Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik No-spy-Abkommen als Lachnummer

Internationale Politik No-spy-Abkommen als Lachnummer

Re: No-spy-Abkommen als Lachnummer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 16.01.2014, 16:04:57
Frau Olga,

solche naiven Gleichgültigkeitsbekundungen sind wirklich neben der Sache.

Schon mal den Satz gehört?: Wissen ist Macht.

Natürlich geht's der NSA nicht um das lächerliche 5 Euro Handy einer Frau Olga.

Aber man sollte sich mal Gedanken über ungebrochen gültige Geheimdienstpraktiken machen.
Geheimdienste benötigen Agenten und Zuträger. Es gab und gibt schon immer zwei Methoden, um Leute "anzuwerben":
KAUF und ERPRESSUNG.

So gibt es eben genug Zeitgenossen, die einfach schlicht erpressbar werden, wenn interessierte Kreise über ihre Privatsphäre Bescheid wissen. Darum werden ja die hundert-mio-fachen Infos entsprechend GEFILTERT.

Ein Geheimdienst, der massenhaft derart brisante Daten sammelt, ist ein unberechenbares Gefahrenpotential. Das könnte der Hort oder ein wichtiges Instrument für Leute sein, die einen Staatsstreich planen oder eine demokratische Ordnung unterwandern wollen. Dafür braucht man Gefolgsleute. Entscheidend ist nicht, was momentan mit den Daten geschieht sondern vor Allem was mit ihnen gemacht werden KÖNNTE.

Die NSA ist daher eine sehr ernsthafte Bedrohung. Natürlich nicht für das Handy von Frau Olga.

else
sammy
sammy
Mitglied

Re: No-spy-Abkommen als Lachnummer
geschrieben von sammy
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.01.2014, 12:48:23
Darum werden ja die hundert-mio-fachen Infos entsprechend GEFILTERT.
geschrieben von else

da würde ich gerne mehr drüber wissen wollen, zumindest die zuverlässige Quelle nach welchem Raster die Daten gefiltert werden..., das wäre mal eine sachliche Diskussion wert....!

sammy
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
Mitglied

Re: No-spy-Abkommen als Lachnummer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sammy vom 17.01.2014, 13:13:42
Es gibt eigentlich keine dummen Fragen, aber ausgerechnet heute morgen berichtet die Presse weltweit davon: heise.de: NSA sammelt offenbar fast 200 Millionen SMS pro Tag Klar ist das unglaubwürdig, denn wer liest schon das tägliche Geschwafel von Schulkindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Vielleicht ist auch die SMS dabei, in der meine Tochter ihren Mann fragt wann er nach Hause kommt.

Nein das liest niemand. Aber was interessant ist dürfte das sein: Wo befindet sich der Absender der SMS zu welchem Zeitpunkt und mit wem nimmt er Verbindung auf. Genau diese Daten werden gespeichert und anschließend gerastert. Es könnte ja sein, das einer von ihnen mit einer unter Verdacht stehenden Person zum gleichen Zeitpunkt sich am gleichen Ort befindet.

Und noch etwas: Was eine Stille SMS ist, dürfte dir bekannt sein. Nein? Na dann lies dies: https://de.wikipedia.org/wiki/Stille_SMS. Da erhebt sich die Fragen: Was fängt die Polizei in NRW jährlich mit 264.600 Aufenthaltsermittlungen an und gibt es tatsächlich so viele Schwerverbrecher allein in NRW? Immerhin kann man damit den Aufenthaltsort auf 10m genau errechnen.

Das Deutschland das am Meisten und am Besten überwachte Land Europas, wenn nicht sogar der ganzen Welt ist, solltest du in den letzten 3 Wochen schon in Erfahrung gebracht haben. Wenn nicht, dann habe ich hier eine schöne Aufzeichnung eines Vortrages auf dem 30C3 für dich:

Übrigens darf diese Aufzeichnung nicht mehr im Kanal des CCC aufgeführt werden. So brisant ist er, aber in anderen Ländern schert man sich einen feuchten Kehricht um die Gefühle deutscher und ausländischer Geheimdienste.

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sammy
sammy
Mitglied

Re: No-spy-Abkommen als Lachnummer
geschrieben von sammy
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.01.2014, 14:57:53
Genau diese Daten werden gespeichert und anschließend gerastert.

leider keine Antwort auf meine Frage.....,aber mit ein bisschen Energie wirst du diese bestimmt auch noch hinbekommem...

sammy
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: No-spy-Abkommen als Lachnummer
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf sammy vom 17.01.2014, 15:35:20
Weißt Du sammy, mich stört eigentlich weniger, dass die Daten gefiltert und jetzt ausgewertet werden um die USA zu schützen. Mich beuunruhigt viel mehr, dass all diese Daten gespeichert werden und so gewaltige Persönlichkeitsprofile von jedem Menschen ergeben, die zum Missbrauch einladen.

