Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Nächster Brennpunkt "Nordkorea"

Internationale Politik Nächster Brennpunkt "Nordkorea"

JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Nächster Brennpunkt "Nordkorea"
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf dutchweepee vom 09.09.2017, 13:51:59

das klingt in meinen bescheidenen Ohren wie eine geheime Verschwörung. Vielleicht kann uns die Geschichtsschreibung darüber aufklären, in 50 Jahren. 
Spass beiseite, auch die SU war ein weltweit agierender Destabiliierer, erfolglos, mit jähem Ende.

luchs35
luchs35
Mitglied

RE: Nächster Brennpunkt "Nordkorea"
geschrieben von luchs35

Die Situation in Nord-und Südkorea erinnert stark an die erlebten Zeiten des Kalten Krieges, als sich die Kontrahenten Russland und USA mit ihren Verbündeten gegenüber standen. Dazwischen ein geteiltes Land, völlig ausgeliefert den verschiednenen Interessen der beiden Großmächte.

Im Westen der Wohlstand,im Osten der Notstand. Aber die Bürger in beiden Landesteilen waren sich stets bewusst- sie sind Deutsche. Und so ist es heute auch in Korea. Wohlstand im Süden, Notstand im Norden. 
Nordkoreaner flüchten in den Süden, finden dort Zuflucht und werden aufgenommen.

Was nach langen Jahren dann 1989 bei uns losbrach, ist auch in Korea nicht auszuschließen.

So wie Deutschland einst als "Beute" zwischen den Großmächten stand, ist es heute Korea. Vielleicht wird der Weg derselbe sein wie er einst bei uns war? Es war das Volk bei uns, das entschied. Warum sollte das nicht auch in Korea der Fall sein? 

Luchs35

 

adam
adam
Mitglied

RE: Nächster Brennpunkt "Nordkorea"
geschrieben von adam
als Antwort auf luchs35 vom 09.09.2017, 16:48:26
Es war das Volk bei uns, das entschied. Warum sollte das nicht auch in Korea der Fall sein?

Zitat von luchs35
Weil es keiner will, außer den USA und die hätten mit Kosten und Ungemach einer Wiedervereinigung nichts am Hut.

- Das Regime von Nord-Korea will es sowieso nicht und die Nord-Koreaner können nicht. -

-  Peking will es nicht, weil sie NK ausbeuten können, es als Beispiel dient, wie gut es den Chinesen geht, sie die Kosten scheuen, die Nord-Koreaner aufzupäppeln und zu integrieren. -

- Putin will es nicht, weil ihm dadurch ein guter Kunde für Raketentechnik verloren geht und es ein Punkt für die USA wäre. -

- Die Süd-Koreaner wollen es nicht, weil sie die Hauptlast an Kosten und Ungemach zu tragen hätten. Die Wi(e)dervereinigung Deutschlands ist nicht überall ein gutes Beispiel. -

--

adam

 

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Karl
Karl
Administrator

RE: Nächster Brennpunkt "Nordkorea"
geschrieben von Karl
als Antwort auf luchs35 vom 09.09.2017, 16:48:26

@luchs35,

ich fürchte, eine friedliche Revolution würde es in Nordkorea nicht geben und eine blutige wünsche ich der Bevölkerung nicht. Vor allem, da weiß man nie, was hinten rauskommt.

Wenn mit Nordkorea geredet würde, Nichtangriffspakte geschlossen würden, also Nordkorea die Wegnahme der gefühlten Bedrohung genommen würde, Handel getrieben würde, dann würde auch ein friedlicher Wandel einsetzen.

Wie Du, luchs35, sehe ich aber sowieso die größere Gefahr für den Weltfrieden in der Gestalt von Trump.

Karl

RE: Nächster Brennpunkt "Nordkorea"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
https://de.wikipedia.org/wiki/Si_vis_pacem_para_bellum
Daraus folgert: Wer aufrüstet, möchte keinen Krieg.
Allerdings gibts Ausnahmen, wie wir es kennen.
Und denen ist nur mit Gewalt -wie traurig das auch ist- beizukommen.

