Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Mit Empathie das Miteinander stärken

Internationale Politik Mit Empathie das Miteinander stärken

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Mit Empathie das Miteinander stärken
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Zaunkönigin vom 21.06.2024, 12:22:18

Gewisse Verhaltensweisen werden häufig übernommen. In einem Umfeld wo viel gemeckert wird, wird mitgemeckert. Wo viel gelacht wird, wird mitgelacht.
Unzufriedenheit ist enorm ansteckend.

Zufriedenheit zu vermitteln ist schon etwas schwieriger ..
Mareike
Genau das ist es, wir Menschen machen unser Klima selbst, von Natur aus bin ich ein jovialer positiver Mensch, sobald die Klagerei bzw. die Unzufriedenheit in meinem Live Leben um sich schlägt habe ich keine Zeit mehr.😉 Phil.
 

das handhaben viele so - was dann häufig leider dazu führt, dass man sich nur noch einem aufgesetzten positiven Lebensgefühl gegenüber stehen sieht. Und ehrlich gesagt, da fühle ich mich dann genauso wenig wohl wie bei den Menschen die die Klagemauer quasi gepachtet haben.

Ach, das Mittelmaß zu finden ist gar nicht so einfach.
Ja liebe Zaunkönigin das stimmt, ich habe auch nicht viele Freunde, wenn ich mit meinem Nachbar rede, fällt mir nur das Wetter ein, alles andere ist gesagt, doch mit Hundeliebhaber rede ich gerne , über die Flockis gibt es immer was zu reden.

Im Ernst, ich bin ein guter Zuhörer aber, ich vertrage es nicht mehr wenn jemand mir ohne Unterbrechung nur von seinem Leben erzählt und nur noch aufpassen muß wo ich JA oder NEIN sagen sollte. 

Oder mir ein ganzes Fußballspiel erklärt, oder nur vom Angeln redet, oder mir seine ganze Krankengeschichte erklärt, wo ich gerne zuhöre, aber es auch Grenzen gibt.

Das ist nicht negativ gemeint, jeder lebt in seiner Welt und ist überzeugt daß seine eigene Welt die einzig richtige ist und das ist auch gut so.  

Ich redete immer gerne mit einer älteren Dame, wo ich oft mein Jogging unterbrach , es war eine sehr ehrliche intelligente Dame wo alleine in einem riesigen Bungalow wohnte und mir ab und zu von ihrem vergangenem schönen Leben erzählte und mir einige Ratschläge gab wo ich es mal nicht sofort merkte.

Sie hatte einen sehr alten DE Schäferhund wo nur noch einige Meter gehen konnte aber sie ging langsam, so langsam wie ihr Hund. Es war ein geteiltes Schicksal.

Ihr Mann verstarb sehr früh. Leider lebt sie heute in einem sehr hohen Alter in einem Altenheim.
Ich ließ mir von dem Mieter ihres Bungalow vor einer Woche noch sagen, daß sie noch leben würde und die Miete für ihre Bezahlung des Altenheimes zugute käme. was mich sehr gefreut hat.  Phil. 
  
 
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Mit Empathie das Miteinander stärken
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Zaunkönigin vom 21.06.2024, 12:22:18

Es kommt ganz auf die Situation an. Aufgesetzt lustig oder positiv oder harmoniebedürftig kann ich auch nicht gut ab. Im eigenen konkreten Umfeld versuche ich es mit "Realismus". Momentan sind meine Lieben besorgt, weil es einige besorgniserregende Vorkommnisse gab meiner Gesundheit betreffend.
Sie bekommen täglich über Whatsapp eine kurze Beschreibung, was gerade aktuell Ist-Zustand ist. Das ist dann keine Klagerei sondern Info. Damit kommen wir alle gut klar. Ich weiß, dass ich mich geborgen fühlen kann - sie sind da, wenn ich sie brauche - und umgekehrt braucht sich niemand unnötige Sorgen zu machen.

Da habe ich in den Jahren mit Schwiegermutter dazu gelernt: Man wußte nie, was denn nun wirklich vorlag.
Sie war grundsätzlich schlecht gelaunt, voller Vorwürfe, verbittert.
Wenn ich anrief, gab es kein Gutentag, sondern vorwurfsvoll: "Ich habe den ganzen Tag noch mit keinem gesprochen!" Damit war im Grunde die Unterhaltung schon gelaufen ...

