Internationale Politik Liebesgrüße nach Moskau

Edita
Edita
Mitglied

Re: Liebesgrüße nach Moskau
geschrieben von Edita
als Antwort auf justus39 vom 26.09.2015, 14:14:46

Endlich!
Aber wie viel Blut musste erst fließen bis man zur Vernunft zurückgefunden hat.
justus


Das hätte man alles sch0n 2012 haben können, denn da gab es sch0n vielversprechende Ansätze zu einem Friedensplan, die aber die USA immer zunichte machten! War es nicht s0, daß K0fi Annan darum sein Amt als Syrien-Gesandter im Sicherheitsrat hinschmiß?
Anstatt sich ernsthaft mit dem Pr0blem Syrien zu beschäftigen, spielten 0st und West mit den gegenseitigen V0rwürfen Pingp0ng, bis K0fi Annan der Kragen platzte und hinschmiß, und v0n da ab eskalierte der K0nflikt bis heute, wie wir wissen!
Nun s0llte man wirklich meinen der davon ausgehen, daß nun endlich das Einsehen gereift ist, daß es nur eine dipl0matisch - p0litische Lösung geben kann!

Edita
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Liebesgrüße nach Moskau
geschrieben von luchs35
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.09.2015, 14:37:12


Eigentlich müsste jedem der gesunde Menschenverstand sagen, dass es in Syrien keine Lösung ohne Russland gibt – außer man überlässt es weiter den USA, das Land mit Drohnen und Bomben zu überziehen, bis Assad weg ist – der „ Rest“ natürlich auch.
Mit Syriens Machthaber Al‘Assad zu verhandeln, heißt nun mal, eine hässliche Kröte zu schlucken, aber es ist immerhin eine Chance für die syrische Bevölkerung, in ihrem Land zu überleben.
In dem Zusammenhang sollte vielleicht auch an das Angebot Irans erinnert werden, das Bodentruppen schicken könnte. Zur Erinnerung: auch Iran war ein Verbündeter Assads- allerdings einer, der bereits den „Absprung“ von diesem Bündnis vollzogen hat. (Nein, ich übersehe nicht, dass auch Iran Eigeninteressen hat)
Was nützt es eigentlich Syrien und seinen Menschen, Assads Feind oder Freund zu sein? Hier ist eine bittere Realität doch schon längst angekommen.
Luchs
geschrieben von Luchs35 am 15.9.20.15


Meine Meinung dazu hat sich nicht geändert.
Luchs
justus39
justus39
Mitglied

Re: Liebesgrüße nach Moskau
geschrieben von justus39
als Antwort auf dutchweepee vom 26.09.2015, 14:30:47
Aber das Ziel der US-Außenpolitik war doch die Destabilisierung Nordafrikas .....

Nicht nur Nordafrika, auch ein abgerüstetes und vereintes Europa mit friedlichen Beziehungen zu allen Staaten und Verträgen mit Russland und der Ukraine sind der USA ein Dorn im Auge.
justus

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Karl
Karl
Administrator

Re: Liebesgrüße nach Moskau
geschrieben von Karl
als Antwort auf luchs35 vom 26.09.2015, 15:27:47

Meine Meinung dazu hat sich nicht geändert.
Hallo luchs35,

so geht es mir auch. Ich schrieb am
...
Ich sehe mit Sorge, dass der Bürgerkrieg in Syrien von außen genährt wird, sowohl von Saudi-Arabien und anderen arabisch-sunnitischen Staaten wie vom Westen inklusive der Türkei. Wir unterstützen hier Gruppierungen, die bei uns als Terroristen behandelt würden, nur deshalb weil sie gegen Assad sind. Wir unterstützen Gruppierungen, die die Alawiten und Christen, wenn nicht massakrieren dann unterdrücken werden. Ich weiß, dass es in einem Bürgerkrieg schwierig ist, die Bösen von den Guten zu unterscheiden, ich kann das auch nicht. Eine solch einfache Zuordnung dieser Attribute ist nicht möglich. Ich weiß aber, dass es ein Verbrechen ist, eine der Bürgerkriegsparteien mit Waffen zu versorgen und ich fände es fürchterlich, wenn durch eine westliche Intervention Syrien zum zweiten Irak verkommen würde. Quelle.
geschrieben von karl am 09.12.2012

Sollten die Spannungen zwischen EU und Russland über Syrien aufgelöst werden, wäre dies ein kleiner Hoffnungsschimmer in dem derzeitigen Desaster.

Karl
luchs35
luchs35
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Re: Liebesgrüße nach Moskau
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Karl vom 26.09.2015, 19:02:19
@ Karl

Mit mehreren Stellungnahmen habe ich mich bereits zu dem Thema geäußert (siehe Link)und es gibt für mich eigentlich nichts mehr zuzufügen. Die USA /Obama tun sich zwar noch schwer bei dem Gedanken, Syriens Staatschef, Al'Assad, mit einzubeziehen.
Trotzdem gibt es keine andere Möglichkeit, denn hier einen Konfrontationskurs mit Russland zu fahren, wäre nicht zu verantworten. Das Resultat würde weit über Syrien hinausgreifen.

Den Brandherd Syrien und IS zu löschen bedarf es einer vereinten Strategie zwischen Europa, Russland, USA,Iran - möglicherweise auch China. Selbst Japan hat schon angetönt, dass es für Fremdeinsätze an der Seite der USA bereit wäre, das wurde erst dieser Tage beschlossen.

