Internationale Politik Neues Kriegsgebiet in Region Armenien-Aserbaidschan-Bergkarabach?
Alte Probleme tauchen hier wieder auf. Auch nach Jahren wurde das territoriale Problem des kleinen Bergkarabach nie gelöst: dort leben ARmenier, aber das Land beansprucht Aserbaidschan für sich.
ERste Kampfhandlungen sind schon zu verzeichnen und es wird wieder eine Bühne der auch in andere Kriegshandlungen verstrickte Staatsmänner Erdogan und Putin werden.
ERdogan scheint sogar syrische Milizen zu beschäftigen und fühlt sich verantwortlich für Aserbaidschan - Russland hat MIlitärstützpunke im kleinen Armenien.
Eine gefährliche Situation, die zu eskalieren droht. Olga
WEgen dieses sehr kleinen Landes BErgkarabach und jahrzehntelanger schwelender Gebietsansprüche mussten Hunderte Menschen, auch Zivilisten, sterben, bzw. flüchten.
Nun hat Putin ein Machtwort gesprochen: dieses handtuchgrosse Land gehört zu Aserbaidschan, Armenien musste aufgeben und auch die Türkei,dieAserbaidschan unterstützte, musste einsehen, dass ohne Putin in dieser Region nichts gegen.
Dieser hat schon wieder mal 2000 Soldaten in die Region geschickt, um sein Machtwort zu manifestieren.
Wo Krieg ist und Menschen getötet werden - ist Putin auch nicht weit weg. Olga
@Olga64,
in diesem Fall hat er aber doch wohl für einen Waffenstillstand gesorgt.
Karl
@Karl
Der Konflikt besteht seit über 100 Jahren. Die Waffenruhe durch das Eingreifen Putins ist zu begrüßen.
Die weit überwiegende Bevölkerung in Berg-Karabach ist christlich armenisch, geographisch ist es dem muslimischen Aserbaidschan zugehörig.
Putin sollte den Konflikt dauerhaft nach ethnischen Gesichtspunkten lösen. Er hat die Macht dazu !
Hierzu eine Buchempfehlung, mit der einige Aspekte des tiefsitzenden Konflikts erklärt werden. Gerade auch zu den anhaltenden ethnischen "Säuberungen" in der Türkei und Syrien durch Erdogan und das Engagement für Aserbaidschan
Morvan
Der Zusammenhang mit Smpat Chorbadjians Erinnerung an den Genozid, den du herstellst, wird in der Frankfurter Allgemeinen bestätigt:
Lerge
Für Russland ist es immens wichtig Staaten zu stabilisieren die Christlich geprägt sind um die Macht der Muslime im eigenen Land zu minimieren.
Armenien bietet sich dafür an, aber der Friede ist auf Ton gebaut, denn im eigenen Land wächst der Unmut gegenüber den Armenischen Präsidenten.
Die Dinge sind mal wieder nicht so einfach, wie sie auf den ersten Blick scheinen mögen. Und die Guten sind nicht die Armenier und die Aserbeidschaner nicht die Bösen. Jeder wohl von beidem etwas.
Offensichtlich ist aber jetzt schon:
- wieder einmal erhebt die Türkei den Anspruch die Zeiten vor 1914 und damit die Wiederherstellung einer osmanischen Herrschaftsrolle auf Augenhöhe mit den Großen (Russland, USA); Erdogan ist dabei erfolgreich (Naher Osten, Kaukasus, Ägais, Mittelmeerraum, Balkan - überall ist E. dabei mitzumischen, sich einzumischen, an-und rumzuzetteln). Das kann Anlass zu beerechtigter Sorge sein, nicht nur wegen deer Person des Möchtegern Kalifen Erdogan, sondern wegen den Verbindungslinien in die Religion hinein (militant-religiöse Eiferer; ).
- Russland duldet keine Störungen von aussen, was den status quo in seinem Einflussbereich (Süd) Kaukasus angeht. Vor die Wahl gestellt zwischen den Bestrebungen des Westens in Armenien Fuss zu fassen ( Paschinjan prowestlich - mit US Hilfe in den _Sattel gehoben ?) und den Interessen der Türkei, Aserbeidschan zu helfen, den status quo zu verändern und die besetzten Gebieten zurückzuholen und die 700 000 vertriebenen Ascherbeidschani wieder zurückkehren zu lassen in ihre Heimat (Ziel: Türkei gewinnt Reputation und Einfluss im eurasischen Raum), entschied sich Putin gegen den Westen, weil er bilateral mit der Türkei besser zurecht kommt (siehe Libyen und Syrien) und sie auch braucht (Mittelmeerzugang).
- der Westen bleibt draussen, hat - bis auf Frankreich, das traditionelle auf der Seite Armeniens steht - nichts zu sagen, kann nur (neidlos ?) zusehen, wie Putin mal wieder die Dinge richtet, nicht zuletzt auch im Interesse des Westens (Europas) z.B. was den Heroinschmuggel angeht ( Operation "Kanal") und die Kontrolle radikaler Milizen (Söldner, internationale Terrorgruppen). Jedenfalls hat die OSZE-Minsk-Gruppe (Russland- USA-Frankreich) hier nichts erreicht, was die Konflikteindämmung angeht, wohl aber Putin.
