Internationale Politik Nord Stream 2 , USA verhängen Sanktionen
War eigentlich auch der von den USA geforderte Frackinggas-Terminal in Brunsbüttel Teil dieses Deals? Ist der nun endlich vom Tisch, oder meint auch Biden, dass der Alliierte USA noch heute Mitspracherecht hinsichtlich der Gestaltung der Infrastruktur in D besitzt?
Was soll das überhaupt für ein krummer Deal sein, wenn der Hauptbeteiligte, der Gaslieferant und Miterbauer der Pipeline nicht mit am Verhandlungstisch sitzen darf?
Hauptsache der geostrategische "Partner" der Oligarchenstaat Ukraine wird mit 270 Millionen Euro vom deutschen Steuerzahler gepampert, der dafür dann vermutlich auch noch ordentliche Gaspreis-Erhöhungen aufgedrückt bekommt.
Wenn Merkel bei der Einreise in die USA nicht ihr Rückgrat am Empfang abgegeben hätte, dann hätte sie Biden höflich aber bestimmt darauf hinweisen können, dass er sich mal bitte nicht in die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland einzumischen hat, und schon gar nicht mit dem fadenscheinigen Vorwand, er hätte Sorge darüber, dass sich Deutschland mit dieser Pipeline in eine zu große Abhängigkeit von Russland begeben würde. Diesen Blödsinn nimmt ihm nicht mal das naivste Lieschen - Müller hierzulande ab. Einmal mehr eine ganz schwache Performance der scheidenden Kanzlerin.
Verwundert reibe ich mir die Augen. Nordstream 2 hat man uns erzählt, ist deshalb so verwerflich, weil es Deutschland von russischem Gas strategisch abhängig macht. Eigenartig finde ich, dass uns das gleiche Gas, wenn es durch die Ukraine fließt, uns plötzlich nicht mehr abhängig macht. Kann mir das mal einer erklären.
Anderl
Verwundert reibe ich mir die Augen. Nordstream 2 hat man uns erzählt, ist deshalb so verwerflich, weil es Deutschland von russischem Gas strategisch abhängig macht. Eigenartig finde ich, dass uns das gleiche Gas, wenn es durch die Ukraine fließt, uns plötzlich nicht mehr abhängig macht. Kann mir das mal einer erklären.Ich will es einmal versuchen!
Anderl
Bei der Energiewende werden wir für den Grundlastbereich Kraftwerke benötigen ... in unseren Breiten ist dies mit einer rein regenerativen Methoden der Energiegewinnung nicht möglich. Lassen wir mal die Kernkraft bei Seite, so ist die sauberste Verbrennung das Gaskraftwerk! Es hat nicht nur den Vorteil einer relativ sauberen Verbrennung, sondern lässt sich auch gut regulieren, manche Experten sagen sogar, abschalten und ziemlich kurzfristig wieder in Betrieb nehmen ... nun gut!
Diesen Grundlastbereich müssen wir auf jeden Fall absichern, denn wir haben zu wenig Speichermöglichkeiten und es kann ja einmal längere Zeit windstill und / oder nur eine schwache Sonneneinstrahlung sein ... dann muss das Gaskraftwerk bzw. das europäische Netz diese Defizite ausfüllen.
Derzeit bekommen wir etwa 30% Gasanteil aus Russland, mit N 2 wird sich dieser Anteil noch einmal deutlich erhöhen!
Ist Russland als Gaslieferant zuverlässig?
Bisher gibt es keine wesentlichen Beanstandungen von unserer Seite ... aber 30% ist ja schon einmal ein Wort! Wir könnten unser Gas ja auch anderweitig beschaffen um den Prozentsatz nicht weiter zu erhöhen, z.B. aus den USA, aber die Gestehungskosten sind beim Fracking derzeit noch zu hoch, das Gas ist auf dem internationalen Markt kaum wettbewerbsfähig!
Ich persönlich bin auch kein großer Freund von N 2 ... aber, nun gut, das Ding ist nun einmal fast fertig! Russland muss ja nun in den nächsten 2 Jahrzehnten noch seinen Reibach mit Gas und Öl machen ... dann ist ja irgendwann auch damit Feierabend! Ich vermute in 20 ... 30 Jahren ist es wirklich aus ... mit den fossilen Brennstoffen aus dem Erdinneren.
