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Internationale Politik Mord und Totschlag in Afghanistan - auf dem Weg zum zweiten Irak?

Karl
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Administrator

Mord und Totschlag in Afghanistan - auf dem Weg zum zweiten Irak?
geschrieben von Karl
Verteidigungsminister Jung hat die USA hart kritisiert wegen ihrer menschenverachtenden Angriffspolitik in Aghanistan. Die US-Kriegsmaschinerie ist außer Rand und Band (sie lebt ganz nach dem Motto "Ist der Ruf mal ruiniert, lebt sich ganz ungeniert"), aber wir haben uns ja sogar auch noch verpflichtet, ihnen zu helfen.

Die Sorge von Herrn Jung um den Verlust der Sympathien bei der Zivilbevölkerung sind begründet. Die drei toten deutschen Soldaten nach einem Selbstmordanschlag in Kundus sprechen eine eindeutige Sprache, wohin wir uns bewegen, mitten hinein in einen zweiten Irak. Das kommt davon, wenn man den falschen Freunden nachläuft.


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karl
eleonore
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Re: Mord und Totschlag in Afghanistan - auf dem Weg zum zweiten Irak?
geschrieben von eleonore
als Antwort auf Karl vom 19.05.2007, 18:50:33
karl,

es sind inzwischen 21 deutsche soldaten umgekommen in afghanistan, seid die deutschen dort sind.

21 zuviel.
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eleonore
ehemaligesMitglied57
ehemaligesMitglied57
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Re: Mord und Totschlag in Afghanistan - auf dem Weg zum zweiten Irak?
geschrieben von ehemaligesMitglied57
als Antwort auf eleonore vom 19.05.2007, 18:51:45
Das ist vor allem tragisch für die Angehörigen der toten Soldaten.
Andererseits muss man aber auch bedenken, dass sie freiwillig dort waren, und sich der täglichen Todesgefahr sicher bewusst waren. Das Kriegshandwerk birgt eben seit jeher ein hohes Risiko für Leib und Leben in sich.
Die Deutschen, so liest man immer wieder, sind unter der Zivilbevölkerung im Norden Afghanistans recht beliebt, vor allem auch deshalb, weil sie bekanntlich nicht vorrangig zum Zerstören dorthin gekommen sind, sondern weil sie vor allem aktive Aufbauhilfe leisten. Deshalb sollte in erster Linie der bestiaslische Terroranschlag dieser blindwütenden Glaubenskrieger gegeißelt werden, und nicht vorrangig schon wieder an der Anwesenheit deutscher Soldaten rumgemäkelt werden. Sich einfach aus Afghanistan zurückziehen, und die Zivilbevölkerung ihrem Schicksal der Wieder-Herrschaft der Taliban-Faschisten überlassen, wäre in meinen Augen keine Lösung.
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gerald

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tobias
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Mitglied

Re: Mord und Totschlag in Afghanistan - auf dem Weg zum zweiten Irak?
geschrieben von tobias
als Antwort auf ehemaligesMitglied57 vom 19.05.2007, 19:21:07
Gerald, ist das nicht eher ein freiwilliges MUSS ?
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tobias
ehemaligesMitglied57
ehemaligesMitglied57
Mitglied

Re: Mord und Totschlag in Afghanistan - auf dem Weg zum zweiten Irak?
geschrieben von ehemaligesMitglied57
als Antwort auf tobias vom 19.05.2007, 19:44:57
Meinst Du das im Sinne von, dass derjenige Soldat, der sich dem freiwilligen Auslandseinsatz eigentlich lieber entziehen möchte, unter seinen Artgenossen als lasches Weichei gilt, und er sich deshalb in einer Art kameradschaftlichem Gruppenzwang verpflichtet fühlt, den Einsatz dennoch mitzumachen? Das jedenfalls wäre das einzig zwanghafte, welches ich in diese Freiwilligkeit eingebettet sähe.
Vergessen wir nicht das oppulente Salär, die preisgünstigen Puffbesuche sowie die staatliche Anerkennung der Leistung der künftigen Bundeswehr-Auslandseinsatz-Veteranen, die selbige vorübergehend in die Ferne ziehen lässt ...
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gerald
Karl
Karl
Administrator

