Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Nach US-Luftangriff +++ Hisbollah-Führer ruft weltweit zu Vergeltung auf +++

Internationale Politik Nach US-Luftangriff +++ Hisbollah-Führer ruft weltweit zu Vergeltung auf +++

Karl
Karl
Administrator

RE: Nach US-Luftangriff +++ Hisbollah-Führer ruft weltweit zu Vergeltung auf +++
geschrieben von Karl
als Antwort auf wandersmann vom 11.01.2020, 09:34:26
Was mich wundert, ist dieses auffällige Einvernehmen über allen beteiligten Staaten hinweg. Gespenstig.
Nun @wandersmann_1,

weil ein Versehen die wahrscheinlichste Erklärung ist. Alles andere würde keinen Sinn ergeben. Eine Absicht zu unterstellen, wäre in der gegenwärtigen Situation unverantwortliche Kriegstreiberei. 

Da die Iraner einen Gegenschlag der US-Streitkräfte erwarteten, herrschte überall höchste Alarmstufe und die Verantwortlichen an den Hebeln waren wahrscheinlich aufs Höchste angespannt.

Was für eine Tragik.

Karl
Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Nach US-Luftangriff +++ Hisbollah-Führer ruft weltweit zu Vergeltung auf +++
geschrieben von Tina1
als Antwort auf dutchweepee vom 10.01.2020, 21:52:11

Und der Iran, der General Qasam Soleimani, der antisemitische Kommandeur der Quds-Brigaden, der Revolutionsgarde, hatte auch die Lizenz zum Töten. Er ist verantwortlich für tausende Tode im Land und außerhalb des Regimes. Er ist für tausende, die in den Foltergefängnissen noch heute sitzen, verantwortlich. Er war einer, der zusammen mit den obersten Religionsführer, Israel vernichten wollte. Das sage nicht ich, sondern das wurde in der Sendung von Illner von allen beteiligten Diskutanten geäußert. Er war ein Verbrecher.
Tina
 
ingo
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RE: Nach US-Luftangriff +++ Hisbollah-Führer ruft weltweit zu Vergeltung auf +++
geschrieben von ingo
als Antwort auf Tina1 vom 11.01.2020, 10:20:56
""Der Abschuss wäre eine solche Aktion, die dazu passen würde...............
Warum wurden Passagierflüge nicht verboten, wegen der brenzligen Lage? """


Ich kann Deine Erregung verstehen, Tina; aber der Abschuss "passt" m.E. überhaupt nicht, weil es der iranischen Regierung höchst ungelegen kommen muss, eine Passagiermaschine mit Menschen aus aller Herren Ländern abzuschießen. Die iranische Regierung  ist nicht dumm. Man weiß durch den Ukraine-Abschuss, dass der Abschuss von Passagierflugzeugen den Rest der Welt nachhaltig gegen einen aufbringt. Den politischen Schaden dieses Abschusses kann die iranische Regierung über viele Jahre nicht beheben, und ich bin davon überzeugt, dass die Verantwortlichen Militärs schwer bestraft werden.
Verbieten konnten die Überflüge nur die jeweiligen Fluggesellschaften. Da eine solche Entscheidung mit sehr viel Geld verbunden ist, tun sich die Gesellschaften damit schwer. Die Lufthansa hat sich da beinahe einen Klopfer geleistet. Vor drei Tagen hat sie verkündet, den Iran nicht zu überfliegen, hat den Flug LH 600 tags darauf doch losgeschickt und das Flugzeug kurz vor Erreichen des Irans wieder zurückgeholt. Meine Tochter fliegt bei einer LH-Tochter und war über die Entscheidung, die Maschine fliegen zu lassen, entsetzt. Wir können übrigens durchaus davon ausgehen, dass die Mannschaft sich in der Luft geweigert hat, weiterzufliegen! Meine Tochter wäre gar nicht erst abgeflogen. Nachdem LH es dem Personal nach dem Ukraine-Abschuß sehr kompliziert gemacht hat, wenn es nicht fliegen wollte, würde meine Tochter sich heute krank melden. Dass man zu solchen Mitteln greifen muss, um sein Leben zu schützen, ist heftig!

