Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Nato USA und Briten sehr besorgt über Attentat auf ex russische Doppel-Agenten.

Internationale Politik Nato USA und Briten sehr besorgt über Attentat auf ex russische Doppel-Agenten.

Mitglied_5ccaf87
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RE: Nato USA und Briten sehr besorgt über Attentat auf ex russische Doppel-Agenten.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 28.03.2018, 13:29:36

Weißt du überhaupt noch was der ursprüngliche Inhalt der Emser Depesche war und wie es zum Krieg gegen Frankreich kam. In der Wiki lesen wir diesen historischen Abriss:

Die Emser Depesche im eigentlichen Sinn ist ein regierungsinternes Telegramm vom 13. Juli 1870. Darin unterrichtete der Diplomat Heinrich Abeken den norddeutschen Bundeskanzler Otto von Bismarck in Berlin über die Vorgänge in Bad Ems. Der Bundeskanzler informierte daraufhin die Presse über die Vorgänge. Diese Pressemitteilung wird zuweilen mit der eigentlichen Depesche verwechselt, weil Bismarck großteils den Wortlaut der Depesche wiederverwendete. Die Pressemitteilung führte zu Empörung in Frankreich und gilt als ein Auslöser des Deutsch-Französischen Krieges.

Den genauen Wortlaut des Telegramms von Abeken an Bismark findest du hier:
http://www.documentarchiv.de/nzjh/ndbd/emser-depesche.html

Der Inhalt wurde von den Medien solange neu interprediert, das es letzten Endes zur Provokation Frankreichs und diesem unglückseligen Krieg kam.

Der Vergleich zu den Vorgängen in Salisbury ist zweifellos berechtigt, denn auch hier hat Theresa May die Medien von den Vorgängen nur unvollkommen informiert und ohne jeden Beweis Russland und Putin verantwortlich gemacht. Einen wirklichen Beweis gibt es nicht, sondern nur die Behauptung über eine warscheinliche Warscheinlichkeit. So lesen und sehen wir es in den offiziellen Medien und sehen es auch in der Tageschau. Nicht umsonst gibt es eine weitere Programmbeschwerde.

Die Boulevard-Medien haben ihre Behauptung aufgegriffen und ähnlich wie im Kinderspiel "Stille Post" weiter verbreitet. Jedes Medium hat dann noch etwas dazu erfunden. Was herauskam erlebst du in diesen Tagen. Hoffen wir nur, das Russland und Putin die Nerven behält, denn den nächsten Krieg wird keiner von uns überleben. Nicht einmal die Schweizer in ihren Bunkerstädten.

Karl
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Administrator

RE: Nato USA und Briten sehr besorgt über Attentat auf ex russische Doppel-Agenten.
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.03.2018, 14:09:59

Mann oh Mann. Diese Kriegshysterie ist doch nicht hilfreich, um einen klaren Kopf zu behalten. 

hinterwaeldler
Jedes Medium hat dann noch etwas dazu erfunden.

OK, wenn Du besser informiert bist als die britische Regierung, dann lass sie doch an Deinem Wissen teilhaben. Die Diskussion zuvor in diesem Thread hast Du nicht gelesen und ich werde mich jetzt nicht wiederholen.


Karl
freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Nato USA und Briten sehr besorgt über Attentat auf ex russische Doppel-Agenten.
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf Karl vom 28.03.2018, 13:29:36
dass bei Abwarten 100%iger Beweise eine politische Reaktion auf solche Morde auf fremdem Boden niemals stattfinden könnte.  von karl
 
Diesen Satz verstehe ich nicht.
Liegt es am Abwarten, den Beweisen oder weil es auf fremden Boden geschehen ist.??????

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RE: Nato USA und Briten sehr besorgt über Attentat auf ex russische Doppel-Agenten.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 28.03.2018, 14:26:04
Mann oh Mann. Diese Kriegshysterie ist doch nicht hilfreich, um einen klaren Kopf zu behalten. 
hinterwaeldler
Jedes Medium hat dann noch etwas dazu erfunden.
OK, wenn Du besser informiert bist als die britische Regierung, dann lass sie doch an Deinem Wissen teilhaben. Die Diskussion zuvor in diesem Thread hast Du nicht gelesen und ich werde mich jetzt nicht wiederholen.
geschrieben von karl
Karl, es tut mir wirklich jetzt ausserordentlich leid, Dir zu sagen, dass genau solche höhnisch diffamierenden, zudem unqualifizierten Beiträge wie jetzt der Deinige mich veranlassen, weitere Ideen und Gedanken hier im Forum einzubringen. Nirgendwo mehr.
Ate logo.
Karl
Karl
Administrator

