Internationale Politik Nach US-Luftangriff +++ Hisbollah-Führer ruft weltweit zu Vergeltung auf +++
aber pippa, du sagts ich sehe das richtig, das stimmt zwar, aber ich habe nicht nur den US-Präsidenten herausgestellt, sondern ein Parteiergreiffen für eine Seite als unverständlich erklärt.
denk mal drüber nach .Das wird ja immer peinlicher hier. (marina)
SB
Ich bin da ganz deiner Meinung, Marina. Es wäre jetzt viel Fingerspitzengefühl auf beiden Seiten gefragt, aber D. Trump agiert wie ein Elefant im Porzellanladen und die andere Seite fühlt sich seit 1952 gedemütigt. Das sind alles keine gute Zeichen für Frieden.Man muss nicht bis 1952 zurückgehen - es reicht die Zeitspanne bis 1979 als in Teheran die US-Botschaft besetzt wurde und die dortigen Mitarbeiter mehr als ein Jahr in Geiselhaft genommen wurden.
Das hat die grosse Feindschaft zwischen dem Iran und den USA begründet.
Früher gab es in den USA noch Politiker und auch Präsidenten, die vor eskalierenden Schlägen zurückschreckten.
ABer die aktuelle BEsetzung der US-Botschaft in Bagdad riss die alten Wunden wieder auf; neben all den Provokationen, die der Iran gegenüber USA in den letzten MOnaten durchführte und auf die nicht angemessen reagiert wurde. ABer TRump erklärte auch immer, dass - sobald ein Amerikaner hier sterben würde - würde es krachen. Nach dem Tod des Zivilangestellten im Nordirak und der Attacke auf die Botschaft dürften ihn Trump Vergeltungsszenarien gewachsen sein, die in dem Angriff auf Suleimani endeten.
Seitdem ein permanent lügender Angeber ohne Geschichtsbewusstsein im Weissen Haus sitzt und auf der anderen Seite in Teheran beinharte Theokraten, die ihrerseits auch versuchen müssen, das eigene Volk im Schach zu halten, wird diese Provokationsspirale immer schneller und brutaler - und ein Ende dürfte noch lange nicht erreicht sein.
Nun ist es dem Iran gelungen, den getöteten Suleiman zum Märtyrer hochzustilisieren, obwohl gut bekannt ist, wie viele Iraker und Muslimen er auf dem Gewissen hatte. Mehr als 20 Jahre lang hat er fanatisch und ohne Rücksicht auf den Blutzoll daran gearbeiet, ein von Teheran beherrschtes schiitisches Imperium zu schaffen, das vom Libanon über Syrien und den Irak bis in den Iran reicht.
DEr Märtyrer-Kult ist tief verwurzelt im schiitischen Islam und reicht zurück bis zur Schlacht von Kerbala im Jahr 680, in der ein Enkel des Propheten Mohammed von den Sunniten getötet wurde.
Jemand, wie Suleimani, der sich als General Jahrzehnte in militärischen Aktionen befand, wird immer damit gerechnet haben,dass er keines natürlichen Todes sterben wird - . Der nicht geschichtsbewusste und beratungsresistente Mr Trump hat nun einen Mann töten lassen,d er gegen Amerika Krieg führte und damit einen Märtyerer geschaffen, der es den Iranern wert sein könnte, Krieg gegen die USA zu führen.
Olga
Man muss nicht bis 1952 zurückgehen, aber jeder der zu Iranern bzw. Persern ein offenes und gutes Verhältnis hat, kommt gar nicht um 1952 herum.
Es dürften die wenigsten, westlichen Menschen sein, die zum Iran und dessen abgeschotteten, frauenfeindlichen Strukturen "ein offenes und gutes Verhältnis" haben. Vermutlich haben ein solch gutes Verhältnis auch die meisten Syrer nicht, noch weniger die Israelis und weitere Staaten.
Das dürfte ja ein Grund für dieses Land sein, nicht die diplomatische Ebene zu bevorzugen, sondern mit Drohungen und Provokationen sich immer weiter kaputt zu machen.
