Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich - russische Experten

Internationale Politik Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich - russische Experten

adam
adam
Mitglied

Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich
geschrieben von adam
als Antwort auf arno vom 16.08.2010, 20:53:37
Nein arno,

ich habe gefragt, ob es für Dich gleichwertig ist, ob ein Soldat seinen Eid auf einen Diktator oder eine freiheitliche Verfassung leistet.

Aber ich erspare Dir die Antwort. Niemand kann nach unseren Gesetzen gezwungen werden, eine Aussage zu machen, durch die er sich selber belastet. In einem Forum geht das schon gar nicht. Allerdings hat sich meine Meinung erhärtet, was Deine Einstellung zur Verfassung anbelangt. Im Übrigen kannst Du Dich in der Bundesrepublik äußern wie Du willst, mit sehr wenigen Ausnahmen. Außer Du willst in den öffentlichen Dienst, da gäbe es wohl Bedenken.

Und wie bereits geschrieben, wir diskutieren in diesem Thread über die theoretische Kriegsgefahr in Nah/Mittelost, weder über Sprüche von A. Nazi, noch über Deine Stellung zum Grundgesetz.

Wenn auch, unser Grundgesetz ist einer der wertvollsten Bestandteile in meinem Leben und da kann ich schon mal grantig werden über Leute, die es nicht zu schätzen scheinen oder es gar ausnutzen, um ihm zu schaden.

--

adam

hafel
hafel
Mitglied

Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich
geschrieben von hafel
als Antwort auf arno vom 16.08.2010, 20:53:37

@ Arno:,

lies Dir doch einmal diese Soldateneide durch. Vielleicht kommst Du da selber drauf, dass es da wohl Unterschiede gibt.

Reichswehreid vom 14. August 1919:
„Ich schwöre Treue der Reichsverfassung und gelobe, dass ich als tapferer Soldat das Deutsche Reich und seine gesetzmäßigen Einrichtungen jederzeit schützen, dem Reichspräsidenten und meinen Vorgesetzten Gehorsam leisten will.“

Reichswehreid (März/Mai 1935 in Wehrmacht umbenannt) ab 20. August 1934:
„Ich schwöre bei Gott diesen heiligen Eid, dass ich dem Führer des Deutschen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, dem Oberbefehlshaber der Wehrmacht, unbedingten Gehorsam leisten und als tapferer Soldat bereit sein will, jederzeit für diesen Eid mein Leben einzusetzen.“

Eidesformel der Schutzstaffel (SS):
„Ich schwöre Dir, Adolf Hitler, als Führer und Kanzler des Deutschen Reiches, Treue und Tapferkeit. Ich gelobe Dir und den von Dir bestimmten Vorgesetzten Gehorsam bis in den Tod! So wahr mir Gott helfe!“

Fahneneid der NVA (1962–1990)


Vereidigung und Gelöbnis von Soldaten der Bundeswehr
"Ich schwöre (Wehrpflichtige: Ich gelobe), der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen, so wahr mir Gott helfe."


Vielleicht merkst Du selbst den Unterschied. Man lernt ja nie aus.

Hafel
hafel
hafel
Mitglied

Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich
geschrieben von hafel
als Antwort auf hafel vom 16.08.2010, 21:52:56
Nachtrag:

Den Wortlaut des NVA-Fahneneid kenne ich nicht. Ich kann mir aber auch da nicht vorstellen, dass dieser Eid auf eine Person (Staatsratsvors.) geleistet wurde.

Arno, da kannst Du ja mal dutch fragen.

Hafel

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arno
arno
Mitglied

Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich
geschrieben von arno
als Antwort auf hafel vom 16.08.2010, 21:52:56
Hallo, hafel,

eine sehr interessante Zusammenstellung verschiedener Eidesformeln.
Vielen Dank dafür!
Erstmal sind das nur Formulierungen, mehr nicht.
Die Interpretation solcher allgemeiner Formulierungen
ist dehnbar wie ein Gummiband!

Warum wird denn ein Soldat vereidigt?

Weist Du den Grund dafür?

Unter den Druckmitteln, die dem Militär zur Verfügung stehen, ist der Eid doch absolut überflüssig!

Viele Grüße
arno
hafel
hafel
Mitglied

Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich
geschrieben von hafel
als Antwort auf arno vom 16.08.2010, 22:07:16
@ Arno: , es gibt ja nicht nur den soldatischen Eid. Du wirst ja auch den Hippokratischen Eid Deines Hausarztes kennen. Und vor Gericht Musst Du bei bestimmten Aussagen auch einen Eid leisten.