Ich mag mir die Auswirkungen nicht mal ansatzweise vorstellen, was passiert wenn der Dödel aus NK wirklich eine Bombe nach Japan schickt. Auch an das Szenario sollte man denken.
Auch das hätte uns bevorgestanden seinerzeit.

Er könnte für 'sein' Volk und für das Land viel mehr erreichen, wenn er sich an allgemeine Regeln der Völker hielte. Freies Reisen, freier Handel, ... sind Wegbereiter für Wohlstand.
 
JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Nächster Brennpunkt "Nordkorea"
geschrieben von JuergenS

es wird hier, zum Teil, Wert daruf gelegt, darzulegen, wer unberechenbarer ist, Trump oder KIM.

Ich denke, dass beide das Gegenteil davon sind.
Beide sind berechenbar, weil sie ganz klare Aktionen, jeder immer in die gleiche Richtung, vorantreiben.

Nur der Rest der Welt ist nicht berechenbar, weil die Ablehnung vieler Aktionen in Sachen NK und USA unterschiedlich sind, jedesmal ein wenig anders, weil es ja 180 Staaten sind, die alle verschiedene Interessen haben, NK und USA jedoch nur zwei.

Insofern wäre der Konflikt vorrangig durch NK und USA zu lösen. Flankierend sind aber zwei Mächte dabei unverzichtbar: China und Russland.
Bei diesen beiden Staaten ist ein Wandel zu verzeichnen.


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adam
adam
Mitglied

RE: Nächster Brennpunkt "Nordkorea"
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 10.09.2017, 12:41:48

Karl,

Trump war nicht in der Lage Obamacare zu Fall zu bringen und schon gar nicht wird ihm das mit dem Regime in NK gelingen. Trump ist das Beispiel für die Ohnmacht des Präsidenten, wenn er kein politisches Lager hat, das ihn unterstützt. Schon jetzt zeichnet sich ab, daß sein "America first" nach hinten los geht. Interessant finde ich dabei, daß der Bibelgürtel in den USA zwar den Präsidenten wählen kann, solange es das alte Wahlsystem gibt, ohne das OK der intellektuellen Küstengebiete läuft aber nichts.

Die großen Drei, USA-China-Russland, gefährden den Weltfrieden m.E. nicht. Sie hätten zu viel zu verlieren. Das Risiko sind idie Angstbeißer wie das Regime in Nord-Korea und die islamischen Extremisten in Pakistan, Iran und auch Saudi-Arabien.

Das Gefährliche am eventuellen Einsatz nuklearer Waffen wäre ja die Verschleierung ihres Einsatzes. Niemand wüßte genau, wer es war, wer das Tabu gebrochen hat und mit welchem Ziel.

--

adam

luchs35
luchs35
Mitglied

RE: Nächster Brennpunkt "Nordkorea"
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Karl vom 10.09.2017, 12:41:48

Karl, Deine und Adams Argumente sind durchaus auch in meinen Überlegungen- mehr ist es ja nicht - aber es sickert eben doch durch, dass es eine Bewegung in Nordkorea gibt, die eine Öffnung Richtung Seoul anstrebt. Mag das im Moment auch noch eine Illusion sein, aber auch ein Regime Kim Jong un ist verletztbar. Nicht umsonst spuckt Kim so große Töne. Er braucht dringend eine Lockerung, bevor das leise Brodeln in seinem Volk zur Explossion führt, und er pokert hoch, denn der angestrebte Gesprächspartner, die USA unter Präs. Trump,, will eher nehmen als geben und wird nicht sehen, dass in Gesprächen in Augenhöhe auch Chancen liegen - wie immer sie für den Moment auch aussehen mögen.  
Luchs35

olga64
olga64
Mitglied

RE: Nächster Brennpunkt "Nordkorea"
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 10.09.2017, 13:35:55

