Internationale Politik Liebe Griechen

ingo
ingo
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von ingo
als Antwort auf Karl vom 21.06.2015, 11:42:01
Warum wiederholst Du ständig, dass man der Tsipras-Regierung die Schuld für die Vergangenheit anlasten will, Karl. Darum geht es doch gar nicht. Es geht derzeit nur darum, dass diese Regierung vor der Wahl vollmundige Versprechungen gemacht hat, von der sie wissen musste , dass sie sie (ohne die EU) nicht einhalten konnte; und dass sie in ihrem halben Jahr nichts, aber auch gar nichts getan hat, um die Lage der griechischen Bevölkerung nachhaltig zu verbessern. Da sind Schaumschläger am Werk, die inzwischen nur noch darauf warten, einen Schuldigen auszumachen. Das Dumme dabei ist, dass die EZB weiterhin Geld per Flugzeug nach Griechenland karrt, um nicht als Schuldige für eine Bankenpleite dazustehen, und dass unsere Politiker und durchaus auch der IWF ebenfalls nicht als Sündenböcke dastehen wollen. Da sind also 3-4 Parteien, die gerade analog nach dem Motto leben: Wer sich zuerst bewegt, hat verloren.
Unten übrigens noch der Link für die dusselige Tsipras-Rede beim Wirtschaftsforum. Schaut auch mal auf die Gesichter der Gäste. Ich weiß nicht mehr, wie oft Lawrow auf die Uhr geschaut hat.
sittingbull
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf Karl vom 21.06.2015, 11:42:01
Vielen Dank, Carlos, für deine kenntnisreiche Replik. Ich bin kein Finanz-Fachmann und erkenne Deine größere Sachkenntnis an.
geschrieben von karl


genau .

sachkenntnis die sich bis in die "byzantinische Zeit" zurückverfolgen
lässt :

so war "der Grieche" , so ist "der Grieche" und so bleibt "der Grieche" .

nur der "dumme Gysi" begreift es nicht .

sitting bull
dutchweepee
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von dutchweepee

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pschroed
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von pschroed
als Antwort auf dutchweepee vom 21.06.2015, 12:42:53
Und die LINKE macht eine Joint Venture mit den RECHTEN in Griechenland.
Auch nicht schlecht.

Phil.
carlos1
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von carlos1
als Antwort auf dutchweepee vom 21.06.2015, 12:42:53
"Griechenland lässt man am ausgestreckten Arm verhungern, weil man eine linke Regierung in die Knie zwingen will." Wagenknecht


Im Gegenteil, GR wird mit EZB-Geld geflutet, das von den Griechen bei Banken abgehoben und unters Kopfkissen gelegt oder ins Ausland verschoben wird. 84 MRD € ELA-Kredite wurden ausbezahlt. Am letzten Freitag wurden mehr als 2 MRD € von Griechen bei den Banken abgehoben. ELA-Kredite letzte Woche wieder aufgestockt, trotz großer Bedenken.

Ein dummer Spruch.
carlos1
carlos1
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Karl vom 21.06.2015, 11:42:01
Karl, ich bin ebenfalls kein Finanzfachmann. Bin beim Lesen jetzt sehr stark eingeschränkt.

Du hast Recht, wenn du die erst vor einigen Monaten ins Amt gekommene Regiefung verteidigst. Das gilt prinzipiell für jede Regierung. Was bisher von der gr. Regierung zu sehen und zu hören war, sind taktische Spielchen. Seelenmassage für die Wähler.

Was mich misstrauisch werden lässt, ist das Fehlen von zielführenden Initiativen gerade in den ersten Tagen und Wochen. In einer Krise geben erfahrene Politiker die Kernprobleme direkt an. Ich ahne nur, dass die Probleme mit Geld allein nicht zu lösen sind.

Jetzt nach einem halben Jahr erfahre ich heute, dass das Problem der Reichensteuer in Angriff genommen werden könnte. Wieder ein Seifenblase für Verhandlungen? Eine MWST für Inseln soll eingeführt werden, die vorher strikt abgelehnt wurde. Mit Recht ist zu befürchten, dass diese nicht abgeführt wird. Und die Frührenten, die ich längst als abgeschafft wähnte, kommen wieder ins Gespräch.

Gegen Privilegien vorzugehen wurde im Wahlkampfverspochen. Tatkraft sieht anders aus.

Was daraus werden wird, sieht man in einem Jahr. Vermutlich nichts.

Viele Grüße
c.

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Re: Liebe Griechen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Und die Macht und der Einfluss der Troika, die zu einem großen Teil dazu beigetragen hat, Griechenland in den Ruin zu treiben, wird hier schlicht und einfach außer acht gelassen.
Als ob das so einfach wäre! Griechenland an allem allein schuld?
Die wirtschaftlichen Eliten bleiben verschont

Allein die Mittelschicht, die Staatsangestellten, die Rentner, Kranken und Arbeitslosen mussten die Last der Anpassung tragen. Die wirtschaftlichen Eliten hingegen blieben überall verschont. Schlimmer noch: Die Troika zwang die Regierungen, wertvolle Staatsunternehmen zu Schleuderpreisen zu verkaufen, und verhalf so den Privilegierten, sich auf Kosten der Allgemeinheit zu bereichern, wie eine Tagesspiegel-Recherche belegte
geschrieben von Harald Schumann


Meine Empfehlung s. Link:

P.S. Karl, hast du das wirklich nötig? (ich meine deine Unteerwürfigkeit einem vemeintlichen Experten gegenüber)
sittingbull
sittingbull
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.06.2015, 11:19:30
P.S. Karl, hast du das wirklich nötig? (ich meine deine Unterwürfigkeit einem vermeintlichen Experten gegenüber)


so sehe ich das auch .

und danke , marina , für den link .

ich stell den film nochmal komplett ein :



sitting bull
ingo
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von ingo
Entweder man mag Henryk M. Broder oder man hasst ihn. Ich mag ihn. Hier beleuchtet er die Griechenland-Krise mal mit Blick auf das Konstrukt EU. Ich stimme ihm in fast allem zu. Er hat immerhin mal etwas Neues zum Thema beizutragen.
olga64
olga64
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.06.2015, 11:19:30
[quote=marina]Und die Macht und der Einfluss der Troika, die zu einem großen Teil dazu beigetragen hat, Griechenland in den Ruin zu treiben,


Es wäre auch seltsam, wenn die Gläubiger - (die EZB, die EU und der IWF - hier vertreten durch die früher so benannte Troika) keinerlei Macht hätten bei den gigantischen Summen, für die hier gebürgt wird.
In den Ruin trieb sich Griechenland seit vielen Jahren schon selbst. Mich wundert allerdings, wieviel Geld anscheinend doch noch bei dem verarmten Volk vorhanden ist - letzte Woche haben die Griechen (und es dürften nicht die Oligarchen sein,die ihr Geld längst in Sicherheit brachten) Milliarden abgehoben - und dies nicht zum ersten Mal und vermutlich auch nicht zum letzten Mal.
Ich denke aber, man ist auf einem guten Weg, jetzt zu einem Kompromiss zu kommen (wie man schon vorsichtig aus Berlin und Brüssel hört). Olga

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