Internationale Politik Liebe Griechen

Tina1
Tina1
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von Tina1
Der-Syriza-Wahlkampf-eine-einzige-Halbwahrheit

"Die griechische Regierung setzt am Wahlkampf auf die Macht der Zahlen. Mit Statistiken, die den Absturz symbolisieren, will sie das Volk zum "Nein" bewegen. Doch sie verschweigt entscheidende Fakten.

sipras' Botschaften könnten Einzug in das Lehrbuch "Lügen mit Statistik" halten. Zwar sind die Zahlen per se nicht falsch, allerdings werden alle Tricks angewendet, um das Volk im Referendum für ein "Nein" einzustimmen. Zeitreihen werden verkürzt, die Daten nicht in den allgemeinen Kontext gesetzt und schon gar nicht mit denen anderer europäischer Staaten verglichen. Auf diese Weise entsteht der Eindruck, die Rettungspolitik habe die stolzen Griechen in die Armut, den Suizid und Arbeitslosigkeit getrieben.

Bis zur Wirtschaftskrise hatte sich das Pro-Kopf-Einkommen im Land fast verdreifacht. Ein Großteil des Wohlstands basierte jedoch nicht auf Innovationen und Produktivitätszuwächsen, sondern schlicht auf Schulden. So kletterte die Schuldenquote von 90 auf fast 140 Prozent im Jahr 2010.

Der Einbruch der hellenischen Wirtschaftsleistung um ein Viertel ist also nicht vor allem Folge des von der Troika auferlegten Sparprogramms, wie dies die Tsipras-Regierung immer wieder betont, sondern einfach eine unausweichliche Folge des Schuldenkollapses. Griechenland hat sein Wachstum mit geliehenem Geld finanziert und dieses verkonsumiert. Die logische Konsequenz: Platzt die Schuldenblase, werden die früheren Exzesse über eine niedrigere Wirtschaftsleistung wieder abgetragen.

Das gilt auch für die Löhne, die in der Periode der Scheinprosperität in die Höhe schnellten und sich von der Produktivität der Griechen komplett entkoppelten. So verdoppelten sich die Lohnstückkosten in der Dekade nach dem Euro-Beitritt und das Land verlor seine Wettbewerbsfähigkeit.

Vor allem mit der hohen Jugendarbeitslosigkeit geht die Regierung Tsipras auf Stimmenfang, schließlich steht die Statistik in besonderer Weise für die mangelnde Zukunftsfähigkeit des Landes. Diese sei von 30 Prozent im Jahr 2010 auf 55 Prozent gestiegen.

Hier werden bewusst die dramatischsten Zahlen zusammengesucht. Die Quote lag nach der Verabschiedung des ersten Rettungsprogramms bereits über 30 Prozent, und mittlerweile ist sie unter die Marke von 50 Prozent gefallen. Verschwiegen wird auch, dass die Arbeitslosigkeit in anderen Krisenländern wie Spanien oder Portugal ähnliche Werte erreicht hat.

Diesen Ländern erging es seit 2010 ähnlich schlecht – und das lässt sich nicht auf zu harte Reformbedingungen der Euro-Partner zurückführen, sondern auf den rapiden Umbau der Ökonomien. In Spanien ist die Jugendarbeitslosigkeitsquote von 56 Prozent auf unter 50 Prozent gefallen. Das zeigt nicht zuletzt, dass Reformen, wie sie Spanien durchgeführt hat, durchaus Wirkung zeigen.

Die Zahlen spiegeln das Bild einer Gesellschaft, die zu lange über ihre Verhältnisse gelebt hat."
pschroed
pschroed
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von pschroed
als Antwort auf sittingbull vom 05.07.2015, 11:16:21

aber es gibt ein morgen ... und dann wird die stunde schlagen , wo die bürgerlichen "Leckerschmecker" ihren Spargel selber stechen müssen .

sitting bull


Ein Häuptling sticht nie sein Spargel selbst, aber mein Spargel mußte ich bis heute noch immer selbst stechen und teile ihn nur mit den Leuten wo ich möchte.

Also nicht in die große Verteilungshalle wo jeder sein Spargel abliefern muß und als Lohn ein kleines Spargelchen für ihn selbst "der Stecher" nur herausspringt und die Bonzen auf den Spargelkisten in ihren Villen dahin vegetieren und sich auf Kosten des dummen folgsamen Volkes ihre Bäuchelchen füllen. "Referenz Nordkorea Kim Jong-un"

Nein danke niemals Kommunismus oder ähnliches etwas netter verpackt.