Also, Der Eid (auch leiblicher Eid genannt) dient der persönlichen Bekräftigung einer Aussage. Er verpflichtet zur Wahrheit (z. B. in Schwurgerichtsverfahren) und bei Soldaten zur Treue und Dienstpflicht.

Das macht ein Überlaufen zum Gegner immer schwierig.

Hafel
arno
arno
Mitglied

Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich
geschrieben von arno
als Antwort auf hafel vom 16.08.2010, 22:14:08
Hallo, hafel,

ich denke, dass der Grund für die Vereidigung von Soldaten sich während der letzten hundert Jahre nicht
verändert hat. Da kann der Vereidigungstext lauten, wie er will.
Kein ziviler Berufsstand, der auch vereidigt wird, muß bei Vergehen solche Strafen in Kauf nehmen wie die Soldaten!
Warum werden Straftaten der Soldaten nicht vor einem Arbeitsgericht, sondern vor einem Militärgericht geahndet?
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Fahnenflüchtige
nur deshalb hingerichtet werden durften, weil sie den Eid gebrochen haben! Die Parlamentsarmee ist schon ein
aussergewöhnlicher Arbeitgeber!

Ich halte den soldatischen Eid für überholt und absolut überflüssig.

Viele Grüße
arno

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Holzfisch
Holzfisch
Mitglied

Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich
geschrieben von Holzfisch
als Antwort auf hafel vom 16.08.2010, 21:52:56
Hallo, der Eid der Nationalen Volksarmee (1 Bruder und 2 Neffen dienten dort) findet man im Internet bei Wikipedia:

Der Fahneneid wurde in der DDR durch jeden zur Nationalen Volksarmee (NVA) Einberufenen bei seiner Vereidigung geleistet. Der Wortlaut war Bestandteil des Wehrdienstgesetzes. Zunächst nur als „Schwur“ bezeichnet, wurde er erst ab 1962 zum „Fahneneid“.

Wortlaut (1959 - 1961)

Ich schwöre

Meinem Vaterland, der Deutschen Demokratischen Republik,
allzeit treu zu dienen, sie auf Befehl der Arbeiter- und Bauernregierung
unter Einsatz meines Lebens gegen jeden Feind zu schützen,
den militärischen Vorgesetzten unbedingten Gehorsam zu leisten,
immer und überall die Ehre unserer Republik und ihrer Nationalen Volksarmee zu wahren.
Wortlaut (1962 - 1989)

Ich schwöre

Der Deutschen Demokratischen Republik,
meinem Vaterland, allzeit treu zu dienen
und sie auf Befehl der Arbeiter-und-Bauern-Regierung
gegen jeden Feind zu schützen.

Ich schwöre

An der Seite der Sowjetarmee und der Armeen
der mit uns verbündeten sozialistischen Länder
als Soldat der Nationalen Volksarmee
jederzeit bereit zu sein,
den Sozialismus gegen alle Feinde zu verteidigen
und mein Leben zur Erringung des Sieges einzusetzen.

Ich schwöre

Ein ehrlicher, tapferer, disziplinierter
und wachsamer Soldat zu sein,
den militärischen Vorgesetzten
unbedingten Gehorsam zu leisten,
die Befehle mit aller Entschlossenheit zu erfüllen
und die militärischen und staatlichen Geheimnisse
immer streng zu wahren.

Ich schwöre

Die militärischen Kenntnisse gewissenhaft zu erwerben,
die militärischen Vorschriften zu erfüllen
und immer und überall die Ehre unserer Republik
und ihrer Nationalen Volksarmee zu wahren.

Sollte ich jemals diesen meinen feierlichen Fahneneid verletzen,
so möge mich die harte Strafe des Gesetzes unserer Republik
und die Verachtung des werktätigen Volkes treffen.


Bausoldaten sowie Angehörige der Grenztruppen der DDR, der VP-Bereitschaften sowie des Ministerium für Staatssicherheit (MfS) schworen einen abgewandelten Fahneneid. Offiziere leisteten zusätzlich zum Eid ein Gelöbnis.

