Internationale Politik Markus Lanz - Amerika ungeschminkt
Die vorherigen Sendungen habe ich ebenfalls mit großem Interesse gesehen. Diesmal ging es um das Thema " Einwanderung an der Grenze Mexikos in die USA", was wiederum eines der dominierenden und heißen Themen im Wahlkampf ist.
Die Reise führte u.a. nach Reynosa in Mexico, Südtexas, Washington und Pennsylvania, eines der wichtigen Swings Staaten. Die Begegnungen mit Flüchtlingen auf beiden Seiten war sehr beeindruckend und zeigte einmal mehr, wie es ist, die Heimat zu verlassen, oft allein in einem Auffanglager zu sein, sogar Tod und unendliche Entbehrungen und Traumata erlebt zu haben.
Ziel - ein neues Leben zu beginnen, aber genau das erweist sich sehr oft als fast unmöglich.
Was mich bis heute sehr beschäftigt, diese Aggressivität vieler Menschen. In einem Beitrag traf sich Lanz mit Frauen, die allesamt Trump Anhänger waren. Es war ganz selbstverständlich, eine Pistole in der Handtasche zu haben.
Schon allein die Frage von Lanz, warum sie denn Trump wählen ... sorgte dafür, dass eine Grundagressivität aufkam. Man hatte den Eindruck, dass kaum noch vernünftige Gespräche zustande kommen...wenn nur einer eine andere Meinung hat.
Diese Spaltung setzt sich fort, geht mittendurch Familien.
Was wird am 5. November geschehen...ich denke, dass es keinesfalls klar ist, dass Kamala Harris
den Sieg einfährt...abwarten.
Die Hoffnung bleibt !
Kristine
Für die Welt ausserhalb der USA wird es wichtig sein, dass Harris die Wahl gewinnt. Trump als weltpolitischer Geisterfahrer kann man sich nicht ausdenken. Anders sieht es in den Staaten aus. Verliert Trump die Wahl, besteht die Gefahr einer Spaltung oder schlimmer. Egal also wie die Wahl ausgeht, es wird nicht gut ausgehen.
Boeuf
Ich sah einen Teil und fand es ganz schrecklich.
Zu der im von mir gesehenen Teil herrschenden Meinung gibt es keine entsprechende Parallele in Deutschland.
lupus
Es war auch ganz offensichtlich, wie angespannt selbst die Situationen für das ZDF Team und Marcus Lanz selbst waren. Vorsicht war absolut geboten.
Mein Eindruck war, dass diese US Wahl wohl noch mehr Spaltung zur Folge haben wird.
Kristine
Den Rest der Sendung sah ich in der Mediathek.
Der erschreckende Eindruck blieb , jedoch war auch auffällig, dass eigentlich nur ganz negative Lebensumstände gezeigt wurden. Es wurde niemand gezeigt, der etwas produzierte. Das kann allgemein nicht sein.
lupus
Ich finde die Filme von Markus Lanz generell sehr gut. Er schafft es in seinen Filmen, sich selbst zurückzunehmen und sich auf seine Gesprächspartner zu konzentrieren und damit erfährt er auch sehr viel und hat auch Kontakt zu Menschen, wo es anderen sicher schwerer fallen würde,d iesen zu bekommen.
Das alles schafft einen wertvollen Blick z.B. auf die USA,den wir Aussenstehende ja sonst nicht gewinnen können und dann doch irgendwann wieder in selbst erschaffenen Stereotypen verharren, verbunden mit Vorurteilen und Spekulationen.
Ja, in diversen Kreisen gibt es in den USA eine Spaltung und eine Grundaggression; normalerweise sind ja Amerikaner sehr freundliche und hilfsbereite Menschen.
Aber sollten gerade wir Deutsche dies als unangemessen empfinden? Schlittern wir nicht langsam aber sicher in ebensolche Stimmungen, wenn es um die stärker werdende, rechte Szene geht? Wo dann harmlose CSD-Paraden durch viele Polizisten geschützt werden müssen?
Oder wo der Wunsch nach einem Kalifat für Deutschland sehr laut vorgetragen wird oder wie ganz aktuell, Jubelszenen in Berlin mit Verteilung von Süssigkeiten (Ausdruck sehr grosser Freude) stattfinden ,weil der Iran Raketen auf Israel niederprasseln liess?
