Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Macron spricht von "islamistischem Terroranschlag"

Internationale Politik Macron spricht von "islamistischem Terroranschlag"

Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Macron spricht von "islamistischem Terroranschlag"
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Edita vom 20.10.2020, 15:39:15

Edita, da sind wir d'accord. Es ging mir bei meinem Beitrag bzw. bei den "vielen Moslems" um die Religionsfreiheit. Ich schrieb ja, dass das eigentlich offtopic war, und in einen eigenen Thread gehört. Da habe ich wohl Verwirrung gestiftet, sorry.

 

Bias
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RE: Macron spricht von "islamistischem Terroranschlag"
geschrieben von Bias
als Antwort auf Mareike vom 20.10.2020, 13:37:20
Fanatismus entsteht nicht aus heiterem Himmel sondern braucht einen Nährboden.

 
Mit Blick auf die lange Geschichte, Mareike - den gibts doch wahrhaftig reichlich.

Was Zumutungen betrifft - siehs gelassen.
Unsere jeweiligen Geschichten sind zwar kürzer als die der großen Religionen, doch auch sie dürften Nährboden dafür sein, was aus jedem von uns geworden ist.
 
Bias
Bias
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RE: Macron spricht von "islamistischem Terroranschlag"
geschrieben von Bias
als Antwort auf Michiko vom 20.10.2020, 15:36:08
So ist es, auch ohne Glaskugel...er hat die Gefahr nicht gesehen, in die er sich begab.
Welche Bedeutung haben solche Petitessen angesichts dessen was dessen was geschehen ist?

 

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Mareike
Mareike
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RE: Macron spricht von "islamistischem Terroranschlag"
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Mareike vom 20.10.2020, 13:37:20
....

In einer multikulturellen Gesellschaft scheint es mir unsinnig, Andersdenkende bei dieser Thematik vom Unterricht zu befreien (die Erlaubnis den Klassenraum zu verlassen). Wie soll es da je zu Austausch und Annäherung kommen?
Wer nun argumentiert, dass hier jede Auseinandersetzung "für die Katz" ist, sagt im Grunde, dass "Multikulti" nicht möglich ist.

Fanatismus entsteht nicht aus heiterem Himmel sondern braucht einen Nährboden.

 

Ich plädiere hier für Austausch und Auseinandersetzung und schreibe dazu: "Wer nun argumentiert, dass hier jede Auseinandersetzung "für die Katz" ist, sagt im Grunde, dass "Multikulti" nicht möglich ist."

Wie kann man daraus schließen, dass ich die multikulturelle Gesellschaft als gescheitert betrachte?
 
Edita
Edita
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RE: Macron spricht von "islamistischem Terroranschlag"
geschrieben von Edita
als Antwort auf Mareike vom 20.10.2020, 16:24:26

Es besagt schon das Wort MULTI - daß es sich hier um viele KULTI handeln muß, aber das war die Tat eines einzigen Mannes, der ist zwar von wenigen GLEICHGESINNTEN  zu der Tat "aufgestachelt " oder animiert worden, aber das hat nichts mit Multi-Kulti zu tun, Multi-Kulti heißt ja VIELFALT der Kulturen, das ist hier nicht der Fall, hier waren Extremisten am Werk!

Edita

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Macron spricht von "islamistischem Terroranschlag"
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Edita vom 20.10.2020, 16:35:49

Mein Statement hat jedoch nicht die Tat eines einzelnen Gewalttäters zum Inhalt, sondern die Art und Weise, wie man die Thematik "Spannungsfeld Meinungsfreiheit und Religionsfreiheit in Schule und Medien" erörtern kann, ohne gleichzeitig Gläubige zu beleidigen oder auszuschließen.


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Tina1
Tina1
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RE: Macron spricht von "islamistischem Terroranschlag"
geschrieben von Tina1
als Antwort auf pschroed vom 19.10.2020, 18:16:17
Liebe Olga.