RE: Nato USA und Briten sehr besorgt über Attentat auf ex russische Doppel-Agenten.
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.03.2018, 14:35:49

??? kannst Du das "unqualifiziert" erläutern? Karl

Karl
Karl
Administrator

RE: Nato USA und Briten sehr besorgt über Attentat auf ex russische Doppel-Agenten.
geschrieben von Karl
als Antwort auf freddy-2015 vom 28.03.2018, 14:31:24
dass bei Abwarten 100%iger Beweise eine politische Reaktion auf solche Morde auf fremdem Boden niemals stattfinden könnte.  von karl
 
Diesen Satz verstehe ich nicht.
Liegt es am Abwarten, den Beweisen oder weil es auf fremden Boden geschehen ist.??????
@freddy-2015,

ich schrieb dazu Folgendes in einer Antwort an Wandersmann:

 
 

wandersmann
Aber klar doch - sind wir jetzt soweit, dass der Angeklagte seine Unschuld beweisen muss? 

Meiner Meinung nach machst Du (und andere) hier einen gravierenden Denkfehler. Der Geheimdienst eines Staates könnte sich ja alles erlauben, wenn den betroffenen Staaten die Hände bis zum Beweis seiner Taten gebunden wären. Wie Olga richtig schrieb, es handelt sich nicht um einen Angeklagten vor Gericht, dem die Schuld zweifelsfrei nachgewiesen werden muss, bevor gehandelt werden darf.

Wenn Geheimdienste ihre Taten geschickt planen, ist es möglicherweise nie möglich, den letzten Zweifel auszuräumen. Politisch muss aber doch gehandelt werden können und da bleiben nur Plausibilitätsüberlegungen übrig.

Nehmen wir an, die britische Regierung weiß, dass sie es nicht war, was bleibt ihr dann? Muss sie wirklich zähneknirschend akzeptieren, dass Russland auf ihrem Territorium Anschläge durchführt?

Ich kann die britische Regierung verstehen. Die Solidarität des übrigen Europas (der meisten EU-Staaten) mit den Briten, ist wahrscheinlich auch dem Wunsch geschuldet, dass die Briten bei den Verhandlungen mit der EU europafreundlich agieren. Ich finde also auch diese Solidarität mit den Briten vertretbar.

Karl
 

Noch einmal mit anderen Worten erläutert: Wenn die britische Regierung weiß, dass nicht ihr Geheimdienst die Mordversuche begangen hat und zudem Indizien besitzt, dass dieser Giftanschlag und viele Morde zuvor auf das Konto des russischen Geheimdienstes gehen, dann muss sie irgendwann handeln, um das zu stoppen und kann nicht wie in einem langwierigen Gerichtsprozess darauf warten, bis dass der letzte Zweifel zugunsten des Angeklagten ausgeräumt sind.

Dieses Handeln, das möchte ich aber noch anführen, sollte auf jeden Fall diplomatischer Natur sein. Dass sich die NATO beteiligt, finde ich nicht gut.

Karl

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freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Nato USA und Briten sehr besorgt über Attentat auf ex russische Doppel-Agenten.
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf Karl vom 28.03.2018, 15:01:54
Das ein Beweis nicht vor Gericht erbracht werden muss ist mir schon klar.
Aber wenn sich so viele Parteien daran beteiligen Russland zu bestrafen (und vielleicht noch mehr)
dann sollte die UK Regierung schon Beweise vorlegen können.

Kriege sind doch oft auf Grund von Manipulationen entstanden und die Gefahr ist sehr gross.
Ich könnte mir locker vorstellen, dass es Mächte gibt die ihre Art von Politik auf diese
Weise durchsetzen möchten.
Manipulation ist ein Mittel das alle Seiten immer eingesetzt haben.
Warum sollte denn gerade diese Waffe (offiziell) eingesetzt wurden sein.?
Das riecht nach Schmierentheater.
Geheimdienste aller Welt töten aus vielen Gründen.
Und hier geht es um Stimmungsmache oder Mord an einen Spion.
Wer ist Schuld, wer profitiert davon.

Ein Beweis muss her, alles andere ist Theorie.
arno
arno
Mitglied

RE: Nato USA und Briten sehr besorgt über Attentat auf ex russische Doppel-Agenten.
geschrieben von arno
als Antwort auf freddy-2015 vom 28.03.2018, 15:12:40

Moin, freddy- 2015,

wenn wir uns nicht von unseren Politikern  verarschen lassen wollen , dann muss
in der Tat ein Beweis vorgelegt werden.