Re: Mord und Totschlag in Afghanistan - auf dem Weg zum zweiten Irak?
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaligesMitglied57 vom 19.05.2007, 19:21:07
Hallo gerald,


ich habe vor allem und zuerst die 21 Zivilisten beklagt, die wieder einmal durch US-Einsätze zu Tode gekommen sind. Da wir die USA unterstützen kommen unsere Soldaten dort zwangsläufig auch in das Visier der Aufständigen. Ich finde das tragisch und ich bin unendlich traurig über jeden jungen Soldaten, der sich diesen Aufenthalt sicherlich anders vorgestellt hatte und garantiert nicht sterben wollte. Das, was jetzt geschieht, war leider absehbar und es wird noch viel schlimmer werden. Wer Tornados zur Aufklärung von US-geführten Bombenabwürfen schickt, befindet sich im Krieg. Alle anderen Behauptungen waren Betrug und sie werden als solche entlarvt.
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karl

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kagula
kagula
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Re: Mord und Totschlag in Afghanistan - auf dem Weg zum zweiten Irak?
geschrieben von kagula
als Antwort auf ehemaligesMitglied57 vom 19.05.2007, 20:17:18
Hallo Gerald,
freiwillig - üppiges Salär - Puff? Machst du dir das nicht ein wenig einfach mit deinem Urteil? Eleonore schrieb in zum Beitrag von Karl: "...21 zuviel..." dem kann ich nur beistimmen.
Vor knapp vier Wochen wurde hier im ST der Einsatz der Tornados in Afghanistan diskutiert und auf mögliche Folgen hingewiesen. Nun sind die befürchteten Folgen eingetreten. Und was sagen unsere Politiker? "Feige / perfide Morde...." und ähnliches. Kein Wort von ihrer Mitschuld! Denn diese Folgen, die hier diskutiert wurden, waren auch ihnen klar - oder nicht?
Diese Eskalation in Kundus geht eindeutig zu Lasten ihrer Politik.
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kagula
schorsch
schorsch
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Re: Mord und Totschlag in Afghanistan - auf dem Weg zum zweiten Irak?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf kagula vom 20.05.2007, 08:59:06
Humanitärer Einsatz ist nichts Schlechtes. Wäre es doch dabei geblieben....

Nicht zu negieren sind aber die Ängste der dortigen Warlords, die überhaupt kein Interesse daran haben, dass das Land demokratisiert würde. Im Gegenteil: Dem Volk wird weisgemacht, dass jeder, der aus dem Ausland kommt und vorgibt helfen zu wollen, nur gekommen sei um das Volk auszunützen und zu unterdrücken. "Tötet alle Ungläubigen....."
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schorsch
kagula
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Mitglied

Re: Mord und Totschlag in Afghanistan - auf dem Weg zum zweiten Irak?
geschrieben von kagula
als Antwort auf schorsch vom 20.05.2007, 09:16:20
Richtig Schorsch,
und die Entsendung der Tornados liefert ihnen zusätzliche Argumente zum Widerstand. Die Helfer sind eindeutig den kriegsführenden Parteien beigetreten und das war wohl die Absicht unserer "Freunde"
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kagula
tobias
tobias
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Re: Mord und Totschlag in Afghanistan - auf dem Weg zum zweiten Irak?
geschrieben von tobias
als Antwort auf ehemaligesMitglied57 vom 19.05.2007, 20:17:18
Deiner Ausführung, die mir etwas zu primtiv ist, kann ich nicht folgen Gerald.

Zeitsoldaten werden bei der Einstellung gefragt, ob sie auch für Auslandseinsätze zur Verfügung stehen. Die große Mehrheit unterschreibt dies fast gedankenlos und damit ist der Kreis der Freiwilligkeit geschlossen.
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tobias

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