Mein Bedauern gilt seit Jahren den vielen, jungen Iranern, die bestens ausgebildet sehr viel BEsseres verdienen würden als dieses brutale und sture Theokratentum.
Ausserdem kann ich mich an die Vorkommnisse in 1979 noch erinnern, als Persien der Iran wurde; 1952 war ich ein Kleinkind und hatte demzufolge wenig Einblick oder ERinnerungen. Olga
Habe ich Iran geschrieben? Ich habe ein hervorragendes geschäftliches und privates Verhältnis zu Iranern aber mehr noch zu Persern.
Es gibt politische Flüchtlinge aus dem Iran.
Sowie es andere Flüchtlinge aus totalitären Staaten gibt.
Wir haben hier ja ausreichend vor Ort.
Was passiert denen die es nicht schaffen zu fliehen.
Egal in welchem Staat.
Wer gegen die Führung demonstriert hat meistens Probleme.
Vorallem wenn er/sie es öfters macht.
Das ist in allen Staaten der Welt usus.
Verbotene Demos ziehen staatliche Aktionen nach sich.
Je nach Land sehr verschieden..............................................
@marina,
danke für den Bericht von Amnesty International. Ich schrieb bereits mehrfach, dass die Ayatollahs nicht meine Sympathien haben. Trotzdem kann ich den Staatsterror der USA nicht gut heißen. Ich bin auch überzeugt, der Iran würde sich liberalisieren, wenn es nicht die strengen Wirtschaftssanktionen geben würde. Die Bevölkerung ist sehr hoch gebildet und geschichtsbewusst. Persien hat eine Jahrtausende alte Kultur, das kann man von den USA leider nicht sagen, obwohl sie sich wie römische Eroberer aufführen.
@heigl,
das Wissen, das wir über die Vorgänge haben, reicht aus um Stellung zu beziehen. Sich raushalten, wäre falsch, denn dieser rücksichtslose Kolonialismus der USA geht uns alle an, er (be)trifft auch uns.
Karl
Karl, es ist richtig, dass die junge Bevölkerung des Iran sehr gebildet, ambitioniert und auch geschichtsbewusst ist - aber auch chancenlos, weil sie in diesen theokrtischen Strukturen keine grossen Mitspracherechte haben, insbesondere, wenn es um die Frauen geht.
Demonstrationen werden im Keim erstickt; die Menschen zu Hunderten auf Nimmerwiedersehen in Knäste gesteckt.
Der Iran wird finanzielle Mittel weiter zum Ausbau seines islamischen Territoriums benützen, um eine Art Weltreich auf dieser Ideologie zu begründen, immer verbunden mit militärischen Aktionen in anderen Ländern.
Auch wenn die USA nicht auf eine Jahrtausende alte Kultur zurückblicken können, gibt es dort auch gebildete, ambitionierte Menschen. Warum kommen sonst die meisten technischen Neuerungen aus diesem Land? Warum die meisten Nobelpreisträger? Und vieles mehr?
Man sollte sich hüten, auf Grundlage dieses unsäglichen Präsidenten nun die USA als Alleinverursacher für sich zu deuten und alles schlecht zu reden, wovon gerade wir Deutsche seit Jahrzehnten immer gut leben konnten.
Was die Wirtschaftssanktionen anbelangt, wird auch die EU jetzt nicht mehr davon Abstand nehmen können, seitdem die Drohungen des Iran ja wieder die sofortige Weiterführung des Atomprogrammes aussagen. Darauf stehen dann EU-Sanktionen, wie wir alle wissen. Olga
Eine alte Kultur hat meist nichts mit technischen Errungenschaften zu tun und schon gar nicht mit Nobelpreisträgern, außer in der Literatur.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sich dieser ignorante Präsident überhaupt vorstellen kann, was er diesen Menschen angetan hat.
Sie werden sich mit den vorher verhassten Ayatollahs solidarisieren, was ihm sogar so ein Lieschen Müller, wie ich es bin, im voraus hätte sagen können.
Pippa