Internationale Politik Liebe Griechen
Re: Liebe Griechen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Auch die Bürger Schwedens haben sich für ihre eigene Währung und gegen den Euro entschieden. Und unsere fleissigen Nachbarn, die Polen konnten sich aus eigenen wirtschaftlichen Bemühungen einen gewissen Wohlstand erarbeiten, weil sie genau die benötigten Abwertungen durchführen konnten. Auch sie sind nicht ihm Euro Währungsverbund. Slowenien, dieses kleine Land, hingegen ist in einer Schuldenfalle, seit sie den Euro eingeführt haben.
Bruny
Bruny
Re: Liebe Griechen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hallo Hafel,
..danke für die Auflistung,natürlich lief da ganz viel falsch.
Nur denke ich,bei einer totalen Umstellung muß das Volk gehört und mit ins Boot geholt werden,dies geschah nicht.
Der Stand in Griechenland 2014 :
Die Globalisierungskritikerin Naomi Klein hat den Begriff der Schock-Strategie geprägt. Damit lässt sich trefflich beschreiben, was hier passiert. Unter dem Eindruck der Krise wird ein gesamtes Gesellschaftsmodell im Interesse finanzieller und ökonomischer Eliten auf den Kopf gestellt. Statt effektiv gegen die Krise vorzugehen – durch öffentliche Investitionen, Beschäftigungsprogramme, Finanzmarktregulierung, eine Verhinderung von Kapitalflucht und eine weitreichende Beteiligung der Vermögenden an den Krisenlasten – wird die Gunst der Stunde genutzt um soziale Sicherungssystem auszuhöhlen, Gewerkschaften und Arbeitnehmerrechte zu zerschlagen und öffentliches Eigentum billig zu verscherbeln.
Natürlich verschärft das die wirtschaftliche und finanzielle Krise. Das permanente Kürzen ist Hauptursache von Dauerrezession und Massenarbeitslosigkeit. Zudem haben die Kürzungsorgien eine tiefe soziale und humanitäre Krise verursacht: 60 Prozent der jungen Griechen sind ohne Arbeit und Lebensperspektive. Die Armutsquote ist von 2008 bis 2012 von 20,1 Prozent auf 35,8 Prozent gestiegen. Heute liegt sie wohl noch höher.
Die Teilzerstörung des Gesundheitssystems hat zu einer Steigerung der HIV-Infektionen um das 32-fache, einer Rückkehr von Malaria, einer dramatischen Unterversorgung mit Medikamenten in ländlichen Regionen, einem Anstieg der Totgeburten um 21 Prozent und der Kindersterblichkeit um 43 Prozent geführt. 800.000 arbeitslose Griechen erhalten heute weder Arbeitslosenunterstützung, noch verfügen sie über eine Krankenversicherung. Massenhafte Obdachlosigkeit ist in den Städten allgegenwärtig.
Der Schock, der der Bevölkerung zugemutet wird, findet auch in einer Verdreifachung der Personen, die unter massiven Depressionen leiden und einer Steigerung der Suizid-Rate um 45 Prozent ihren Ausdruck.
Natürlich müssen die in Deiner Auflistung aufgezählten Punkte angegangen werden,aber eben human..
Gruß
Inga
..danke für die Auflistung,natürlich lief da ganz viel falsch.
Nur denke ich,bei einer totalen Umstellung muß das Volk gehört und mit ins Boot geholt werden,dies geschah nicht.
Der Stand in Griechenland 2014 :
Die Globalisierungskritikerin Naomi Klein hat den Begriff der Schock-Strategie geprägt. Damit lässt sich trefflich beschreiben, was hier passiert. Unter dem Eindruck der Krise wird ein gesamtes Gesellschaftsmodell im Interesse finanzieller und ökonomischer Eliten auf den Kopf gestellt. Statt effektiv gegen die Krise vorzugehen – durch öffentliche Investitionen, Beschäftigungsprogramme, Finanzmarktregulierung, eine Verhinderung von Kapitalflucht und eine weitreichende Beteiligung der Vermögenden an den Krisenlasten – wird die Gunst der Stunde genutzt um soziale Sicherungssystem auszuhöhlen, Gewerkschaften und Arbeitnehmerrechte zu zerschlagen und öffentliches Eigentum billig zu verscherbeln.
