Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich - russische Experten

Internationale Politik Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich - russische Experten

hafel
hafel
Mitglied

Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich
geschrieben von hafel
als Antwort auf arno vom 22.08.2010, 17:59:55
Na, Arno, das Netz ist international mit Meldungen voll davon. Sonst findest Du doch auch alles .

Dann eben hier einmal das Schweizer Fernsehen:

Hafel



Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 22.08.2010, 17:59:55
"Wenn man aus der Geschichte lernen soll, muß dieser Blödsinn
verhindert werden."
geschrieben von arno


Welcher Blödsinn soll denn verhindert werden?
--- die Verdächtigungen, dass Iran an der Atombombe basteln könnte?
--- dass der Iran in die Lage versetzt wird, Atombomben zu bauen?
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich - russische Experten
geschrieben von carlos1
als Antwort auf carlos1 vom 22.08.2010, 10:32:52
„Der Westen verdächtigt Iran, die Uranreicherung für militärische Zwecke nutzen zu wollen. Für die Produktion einer Atomwaffe muss Uran jedoch nicht nur auf 20 Prozent, sondern mindestens auf 85 Prozent U 235 angereichert werden. Für den Fall, dass der Atomdeal scheitern sollte, drohte der US-Senator Joe Lieberman dem Iran sogar mit militärischem Eingreifen.“ Aus: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,676513,00.html (Vom 8.2.2010)


„Kritiker werfen dem Iran vor, das Spaltmaterial von Buschehr zu militärischen Zwecken nutzen zu wollen. «Alle Experten wissen, dass dies (wegen der ständigen Kontrolle durch die IAEA) nicht möglich ist», sagte Kirijenko. Die Organisation werde den Meiler auch in Zukunft regelmäßig inspizieren, teilte ein IAEA-Sprecher in Wien mit. Aus den USA kamen zunächst keine Reaktionen auf die Inbetriebnahme von Buschehr. Moskau hatte aber wiederholt darauf verwiesen, dass die Fertigstellung der Anlage von den USA begrüßt werde. Experten sehen keine große Gefahr, dass mit Hilfe des Leichtwasserreaktors waffenfähiges Plutonium erzeugt wird.“ Aus: Hafels Link http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1029909



Der Iran besitzt die Fähigkeit zur Urananreicherung. Diese erfolgt unkontrolliert durch die IAEI. Die Herstellung des Spaltmaterial zum Betrieb des Bushehr-AKWs erfolgt zunächst durch Russland, dann aus eigener iranischer Produktion. Die Frage ist, wie hoch U 235 angereichert werden muss, um waffenfähig zu sein. Genpgt nmichtg auch U238 anzureichern? Besteht die Möglichkeit, dass Iran Brennstäbe aus anderen Anlagen in Pakistan oder Nordkorea aufarbeiten ließe, unkontrolliert oder in Eigenregie? Bushehr fällt als Lieferant waffenfähigen Plutoniums aus, da von OAIE kontrolliert. Und wenn das nicht mehr möglich wäre? Könnte Iran in eigener Regie waffenfähiges Plutonium gewinnen? Sicher gibt es gut informiere Fachleute hier im Forum.