Phil.
Re: Liebe Griechen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sittingbull vom 05.07.2015, 11:16:21
Nun, ich gehöre nicht zu denen die alles gedruckte für bare Münze hält. Wie bei dem German Wings Absturz werden wir fast minütlich mit "Neuigkeiten" aus Griechenland bombardiert und deshalb schaltet mein "innerer Sensor" ab. Aber ich sehe die abwärts Entwicklung in Griechenland seit 30 Jahren. Und es war nicht nur die Politik die zu diesem Abwärtstrend beigetragen hat. Ich kann nur immer wieder sagen Politik und Bürger haben das Land herunter gewirtschaftet. Nicht nur der "Große" hat keine Steuern bezahlt, auch der "Kleine" hat kräftig dazu beigetragen. Es wurde niemals ein irgendwie geartetes Wirtschaftssystem implementiert. Ohne Wirtschaftssystem gibt es keine Steuerkontrolle und ohne Kontrolle kein Steuer eintreiben.
Sogar die Einkommenssteuer wurde manipuliert, im übrigen wie auch in Spanien. Es wird nur ein Teil des Lohns versteuert, der andere Teil wird bar auf die Hand bezahlt.
Profitiert davon haben alle nur den Kollaps müssen nicht alle tragen .
Bruny

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sittingbull
sittingbull
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf Tina1 vom 05.07.2015, 11:25:01
Das zeigt nicht zuletzt, dass Reformen, wie sie Spanien durchgeführt hat, durchaus Wirkung zeigen.


magst du die hilfreichen "reformen" konkretisieren ?

sitting bull
Re: Liebe Griechen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sittingbull vom 05.07.2015, 10:48:08
ich bin mit eurem nachplappern der offiziellen meinungsmache nicht einverstanden .

in Griechenland wird ein Klassenkampf offenbar ... der in der systemlogik
des Kapitals nicht stattfinden darf .

um diesen Klassenkampf nicht als solchen kenntlich zu machen ... werden
die Kollegen der Syriza konsequent als pubertierende idioten dargestellt ... obwohl es tatsächlich hochgebildete fachleute sind .

ich bin mit eurem nachplappern der offiziellen meinungsmache nicht einverstanden .

nein ... mit euch bin ich nicht einverstanden .

sitting bull


Ich bin mit Deinem Nachplappern einzementierter Kampfparolen des "Klassenkampfes" , die bisher keinem, wirklich keinem Land und Volk langfristig ein Leben in Freiheit und ausreichendem Einkommen gegeben haben, auch nicht einverstanden! "Hoch gebildete Fachleute" nutzen bei verblendenter Ideologie so wenig wie ein Chirurg ohne Hände.

Deine Ideologie lässt sich nur so lange leben, wie Korruption und Gelder des bösen reichen Klassenfeindes helfen - und jetzt komm nicht damit, dass der Kapitalismus böse ist, weil er am Ende immer siegt. Mach Dir lieber noch ein paar mehr Gedanken dazu. Auch Marx, der faule Sack, der nie in seinem Leben wirklich gearbeitet hat und wie die Made in Engels Speck lebte, wäre genau ohne den Kapitalismus ein unbedeutender Penner geblieben.
sittingbull
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.07.2015, 12:16:44
Auch Marx, der faule Sack, der nie in seinem Leben wirklich gearbeitet hat und wie die Made in Engels Speck lebte, wäre genau ohne den Kapitalismus ein unbedeutender Penner geblieben.


Karl Marx , der immerhin 50 bände mit sich vollgemacht hat ... ist also ein "fauler Sack" ... und der zentrale Philosoph der modernen welt ... schlicht ein penner .

was soll der Häuptling dazu sagen , ohne eine weitere sperre zu kassieren ?

ich versuche es mal ganz unverbindlich mit einem zitat :

... (Götz von Berlichingen)

sitting bull

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dutchweepee
dutchweepee
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Zehn Irrtümer über die Griechenland-Krise
geschrieben von dutchweepee
"1. Griechenland ist allein verantwortlich für seine Probleme

Auflage für die Griechenland-Kredite der Gläubiger waren Spar- und Reformauflagen, die dazu beigetragen haben, die Wirtschaftsleistung des Landes um ein Viertel zu drücken – in nur vier Jahren.

2. Europa kann Griechenland nicht auf Dauer bedingungslose Finanzhilfen geben


Das sagte vor einigen Tagen Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel. Von „bedingungslosen“ Finanzhilfen war allerdings nie die Rede. Die vergangenen Monate ging es stets nur darum, welche Bedingungen gelten.

3. Das von den Gläubigern geforderte Programm hätte Griechenland einen Weg nach vorne gezeigt

So drückte es Finanzminister Wolfgang Schäuble aus, wie auch Kanzlerin Angela Merkel. Tatsächlich aber setzt das Programm die harte Sparpolitik fort. In den kommenden Jahren müsste Athen laufend hohe Überschüsse erzielen, um seine Schulden zu bedienen. Das verhindert eine wirtschaftliche Entwicklung, aus deren Erträgen dann die Schulden bedient werden könnten.

4. Athen hat keine Strukturreformen angeboten

Das stimmt nicht. Die Vorschläge der griechischen Regierung beinhalteten zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung des Steuersystems und der Steuereintreibung, zur Bekämpfung der Korruption und so weiter.

