Internationale Politik Nächster Brennpunkt "Nordkorea"
Nun kann ja wieder reichlich spekuiert werden, was hinter dieser beidseitigen Gesprächsbereitschaft stecken mag. Will Kim wegen den von den USA verschärften Sanktionen zu Kreuze kriechen, weil seinem Land das Wasser bis obenhin steht? Ist es denkbar, dass er wie ein Bittsteller bei Trump auftaucht, damit dieser seine Drohung, Nordkorea zur Raison zu bomben, nicht wahr macht? von Luchs35Ist Donald Duck nicht derjenige der zu Kim will.?
Kim geht es in erster linie um Annäherung und eine Wiedervereinigung.
Natürlich ist diese Wiedervereinigung eine Sache die viel Zeit in Anspruch nimmt
und nicht mit unsere zu vergleichen ist.
Aber das ist sein Ziel.
Nun kann ja wieder reichlich spekuiert werden,.......
Hallo Luchs,
Was wollen sie erreichen, die USA, Kim, Südkorea und die Chinesen? Wie löst man gleichzeitig die Zündschnüre von einander?
Die USA wollen die nukleare Abrüstung Nordkoreas, aber auch dessen Bestand, weil es indirekt ihre Anwesenheit in Südkorea begründet. Kim möchte Garantien für das Weiterbestehen seines Regimes, die Lockerung der Sanktionen und nichts fürchtet er mehr al eine weitere Annäherung an Südkorea oder gar die Wiedervereinigung. Südkorea möchte sich den Schutzschild der USA erhalten, so wie die Chinesen sich Nordkorea als Puffer zu den USA in Südkorea bewahren wollen. Sie werden auch die Alleingänge Kims leid sein, seine Erpressungen und wer kann ausschließen, daß der jetzige Protektionismus der USA nicht auch mit Nordkorea zu tun hat, um sich mehr Verhandlungsspielraum mit China zu verschaffen.
Ich denke, daß Kim Federn lassen muß für eine Verbesserung des US-Chinesischen Verhältnisses. Die Sanktionen werden gelockert werden für die (bereits angedeutete) Bereitschaft Nordkoreas deutliche Einschränkungen im Atomprogramm hinzunehmen. China muß Kim abrüsten und ihn auch stützen und die Kontrolle über die nordkoreanischen Atomwaffen übernehmen. Trump wird China von seinem Protektionismus verschonen müssen und Nordkorea weiter akzeptieren. Südkorea wird wieder sicherer sein, eine Wiedervereinigung rückt aber wohl in weite Ferne.
Trump kann es erstaunlicherweise gelingen, die USA international wieder zu stärken. Vielleicht verstehen manche Machthaber wirklich nur eine undiplomatische Bauunternehmersprache?
--
adam
@Adam
Wenn es tatsächlich zu diesem Gespräch zwischen Kim Jong un und Donald Trump kommt und ernsthaft nach einer Lösung der vielen sich überschneidenden Probleme gesucht wird, dann werden Jahre vergehen bis auch alle Verknüpfungen gelöst sind.
Und erst am Ende aller Vereinbarungen steht dann die mögliche Einschränkung des Atomprogramms, denn Kim wird dieses Faustpfand bis zum Schluss nicht aufs Spiel setzen, geschweige denn aufgeben.
Das Dauerargument der totalen Verarmung der nordkoreanischen Bevölkerung stimmt einfach so nicht.
Ernst zu nehmende Besucher schildern die rasch vorwärts schreitende Modernisierung, zu der auch ein ausreichendes Nahrungsangebot, steigender Privatbesitz von Autos inkl. Benzin, gute Wohnungen, ordentliche Arbeitsplätze etc.. gehören. Kein übertriebener Luxus nach westlichem Vorbild, aber zufriedenstellend. Ich wiederhole nur, was zuverlässige Menschen schildern, die die Verhältnisse aus eigener, langjähriger Sicht kennen und die den Kopf schütteln über das, was uns hier vorgemacht wird. Die Sanktionen ziehen nicht!
Also das Armutsargument zieht wohl nicht, der politische Drill der Bevölkerung bleibt bei den Schilderungen trotzdem bestehen - auch die Grausamkeit des Regimes gegenüber "Abtrünnigen oder Renitenten" bleibt unbestritten.
Da das Treffen von Südkorea aus auf die Bahn gebracht wurde, ist also da auch kein Gegenwind zu erwarten. Selbst China und Russland haben sich wohlwollend geäußert (muss nicht viel bedeuten, aber immerhin).
Kim wird also wohl kaum Federn lassen müssen, sondern auf Augenhöhe verhandeln können.
Warten wir erst mal die Verhandlungen ab. Wo sich die beiden Kontrahenten mit ihrem Gefolge treffen, ist noch unklar - auch die Schweiz und Schweden sind im Gespräch.