Die Diskussion aufdieser Ebne erinnert mich etwas an die harte Zeit des Kalten Krieges, in dem die kleine Bundesrepublik an der Grenze zum Ostblock über 200 Mal mit der vollständigen atomaren Vernichtung bedroht wurde. Im Kriegsfall war vom Warschauer Pakt ein massiver Einsatz von Kernwaffen auf dem Territorium Westdeutschlands vorgesehen. Momentan besitzt der Iran die Kernwaffen noch nicht. Er beschaffte sich bereits Fernlenkwaffen in Form von Mittelstreckenraketen (mit Hilfe Nordkoreas); jetzt eben ist eine ferngelenkte Drohne mit über 1000km Reichweite vorgestellt worden. In einem Spannungsgebiet wie dem Nahen Osten, wo aus nichtigen Anlässen leicht ein militärischer Konflikt entbrennen kann, bedeutet das Öl ins Feuer schütten. Der Westen muss sich auch fragen, ob seine Politik gegenüber dem Iran immer vom Willen zur besonnenen Verständigung und von strategischem Geschick geprägt war. Das gilt für die Zeit seit dem 2. Weltkrieg. Das Wettrüsten wird weitergehen und sich verstärken. Israel wird früher oder später mit atomaren Sprengköpfen bestückbare Fernraketen haben wollen. Andere Staaten auch. Konventionell wird auch nur noch das Beste vom Besten hergestellt und geliefert werden. Israel ist im Begriff ein Waffensystem zu entwickeln, das mit dem Abschuss einer Rakete präzise den Ort lokalisieren kann und sofort mit einem Gegenschlag antwortet. Die Waffe soll bei Beschuss aus dem Gasastreifen eingesetzt werden können. Es macht Sinn heute bereits eine atomwaffenfreie Zone Naher und Mittlerer Osten zu fordern und rüstungsbegrenzende Schritte einzuleiten. Das wird jedoch, fürchte ich, ein Wunschtraum bleiben. Voraussetzung wäre ein umfassender Frieden im Nahen Osten. Unmittelbar drohender als ein Atomangriff ist momentan die Lage im Libanon.








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hugo
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Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich - russische Experten
geschrieben von hugo
als Antwort auf carlos1 vom 22.08.2010, 18:55:49
unmittelbar bedrohlicher als ein Atomangriff des Iran auf irgendein Ziel sind derzeit sicher 2500 andere Sorgenkinder im Geschehen weltweit.

Bei mir trifft es auf großes Unverständnis und macht mir auch Sorge das ausgerechnet der schwächste aller derzeitigen und wohl auch auf längere Frist, noch schwache Atomstaat Iran zum Buhman hochstilisiert und zum medialen Hauptangriffszentrum der westlichen Welt auserkoren wurde,,
Was steckt da wirklich dahinter außer das die Massen -wie üblich- dumm gehalten werden,,

Arsenale

woran erkennt wohl ein Experte an dieser Grafik das ungeheure iranische Schreckgespenst?

hugo
arno
arno
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Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich
geschrieben von arno
als Antwort auf hafel vom 22.08.2010, 18:41:14
Hallo, hafel,

im Kernkraftwerk wird auch angereichertes Uran eingesetzt!

Wenn die Regierung in Teheran insgesamt zehn neue Atomanlagen plant, sind entsprechende Urananreicherungs
anlagen notwendig.

Es ist schon schlimm, wenn immer Unterstellungen im Westen die Basis zur Rechtfertigung für irgendwas sind.

Viele Grüße
arno

arno
arno
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Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich
geschrieben von arno
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.08.2010, 18:55:18
Hallo, klaus,


Verdächtigungen sind etwas Normales.
Man kann den Iran verdächtigen, eine Atombombe bauen zu wollen. Das ist nichts Schlimmes und noch kein Blödsinn, aber der Anlass für dringend notwendige vorbehaltsfreie Gespräche, wenn man mit dem unterstellten iranischen Vorhaben eines Atombombenbaus nicht einverstanden ist.
Wenn die Gespräche stocken und man immer noch keine Beweise für die Verdächtigungen hat beschaffen können, ist Krieg und sind Sanktionen Blödsinn, weil sie den Vortgang der Gespräche auf Eis legen und ein Zeichen von politischem Versagen!
Bereis seit ca. 30 Jahren geht der Westen sehr erfolglos mit Sanktionen gegen den Iran vor. Der Bundesrepublik hat das bereits viele Euro-Milliarden Verlust eingebracht!
Haben die Politiker keine Ideen mehr, wenn man von den ständig wiederholten Verdächtigungen mal absieht?
So wie die Sache zur Zeit läuft, wird der Iran den Westen
der arabischen Welt vorführen.