Auch sammy weiß nicht, wohin sich in 20 Jahren Europa und die Welt entwickelt, welche Kräfte an der Macht sind und was sie mit diesen gesammelten Informationen anstellen. Eine Diktatur ist überhaupt nicht auszuschließen, wie unsere Geschichte beweist und ich würde mich freuen, wenn dann auch sammy an meiner Seite im Widerstand kämpft.
sammy
sammy
Mitglied

Re: No-spy-Abkommen als Lachnummer
geschrieben von sammy
als Antwort auf dutchweepee vom 17.01.2014, 19:40:22
.. mich stört eigentlich weniger, dass die Daten gefiltert und jetzt ausgewertet werden um die USA zu schützen.

siehste dutchweepee, mich würde schon gewaltig stören wenn "Raster" angelegt werden, die nichts mit "Sicherheit und Schutz der USA" zu tun haben und auch Missbrauch ermöglichen würde. In demokratischen Ländern sollte nur nach "rechtlichen und richterlichen Gesichtspunkten eine Auswertung" möglich sein.

sammy

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Re: No-spy-Abkommen als Lachnummer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 17.01.2014, 19:40:22
"... mich stört eigentlich weniger, dass die Daten gefiltert und jetzt ausgewertet werden um die USA zu schützen."


Das hörte sich bisher bei dir aber bisher anders an - zumindest habe ich das so rausgelesen bei deinen Beiträgen.
Du hattest dich doch eigentlich gegen jede Erfassung und Speicherung von Daten ausgesprochen.

Da bin ich jetzt mit dir auf einer Linie, denn die lange Speicherung - vor allem ohne richterliche Genehmigung- stört mich auch.
adam
adam
Mitglied

Re: No-spy-Abkommen als Lachnummer
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.01.2014, 09:35:01
Da kann ich mich anschließen. Wobei die Speicherung der Daten über einen längeren Zeitraum wenig Sinn für ein Persönlichkeitsprofil macht, denn in 20 Jahren hat mein Persönlichkeitsprofil mit dem heutigen soviel gemein, wie mein heutiges mit dem vor 20 Jahren. Im Übrigen wäre ich in 20 Jahren 82 Jahre alt und würde wohl keinen standfesten Rvoluzzer mehr abgeben, nebem einem 72jährigen Kämpfer gegen die NSA.

In den Nachrichten habe ich gehört, daß 52% der Bundesbürger keine Konsequenzen gegenüber den USA wünschen wegen der NSA-Affäre und das ist gut so. Das primadonnenhafte Getue mancher Politiker finde ich langsam albern. Herr Gysi redet Unsinn über Mittagessen und Forderungen nach Aufklärung beim kommenden Besuch von A. Merkel bei Obama. Jedenfalls wünsche ich als Bürger, daß Frau Merkel den Termin wahrnimmt und nicht auch selber die Primadonna gibt. Wir brauchen eine Zukunft mit den Amerikanern und keine verkrachte Gegenwart.

--

adam
Re: No-spy-Abkommen als Lachnummer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 18.01.2014, 10:00:48
"Jedenfalls wünsche ich als Bürger, daß Frau Merkel den Termin wahrnimmt und nicht auch selber die Primadonna gibt."
geschrieben von adam


Ich wünsche mir auch, dass unser Verhältnis zu den USA und übrigens auch z.B. zu Russland gut bleibt und nicht von Kräften bestimmt wird, die gern auf Konfrontationskurs zu den USA gehen würden, egal, was es für Deutschland bedeutet.
Das heißt ja nicht, dass Kritik an der Politik dieser Staaten ausgeschlossen wird.
So sieht das übrigens eine deutliche Mehrheit der Deutschen.
Im ZDF-Politbarometer der "Forschungsgruppe Wahlen" rangiert nach der Frage :"Was halten sie für das wichtigste Problem in Deutschland" der Bereich Datenschutz und Datensammlung durch Geheimdienste, mit nur drei Prozent der Nennungen an 15. Stelle.
Dass das eine Minderheit anders sieht, ist normal.

"POLITBAROMETER"
adam
adam
Mitglied

Re: No-spy-Abkommen als Lachnummer
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.01.2014, 10:27:39
Da sind wir uns einig Klaus.

Es wird auch langsam Zeit, über die Vorteile der NSA-Aktionen nachzudenken, sich ferner Gedanken zu machen, wie Bürgerrechte der Zukunft aussehen und klar zu stellen, daß die NSA mit "Schlapphüten" nichts gemein hat. Wenn man Vergleiche sucht, dann sehe ich sie eher zu einem "Computer-Terminator", denn Maschinen spielen die Hauptrolle.

Interessant ist ja auch die Computerüberwachung auf dem Privat/Wirtschaftssektor. Google hat jetzt eine Thermostatfirma gekauft, deren Heizungsthermostate die Gebrauchsdaten dem Hersteller übermitteln. So erfährt Google, allein über ein Thermostat, genau, wer wann in der Wohnung ist. Ferngesteuerte Herde und Kühlschränke gibt es auch schon, die Daten sammeln und per Netz weiter geben. Die NSA heult sich die Augen aus, über Möglichkeiten, die sie ohne Google, Facebook usw. nicht hat. Da im Bereich von Google etc wäre es sinnvoll, die Sammelwut zu stoppen und so auch ausflippenden staatlichen Stellen Grenzen zu setzen.

Aber jetzt schau`n mer erst mal, was Obama in den USA macht mit der NSA und vor allem, ob die US-Justiz weiter reagiert. Je wütender bei uns manche agitieren (Diplomaten ausweisen ), um so gelassener werde ich.

--

adam

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