Oder wenn es um die bundesweiten Forderungen und Diskussionen über Migranten geht, wo sich mittlerweile sehr bürgerlich-konservative Parteien in ihrer Ausdrucksweise immer stärker der AFD und anderen rechten Gruppierungen annähern?
Werderanerin - ich empfehle Ihnen das Buch T.C. Boyles "America", das in einem bewegenden Roman solche Einwanderungsbemühungen an der Grenze zu Mexico beschreibt - das Buch ist 1995 erschienen und nach wie vor hoch aktuell und dies nicht nur in und für die USA. Olga
Diese angespannte Situation empfand ich auch. Man muss bei solchen Berichten ja auch immer bedenken, dass sehr in der Nähe des Geschehens Kameraleute und Tontechniker hantieren, von denen man natürlich nichts sieht.
Es scheinen aber nicht viele Foristen die Sendung gesehen zu haben. oder sie schweigen betreten, weil es ihnen nicht in die Ansichten passt.
lupus
Danke, liebe Olga für deine Ausführungen. Man spürte in dieser Doku ziemlich deutlich, wie angespannt die politische Lage in den USA ist...vor allem aber wurde der Unterschied zwischen Stadt (oft demokratisch geprägt) und Land (oft republikanisch) ist und sich in den letzten Jahren immer mehr heraus kristallisiert hat.
Solche Dokus sind auch für mich sehr bereichernd, weil sie eben nicht die touristischen "Glanzmetropolen" und Highlights zeigen..., sondern ziemlich ungeschminkt die Meinungen im ländlichen Bereich Vorort...und genau darum geht es ja letztlich.
Diese Grundagression jedoch ist für mich oft schwer auszuhalten, zeigt mir deutlich, wie angespannt die Lage überall ist.
Zu deiner Aussage... "Sollten gerade wir Deutschen das als unangemessen empfinden?"
Ich für meinen bescheidenen Teil bin dankbar für solche, nicht ungefährlichen Dokus, weil sie vor allem weggehen von dem Bild des Amerika, wo alles super toll ist, jeder seinen, eigenen, amerikanischen Weg gehen kann.
Sicherlich ist es immer noch so, aber nicht grundsätzlich..., globale Einflüsse, gerade momentan zwingen Staaten dazu, andere Wege einzuschlagen, Bündnisse einzugehen, die vielleicht vor Jahren noch nicht mal denkbar waren. Das alles hat dann auch Einflüsse/Auswirkungen im Inland, auf die Menschen Vorort!
Jeder hat seine eigene Meinung und mir ist es wichtig, ein umfassendes Bild..., wenn das überhaupt möglich ist, zu bekommen.
Ja, auch wir hier Vorort "schliddern" nicht nur langsam, sondern gefühlt im Eiltempo in aggressive Stimmungen, die kaum noch zurückzuhalten scheinen. Das ist nicht nur traurig, es ist vor allem gefährlich..., ein Grundtenor kann sich schnell flächendeckend ausbreiten.
Vielen Dank auch für die Buchempfehlung, die ich mir gleich mal notiert habe.
Kristine
Für mich sind gerade solche Dokus wichtig, Dinge zu versuchen, besser einzuordnen und ggf. zu verstehen, obwohl das sicherlich schwer ist.
Etwas zu verurteilen ist "leicht", sich aber ein Bild Vorort zu machen, ein ganz anderes. Jeder Mensch hat einen Lebenslauf hinter sich, ist oft in Situationen gekommen, die nicht wirklich selbst zu beeinflussen waren. Sie prägen einen u.U. ein lebenlang.
Sich hier zu äußern kann auch wichtig sein und durchaus gut tun, anders zu verstehen.
Ich danke jedenfalls dir und Olga für die guten Kommentare ❗️
Kristine
Manches blieb ja für mich nicht erkennbar oder gar unerklärlich.
z.B wie soll ein junger Bursche zu 2-3tausend Dollar für sich und seinen verstorbenen Bruder kommen zur Abzahlung der Schulden bei Schleppern?
oder wie geht es bei Leuten weiter, die um Asyl bitten und wie werden die versorgt,
wie geht es bei den 80000 angenommenen Einwanderern weiter?
Solche Dinge konnten wohl in einem solchen Format nur schwer vermittelt werden.
lupus