Natürlich verschärft das die wirtschaftliche und finanzielle Krise. Das permanente Kürzen ist Hauptursache von Dauerrezession und Massenarbeitslosigkeit. Zudem haben die Kürzungsorgien eine tiefe soziale und humanitäre Krise verursacht: 60 Prozent der jungen Griechen sind ohne Arbeit und Lebensperspektive. Die Armutsquote ist von 2008 bis 2012 von 20,1 Prozent auf 35,8 Prozent gestiegen. Heute liegt sie wohl noch höher.
Die Teilzerstörung des Gesundheitssystems hat zu einer Steigerung der HIV-Infektionen um das 32-fache, einer Rückkehr von Malaria, einer dramatischen Unterversorgung mit Medikamenten in ländlichen Regionen, einem Anstieg der Totgeburten um 21 Prozent und der Kindersterblichkeit um 43 Prozent geführt. 800.000 arbeitslose Griechen erhalten heute weder Arbeitslosenunterstützung, noch verfügen sie über eine Krankenversicherung. Massenhafte Obdachlosigkeit ist in den Städten allgegenwärtig.
Der Schock, der der Bevölkerung zugemutet wird, findet auch in einer Verdreifachung der Personen, die unter massiven Depressionen leiden und einer Steigerung der Suizid-Rate um 45 Prozent ihren Ausdruck.
Natürlich müssen die in Deiner Auflistung aufgezählten Punkte angegangen werden,aber eben human..
Gruß
Inga
Re: Liebe Griechen
Wenn ich jahrelang "aus dem Vollen" geschöpft habe, ohne zu fragen wo das Geld denn her kommt, ist jede Einschränkung eine Riesenbelastung. Irgendwann muss die Zeche eben bezahlt werden ... um so früher, um so besser.
Wenn ich mir nur diese kuriose Sonderregelung anschaue, dass unverheiratete Töchter von Soldaten und Polizisten die Pension ihrer Väter erben und bekommen diese dann lebenslang.
Da sagt sich doch ganz klar der "normale Zentraleuropäer", das regelt mal alleine. "Das ist Euer Bier"! Wenn wir unser Konto so überziehen, müssen wir dann auch die Suppe auslöffeln. Da hilft auch niemand.
Hafel
Wenn ich mir nur diese kuriose Sonderregelung anschaue, dass unverheiratete Töchter von Soldaten und Polizisten die Pension ihrer Väter erben und bekommen diese dann lebenslang.
Da sagt sich doch ganz klar der "normale Zentraleuropäer", das regelt mal alleine. "Das ist Euer Bier"! Wenn wir unser Konto so überziehen, müssen wir dann auch die Suppe auslöffeln. Da hilft auch niemand.
Hafel
Wenn ich mir nur diese kuriose Sonderregelung anschaue, dass unverheiratete Töchter von Soldaten und Polizisten die Pension ihrer Väter erben und bekommen diese dann lebenslang.
Hafel[/quote]
Hallo Hafel,
wenn ich das so lese, frage ich mich ob tatsächlich wie Karl behauptet "nur die Politiker" schuld sind,oder wie ich der Meinung die Mentalität der Griechen zu der Miesere eine bedeutende Rolle spielt ??
Gruß
HansPeter
Nachdem Herr Tsipras mit seinem Finanzminister nach der Europa-Tour zurückkehrten nach Griechenland (mit leeren Händen), dort aber das Volk der neuen Regierung noch mehr Zustimmung gibt, liess er Griechenland-intern ein wenig die Katze aus dem Sack: für die Sofortmassnahmen den gebeutelten Bürgern gegenüber möchte man von Deutschland eine Rückzahlung des von den Nazis geforderten Zwangskredites, der nach Sicht der Griechen nie zurückbezahlt wurde. Damit wären wohl die ersten Löcher geflickt - dann möchte man noch einen Überbrückungskredit von der EU usw.usw.
Viel Zeit bleibt nicht - diese Woche werden sich Herr Tsipras und Frau Merkel kennenlernen.