Ich weiß nicht ob es eine gute Idee war die Mohammed-Karikaturen wieder zu veröffentlichen seitens "Charlie Hebdo" in dieser unberechenbaren Zeit des Hasses.
Phil.
Lieber Phil, diese Karikatur wurde nicht veröffentlicht, sondern in Bezug beim Thema Meinungsfreiheit von dem Lehrer mit verwendet. Und wenn man das nicht tun soll, laut deiner Gedanken, dann ist es genau das, was die religiösen Extremisten wollen. Damit hätten sie gesiegt. Man würde sie unterstützen in Bezug Blasphemiegesetz, ein islamisches Gesetz. Das ganze Gegenteil muss passieren. Solchen religiösen Extremisten muss man die Stirn bieten, den Kampf ansagen. Man muss ihnen sagen, dass die westl. Staaten gegen dieses Blasphemiegesetz sind, gegen die Fatwas sind und das diese Ideologie in Europa niemals stattfinden darf. So wie man es gemacht hat bei dem Anschlag auf das Satiremagazin, so wie man sich für Asia Bibi weltweit eingesetzt hat und so wie es Macron zusammen mit den Franzosen es auch bei diesem Fall macht, auf die Straße gehen, den Kampf ansagen. So hat es Macron auch genannt.

Dieser Fall hat den gleichen Inhalt, die gleichen Ursachen, wie damals in Paris. Auch hier in dem Fall ist der Anlass für die Hinrichtung eine Karikatur, des Satiremagazins"Charlie Hebdo". Es geht um das Blasphemiegesetz, um eine Fatwa, wenn man den Propheten beleidigt. Und Macron sagt u macht daher auch das gleiche, wie bei dem Anschlag auf das Satiremagazin"Charlie Hebdo".

Der Vater einer Schülerin des Geschichtslehrers, hat im Netz gegen den Lehrer gehetzt, ihm gedroht u damit  Anhänger des Blasphemiegesetzes mobilisiert, das kommt einer Fatwa gleich. In seinen Augen muss dieser Lehrer wegen Blasphemie eine Fatwa bekommen. Er folgt genau der Ideologie der religiösen Extremisten z. B. in Pakistan. Video. Und dann fand sich einer der diesen Mord, die Enthauptung durchgeführt hat. Also seine Mobilisierung hatte Erfolg. Das war die Vorgeschichte. Hätte es diese Drohungen, dieses Aufwiegeln seiner religiösen Unterstützer nicht gegeben, wäre es zu keiner Hinrichtung gekommen, denn niemand hätte von dieser Sache erfahren. So sehe ich es.

In der Reportage "Blasphemie - Pakistans tödliches Gesetz" sieht man wie in Pakistan der religiöse Extremismus, die Massen von gläubigen aufhetzt, aufputscht, mobilisiert gegen Minderheiten, gegen Kritiker, gegen Aktivisten die gegen das Blasphemiegesetz kämpfen u auch gegen die Unterstützer der verurteilten, man fordert die Todesstrafe. Die liberalen Muslime, die linken werden auf den Straßen laut als Bastarde beschimpft, die man auslöschen muss.
Liberale Muslime in Deutschland bekommen auch schon lange Morddrohungen von  religiösen Fanatikern. Viele haben deshalb Polizeischutz.