Empathie würde ja auch beinhalten nachvollziehen zu können, warum Menschen sich mitunter grundlos (aus meiner Sicht) böse verhalten. Da stoße ich schon an meinen Grenzen.

Mareike

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Mit Empathie das Miteinander stärken
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Rolfy vom 21.06.2024, 12:35:03

Ja, diese Beschreibung sagt mir zu, wobei aber auch deutlich wird, dass diese Intelligenz auch manipulativ eingesetzt werden kann. 😉

Mareike
 


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Malinka
Malinka
Mitglied

RE: Mit Empathie das Miteinander stärken
geschrieben von Malinka
als Antwort auf Rolfy vom 21.06.2024, 12:35:03

Ja da schreibst Du etwas sehr wichtiges... die Menschen kaufen immer noch das Loch in der Wand und keine Schlagbohrmaschine mit 
 vibrationsdämpfendem Griff und Schnellwechselfutter sowie SDS-Plus Aufnahme. Zwei 18 V LXT-Akkus liefern starke 36 Volt. Geeignet zum Schlagbohren und Bohren ohne Schlagfunktion sowie zum Meißeln. Geschwindigkeitsbereich von 0 - 980 U/min. Einzelschlagstärke von 2,8 J und max. Bohrleistung von 28 mm in Beton......lol

Mareike
Mareike
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RE: Mit Empathie das Miteinander stärken
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Malinka vom 21.06.2024, 13:17:16
😅
Lissy52
Lissy52
Mitglied

RE: Mit Empathie das Miteinander stärken
geschrieben von Lissy52

Ich finde das erzwungene Empathie- Gekuschel  falsch. 

Es gibt nicht umsonst ein natürliches , angeborenes Distanzverhalten bei Menschen und Tieren. 
 Tiere reagieren mit klaren Ansagen, wie Lefzen hochziehen oder Knurren. 
Menschen gehen meist automatisch einen Schritt zurück. 

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass es 4 verschiedene Distanzen gibt  : von 20 cm ( Intime Distanz für Liebespartner oder Familienmitglieder ) bis 2 m (  für Fremde )

Alles was dem entgegen  in die Bereiche eindringt wird vom Gegenüber als unangenehm und übergriffig  empfunden . 
Daher bewirken diese sogenannten " Vertrauensübungen " genau das Gegenteil, auch wenn viele dies nicht zugeben mögen, weil sie  glauben sich dem Gruppendruck beugen zu müssen.


 


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Zaunkönigin
Zaunkönigin
Mitglied

RE: Mit Empathie das Miteinander stärken
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf Mareike vom 21.06.2024, 13:01:24
Im eigenen konkreten Umfeld versuche ich es mit "Realismus". 

Da habe ich in den Jahren mit Schwiegermutter dazu gelernt: Man wußte nie, was denn nun wirklich vorlag.

Empathie würde ja auch beinhalten nachvollziehen zu können, warum Menschen sich mitunter grundlos (aus meiner Sicht) böse verhalten. Da stoße ich schon an meinen Grenzen.

Mareike

Das ist auch mein Weg und das hat auch viele Jahre gut funktioniert. Dann kam ich in einer Situation in der ich tatsächlich überfordert war und Unterstützung nötig gehabt hätte. Ich stellte fest, dass weder Familie (die aus 2 Menschen bestand, Bekannte noch der Hausarzt) das überhaupt zur Kenntnis nahmen. Da bekam ich dann zu hören: Sie sind eine starke (alternativ taffe) Frau und das war's.
Es gab Zeiten - fast ein Jahr lang, da habe ich nachts gerade mal 2-3 Stunden geschlafen, hatte aber 2 pflegebedürftige Menschen zu versorgen die kognitiv eingeschränkt waren. Wer mit dementen Menschen Erfahrung hat (waren sie beide nicht - wirkte sich aber teilweise ähnlich aus) der weiss, was das für eine Herausforderung ist - zumal wenn man damit alleine da steht.
Lange Rede, kurzer Sinn: meine Erfahrung ist: bei mir geht jeder davon aus, dass ich das schon locker flockig hinbekomme. Der Realismus in meinem Bericht ist wohl noch nicht anschaulich genug.

Deine Schwiegermutter hätte meine Mutter sein können. Das was Du schreibst hätte ich 1:1 formulieren können. Bis hin zur Bösartigkeit und angedrohten Ohrfeigen. Die ganzen Dramen führten dazu, dass ich, wie Du auch, nie wusste ob es ernst ist oder nicht. Das Ende vom Lied war dass ich zwischenmenschlich Distanz halten musste um überhaupt noch in der Lage zu sein meine Mutter auf ihren letzten Metern zu unterstützen. Ich bedauere es immer noch für sie und für mich - aber es ging nicht mehr anders.