Wortlaut 1990

Die Volkskammer verabschiedete am 26. April 1990 eine neue Eidesformel. Im Juli 1990 wurde diese erstmals angewendet. Vor der Vereidigung wurde der Tagesbefehl des Ministers für Abrüstung und Verteidigung der DDR Rainer Eppelmann am 20. Juli 1990, dem Gedenktag an das Attentat vom 20. Juli 1944 verlesen. Berufssoldaten welche den alten Eid abgelegt hatten, wurden davon entbunden und nach der neuen Eidesformel vereidigt .

Wer diesen Eid nicht leisten wollte, sollte ursprünglich sofort wegen „ungenügender Eignung für den militärischen Beruf“ entlassen werden. Da die Gefahr bestand, dass viele qualifizierte NVA-Angehörige den Eid verweigern könnten, um schnell aus dem Dienst ausscheiden zu können, wurde die Festlegung des Entlassungstermins bis Ende Dezember in die Verantwortung der einzelnen Kommandeure übertragen .

Ich schwöre,
getreu den Gesetzen der Deutschen Demokratischen Republik,
meine militärischen Pflichten stets diszipliniert und ehrenhaft zu erfüllen.

Ich schwöre,
meine ganze Kraft zur Erhaltung des Friedens
und zum Schutz der Deutschen Demokratischen Republik einzusetzen.[4]
Literatur

aus * "Der Fahneneid. Die Geschichte der Schwurverpflichtung im deutschen Militär", Der Fahneneid wurde in der DDR durch jeden zur Nationalen Volksarmee (NVA) Einberufenen bei seiner Vereidigung geleistet. Der Wortlaut war Bestandteil des Wehrdienstgesetzes. Zunächst nur als „Schwur“ bezeichnet, wurde er erst ab 1962 zum „Fahneneid“.
geschrieben von www.wikipedia.de
hugo
hugo
Mitglied

Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich
geschrieben von hugo
als Antwort auf Holzfisch vom 17.08.2010, 08:07:03
danke Holzfisch

,ist ja interessant,,z.B der Eppelmannschwur:
Ich schwöre,
meine ganze Kraft zur Erhaltung des Friedens
und zum Schutz der Deutschen Demokratischen Republik einzusetzen.[4]

na wenn das jemand halbwegs genau genommen hätte bei der de Maisere-Regierung, müßten wohl noch heute massenhaft Exuniformierte im Knast sitzen.

die wurden ja allesamt Eidbrüchig als sie zusahen wie die gesamte DDR fahnenflüchtig wurde,,,*g*

ist eben auch eine Tollhausgeschichte diese Wendezeit, ging alles drunter und drüber und sämtliches bisher fast Undenkbares wurde möglich und Realität.

Mein Sohn war gerade noch bei der NVA eingezogen, da kam die Bundeswehr über ihn, mit einer Zeit völliger Unklarheit, Dienst ohne Eidesformel, jedoch mit Neueinkleidung und Wachdienst in Peenemünde,,,,ich glaub es wurde monatelang eine unbenutzte Beton-Startbahn beschützt und bewacht,,

hugo
Karl
Karl
Administrator

Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich
geschrieben von Karl
als Antwort auf hugo vom 17.08.2010, 08:47:20
Zurück zum Thema.

Bitte lesen: Israel wirbt für Luftschlag gegen Iran

So abwegig ist die Sorge vor einem neuen Krieg also nicht. Aber ist ein neuer Präventivkrieg gerechtfertigt, nur weil eine hypothetische Fähigkeit zum Atombombenbau besteht?

M. E. wird hier eine Lunte gelegt, die sich fatal auswirken könnte, s. auch meine Beiträge oben.

Karl

Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
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Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 10.08.2010, 21:35:20
Die Frage ist tatsächlich nicht, OB Krieg gemacht wird gegen Iran, die Frage ist, WANN Krieg gemacht wird. Noch zieren sich die Imperialen. Noch. Ihre AgitProps haben sie schon von der Kette gelassen. Denn die Entscheidung, Iran anzugreifen, ist längst gefallen. USA, EU + Israel sind nur andere Worte für Krieg. Wer stoppt diese Wahnsinnigen?

--
Wolfgang

FTD
17.08.2010
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Von Benjamin Dierks


"Wenn man nur erwähnt, dass man die militärische Option hat, macht das keinen Eindruck." Die USA müssten den Iran durch die Demonstration der eigenen Stärke abschrecken. Der Rückzug aus dem Irak biete eine Chance. "Wenn man sich von einem Schauplatz zurückzieht, kann man sich auf ein anderes Sicherheitsrisiko konzentrieren, und das ist für uns der Iran."

[...]

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