Das wäre meine Erklärung dazu ... aber wie immer bei solchen Sachen ... es kann auch alles ganz anders werden, lieber Anderl!
MarkusXP
Man könnte sogar laut Kuhlmann nach einigen Umbauten die bestehende Pipeline weiter benutzen.
Man kann nur hoffen daß das politische Umfeld in der Ukraine schnell stabiler wird, Putin seine Soldaten abzieht, Friede wäre eine der wichtigsten Voraussetzung.
Und Russland ?
Das Land investiert jetzt erst richtig in den scheinbar gestrigen Energieträger, für den kaum eine private Bank mehr Kredite vergibt. So subventioniert Russland in einer Art Wagenburgmentalität, was Europa und große Teile der Welt abschalten. Der Kreml pokert hoch, mit Milliarden Direktinvestitionen und staatlichen Subventionen.
Phil.
QUELLE https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/umdenken-durch-nord-stream-2-oekostrom-boom-in-der-ukraine-a-561a0d5b-4909-415c-8593-9dcfed0d0a3b
SPIEGEL: Hängt die Energiewende in Deutschland auch von der Ukraine ab?
Kuhlmann: Ich bin überzeugt, dass wir ohne Wasserstoff die Klimaziele bis 2045 nicht hinbekommen werden. Wir werden viel Wasserstoff benötigen, und ein großer Anteil wird nicht aus Deutschland und der EU kommen. Wir sind angewiesen auf Importe aus den unterschiedlichsten Ländern. Die Ukraine wäre ein guter Partner.
Im Grunde sind wir uns mit den Einschätzungen ziemlich einig.
Im Spiegel Artikel wird allerdings auch auf eine gewisse Unzuverlässigkeit der Ukraine beschrieben. Ob das nun an Korruption, Zahlungsunwilligkeit oder Zahlungsunfähigkeit liegt kann ich nicht beurteilen. Allerdings lag der erste Gaskonflikt der Ukraine mit Russland auch an der Zahlungsmoral der Ukraine. Versteifen möchte ich mich nun darauf nicht und ich habe im Moment auch nicht die Zeit für eine Recherche, aber ich meine die damaligen Gasschulden wurden weitgehend von der EU beglichen. Wie gesagt, das unter Vorbehalt.
Natürlich wäre der Wasserstoffproduzent Ukraine eine tolle Sache und ohne Wasserstoff wird die Bekämpfung des Klimawandels nicht funktionieren. Ich habe auch noch den synthetischen Treibstoff als Dieselersatz im Hinterkopf. Ich meine die Erforscher dieser Technologie versprachen absolut saubere Verbrennung durch Dieselmotoren. Zur Herstellung benötige man allerdings Erdgas. Leider weiß ich nicht, wie mit dem Erdgas dabei umgegangen wird und ob bei der Herstellung des Treibstoffes Abgase entstehen.
Ich bin auch der Meinung dass der abrupte Umstieg der Autoindustrie auf Elektromobilität weniger der Umweltverantwortung entspringt, sondern eher dem Wissen um die Endlichkeit fossiler Treibstoffe.
Anderl
Ich bin auch der Meinung dass der abrupte Umstieg der Autoindustrie auf Elektromobilität weniger der Umweltverantwortung entspringt, sondern eher dem Wissen um die Endlichkeit fossiler Treibstoffe.
AnderlNein, diese Entscheidung ist viel simpler. Da weltweit immer mehr Staaten nur noch E-Autos zulassen wollen, müssen sich die Produzenten den Kundenwünschen beugen. Insbesondere China ist hier ein wichtiger Markt.
Die deutschen Automobilfirmen verkaufen heute schon bedeutend mehr Autos in anderen LÄndern und Märkten als im Heimatland Deutschland; das hängt auch mit einer Vergreisung in unserem Land zusammen. D.h., es sind zu wenige junge Menschen, die dann auch Nachholbedarf bei Autos haben werden.
So hat z.B. BMW 31 Standorte in 15 LÄndern, wobei der Standort Spartanburg (USA) einer der grössten ist.