- Putin hätte die Pflicht gehabt, Armenien zu helfen (OVKS Bündnis). Putin kam nicht erst, weil Krieg war und ihn das Töten von Menschen angezogen hätte. Russland war schon immer da, hat sogar eine Militärbasis in Armenien. Putin hat erreicht, dass das Blutvergießen aufhört, hat erreicht, dass er auf viele Jahre russische Truppen vor Ort haben kann, was nicht nur optimistisch stimmen kann, was den Konflikt als solchen angeht, sondern Russland markiert ganz deutlich sein Revier, auch der Türkei gegenüber. Sowas nennt man clevere Diplomatie.
Die Autonome Oblast Bergkarabach wurde innerhalb der SSR Aserbeidschan 1921 geschaffen und geschaffen und war seit 1923 damit Teil der UdSSR. 1921ermordeten Armenier (in Berlin bzw. Tiflis) zwei der Hauptverantwortlichen für den Genozid.endlich der christlich-armenischen Bevölkerung in Bergkarabach die ihr 1919 - nach dem Genozid - zugestandene kulturelle und administrative Autonomie
Der Genozid fand ab 1915 während des WK I statt als die nationalistischen Jüngtürken an der 'Seite des Deutschen Kaisersreichs kämpften.
Das eine hat aber mit dem anderen nur sehr indirekt zu tun.
'Armenier' lebten in der Region seit der Antike, wo sie im, 4.Jhdt. christianisiert wurden.
Welchen Status Putin dem "Rest-Karabach" (Karabach muss die von ihm besetzen, aserbeidschanischen 'Puffer'provinzen zurückgeben und das Gelände, das in den letzen Monaten von Asberbeidschan 'erobert' wurde, den Aserbeidschanis überlassen) zubilligen wird bleibt abzuwarten. Es war die Rede von einer "Enklave", was eine Anbindung an Armenien, nicht aber einen Autonomiestatus zum Ausdruck brächte.
Als Bestrafung dafür, dass es sich zu sehr dem Westen (USA) 'öffnen'wollte ???
Ich denke mal, die alten Russland-freundlichen hardliner - Eliten werden wieder das Regiment übernehmen, der USA freundliche Präsident Nikol Paschinjan wird eher über kurz als über lang 'zurückgetreten' werden und ansonsten werden die russischen 'Sicherheitstruppen' für Ordnung sorgen. Eine Ordnung innerhalb derer Bergkarabach wohl so ähnliche Autonomierechte wie als damals in der Oblast innerhalb der UdSSR - SSR Aserbeidschan haben dürfte.
Nicht nur der alte Jungtürke Erdogan, auch Russland konstruiert sich die Zukunft nach der vermeintlich 'glorreicheren' Vergangenheit ... nur dass jetzt neben türkischen, auch noch iranische und chinesische Interessen mit ins Spiel kommen. Mal sehen wie Putin das auf die Reihe kriegt und ob und ggf.wie eine Biden-USA sich einmischen wollen. Das könnte dann kompliziert werden.
Europa liegt wie ein Käfer auf dem Rücken und strampelt verzweifelt. Ob seine Füßchen wieder Halt finden, und was es dann da für eine Politik im Eurasien Raum betreiben möchte, - wer weiss ?
Ich sehe dafür keinen Grund,
wir haben doch ausreichend zu tun mit eigenen Problemen.
China, Russland und der Iran sehe ich im Moment als einen Quasi-Block an,
die gemeinsame Interessen verfolgen.
China greift auf Holz, Öl und Gasreserven der Russen zurück
und das kommt beiden Seiten zu Gute und sichert ihnen ein gewisse..... Unabhängigkeit.
Der Iran profitiert von Russland und zwar ganz massiv.
Da kann die Türkei nichts drann ändern
und auch Erdogan hat im Moment sehr, sehr viele Probleme,
die sich nicht mehr vertuschen lassen.
Liebe Olga, für mich ist der größte Kriegstreibende derzeit Erdogan. Er zündelt, wo es nur geht, vor allem, wenn es darum geht, sein "Osmanisches Reich" wieder zu stärken, und wieder ein paar christliche Gebiete zu verkleinern bzw. zu unterwandern. Es ist ein unentschuldbares Versäumnis, dass jahrzehntelang weder die EU oder die UNO oder irgend ein Staat diese kleine Republik Bergkarabach anerkannt hatte, bis es jetzt zu spät war. In erster Linie die Armenier haben sich dort bemüht, die Wirtschaft anzukurbeln. Keine Hilfe von der islamischen Seite! Gerade ist ihnen das fast gelungen, da kommen die Aserbeidschaner und schnappen es sich. Von wegen, es ist "ihr Mutterland"... Armenien, das älteste christliche Land Europas, muss seit Jahrhunderten um seine nackte Existenz kämpfen und blieb von der EU völlig ignoriert.... Man darf ja den "Sultan" nicht reizen....
Natürlich, dem Putin war das alles auch egal. Aber ihn jetzt derart zu beschuldigen, finde ich, ist, auf einem Auge blind zu sein.