Mich hat diese Reportage, diese Gewalt, diese Morddrohungen die man da sieht u hört, ziemlich aufgewühlt.  Man sollte diesen Muslimen, den Aktivisten die bei ihrem Kampf täglich in großer Gefahr sind, Solidarität zeigen. Die westl Wertegemeinschaft sollte sich für die Todeskandidaten einsetzen. Für alle die Gewalt durch die religiösen Extremisten erfahren, einsetzen. Auf das warten die Muslime, die Minderheiten in Pakistan u. anderen Ländern.
Tina
 

"Wenn man in Pakistan jemanden aus dem Weg räumen wolle, müsse man ihn nur der Blasphemie bezichtigen, so eine Rechtsanwältin. Ihr jugendlicher Klient wird inhaftiert, nachdem ein anderer Jugendlicher ihn denunziert hat. Das pakistanische Blasphemie-Gesetz sieht die Todesstrafe für Missachtung des Propheten vor. Es ist ein Machtinstrument und wird erbittert verteidigt. Blasphemie ist eine moderne Form der Inquisition. Vor dem Hintergrund der pakistanischen Wahlen folgt dieser Film dem Aufstieg des mächtigen Geistlichen Khadim Hussain Rizvi.

Seine Mission ist es, die Blasphemiegesetze des Landes zu erhalten, die für die Missachtung des Propheten Mohammed ein obligatorisches Todesurteil und für die Schändung des Korans lebenslängliche Haftstrafen vorsehen. Mit Millionen von Sympathisanten hält Rizvi das Land in seinem Bann und versucht, jeden zum Schweigen zu bringen, der versucht, das Gesetz zu ändern.

Doch trotz der politischen Strategie des Geistlichen Rizvi, Andersdenkende zu vernichten, erheben sich mutige Gegenstimmen. Trotz der Mordaufrufe gegen sie beschließt die Aktivistin Gulalai Ismail, die fälschlicherweise der Blasphemie beschuldigt wurde, ihren Ankläger zu verklagen: Das Justizsystem in Pakistan wird zum politischen Schlachtfeld. "

 
Edita
Edita
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RE: Macron spricht von "islamistischem Terroranschlag"
geschrieben von Edita
als Antwort auf Mareike vom 20.10.2020, 16:46:26

Aber hier ist das Thema - die Tat eines einzelnen Extremisten - da verbietet sich die Rückkoppelung auf ein eventuell  generelles Problem von alleine, zumal die Mehrheit der Muslime in Frankreich und im  Ausland  sich von dieser bestialischen Tat distanziert hat! 
Ein anderer Thread mit anderem Hintergrund - kein Problem ...

Edita

Ingrid57
Ingrid57
Mitglied

RE: Macron spricht von "islamistischem Terroranschlag"
geschrieben von Ingrid57
als Antwort auf Tina1 vom 17.10.2020, 12:49:36

Ich denke, dass die Karrikaturen des Propheten Mohammed für die Menschen islamischen Glaubens einen Affront darstellen. 
Man muss es sich so vorstellen, als ob einem tief gläubigen Christen die Person des Jesus am Kreuze lächerlich gemacht würde... oder wie in dem Auftritt des Superstars Madonna zum Show- Event und Medienereignis benutzt wird.
Weshalb also diese Person, diese idealisierte Gestalt mit ihrer maßgeblichen Bedeutung für die gesamte islamische Welt schmähen durch Karrikaturen?
Es ist nicht wirklich hilfreich, die moderne Sichtweise von freiheitlicher Interpretation der Person Mohammeds den tiefgläubigen Moslems überzustülpen.
Warum diese Konfrontation? Wem nutzt das? Die drei monotheistischen Religionen des Islam, des Judentums und des Christentums haben doch eines gemeinsam: den einen Gott.
Kann man denn nicht das Verbindende suchen anstelle des Trennenden?
ich würde es mir wünschen. Wenn es einen Gott gibt, so wird es ihm in seiner unglaublichen Größe wohl egal sein, wie man ihn nennt, ob Jahwe, Allah, Gott, Manitu oder wie auch immer.
Diese Karrikaturen sind verletzend und sollten nicht als Lehrmaterial für freie Meinungsäußerung dienen. Beweist doch etwas mehr Respekt vor dem religiösen Verständnis anderer und gießt nicht ständig noch Essig in offene Wunden!