Und kein Unternehmen wird seine Strategien auf kurzfristige Zeiten aufbauen, sondern immer längerfristig. Olga
Ein gewisser Professor Heckl, Leiter des Deutschen Museums in München, rechnet mit dem Ende von Erdöl, bei bisheriger Nutzung, bis in knapp 30 Jahren. Somit verbieten Staaten etwas, dessen Ende mit den Verbotszeiträumen ziemlich konform geht. Da Erdöl für viele Bereiche, bis hinein in die Medizin ein wichtiger Baustoff ist, gebietet sich Eile um das Öl nicht unnötig zu verbrennen.
Die Umweltbilanz der Elektromobilität ist auch nicht direkt berauschend, wenn wir auch die Schäden für die Batterieherstellung in 3. Welt Länder verschoben haben. In Deutschland kann inzwischen Lithium aus Tiefenwasser im Rheingraben umweltneutral extrahiert werden. Das hätte man schon lange machen können, hat es aus Kostengründen nicht bewerkstelligt.
Ein entscheidender Punkt für die Elektromobilität ist die Feinstaub- und Smogbelastung in den großen Städten der Welt. Dieses Problem wird man mit dem Elektroauto in den Griff bekommen. Zudem lässt sich vermutlich autonomes Fahren in Verbindung mit dem Elektroantrieb einfacher praktizieren lassen.
Die Zukunft liegt wohl beim Elektroauto im Stadtverkehr und beim Wasserstoffmotor im Fernverkehr. Da nun mit einer Brennstoffzelle unter Zuführung von Wasserstoff Strom erzeugt wird, könnte somit das E-Auto mit Strom beschickt werden. Auch in der Batterieforschung tut sich vieles, wie zum Beispiel statt Lithium Schwefel zu verwenden.
Trotzdem verstehe ich nicht, wieso die Wasserstofftechnik verschwunden und immer noch Stiefkind ist, obwohl seit den 70er Jahren Autos mit Wasserstoffantrieb fahren. Sogar BMW hat Limousinen mit Wasserstoffantrieb gebaut und es gibt auch ein sehr dünnes Netz an Tankstellen.
Damit sind wir wieder beim Ausgangspunkt, beim Wasserstoff. Warum muss zwingend die Ukraine Erzeugerland sein. Sicherlich gibt es als Pluspunkt die Gaspipeline nach Deutschland schon. Aber auch Portugal, Südfrankreich, Spanien oder Italien hätten die natürlichen Gegebenheiten dazu. Wenn man bedenkt welche Logistik für den Öltransport nötig ist, kann das doch auch mit Wasserstoff klappen.
Wie man beim Lithium sieht, geht es nie um die Umwelt sondern ums Geld und das muss sich schnell ordentlich verzinsen, denn sonst wird der Aktionär böse. Als Ausgleich baut man dann dafür biologisch auf schlappe 150 m2 pro Person und kauft Bio Nahrungsmittel zur Beruhigung des Gewissens.
Anderl
du kannst beruhigt sein, denn Öl steht uns noch tausende Jahre zur Verfügung.
Nur wird es anders erzeugt als jetzt. Wenn du weisst wie es in Russland und vielen anderen Staaten aussieht wo nach Öl gebohrt und gefördert wird, weisst du ja das dort die allergrösste Umweltverschmutzung stattfindet, da ist die Litiumförderung ein Pappenstiel gegen.
Auch in der Natur läuft viel Öl aus und dort sterben viele Lebewesen,
aber wen kümmert das denn.???
Abgesehen von den vielen Voraussagen von Fachleuten,
die schon vor 50 Jahren nach der ersten Ölkrise sagten,
2020 ist Schluss usw. und so fort.
In der Arktis und Antarktis gibt es noch Ölvorräte die gigantisch sind,
die wir aber nicht brauchen.
Also Elektro-Antrieb weil die Ladesäule schneller zu bauen, einfacher und ungefährlicher ist. Es liegt auch am Gewicht dieser Wasserstofftechnik aber das allergrösste Problem sind die Tankstellen, bis alles umgerüstet sind (mit Vorschuss der Erzeuger)
leben wir nicht mehr.
Wie man beim Lithium sieht, geht es nie um die Umwelt sondern ums Geld und das muss sich schnell ordentlich verzinsen, denn sonst wird der Aktionär böse.
.....geschrieben von Anderl
Gib mir doch mal ein Beispiel wo es anders funktionierte.
Stahlerzeugung.