Bei einem bin ich mir sicher - auch wenn die Bösartigkeit für mich hart und im Grunde auch nicht neu war - sie hatte ihre Gründe dafür. Man hätte allerdings mit diesen Gründen auch anders umgehen können. D.h. ich kann ihr Verhalten zwar in groben Zügen erklären, aber nicht nachfühlen. (obwohl mir bewusst ist, dass sie das nicht glücklich gemacht hat)

Kannst Du es tatsächlich nicht nachvollziehen (intellektuell), oder nur nicht nachempfinden? 
 
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Mit Empathie das Miteinander stärken
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Zaunkönigin vom 21.06.2024, 14:29:34
Kannst Du es tatsächlich nicht nachvollziehen (intellektuell), oder nur nicht nachempfinden? 
 
Je nach dem ...

Bei Schwiegermutter z B konnte ich durchaus nachvollziehen und auch nachempfinden, was zu der Verbitterung geführt hat. Aus dem Grund habe ich im Grunde viel zu spät Grenzen gesetzt. Das war unser Dilemma. Ich würde ihr Verhalten auch nicht als Bosheit definieren.

Bosheit ist für mich z B Mitmenschen ohne jeglichen persönlichen Grund anzugreifen, zu triezen, zu mobben, zu diffamieren, zu verletzen. Das kommt ja gehäuft auch in Internetforen vor.
Aus dem einfachen Grund, weil es offenbar "Spaß" macht, andere zu schaden.

Mareike

 
tani50
tani50
Mitglied

RE: Mit Empathie das Miteinander stärken
geschrieben von tani50
als Antwort auf Mareike vom 21.06.2024, 14:47:34

Ich habe in diesem Forum bisher noch nichts von einem *Miteinander* gemerkt.
Eher ist das wohl hier gegenteilig der Fall.
Schreibt man seine Meinung, schon geht prompt das Gezeter los, weil irgendwer nicht der
Meinung ist, die man geschrieben hat.
 Meinungsfreiheit - was ist das..... muss man sich das antun?

Nein, besser man liest nur, falls Interesse, und sonst *denkt* man sich seinen Teil.
Ist zwar nicht im Sinne eines Forums, aber ich habe mir sagen lassen, es gibt in JEDEM
Forum tonangebende Menschen, die dominieren. Nach dem Motto: Frechheit siegt.
Leider finden sie immer Anhänger, die in deren Fahrwasser schwimmen.


Muss man das im Alter haben? nein. 😊

 

Zaunkönigin
Zaunkönigin
Mitglied

RE: Mit Empathie das Miteinander stärken
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf Mareike vom 21.06.2024, 14:47:34
Bei Schwiegermutter z B konnte ich durchaus nachvollziehen und auch nachempfinden,

. Aus dem Grund habe ich im Grunde viel zu spät Grenzen gesetzt.
... 
Bosheit ist für mich z B Mitmenschen ohne jeglichen persönlichen Grund anzugreifen, zu triezen, zu mobben, zu diffamieren, zu verletzen. Das kommt ja gehäuft auch in Internetforen vor.
Aus dem einfachen Grund, weil es offenbar "Spaß" macht, andere zu schaden.

Mareike

 
Ja, das mit den Grenzen - ich hätte die schon vor 40 Jahren ziehen müssen, spätestens vor 30. Ich habe mir dann, als es eben richtig schlimm wurde (ich bin aus der Wohnung nicht nur einmal weinend raus. Der Pflegedienst lt. Pflegedienstleitung übrigens auch) gesagt, dass ich jetzt, auf ihren letzten Metern das eben aushalten muss. Früher war ich zu harmoniesüchtig und nun muss ich eben die Suppe auslöffeln die ich mir damals angeköchelt habe.

Bösartig nenne ich es auch wenn ausgeteilt wird um zu kränken und verletzen. Da ist für mich das Motiv nicht ausschlaggebend. Und wenn meine Mutter ausgeteilt hat, dann ging es schon auch darum mich zu kränken und zu erniedrigen (um sich selbst zu erhöhen). Ich kann es nur deshalb da lassen wo es hin gehört (nämlich im Erinnerungsmüll) weil ich weiß, dass es ein ganz großer Packen Hilflosigkeit war. 

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