Viele Grüße
arno

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Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 10.08.2010, 21:35:20
Entgegen anderslautender Gerüchte hält sich Iran an internationales Recht, beruft sich auf den Atomwaffensperrvertrag, auf die darin festgeschriebenen Rechte (darunter die eigene Urananreicherung zum Zwecke des Betriebs von Atommeilern)) und Pflichten. - Ganz anders einige Schurkenstaaten... USA, EU + Israel geben sich rechtlos. Sie drohen mit Krieg, gar mit einem Atomkrieg. Sie denken nicht daran, ihre Atomwaffen zu verschrotten. Sie sind eine Gefahr für die Welt.

--
Wolfgang
miriam
miriam
Mitglied

Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich
geschrieben von miriam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.08.2010, 21:41:34
Entgegen anderslautender Gerüchte hält sich Iran an internationales Recht, beruft sich auf den Atomwaffensperrvertrag, auf die darin festgeschriebenen Rechte
(darunter die eigene Urananreicherung zum Zwecke des Betriebs von Atommeilern))
und Pflichten.





Der macht nix, der will nur spielen...

Miriam

carlos1
carlos1
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Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich - russische Experten
geschrieben von carlos1
als Antwort auf carlos1 vom 22.08.2010, 18:55:49
"Grossbritannien betrachtet das iranische Atomprogramm mit grosser Sorge. «Die aktuellen Berichte haben uns sicherlich nicht die Bestätigung gegeben, dass der Iran sich in die richtige Richtung bewegt», kommentierte der Sprecher von Premierminister David Cameron, Steve Field, die Ankündigung Salehis." Aus hafels Link - Schweizer Fernsehen - zur Urananreicherung


Die Besorgnis Camerons, des britischen Premierministers, bezieht sich auf die Neuinstallation einer neuen Anreicherungsanlage im Iran im März nächsten Jahres. Sollten mehrere AKWs im Iran laufen, ist angereicherter Kernbrennstoff notwendig (Leichtwasserreaktor).

Eine solche Anlage kann in einem äußerst langwierigen, sehr energieaufwendigen und teuren Prozess schwerere und leichtere Uranatome (Isotope) zu trennen. Das Uran wird in den Zentrifugen in gasförmiger Form eingeleitet und das in äußerst winzigen Mengen gewonnene U235 vermehrt in diesem ablaufenden Prozess seinen Anteil im "normalen" U238. Ab einem bestimmten - breit gefächerten Anteil - entsteht Kernbrennstoff. Bombenfähig angereichertes Uran müsste einen wesentlich höheren Anteil an U235 besitzen, um eine Kettenreaktion auszulösen. Es ist ein Unterschied, ob ich bombenfähiges, sehr hoch nagereichertes Uran herstellen will oder nur Kernbrennstoff für ein AKW.

Mir fällt auf, dass in Pressemeldungen meist erwähnt wird, dass der Iran Anlagen zur Urananreicherung baut. Daraus wird die Vermutung abgeleitet, der Iran beabsichtige eine Atombombe zu bauen. Das kann durchaus der Fall sein. Aber ebenso weist die Inbetriebnahme von Bushehr auch auf eine friedliche Nutzung der Kernkraft hin. Aus dem abgebrannten Material könnte u. U. auch Plutonium gewonnen werden, ebenfalls Bombenbrennstoff. M. E. wird durch Meldungen wie im Schweizer Fernsehen leicht der Eindruck vermittelt, die Urananreicherung verlaufe leicht und spielerisch wie etwa bei der Nutzung eines Fleischwolfes. Oben kommt das Material unrein rein und unten kommt es angereichert und fertig zur Nutzung raus. Man muss nur lang genug darfan drehen. Daraus entsteht die Formel im Kopf: Urananreicherung = Bombe, automatisch. Es wird auch weiter so getan, als wäre es dann nur noch ein kleiner Schritt vom Bombenstoff zur fertigen Bombe. Man brauche doch nur die Bauanleitung aus dem Internet herunterladen und fertig ist die Schreckenswaffe. Um für die Bombe jedoch die kritische Masse zu unterschreiten, muss ein Ring hochexplosiven Sprengstoffes den Kernsprengstoff komprimieren. Das wirft konstruktive Probleme auf. Die Baupläne könnten natürlich über andere Staaten an den Iran gelangt sein.