Sollte ein gemeinsames Vorgehen gegen den IS und seinen Mitstreitern Europa und Russland wieder einander näherbringen, wäre dies eine positive Zugabe.
Offenbar sieht das auch die deutsche Bundeskanzlerin so, denn sie ist in dieser Sache endlich mal in dieser Frage von den USA abgerückt.

Luchs
Karl
Karl
Administrator

Re: Liebesgrüße nach Moskau
geschrieben von Karl
als Antwort auf luchs35 vom 26.09.2015, 19:55:03
Danke Luchs, so sehe ich das auch. Karl

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JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Liebesgrüße nach Moskau
geschrieben von JuergenS
Ich auch, nur die Überschrift ist ein Schmarrn, denn Liebesgrüße gibt es nicht in der Politik, aber Pragmatismus, ohne immer gleich eingestehen zu müssen, dass man früher etwas besser hätte machen können und selbst Schuld hat.
So eine simple, naive Denkweise ist unlogisch und plump.
Denn besser hätte alles immer laufen können.
Wer ein Land an sich reisst, wie Putin das mit der Krim gemacht hat, muß halt erst mal berechtigte Kritik und Maßnahmen aushalten.
sittingbull
sittingbull
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Re: Liebesgrüße nach Moskau
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf JuergenS vom 27.09.2015, 10:11:50
die Überschrift ist ein Schmarrn, denn Liebesgrüße gibt es nicht in der Politik


eben drum ... dann hast du den auf einen alten James Bond film zielenden
witz doch verstanden .

und um missverständnissen vorzubeugen :

diejenigen STler , die sich bisher gegen den opportunismus vorwurf verwart haben , waren zumindest an dieser stelle gar nicht gemeint gewesen .

sitting bull
Edita
Edita
Mitglied

Re: Liebesgrüße nach Moskau
geschrieben von Edita
als Antwort auf JuergenS vom 27.09.2015, 10:11:50
.... aber Pragmatismus, ohne immer gleich eingestehen zu müssen, dass man früher etwas besser hätte machen können und selbst Schuld hat.
So eine simple, naive Denkweise ist unlogisch und plump.
Denn besser hätte alles immer laufen können.
Wer ein Land an sich reisst, wie Putin das mit der Krim gemacht hat, muß halt erst mal berechtigte Kritik und Maßnahmen aushalten.


Heigl - gerade in der Politik, und überhaupt wenn es nur um Krieg oder Frieden geht, sollte sich jeglicher Pragmatismus von alleine verbieten, wenn Bomben, die ja auch Tote und Vertreibung bedeuten, eingesetzt werden ohne die politisch-diplomatischen Möglichkeiten voll auszuschöpfen, dann ist das in meinen Augen, den betroffenen Menschen gegenüber, schlicht rücksichtslos, menschenverachtend und kriminell!
Jetzt erst - nachdem sie konstatieren müssen, daß ihre Rechnung nicht aufgeht und aufgehen kann, der IS gewinnt nämlich immer mehr an Land in Syrien, und Europa Angst- und Panikzustände wegen der vielen Menschenmassen ergreift, jetzt kommt man gottseidank zu der Überzeugung, daß man vielleicht doch mal mit Putin reden könnte, denn der kann ja gut mit Assad, und kann ihn auch ganz sicher in diversen Punkten überzeugen und in die Schranken weisen! Wenn Assad weg wäre, dann müssen sie mit dem IS direkt verhandeln und das.......bedeutet Mord, Totschlag und Schlachten bis zum bitteren Ende eines Gegners! Ich denke, daß das Putin's Gedanken sind, und die sollte man nicht einfach so beiseite schieben, sondern in die eigenen miteinbeziehen, und das geschieht gerade, sehr richtig und wichtig wie ich meine!
Assad - und der IS in Syrien und Putin und die Krim-Annektion, die sind in ihrer Wertigkeit und Bedeutbarkeit überhaupt nicht auf eine Linie zu bringen und zu vergleichen!

Edita
luchs35
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Re: Liebesgrüße nach Moskau
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Edita vom 27.09.2015, 11:20:55
Assad hat vor allem noch ein handlungsfähiges, gut ausgerüstetes Militär und vor allem ebenso wie die kämpfenden Kurden an der syrischen Nordgrenze Bodentruppen. Da mag man Assad zwar den Teufel an den Hals wünschen, aber er wird noch gebraucht und wird wohl eher später „entsorgt“.
Man kann es drehen und wenden wie mal will, ob mit oder ohne Assad, aber ohne schreckliches Blutvergießen wird ein Eingreifen von außen nicht abgehen. Alles andere ist eine Illusion. Denn es ist ja nicht allein der IS, auch Al Qaida und die Al‘ Nussra-Front müssen einbezogen werden, auch wenn diese mörderischen Gruppierungen nicht an einem Strick ziehen, im Falle eines Angriffs stehen sie zusammen.
Allein der IS kontrolliert mit aller Brutalität inzwischen einen Landgewinn von der Größe Großbritanniens. Verhandeln kann man mit ihm erst, wenn er definitiv zurückgeschlagen wurde - also in einigen Jahren, fürchte ich.

Luchs

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