Kunstofferzeugung.
Nahrungsmittelerzeugung in grossen Mengen.
Flugzeug.
Strassenbau.
Ich denke man muss nun mit den Lithium-Batterien erst einmal anfangen! Vielleicht kann man es in ein paar Jahren tatsächlich substituieren!
Die Umweltbilanz der Elektromobilität ist auch nicht direkt berauschend, wenn wir auch die Schäden für die Batterieherstellung in 3. Welt Länder verschoben haben ....
Ein entscheidender Punkt für die Elektromobilität ist die Feinstaub- und Smogbelastung in den großen Städten der Welt .....
Wir haben ja seit vielen Jahren bei Verbrennungsmotoren nachgeschaltete Katalysatoren. In erster Linie wird da Platin und Rhodium, teilweise auch Palladium verwendet. Zu Anfang ( Mitte 80ger Jahre ging es richtig los! ) musste natürlich nahezu 100% bergbautechnisch gewonnen werden. Fast alles Edelmetall kam aus Süd-Afrika, ebenfalls unter teilweise fürchterlichen Bedingungen gewonnen!
Der Bestand an Alt-Katalysatoren hat sich aber über die Jahre erhöht! Heute kann man etwa 95% an Platin zurückgewinnen und um die 80% beim Rhodium ... ergo: ein großer Teil des benötigten Edelmetalls kommt aus dem Recycling! Ich hoffe, dass es beim Lithium eine ähnliche Entwicklung gibt!
Feinstaub kommt ja ebenfalls über den Reifen- und vom Fahrbahnabrieb, aber auch einfach über Staubverwirbelungen durch die Fahrzeuge ... mit dem Ende des Verbrennungsmotors kommen wir einer gesunden Luft natürlich trotzdem ein gutes Stück weiter denke ich!
Mit den Ölvorkommen auf unserem Planeten ist das so eine Sache! Je nach dem aus welcher Ecke die Prognosen kommen sind diese sehr unterschiedlich. Ich habe da in den letzten 50 Jahren schon alles mögliche gehört ... alle paar Monate taucht aber eigenartigerweise wieder ein neues Ölfeld "ungeheuren" Ausmaßes auf ... ich denke davon ist genug da, dennoch sind die Vorkommen natürlich endlich und sollten, so bald es geht, tunlichst da bleiben wo sie sind!
Ich denke die Wasserstoffgewinnung ist derzeit noch nicht wirtschaftlich, ist energieintensiv und macht im großen Maßstab eigentlich erst Sinn, wenn es auch "Grüner Wasserstoff" ist, also mit nahezu 100% regenerativer Energie gewonnen wird. Man darf sich auf dem Weg, weg vom Verbrennungsmotor, auch nicht verzetteln ... dann lieber in 40 ... 50 Jahren noch einmal einen technologischen Schwenk in der Antriebstechnik machen! Da gibt es aber auch andere Meinungen ...
MarkusXP
@OLga
müssen sich die Produzenten den Kundenwünschen beugen.
Eins ist sicher. Die e-Fahrzeuge werden jetzt nicht deshalb gebaut, weil der 'Kunde' es etwa gewünscht hätte !
Ohne den Fakten-Druck der Wissenschaft auf die Politik, hätte es keine Auflagen an die Industrie gegeben, den Hebel - viel zu spät - umzulegen.
Freiwillig oder als Antwort auf sehnsüchtig wartende Kunden wurden die Entwicklungsingenieure bestimmt nicht aktiv und schon gar nicht in Deutschland. Ob ein Fortschreiben des Individualverkehrs (ohne Tempolimit) nur halt mit e-Autos eine optimale Antwort auf die Erderwärmung ist, darf bezweifelt werden.
Bei der Abfolge vieler aus der gleichen Partei stammenden Verkehrsminister ist es wohl zu gedanklichen Inzuchterscheinungen gekommen, denn ein nachhaltiges Mobilitätskonzept mit erheblich weniger CO2 Aussstoß gibt es einfach nicht.Dazu hätte es Ideen gebraucht, die durch ein paar hundert km neue Radwege nicht kompensiert werden können.
Ob das Verkehrsministerium jemals die durch jahrzehntelanges Falsch-oder Nichtstun entstandene Verantwortungslast abtragen kann ?