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carlos1
carlos1
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RE: Nach US-Luftangriff +++ Hisbollah-Führer ruft weltweit zu Vergeltung auf +++
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Tina1 vom 11.01.2020, 10:20:56
"Es wurde also bewusst gelogen, die Welt wurde belogen. Und das wäre auch so geblieben, wenn der Druck nicht so groß geworden wäre. Und seit es bekannt ist, sie überführt wurden, wurde sofort vom Iran behauptet, dass es ausversehen passiert wäre. " Tina

Tina, das Problem wird mit dem Vorwurf der Lüge gegenüber der Regierung im Iran nicht genau beschrieben. Laien, das sind die Regierenden, die auf Militärs bei deren Handhabung der Waffensysteme in einem Konflikt vertrauen, wohl vertrauen müssen. In einer Alarmsituation nach den Raketenangriffen auf US-Stützpunkte im Irak am Mittwochabend , war der Luftraum voll mit Radarsignalen. Die Manschaften an den Radar- und Steuergeräten der Luftabwehr, sehen keine Menschen in den Flugzeugen, Frauen, Kinder, sondern bewegliche Lichtpunkte auf Bildschirmen und deren Richtung. Sie hören den Responder des Flugzeugs und müssen die Kennung richtig einordnen. Raum genug für menschliche Fehler. Kurze Zeit nach den Iranangriffen war Alarmstimmung, weil Gegenangriffe angekündigt waren im Verlauf eines hitzigen Austauschs von Drohungen.

Die einzig sinnvolle Reaktion der iranischen Behörden hätte die Schließung des Flugbetriebs in Teheran sein müssen und zwar Stunden vor den Angriffen der Iraner. Der  weiterlaufende Flugverkehr fand in einer Kriegszone statt. In solchen Situationen kann es zu Fehleinschätzungen der Lage an den Bildschirmen kommen.

Kriegsituationen sind nun mal so, dass immer Dummheiten passieren können.

Diese Fehleinschätzungen "tragisch" zu nennen ist m. E grundfalsch. Tragik bedeutet immer die Unausweichlichkeit eines Schicksals. Dummheit darf nicht unser Schicksal sein.

c

 
RE: Nach US-Luftangriff +++ Hisbollah-Führer ruft weltweit zu Vergeltung auf +++
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 11.01.2020, 10:34:33
weil ein Versehen die wahrscheinlichste Erklärung ist. Alles andere würde keinen Sinn ergeben. Eine Absicht zu unterstellen, wäre in der gegenwärtigen Situation unverantwortliche Kriegstreiberei. 

Da die Iraner einen Gegenschlag der US-Streitkräfte erwarteten, herrschte überall höchste Alarmstufe und die Verantwortlichen an den Hebeln waren wahrscheinlich aufs Höchste angespannt.

Was für eine Tragik.

 
geschrieben von karl

@karl, Tragik ist das falsche Wort. So wie @carlos1 schrieb: Der  weiterlaufende Flugverkehr fand in einer Kriegszone statt. In solchen Situationen kann es zu Fehleinschätzungen der Lage an den Bildschirmen kommen.
Der Flugverkehr hätte durch die Regierung des Iran untersagt werden müssen.

Und nur den armen "Muschkoten am Feuerkopf" zu bestrafen würde wieder nur davon ablenken das die Regierung verantwortlich ist. Dem Muschkoten wurde der Feuerbefehl diktiert, weil ein Angriff hätte möglich sein können.
RE: Nach US-Luftangriff +++ Hisbollah-Führer ruft weltweit zu Vergeltung auf +++
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 10.01.2020, 21:52:11
US-Präsident Donald Trump hat die Devise ausgegeben, dass auf Angehörige von Terrororganisationen, die von den USA eigenmächtig gelistet werden, legitim Anschläge verübt werden können. Im Unterschied zur Tötung von al-Baghdadi waren Soleimani und al-Muhandis allerdings Mitglieder staatlicher Sicherheitskräfte. Washington sieht hier den Tatbestand des staatlichen Terrorismus, der aber auch gegen die USA gewendet werden kann und muss, wenn sie Menschen tötet, ohne dass eine unmittelbare Drohung vorliegt.
 

Nach deutschem Strafrecht würde man nach diesem Text bestraft wegen "überzogene Notwehr", was bedeutet das man "Notwehr" als Entschuldigungsgrund nicht mehr bekommt.

Man darf den "Täter" nur töten oder seinen Tot billigend in Kauf nehmen, wenn es kein anderes Mittel gibt sein eigenes Leben zu schützen.
Eine Notwehrsituation vom Gericht bestätigt zu bekommen ist nicht so einfach. Notwehr und Notstand, sowie Festnahme durch Jedermann sind wesentliche Gesetze, die ein ordentlich geschulter Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes besonders gründlich vermittelt bekommt. Für Präsidenten scheint es, gibt es diese Schulungen nicht......

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JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Nach US-Luftangriff +++ Hisbollah-Führer ruft weltweit zu Vergeltung auf +++
geschrieben von JuergenS

Die UNO sollte sich eine Auszeit nehmen, denn bei wirklich wichtigen Ereignissen funktioniert sie nicht.

