Internationale Politik Pandemie und Vice versa
Interessant bis sehr bestürzend ist die aktuelle Lage in Manaus (Brasilien). Diese Region litt bereits im Frühjahr 2020 extrem uner der ersten Viruswelle. Geschätzte 75% der Bevölkerung hatten sich damals mit Corona infiziert, was theoretisch einer Herdenimmunität entsprechen sollte.
Jetzt schnellen die Infektionszahlen erneut in die Höhe, die Krankenhäuser sind überfüllt, Sauerstoff muss eingeführt werden. Ausserdem hat der Präsident die Aufschläge auf importierte Beatmungsgeräte erhöht, was manche Krankenhäuser nicht mehr in die Lage versetzt, diese zu beschaffen.
Theoretisch gibt es Impfzentren und auch Menschen, die den Impfstoff verabreichen können - begonnen damit wurde jedoch noch nicht ,was sicher auch damit zusammenhängen dürfte, dass der Präsident sowohl Corona "als kleines Grippchen" und den Impfstoff "als nicht empfehlswert" abqualifiziert.
In Manaus schlägt jetzt eine Virus-Variante zu, die anscheinend inder Lage ist, Menschen, die bereits eine Sars-Cov-2 Infektion durchlebt haben, erneut zu infizieren.
Solche Reinfektionen sind der Albtraum des Seuchenschutzes. Wenn neue Virusmutanten die Immunabwehr ehemals Infizierter umgehen können, beginnt praktisch die Pandemie von vorne. Das Rennen für das Virus geht eigentlich erst dann richtig los, wenn viele Menschen bereits immun sind. Olga
Man hat ja doch im Laufe des letzten Jahres das Gefühl bekommen, dass die Politik eigentlich kein richtiges Ziel im Hinblick auf Corona hat. Die Politik fährt eher auf Sichtweite. Und das Ziel, die Plätze in den Intensivstationen nicht über eine 100%ige Belegung zu halten, kann eigentlich nicht der wahre Jakob sein.
Andere Ziele könnte ich jetzt gar nicht benennen.
Vor diesem Hintergrund erscheint mir die Zero-Covid-Strategie sehr sinnvoll zu sein.
Man hat ja doch im Laufe des letzten Jahres das Gefühl bekommen, dass die Politik eigentlich kein richtiges Ziel im Hinblick auf Corona hat. Die Politik fährt eher auf Sichtweite. Und das Ziel, die Plätze in den Intensivstationen nicht über eine 100%ige Belegung zu halten, kann eigentlich nicht der wahre Jakob sein.Stimmt, dieses Gefühl beschleicht mich auch immer wieder.
Andere Ziele könnte ich jetzt gar nicht benennen.
Vor diesem Hintergrund erscheint mir die Zero-Covid-Strategie sehr sinnvoll zu sein.
Leider habe ich zunehmend den Eindruck, daß wirtschaftliche Interessen - insbesonders die der Hochfinanz und der Aktions-Investitionsgesellschaften - bei den Politikern mehr Gehör finden als die warnenden wissenschaftlichen Stimmen.
Daß Kleinbetriebe und Kulturschaffende um ihre Existenz fürchten, ist in so einer Situation vollig normal. Diese Furcht ist m.E.n. auch berechtigt.
Deshalb verweise ich hiermit noch einmal auf die "Petition", (Eingangsthema d. Threads) die auch dieses Thema gut aufzeigt und die europäische Politik auffordert, Änderungen in der neoliberalen Kapitalstruktur notwendigerweise vorzunehmen.
teri
Ist das in Österreich so? Wusste gar nicht ,dass man sich wirklich dort mit "Hochfinanz" und "Aktions-Investitionsgesellschaften" so stark beschäftigt (was immer das auch sein mag). Denn um Deutschland sollten Sie sich eigentlich weniger kümmern, sondern mehr um Ihr Heimatland, wie ich finde.
Leider habe ich zunehmend den Eindruck, daß wirtschaftliche Interessen - insbesonders die der Hochfinanz und der Aktions-Investitionsgesellschaften - bei den Politikern mehr Gehör finden als die warnenden wissenschaftlichen Stimmen.
Daß Kleinbetriebe und Kulturschaffende um ihre Existenz fürchten, ist in so einer Situation vollig normal. Diese Furcht ist m.E.n. auch berechtigt.
teri
Ich weiss allerdings, dass kein Land weltweit so viel und so schnell an Finanzmitteln zur Abwehr dieser Pandemie aufbrachte, bzw. "investierte" wie Deutschland. Dahinter steht der deutsche Steuerzahler.
Aber auch das wird bald enden müssen, da wir diese Schulden nicht in ungeahnter Höhe unseren Nachfahren hinterlassen sollten.
Schon vorher gab es den Strukturwandel in der Ökonomie; d.h., die Firmen müssen ihre STrukturen ändern. Mehr für den Klimawandel, mehr Digitales, flexibler werden und es wäre nicht gut, weiterhin Unternehmen zu unterstützen, die sowieso in kurzer Zeit auf dem Markt nicht mehr überleben können.
Da liegt es gerade bei den Soloselbständigen auch daran, wie sie sich bemühen, hier rauszukommen und zwar aus eigener Kraft.
Mir gefällt z.B. sehr gut ,dass die Taxibranche in München, die auch seit Monaten am Boden liegt, hier persönlich gegensteuert. Die Fahrer wechseln zu den Paketdiensten, die sehr viel Personal suchen und entgehen damit der Arbeitslosigkeit. Letztendlich ist jeder für sein Leben selbst verantwortlich und Rufe nach dem "Staat" können nicht endlos erfolgen - sonst werden diejenigen, die dies bezahlen müssen, irgendwann kein Verständnis mehr dafür haben. Olga
ter
hallo teri,
ich habe den kompletten Thread nachgelesen und komme auf die Petition zurück
- Wie will man, die wenigen Vermögenden dazu bringen zu zahlen?
- Europa komplett - oder zumindest EU und Großbritannien in den totalen Shutdown versetzen, würde mMn. nicht reichen - denn es würde konsequent weiter gedacht bedeuten, dass Europa sich komplett abkapseln müsste - kein Handel, keine Einfuhr von Nahrungsmitteln und Rohstoffen, keine Zulieferung, keine Einreisen - und das solange bis der Rest der Welt die Pandemie im Griff hat und das könnte dauern.
Ein globaler Shutdown könnte wirksam sein, scheint mir in der Durchführung aber auch unvorstellbar. Es würde schon an der Information scheitern, die nie alle Menschen weltweit erreichen kann. Wenn das Virus irgendwo überlebt, dreht sich der Kreisel von Neuem.
Ich lasse mich gern eines anderen belehren, vielleicht irre ich mich ja total.
WurzelFluegel