Internationale Politik Nach US-Luftangriff +++ Hisbollah-Führer ruft weltweit zu Vergeltung auf +++
Donald Trump ist mit dem Befehl, General Soleimani im Irak zusammen mit dem irakischen stellvertretenden Kommandeur der Al-Haschd asch-Schabi-Milizen mit vier Hellfire-Raketen von einer Drohne zu ermorden, ein gefährliches Risiko eingegangen. Die "gezielte Tötung" habe beabsichtigt, einen Krieg zu verhindern, sagte er, was natürlich Blödsinn ist.
Auch wenn der Iran eine direkte militärische Auseinandersetzung vermeiden wird, ist seine Führung nun gezwungen, mit wie auch immer symbolischen Angriffen zu reagieren. Die irakischen schiitischen Milizen, die in die irakische Armee eingegliedert wurden, könnten jedoch, da sie aus dem Irak agieren können, viel gefährlicher werden, möglicherweise verstärkt durch die bewaffneten Verbände von Muktada as-Sadr, die schon nach 2003 dem amerikanischen Militär zugesetzt hatten.
Die große Frage ist im Augenblick, wie der Iran und die schiitischen Milizen im Irak reagieren werden. Das wird sich demnächst entscheiden. In Teheran und in Bagdad wird über die nächsten Schritte gebrütet, der Druck ist hoch, dieses Mal nicht klein beizugeben, um nicht als Loser dazustehen. Gleichzeitig haben der Iran und seine Verbündeten mit Soleimani einen gewieften Strategen der Kriegsführung verloren.
Da könnte schnell überreagiert werden. Denkbar wäre etwa, dass die Hisbollah stellvertretend in Israel zuschlagen könnten, was die gesamte Region in Brand setzen würde. Sicher jedenfalls werden die Iraner eine Welle von Cyberangriffen auf amerikanische Ziele starten, das ist die am wenigsten riskante Reaktion, die auch Trump wählte, nachdem der Iran eine US-Drohne abgeschossen hatte.
Wenn der Iran eine größere militärische Aktion starten sollte, dann hätte er dazu durchaus die Möglichkeit. Zuletzt wurde mit Raketen und Drohnen in Saudi-Arabien die US-Raketenabwehr ausgehebelt und mehrere Aramaco-Ölanlagen über große Entfernungen hinweg gezielt zerstört. Unklar ist, von wem und von wo die Angriffe - Jemen oder Irak? - ausgingen, aber die Iraner hatten zumindest mit ihrer Waffentechnik die Finger im Spiel. Das war nicht nur als Warnung an Saudi-Arabien gedacht, sondern auch an die USA.
Durchaus vorstellbar wäre also, dass die iranischen Streitkräfte mit einem Schwarm an Drohnen und Raketen, vielleicht Khorramshahr-Raketen mit einer Reichweite von 2000 km, einen Stützpunkt der USA am Golf wie den Luftwaffenstützpunkt in Doha angreifen oder ein Kriegsschiff, gar einen Flugzeugträger, überwältigen und zerstören könnten.
Quelle: Gespanntes Warten auf den Showdown
@dutchweepee,
auch ich bin doch über diesen Staatsterror der USA empört, aber in diesem Thread sollten wir uns trotzdem unsere Vernunft erhalten. Nur aus moralischer Empörung kann man allein keine Politik machen.
Du, ich und ich denke niemand der Diskutanten hier will einen Krieg. Politik ist die Kunst des Machbaren und dies bedeutet auch, wir können den USA nicht nur mit moralischer Empörung kommen, auch wenn wir sie zeigen müssen.
Ich würde auch den Iranern sehr empfehlen, sich nicht durch Rachegedanken leiten zu lassen. Rache ist ein sehr schlechter Ratgeber und der Blutzoll eines Krieges wäre vor allem auf iranischer Seite fürchterlich.
Das Problem mit Trump ist, dass er spontan ohne Plan zu handeln scheint. Dann können wir nur hoffen, dass zumindest die Ayatollahs noch rational handeln und einen großen Krieg verhindern.