 

olga64
olga64
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RE: Macron spricht von "islamistischem Terroranschlag"
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 19.10.2020, 18:16:17
 

Mir persönlich geht der Gedanke nicht aus dem Kopf, dass man als Bürgerin in einem Land auf der Strasse geht und urplötzlich zusehen muss, wie jemand einen anderen enthauptet. Hoffentlich sammeln sich jetzt nicht überall wieder die Nachahmer, die genau dieses auch in anderen Ländern planen und machen werden. Dieser Hass zerstört alles und ob dagegen etwas getan werden kann, bezweifle ich immer mehr. Olga
Liebe Olga.
Die Fanatik ist genau so wie bei den Rechten, unberechenbar.
Ich weiß nicht ob es eine gute Idee war die Mohammed-Karikaturen wieder zu veröffentlichen seitens "Charlie Hebdo" in dieser unberechenbaren Zeit des Hasses.
Phil.


 
BEi dem geköpften Lehrer handelt es sich um einen Geschichtslehrer. Soweit ich informiert bin, wollte er den Schülern die Werte vermitteln, auf denen die Republik aufbaut. Frankreichs Lehrpläne sehen vor, dass Meinungsfreiheit nicht nur gelebt, sondern auch gelehrt wird.
Er zeigte die Karikaturen aus Charlie Hebdo, um zu erklären, dass in Frankreich das Recht auf Gotteslästerung gilt. Weil es aber keine Pflicht an französischen Schulen gibt, sich verletztende Bilder anzusehen, stellte er es allen Schülern frei, den Raum zu verlassen.
Durch die Hetzerei eines Vaters einer Schülerin von Paty geriet er in das Visier des radikalen Islamismus, was vorwiegend im Internet entsprechend befeuert wurde.
Die Islamisten, die dies durch einen 18-jährigen Tschetschenen, der in Frankreich sozialisiert wurde, ausführen liessen sehen dies als ihren Erfolg.
Und es bringt wieder viele Franzosen dazu, die Muslime des Landes unter Generalverdacht zu stellen - auch das beabsichtigen die Terroristen (= Opferrolle).

Es bleibt aber auch FRankreich allmählich nur noch der Weg, die islamistische Ideologie ernst zu nehmen und sich ihr nicht hilflos auszuliefern. Es ist ja immer das gleiche Ritual: die Menschen gehen auf die Strasse und sind nun "je suis Prof" und versichern sich gegenseitig, sich weiter zu wehren und nicht zu schweigen.
Und dann geht es wieder von vorne los mit hasserfüllten Attacken bis hin zu Morden.

Aber auch Frankreichs Medien spielen hier eifrig mit. Bei einem französischen TV-Sender bekommt ein mehrfach verurteilter Rassist und Islamhasser (Eric Zemmour) ein riesiges Podium, wo der gegen den Islam usw. entsprechend giften kann. Und dann übernehmen wieder die Islamisten, wo der dann aufhört.

Als die Franzosen am Sonntag sich wieder versammelten und auch Kerzen aufstellten, erklärte Marine le Pen, dies sei "eine Politk der Kerzen". DAbei übersieht sie, dass das Anzünden einer Kerze einem Ritual unseres Abendlandes entspricht, für das die Parteien der Rechten doch immer vorgeben, einzustehen?

Er Islamismus setzt sich seit Jahrzehnten in Frankreich fest und hat seine Wurzeln in der kolonialen Schuld des Mutterlandes (am Algerienkrieg, an der jahrzehntelangen Ausgrenzung der Einwanderer usw.). Seitdem sich Frankreich in der wirtschaftlichen Dauerkrise befindet, hat die eingewanderte Jugend noch weniger Chancen auf Jobs und soziale Anerkennung, womit der Hass weiter geschürt wird und wiederum zum Ausbruch kommen kann.
(Text teilweise entnommen dem Kommentar "Mär von der Einheit" von Nadia Pantel in der heutigen SZ). Olga

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