Mit der Bombenherstellung verbunden ist das Problem der Lagerung und dann der Trägerwaffen. A- Waffen sind überdies nicht unbegrenzt lagerungsfähig (Strahlung!). Ein Kernwaffenarsenal mit genügend Abschreckungskapazität ist ungemein teuer. Ein Staat wie der Iran mit einem BIP von rund 340 Mrd € wird sich nicht leicht tun, diese Lasten zu schultern. Hugo (danke) hat eine Übersicht aus der ZEIT eingestellt, derzufolge der relative Anteil der Rüstungsausgaben am BIP im Iran bei 2,5% liegt. Diese Zahl kann bei einer unterstellten forcierten Atomrüstung nicht ausreichen oder würde konventionelle Rüstungsausgaben für die einzelnen Waffengattungen ganz erheblich drücken. Es sei denn die Öleinnahmen würden weitgehend für die Rüstung ausgegeben.

Atomrüstung ist eine Geldverschwendung sondersgleichen, allein geeignet als politisches Drohpotenzial. Eine Anwendung verbietet sich von selbst. Der materielle, wirtschaftliche und politische Schaden wäre immens und nicht mehr zu verantworten. Kann der Bau der Bombe nicht verhindert werden, käme es zu einem Wettrüsten. Angesichts der Probleme dieser Welt völlig unnötig

hugo
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Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich - russische Experten
geschrieben von hugo
als Antwort auf carlos1 vom 22.08.2010, 22:33:29
allein geeignet als politisches Drohpotenzial. Eine Anwendung verbietet sich von selbst. Der materielle, wirtschaftliche und politische Schaden wäre immens und nicht mehr zu verantworten (carlos)

ich möchte sogar behaupten: Der materielle, wirtschaftliche und vor allem der an Menschenleben wäre für den schwachen Iran ein Eigentor mit Totalschaden.

Was also die Amis und einige Ihrer speziellen Freunde derzeit an gekünstelter, übertriebener Panikmache in Bezug auf das angebliche iranische Gefahren-, und Drohpotential aufbauen, sollte doch nach der "Haltet den Dieb"-Methode, leicht durchschaubar sein.

Wenn das Bestreben nach Atomwaffen gleichbedeutend ist mit der Einschätzung Schurkenstaat, dann hätt ich da einige Beispiele aus der Vergangenheit die bis in die Gegenwart Bestand -weil sie immer noch Atomwaffen besitzen- haben.

Wenn das Nichtbeitreten zum Atomwaffensperrvertrag ein Indiz für einen Schurkenstaat wäre (was wohl verständlich ist) dann hätten Indien, Israel, Nordkorea und Pakistan schlechte Karten, jedoch nicht der Iran.

ob der Ahmadinedingsda jemals so fest zubeißen wird, wie man ihm das Bellen unterstellt ? ich bin da skeptisch,,,da seh ich sehr viel Aktionismus, Hysterie und Lüge.

Da ständig -auch ohne einen halbwegs brauchbaren oder gar gelungenen Versuch einer Beweisführung- der Teufel an die Wand gemalt wird, rechnet man wohl mit dem Funktionieren der „Steter Tropfen höhlt den Stein.“ Taktik.

gefährlicher scheint da wohl die Sache mit Pakistan zu sein,,
gerade derzeit, wo die Taliban mit der Behauptung: Allahs Strafe kam über Euch weil Ihr dem Westen so nahekommt,,,,neuen Zulauf generieren will/kann/wird,,

da sollte der Westen ein Auge drauf werfen, da sind die geschulten Meinungsmacher, Indoktrineure, Propagandisten mal so richtig toll gefordert, mal sehen wie gut sie sein werden.

beim und mitsamt Bush wurden sie sehr schnell als Fehlbesetzung enttarnt.

hugo


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