Die Ecken und Kanten liegen eher darin, dass die USA wohl kaum ihren Stützpunkt Südkorea aufgeben wollen. das dürfte der größte Knackpunkt werden. Und dazu mischen auch die Japaner mit, denen das gesamte Korea ein Dorn im Auge ist - auch umgekehrt, was mehr als verständlich ist.
Schaun mer mal...
Luchs35
Kann schon sein..aber es sind Vermutungen...aber so ist er erstmal die Sanktionen los geworden.
Stimmt. Ich habe mich bisher kaum um deren "Demokratie" und wie man dort gewählt wird gekümmert. Es hatte mehr eine abschreckende Wirkung auf mich. Was ich aber schon beobachtet hab, das nicht immer die hellsten Kerzen auf der Torte Präsident werden können in diesem Land der unbergrenzten Möglichkeiten.
Zunächst, ich freue mich über die offensichtliche Entspannung der Situation und bin glücklich, dass mein Kollege, mit dessen düsterer Vorhersage ich diesen Thread begonnen habe, falsch lag.
Eines scheint mir klar zu sein, Kim hatte einen klaren Plan und er ist offensichtlich dabei mit ihm erfolgreich zu sein.
Ich hoffe nun, dass die Entspannung nicht nur eine Episode bleibt, hoffe es für die Menschen in Korea, aber auch für die Welt.
Karl
Meine Gedanken gehen dahin, dass die USA - und nicht nur sie - vor allem nicht daran interessiert sind, dass Nord-und Südkorea zusammenfinden. Die eigene Machtposition würde gefährdet, wenn sich die USA aus diesem Raum zurückziehen müssten. Das kann nicht ihr Interesse sein.
Auch China könnte darüber nicht erfreut sein, plötzlich einen koreanischen Machtblock vor der Haustür zu haben, für Japan wäre es auch nicht wünschenswert, da sind alte Rechnungen offen, die einen sehr tiefen Hass bei den Koreanern beinhalten.
Naja, warten wir mal ab, was bei dem Gemenge rauskommt.
Luchs35
Zufügen möchte ich noch, dass es den USA auch um Zeitgewinn gehen könnte, denn vom Vorpreschen Trumps war das Weisse Haus nicht gerade erfreut.
Meine Gedanken gehen dahin, dass die USA - und nicht nur sie - vor allem nicht daran interessiert sind, dass Nord-und Südkorea zusammenfinden. Die eigene Machtposition würde gefährdet, wenn sich die USA aus diesem Raum zurückziehen müssten. Das kann nicht ihr Interesse sein.
Auch China könnte darüber nicht erfreut sein, plötzlich einen koreanischen Machtblock vor der Haustür zu haben,
Hat China nicht sowieso die Amerikaner am Hals. ?
Und wo ist der Unterschied zwischen 1 oder 2 Staaten vor der Haustür. ?
Ein vereintes Korea wäre -in sich- stabiler und kein Pulverfass.
War ja bei uns ähnlich.
Und durch die Wiedervereinigung könnte in Korea vieles besser werden.
Schlecht genug ist es doch jetzt sowieso, wo liegt da der Vorteil. ?
Die USA können ja ihre Stützpunkte sowieso behalten,
dass haben sie doch in Deutschland auch, also wo ist da das Problem.
U Boote sind sowieso überall, Flugzeugträger ebenfalls usw. usw.
Die Frage ist eigentlich nur, wie wird es diesmal ausgehandelt.??????
Aus dem Fall : Nato-Zugehörigkeit für Warschauer Pakt Staaten
könnten die beteiligten Staaten etwas gelernt haben.
Nur alles schriftlich niederlegen und sich nicht auf Versprechungen verlassen.
Es wird sich hinziehen wie Kaugummi und Nord Korea kann still und leise
weitermachen.............
Das einzige was China befürchten könnte,
die Koreaner werden potenter und können auch bezahlen.
Also ein Kunde mehr für China, obwohl Korea sowieso schon viel
in China produzieren lässt.
Moin, freddy-2015,
wie kann ein Pleite Staat die Weltführung weiter beanspruchen, der seine Schulden nie mehr begleichen kann?
Die USA können nur noch bluffen und andere Staaten großen Schaden zufügen.
Ich bin mal gespannt, ob die USA es schaffen, die ihnen ungeliebte EU auseinander
fliegen zulassen.
Gruß arno
Hat China nicht sowieso die Amerikaner am Hals. ?
Freddy-2015
Nicht ganz, noch liegt Korea dazwischen, und ein vereintes Korea hat da noch mal eine andere Qualität. Und ich würde auch die Situation der USA in Deutschland nicht exakt mit Korea vergleichen wollen, denn hier dürfte dann der Vorwand "Schutzmacht" ausgespielt haben.
In einem sind sich nebenbei Südkorea und Japan, die USA- Schützlinge, einig: Sie stöhnen über den enormen finanziellen Druck, den die USA auf die beiden Staaten ausüben.
Aber warten wir doch erst mal ab, wie und ob sich da wirklich was entwickelt. ..Luchs35