Zurzeit zeigt der Fall Skripal  Parallen  zu der Vorbereitung  der US-Aggression gegen den Irak.
In 2003 hatten die Amerikaner  unter dem Vorwand, der Irak würde Massenvernichtungswaffen
verfügen,  das Land total zerstört.

Mit solchen  englischen Unterstellungen läßt sich leicht , wenn man den Verstand
außen vor läßt,
aus einer Verteidigungsallianz  eine Angriffsformation machen, ohne  dass das Volk damit
einverstanden ist.

 
Gruß arno
 
Mitglied_a254d63
Mitglied_a254d63
Mitglied

RE: Nato USA und Briten sehr besorgt über Attentat auf ex russische Doppel-Agenten.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 28.03.2018, 16:44:29

naja Arno,
aber wenn der Putin sich nicht endlich schuldig bekennt muß doch der Westen loslegen, koste es was es wolle.
Hätte noch vor Tagen nicht gedacht, das so ein Vorfall zum Vorhof einer Eskalation hochgespielt wird.
Welches Volk ist denn schon jemals befragt worden, wenn die Regierenden meinen es mus "was passieren"?

Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Nato USA und Briten sehr besorgt über Attentat auf ex russische Doppel-Agenten.
geschrieben von Tina1
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/guenter-verheugen-zum-fall-skripal-und-zum-verhaeltnis-zu-russland-100.html

Verheugen im Interview (Video)  beim ZDF


Verheugen zum Fall Skripal - "Beginn einer schweren internationalen Krise"

Der ehemalige EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen bezweifelt die britische Beweiskette im Fall Skripal. "Wir müssen runter von dieser Konfrontation", fordert er im ZDF.

"Ich halte dieses Vorgehen in demokratischen Gesellschaften für nicht möglich", sagt der ehemalige EU-Kommissar Günter Verheugen über die Ausweisung von russischen Diplomaten nach dem Fall Skripal.
 
ZDF morgenmagazin: Nachdem er über die Ausweisung von russischen Diplomaten aus der NATO gesprochen hat, argumentierte der NATO-Generalsekretär Stoltenberg, dass Russland sich ja vieler Vergehen schuldig gemacht hat.
Er hat die Krim-Annektion angeführt, den Krieg in Syrien, Cyberattacken. Was wäre denn die Alternative jetzt für den Westen gewesen?
 
Verheugen: Vorwürfe, die man an die russische Seite richten kann, gibt es in der Tat zu Hauf. Wir müssen allerdings uns der Tatsache bewusst sein, das man auch Vorwürfe gegenüber dem Westen erheben kann. Mir fällt zum Beispiel ein, da wir jetzt uns in erste Linie wohl auf Geheimdienstinformationen stützen - eine Welt, die ja bekannt ist für ihre Wahrheitsliebe, nicht wahr? -, dass es ja noch nicht so lange her ist, dass gerade die britische und die amerikanische Regierungen die ganze Welt belogen haben: Bewusst und absichtlich belogen, um den Überfall auf den Irak rechtfertigen zu können. Und dieser Boris Johnson, der jetzt so viel Wind macht, der hat in der Brexit-Kampagne in Großbritannien so viel gelogen, dass man kaum noch mitkommen kann. Also, ich finde das nicht besonders glaubwürdig.
 
ZDF morgenmagazin: Wir sehen eine konzertierte Aktion, ein gemeinsames Vorgehen des Westens. Sie sehen das kritisch. Warum? Und: Für wie gefährlich halten Sie diese Aktion?

Verheugen: Diese Allianz, die hier gebildet wird, und die ganze Begleitmusik - also die Art und Weise, wie die britische Regierung über Russland spricht, auch über russische Personen spricht, die Art und Weise, wie die britische Presse sich aufführt, aber auch was wir aus Amerika hören - das ist mehr als nur eine Eskalation in einem Streit, der seit längerem schwelt. Sondern das ist der Beginn einer schweren internationalen Krise. Eine Krise, von der ich nicht weiß, ob man sie wirklich unter Kontrolle halten kann. Und das ist nun wirklich das Letzte, was wir brauchen können.
 
Vor allen Dingen deshalb, weil hier eine Krise in Gang gesetzt wird, auf der Grundlage nicht etwa von gesichertem Wissen, gesicherten Erkenntnissen, sondern auf der Grundlage einer Beweiskette, die auf einer Annahme nach der anderen beruht. Und eine Annahme wird mit einer anderen Annahme begründet. Ich halte das nicht für einen Beweis und ich halte dieses Vorgehen in demokratischen Gesellschaften für nicht möglich.

 

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