5. Es wurden keine Rentenkürzungen verlangt

Damit verteidigte EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker die Forderungen der Eurogruppe. Nur: Das stimmt nicht. Vorgesehen waren Maßnahmen wie die schrittweise Abschaffung der Zusatzrenten für arme Rentner, höhere Beiträge der Rentner für die Krankenversicherung...

6. Athen wurde ein Schuldenschnitt angeboten

Auch das sagte Juncker. Spaniens Wirtschaftsminister Luis de Guindos hingegen vermerkte: Ein Schuldenschnitt sei nie Teil der Verhandlungen gewesen. Tatsächlich beinhaltete der letzte Vorschlag der Gläubiger die Zusage aus dem Jahr 2012, gegebenenfalls eine Erleichterung prüfen zu wollen. Aber nur für den Fall, dass Athen das Abkommen unterzeichnet.

7. Der Wille zum Kompromiss war auf griechischer Seite nicht da

Das beklagte Kanzlerin Merkel. Tatsächlich war Athen weit auf die Forderungen der Gläubiger eingegangen... ...Letztlich akzeptierte Athen die Sparauflagen der Gläubiger und stritt anschließend nur noch darum, wie sie einzuhalten wären. Den letzten Vorschlag der griechischen Regierung lehnten die Gläubiger ab mit dem Verweis, er basiere zu sehr auf Steuererhöhungen, gerade für Unternehmen. Der Korrespondent der Washington Post witzelte daraufhin: „Es ist, wie wenn man jemanden zum Selbstmord treibt und sich dann darüber aufregt, wie er ihn begehen will.“

8. Griechenland wurde ein umfassendes Investitionspaket angeboten

Das sagte Gabriel. Tatsächlich war ein Paket von 35 Milliarden Euro Teil des letzten Angebotes der Gläubiger an Griechenland. Allerdings handelte es sich hierbei erstens nicht um zusätzliche Mittel, sondern bloß um die Investitionsbeihilfen, ... ...Um diese Mittel für Investitionen abzurufen, muss Griechenland eine 15-prozentige Ko-Finanzierung übernehmen. Das Geld hat es aber schon in den letzten Jahren nicht gehabt, musste insofern auf die Beihilfen verzichten.

9. Athen hat sich geweigert, beim Militär zu kürzen

Seit dem Jahr 2009 sind die griechischen Militärausgaben bereits um die Hälfte geschrumpft. Die neue Regierung in Athen hatte in den vergangenen Monaten alle Rüstungsprojekte auf Eis gelegt, Geld floss nur noch in Gehälter und Reparaturen. Den Vorschlag Athens, beim Militär zu sparen und dafür weniger bei den Renten zu kürzen, lehnte der IWF ab.

10. Athen verschont die reichen Griechen

Es stimmt, die Vorgängerregierungen haben vor allem bei den ärmeren Griechen gespart. Das wollte die neue Regierung ändern. Dabei gibt es aber Probleme: Die Steuerprivilegien der Reeder sind per Verfassung geschützt. Viele Milliarden sind bereits in den vergangenen Jahren außer Landes geflossen. Von der so genannten Lagarde-Liste mit reichen Personen, die der Steuerhinterziehung verdächtigt werden, hat die Regierung in vier Monaten 40 Fälle geprüft, einige wohlhabende Griechen mussten zahlen. Die Vorgängerregierungen hatten vier Fälle in vier Jahren geprüft. Die letzten Vorschläge Athens beinhalteten eine Sonderabgabe für Einkommen über 30.000 Euro und für Unternehmen mit einem Reingewinn von mehr als 500.000 Euro."

Quelle: Berliner Zeitung (gekürzt ...siehe Linktipp)
pschroed
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Re: Zehn Irrtümer über die Griechenland-Krise
geschrieben von pschroed
als Antwort auf dutchweepee vom 05.07.2015, 13:00:02
Dutchweepee

Egal wie es ausgeht " the time is over"

Die Bürger sind die Leidtragende, in der Hoffnung daß auf irgendeiner Weise
die Realität bzw. die Besinnung wieder zurückkehrt Tsipras hat die ganze EU
irrgeleitet.
Die Besinnung kehrt zurück begleitet mit einem Linken Kater die nächste Woche.

Phil.
sittingbull
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Re: Zehn Irrtümer über die Griechenland-Krise
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf dutchweepee vom 05.07.2015, 13:00:02
danke , Dutch ...

es ist wirklich zum verzweifeln .

wieder wird es keiner lesen , wieder wird es keiner verstehen .

sitting bull
pschroed
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Re: Zehn Irrtümer über die Griechenland-Krise
geschrieben von pschroed
als Antwort auf sittingbull vom 05.07.2015, 13:15:30
danke , Dutch ...

es ist wirklich zum verzweifeln .

wieder wird es keiner lesen , wieder wird es keiner verstehen .

sitting bull


Häuptling, es beginnt schon damit daß die Koalition mit den RECHTEN kommentarlos von der deutschen linken Fraktion hingenommen wird.

Quo Vadis ihr Roten ?

Phil.

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