Die vielen guten Ratschläge deutscher Senioren, die Griechen sollen doch aus dem Euro austreten - es würde ihnen dann umgehend besser gehen, dürften ungehört verhallen. DAs wollen die Griechen ja nicht - sie sind da doch ein wenig weitblickender als so mancher deutsche Senior, der vielleicht die Komplexität der internationalen Finanzwirtschaft nicht so ganz durchschaut? Olga
Viel Zeit bleibt nicht - diese Woche werden sich Herr Tsipras und Frau Merkel kennenlernen.
Die vielen guten Ratschläge deutscher Senioren, die Griechen sollen doch aus dem Euro austreten - es würde ihnen dann umgehend besser gehen, dürften ungehört verhallen. DAs wollen die Griechen ja nicht - sie sind da doch ein wenig weitblickender als so mancher deutsche Senior, der vielleicht die Komplexität der internationalen Finanzwirtschaft nicht so ganz durchschaut? Olga
[color=blue]Olga
Die vielen guten Ratschläge deutscher Senioren, die Griechen sollen doch aus dem Euro austreten - es würde ihnen dann umgehend besser gehen, dürften ungehört verhallen. DAs wollen die Griechen ja nicht - sie sind da doch ein wenig weitblickender als so mancher deutsche Senior, der vielleicht die Komplexität der internationalen Finanzwirtschaft nicht so ganz durchschaut? Olga[/quote]
Nun Olga,
es ist doch gut dass wir hier in Deutschland "weiterblickende" junge Politiker und auch jungebliebene Senioren haben,die die Komplexität der internationalen Finanzwirtschaft durchschauen,sonst wären wir wie ein Blatt im Wind....
Gruß
HansPeter
Die vielen guten Ratschläge deutscher Senioren, die Griechen sollen doch aus dem Euro austreten - es würde ihnen dann umgehend besser gehen, dürften ungehört verhallen. DAs wollen die Griechen ja nicht - sie sind da doch ein wenig weitblickender als so mancher deutsche Senior, der vielleicht die Komplexität der internationalen Finanzwirtschaft nicht so ganz durchschaut? Olga[/quote]
Nun Olga,
es ist doch gut dass wir hier in Deutschland "weiterblickende" junge Politiker und auch jungebliebene Senioren haben,die die Komplexität der internationalen Finanzwirtschaft durchschauen,sonst wären wir wie ein Blatt im Wind....
Gruß
HansPeter
Okay - wenn das so ist und Sie sich evtl. zu diesem illustren Kreise dazuzählen, sagen Sie mir doch bitte ein Land in der EU, dem es besser geht, nachdem es aus dem Euro und der EU ausgestiegen war? Also nicht LÄnder, die sowieso keinen Euro haben oder solche, die nicht in der EU sind - sondern diejenigen, denen Sie einen Austritt empfohlen haben und dadurch dokumentieren können, wie recht Sie doch damit hatten. Bin gespannt. Olga
Hallo Olga,
ich habe so den kleinen Verdacht, dass Humor nicht gerade zu Deinen Stärken zählt.
Aber zu Deinem Beitrag folgendes.Ich habe mir nicht die
Besserwissermütze aufgesetzt, sondern nur Deine Zeilen in Gedanken fortgeschrieben.Trotzdem möchte ich auf Deine Frage eingehen.
-Ich kenne kein Land -
War das für Dich genug ?
Gruß
HansPeter
ich habe so den kleinen Verdacht, dass Humor nicht gerade zu Deinen Stärken zählt.
Aber zu Deinem Beitrag folgendes.Ich habe mir nicht die
Besserwissermütze aufgesetzt, sondern nur Deine Zeilen in Gedanken fortgeschrieben.Trotzdem möchte ich auf Deine Frage eingehen.
-Ich kenne kein Land -
War das für Dich genug ?
Gruß
HansPeter
Natürlich müssen die in Deiner Auflistung aufgezählten Punkte angegangen werden,aber eben human..quote]
Gruß
Inga[/
Na ja - und wie sähe nach Ihrer Meinung diese humane Lösung aus? Die europäischen Steuerzahler zahlen ohne Murren - wäre das dann human? Aber in welchem Sinne? Olga
Zitat: ...,bei einer totalen Umstellung muß das Volk gehört und mit ins Boot geholt werden...
Soll das bedeuten, "man muß es dem Volk sagen" oder "man muß die Zustimmung haben"
lupus
Soll das bedeuten, "man muß es dem Volk sagen" oder "man muß die Zustimmung haben"
lupus