Ich denke, wir alle in diesem Forum können nur unsere Gedanken und fiktiven Eindrücke schildern; keiner von uns war vermutlich jemals in diesem abgeschotteten Land (oder wird es irgendwann sein). Es gibt dann auch bei uns die, die dort einen letzten Kommunistenstaat sehen,den es zu "schützen" gibt (und an dessen Ende und schlimmer Situation natürlich, wie immer in solchen Fällen, die Amerikaner Schuld haben).
Die seit Jahren unter Hunger, keinerlei Zukunftsperspektiven, Mangel leidenden Menschen rebellieren wohl dergestalt, dass sie versuchen, nach China zu flüchten. Und dies ist auch ein Grund, weshalb China noch an dem Regime in NK festhält, weil es sonst ein Heer von Flüchtlingen aufnehmen müsste.
Die Rolle der Amerikaner war immer unterschiedlicher. Es gab zu Clintons Zeiten Frau Madeleine Albright, die ein gutes Verhältnis zum Vater des jetzigen Herrschers hatte.  Dann kam Bush, der NK in die Liste der Schurkenstaaten aufnahm. Nchdem dann Nineeleven geschah, konzentrierte sich sein und das Hauptinteresse der Amerikaner auf den nahen Osten.
Dann kam Obama, der auch nicht weiterkam mit seiner vermutlich nicht sehr ausgegorenen Strategie und nun Trump, der das alles übernahm. Dies ist die gefährlichste Situation, weil hier ein SChwätzer und politischer Neuling die grössten Fehler machen könnte.
Auch wenn es die Möglichkeit zu diplomatischen 'KOntakten gäbe, sollte gut überlegt sein, was am Ende solcher Verhandlungen stünde. Man würde wohl NK als Atommacht akzeptieren müssen (freiwillig geben die dieses Faustpfand nicht mehr auf) und dadurch könnten andere (Krisen)Staaten ermuntert werden, sich ebenfalls als Atommacht aufzubauen.
Am Schlimmsten ist derzeit die Situation für die Staaten Südkorea und auch Japan. Wenn einer der beteiligten Staaten "nervös" wird, dürfte zumindest Südkorea innerhalb von Stunden von der Landkarte verschwunden sein. Olga

luchs35
luchs35
Mitglied

RE: Nächster Brennpunkt "Nordkorea"
geschrieben von luchs35

 
 Nebenbei muss man sich schon fragen, wie es eigentlich einem weltweit isolierten Land wie Nordkorea trotz scharfer Sanktionen gelungen ist, sein eigenes Atomprogramm aufzubauen?
Nachdem die Verhandlungen durch  US-Präs. Bush gescheitert waren und dadurch der zuvor ausgehandelte Atomsperrvertrag hinfällig wurde, verkündete bereits 2005 Nordkorea, dass es über einsetzbare Kernwaffen verfüge.Die Pläne dazu hatte NK damals aus Pakistan erhalten, allerdings fielen die ballistischen Raketen alle ins Meer. Weder die entsprechenden Kenntnisse noch das Material waren ausreichend, um zu einer Bedrohung zu werden.

Seit Juli 2017 hatte NK plötzlich eine Interkontinentalrakete, und Experten sind der Ansicht, dass sie eine Reichweite von 6700km hat.
Wie kam NK an diese Technik und das Material? 
Und plötzlich steht der ukrainische Präsident Poroschenko im Mittelpunkt, denn der ukrainische Staatskonzern Juschmasch soll entsprechende Triebwerke und anderes geliefert haben. der jedoch schiebt diesen Kauf auf eine anti-ukrainische Kampagne des russischen Geheimdienstes.
Dass Nordkorea selbst die ganze Technik entwickelt hat, ist laut Experten völlig ausgeschlossen.

Man darf sich also schon Gedanken machen, wer profitieren könnte, wenn dieser Teil des asiatischen Raumes destabilisiert wird.
Luchs35


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