Karl
@dutch
Ein kleiner Beitrag zum besseren Verstehen, warum nach amerikanischer (auch Rechts-) Auffassung eine angenommene Bedrohung der amerikanischen Sicherheit weltweit zum abwehrenden Eingreifen berechtigt . und warum ein Blick zurück in die Gründerphilosophie - aus 'östlicher' Sicht (Anton Isakow) - auch hilft, dasVerhalten der USA besser zu begreifen (nicht gutheissen) :
http://eu.eot.su/2016/07/31/die-ursprunge-der-amerikanischen-vorstellungen-von-exzeptionalismus/
https://dgvn.de/meldung/der-hegemon-und-das-voelkerrecht-die-usa-drohen-dem-internationalen-strafgerichtshof/
Ein Artikel des schweizer Völkerrechtlers Thürer (von 2006) ist auch recht informativ, was die Frage " es gab doch vorher keiner Kriegserklärung, oder? " angeht :
https://www.ivr.uzh.ch/dam/jcr:00000000-528e-0b9e-0000-0000525d7fc9/ZSRI200602Thuerer.pdf
" Von den radikalen Verfechtern der nationalen Sicherheit wird geltend gemacht, der Präsident müsse, wenn das Leben der Nation bedroht sei, unternehmen können, was immer nötig sei, um das Land zu schützen. Wenn der Präsident keinen Schutz gewähren soll, wer soll es – so wird gefragt – dann tun?"
[...] auf innerstaatlicher Ebene stehen sich extreme Lager gegenüber, welche entweder die nationale Sicherheit («Sicherheitsfundamentalisten») oder die verfassungsmässige Freiheit («Freiheitsperfektionisten») in den Vordergrund stellen. Entscheidend bei der Terrorismusbekämpfung sind die Einhaltung der Grund- und Menschenrechte nach Massgabe des Verhältnismässigkeitsprinzips sowie die Beachtung des verfassungsrechtlichen Gewaltenteilungsprinzips. [...]
Hab ich da was überlesen, hat jemand hier Trumps Maßnahme verteidigt?
2.Haben wir eine Wahl, selbstständig unsere deutsche Verteidigung "in die Hand zu nehmen"? ich seh kurzfristig keine.
Willst du damit sagen das der US-Präsident frei von jedem Völkerrecht handel kann..?
Damit hätte er den "Freifahrtschein" einen verherrenden Krieg vom Zaun brechen zu können und niemand, wirklich niemand kann ihn stopen..?
Man sollte es sich wie Frankreich überlegen aus der Nato auszusteigen.
Am Volksgerichtshof gab es immerhin noch noch eine Verhandlung und ein Urteil, bevor der Delinquent getötet wurde.
1. Ist denn klar, was muss verteidigt werden und gegen wen ?
2. Wenn das klar werden sollte, was sind geeignete Mittel ?
3. Warum muss eine Verteidigung eigentlich "deutsch" sein ?
Fragen über Fragen
Ich meinte nicht den Volksgerichtshof, sondern das Nürnberger Tribunal und den Haager Gerichtshof wo Kriegsverbrecher abgeurteilt werden. Wenn @aixois Beitrag so zu verstehen ist müßte Trump als Kriegsverbrecher dort erscheinen, eigentlich, denn er hat diesen nicht rativiziert (meine mich so in etwa daran zu erinnern, könnte mich auch irren, denn er hat vieles gekündigt oder nicht rativiziert.)
es ist vieles "offen"
aber, wer die akteure und deren vorgeschichte n kennt,
dem bleibt nur ein kleines restchen hoffnung, dass nun nicht viel zu heiss gegessen werden muss.
und ich meine, deutschland / eu täten viel gutes für die zukunft, amerika klar und eindeutig mitzuteilen,
dass wir diesen neuen wahnsinn verurteilen - und dass wir deswegen nicht mehr mit auf ihrer seite stehen !
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nur, wenn amerika begreift, dass es statt "wieder gross" bald "ganz alleine" sein wird, gibts hoffnung
falls nicht -
egal ob es morgen "los geht" oder über-übermorgen, das fass, welches amerika seit jahrzehnten "aufmachte,
wird andernfalls demnächst überlaufen und hunderte millionen werden dafür bezahlen müssen !
und wir europäer sitzen mitten im teuflichen häufchen drin, wenn unsrerseits kein klares stop.
denn einerseits würden wir sonst von den "amerikanischen freunden" als kanonenfutter missbraucht -
und andererseits als "freunde der teufel" attentate in einer brutalität erleben, die kaum zu erahnen !
für den, der s noch nicht weiss:
wahrscheinlich die meisten todesopfer in vietnam hatten süd-koreanische soldaten zu bringen,
die von unsren "freunden" rekrutiert wurden und an den "heissesten stellen" zu kämpfen hatten.
aber in den kriegsberichten weltweit war darüber nichts zu hören und zu sehen -
und wir europäer sind sicher schon längst "auserkoren",
eine ähnliche "hilfreiche unterstützung" für "das grosse amerika" zu bringen.
wer JETZT immer noch träumen möchte, den kann ich zwar menschlich verstehen-
aber nur dann, wenn er wirklich ein psychisches handicap hat-
und deswegen nicht in der lage ist, klar und logisch zu denken !
die beide eine Farce waren und bis heute der juristischen Fachschaft nicht gut zu Gesicht stehen.