Nach dieser Auszeit sollte sie neu begründet werden, mit einer Vereinbarung, die verbindlich festlegt, dass Beschlüsse bindend sind. Natürlich ist ein Debattierklub wie die jetzige UNO besser als gar nichts. Ist aber fast gar nichts besser als ein Bund weniger Staaten, die sich dann an Vereinbarungen halten?

Man würde halt mit weniger Staaten beginnen.

Naiv? Sicher, aber nicht naiver als die jetzige UNO, deren weitgehend wirkungslose Strukturen.

sittingbull
sittingbull
Mitglied

RE: Nach US-Luftangriff +++ Hisbollah-Führer ruft weltweit zu Vergeltung auf +++
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf Tina1 vom 11.01.2020, 10:39:53

Er war ein Verbrecher. (tina1)

für mich ist es ein Verbrechen , immer und immer wieder
Stimmung zu machen , um Morde zu rechtfertigen .

sitting bull
teri
teri
Mitglied

RE: Nach US-Luftangriff +++ Hisbollah-Führer ruft weltweit zu Vergeltung auf +++
geschrieben von teri
als Antwort auf sittingbull vom 11.01.2020, 13:24:46

....Hinzu kommen noch die Verbrechen, Länder wirschaftlich zu sanktionieren. Gestern sah ich eine Reportage, wie die Menschen im Iran bereits unter Lebensmittelnotstand  leiden, weil die Inflation mittlerweile durch die Sanktionen in eine fast unüberschaubare Höhe geschnellt ist.

Tja, so kann man Kriege auch führen, indem man die Menschen absichtlich aushungert.

Früher wurden wenigstens Burgen und Schlösser belagert und ausgehungert - dank unserer patriarchalen Strukturen geht das weiter........Nur in einem globalen Kontext.👎

Wie schon bekannt, behaupte ich weiterhin, daß wir einen kulturell systemischen Wechsel dringend brauchen. Nur dann wird das gierige Finanzkapitalistische System wieder kontrollierbarer.

teri

dutchweepee
dutchweepee
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RE: Nach US-Luftangriff +++ Hisbollah-Führer ruft weltweit zu Vergeltung auf +++
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf Tina1 vom 11.01.2020, 10:39:53

Er war ein Verbrecher.


Soleimani kommt in den Himmel: "Great, Admirable General of Islam Ascended to heaven"

..."Er war der wichtigste General der Mullahs - Israel sah in ihm den 'Mastermind des Terrors'." Nun ist es die Aufgabe eines jeden Generals, die Vernichtung seiner Feinde zu organisieren; das fällt normalerweise unter den beschönigenden Titel der Landesverteidigung. Von daher stellt sich die Frage: Wann ist ein General ein Terrorist und wann nicht?

Am Töten anderer Menschen, ob Soldaten oder Zivilisten, kann es nicht liegen. Dann würden israelische Politiker und amerikanische Präsidenten genauso darunter fallen, schließlich sind die militärischen wie zivilen Opfer israelischer Militäraktionen gegen Palästinenser, Syrer oder Iraner zahlreich und bei den von amerikanischen Präsidenten angeordneten Tötungen von Feinden Amerikas fällt auch immer eine erhebliche Zahl ziviler Opfer an. Die Unterscheidung zwischen einem "normalen" General und einem Terrorgeneral muss sich daher anderen Kriterien verdanken als der Betrachtung ihrer Blutbäder.

Als Terroristen werden immer die Gegner bezeichnet, denen das Recht auf Einsatz militärischer Mittel abgesprochen wird. Und deutsche Journalisten haben offenbar kein Problem damit, die von den maßgeblichen Politikern vorgegebene Betrachtungsweise zu übernehmen und sich als deren Sprachrohr in Sachen Feindbildpflege zu betätigen.
Bild am Sonntag, die Zeitung aus dem Hause Springer, trägt dies denn auch gleich offensiv vor:
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Islamisten trauern um Terror-General… Es sind gespenstische Szenen, eingefangen in der irakischen Hauptstadt Bagdad. Zehntausende haben sich versammelt, sie tragen Schwarz, ihre Gesichter sind wutverzerrt. Sie brüllen "Tod für Amerika, Tod für Israel!" und fordern Rache.
BamS, 5.1.20
Demonstranten sind eben nicht Demonstranten. Wenn sie sich gegen die irakische Regierung wenden - wie die Woche davor -, drückt sich in ihnen der Volkswille aus, wenn jetzt die Massen auf die Straße gehen, dann zeigt sich schon im Äußeren dieser Menschen, dass sie für eine schlechte Sache eintreten.

So kommen Journalisten ohne jedes Argument aus, um dem Leser klar zumachen, wo der Feind steht und wer trotz Blutbad der Gute ist.

Quelle: Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen

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