daran zu bauen.
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Marc Sondermann schreibt bei Europolitan:
''50 Jahre Europäische Union: Ein Meilenstein, der vormals Undenkbares zur Selbstverständlichkeit gemacht hat. Grenzen, die nurmehr auf dem Papier bestehen. Freier Verkehr von Menschen, Produkten, Dienstleistungen und Ideen. Eine gemeinsame Währung. Gemeinsam abgestimmte Initiativen, um die Zukunft erfolgreich zu meistern, vom Innovations- und Energiemanagement bis hin zum Klimaschutz für den Blauen Planeten. Als spinnert hätte man in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts jedweden Träumer abgetan, der ähnliches zu prognostizieren gewagt hätte. Doch wozu nicht einmal tollkühne Imagination in der Lage war, ist nun 50 Jahre später Realität.
Anderer Natur sind daher die Herausforderungen und Probleme, mit denen sich der Alte Kontinent nun konfrontiert sieht. Nicht mehr geht es darum, wie man das Hegemonialtreiben des Nachbarn eindämmt, und sein eigenes weltumspannendes Imperium baut. Nationale Großmannssucht ist definitiv eine Angelegenheit von gestern. Heute sucht Europa hingegen händeringend nach einer eigenen Identität, einem Demos, einer Seele. Kann es gelingen, in der vermeintlichen Kakophonie der Sprachen und Mentalitäten zu einer einheitlichen Stimme zu finden, und ihr dann auch in entscheidenden Dingen Gewicht zu verleihen?...''
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Marc Sondermann schreibt bei Europolitan:
''50 Jahre Europäische Union: Ein Meilenstein, der vormals Undenkbares zur Selbstverständlichkeit gemacht hat. Grenzen, die nurmehr auf dem Papier bestehen. Freier Verkehr von Menschen, Produkten, Dienstleistungen und Ideen. Eine gemeinsame Währung. Gemeinsam abgestimmte Initiativen, um die Zukunft erfolgreich zu meistern, vom Innovations- und Energiemanagement bis hin zum Klimaschutz für den Blauen Planeten. Als spinnert hätte man in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts jedweden Träumer abgetan, der ähnliches zu prognostizieren gewagt hätte. Doch wozu nicht einmal tollkühne Imagination in der Lage war, ist nun 50 Jahre später Realität.
Anderer Natur sind daher die Herausforderungen und Probleme, mit denen sich der Alte Kontinent nun konfrontiert sieht. Nicht mehr geht es darum, wie man das Hegemonialtreiben des Nachbarn eindämmt, und sein eigenes weltumspannendes Imperium baut. Nationale Großmannssucht ist definitiv eine Angelegenheit von gestern. Heute sucht Europa hingegen händeringend nach einer eigenen Identität, einem Demos, einer Seele. Kann es gelingen, in der vermeintlichen Kakophonie der Sprachen und Mentalitäten zu einer einheitlichen Stimme zu finden, und ihr dann auch in entscheidenden Dingen Gewicht zu verleihen?...''
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''Europa verleugne sich selbst, wenn es Gott und seine christlichen Wurzeln vergesse.
Damit ziehe Europa seine eigene Identität in Zweifel.''
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Die 'christlichen' Wurzeln liegen ganz sicher n i c h t im heutigen Europa und wie pilli schon sehr richtig sagte, es ist höchste Zeit, ''eine klare Trennung von Kirche und Staat zu fordern''.
o.t.: Ich frage mich, warum die ''Gläubigen'', egal welcher Religion, immer so bemüht sind, andere von i h r e m Glauben zu überzeugen, bzw. zu missionieren.
--
hl
Damit ziehe Europa seine eigene Identität in Zweifel.''
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Die 'christlichen' Wurzeln liegen ganz sicher n i c h t im heutigen Europa und wie pilli schon sehr richtig sagte, es ist höchste Zeit, ''eine klare Trennung von Kirche und Staat zu fordern''.
o.t.: Ich frage mich, warum die ''Gläubigen'', egal welcher Religion, immer so bemüht sind, andere von i h r e m Glauben zu überzeugen, bzw. zu missionieren.
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hl
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pim katholischen bayern und anderswo hielt sich die kirche einen staat, um ihren eingeschränkten vorstellungen gesetzes-
kraft zu verleihen.
in den protestantischen ländern wars andersrum, der staat hielt sich eine kirche, um seinen willkürgesetzen eine göttliche legitimation zu verleihen.
preussen war ein sonderfall, da hielt sich das militär einen staat, und brauchte auch ne göttliche macht um ihre existenz abzusichern.
die aufklärung, von den katholen immer bekämpft, hat damit so
nach und nach aufgeräumt.
und von da stammen unsere bürgerrechte. aber immer noch ver-
sucht die katholisei, uns unsere rechte per gesetz zu beschneiden, es ist hoch an der zeit, diesem reaktionären treiben ein endgültiges ende zu setzen.
ond denkt auch mal an die katholische maffia--opus dei et al
gruss---plautus
Plakative Überschriften sind immer gut - aber ich kann in der Rede, die in Auszügen unten nachzulesen ist, nichts davon finden.
Allerdings sagt der Papst auch nicht "Super, daß hier nicht mehr von Gott die Rede ist", aber ist ihm das zu verdenken? Jeder Händler lobt seine Ware und ich denke, daß er sich sehr moderat ausgedrückt hat.
Ich finde seine vielleicht zu kompliziert ausgedrückten Gedankengänge durchaus interessant und wichtig.
Allerdings sagt der Papst auch nicht "Super, daß hier nicht mehr von Gott die Rede ist", aber ist ihm das zu verdenken? Jeder Händler lobt seine Ware und ich denke, daß er sich sehr moderat ausgedrückt hat.
Ich finde seine vielleicht zu kompliziert ausgedrückten Gedankengänge durchaus interessant und wichtig.
Re: Papst wettert gegen gottlose EU- Erklärung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Wenn sich der Pontifex-Papst noch als Demokrat und als Verfechter der Menschenrechte und als Garant der Gleichberechtigung aller humanen Genera und ... ausgewiesen hätte... (er hätte sich ja auch als schwul outen können) - da wäre er nur vom polnischen Katholischen Mob "PIS" angegriffen worden - und schon wäre er ein akzepierter mitteleuropäischer Weltbürger gewesen - in zwei Sätzen.
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elfenbein
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elfenbein
Re: Papst wettert gegen gottlose EU- Erklärung
Wenn eine Nation ihre Werte verliert,verliert sie ihre Wurzeln.
tobias
tobias
Re: Papst wettert gegen gottlose EU- Erklärung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Wer definiert denn diese "Werte" - 230 Jährchen nach der Aufklärung?
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elfenbein
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elfenbein
Re: Papst wettert gegen gottlose EU- Erklärung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Der Papst natürlich, ist doch klar.
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marina
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marina
Die Initiative des Papstes zeigt doch,
dass die Religionsinstitutionen in die Offensive gehen.
Die Zukunft wird bestimmt sein
- nicht durch Fr.Nietzsches Zitat: Gott ist tot,
- sondern durch ein Zitat aus den USA: Gott ist brauchbar.
MfG/dmz
dass die Religionsinstitutionen in die Offensive gehen.
Die Zukunft wird bestimmt sein
- nicht durch Fr.Nietzsches Zitat: Gott ist tot,
- sondern durch ein Zitat aus den USA: Gott ist brauchbar.
MfG/dmz