Internationale Politik Liebe Griechen

sammy
sammy
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Re: Irre Griechen? Wie viel Demokratie verträgt Europa?
geschrieben von sammy
als Antwort auf dutchweepee vom 04.07.2015, 20:26:23
....na´jedenfalls findet jetzt ARD Anerkennung in deinen Augen......:.-)
Darauf läßt sich ja aufbauen, gell?
Aber wie gesagt, leider kamen nur Meinungen in Richtung zur Sprache und wie so oft im Leben wird sich die Wahrheit wohl in der Mitte bewegen..

sammy
dutchweepee
dutchweepee
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Re: Irre Griechen? Wie viel Demokratie verträgt Europa?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf sammy vom 04.07.2015, 22:04:39
Deutschlandfunk: "Die Austeritätspolitik in Griechenland ist gescheitert. Die Troika hat sich die Sackgasse von 78 Prozent der griechischen Schulden, auf denen sie jetzt sitzt, selbst geschaffen, kommentiert Karin Beindorff. Aus der will sie sich nun auf Kosten der griechischen Bevölkerung herausschleichen. Die Politik der Eurozone entlarvt sich in diesem Konflikt als finanzwirtschaftlich motivierte Interessenpolitik."

Ein interessanter Artikel im Linktipp.
carlos1
carlos1
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von carlos1
als Antwort auf sammy vom 29.06.2015, 18:06:37
ammy"....eigentlich ist es doch gar nicht so schwer Griechenland zu analysieren. Wer jahrzehntelang Klientelpolik betreibt, über seine Verhältnisse lebt und dabei sich enormer Kredite bedient, der erleidet nicht nur im privaten Bereich, sondern auch auch Staatsebene "Schiffbruch".
Auch ein Schuldenschnitt wird Griechenland auf Dauer nicht helfen, solange nicht ein funktionierendes Staatswesen aufgebaut wird und die Einnahmen die Ausgaben decken....!" Sammy


Sammy, ich finde es richtig, wie du die Krise in GR beschreibst. Du stellst eine andere Diagnose als die übliche. Du siehst in der Krise Griechenlands in erster Linie eine Krise des Staates und dann der Ökonomie. Zumindest trennst du beide Krisenerscheinungen.

Deshalb sprechen manche Autoren nicht von Schuldenkrise, sondern von "Staatsschuldenkrise." Eine Staatskrise aber mit Austeritätspolitik zu lösen wäre auf jeden Fall grundfalsch. Strukturelle Krisen müssen politisch gelöst werden. Das ist Aufgabe der Politik.

Eine Störung des makroökonomischen Gleichgewichts, etwa einer schweren Rezession/Depression, die aus der mangelnden Beachtung der Unvereinbarkeit verschiedener sich wechselseitig ausschließender ökonomischer Ziele entsteht (vgl. magisches Viereck), Inflation, Deflation, hohe Defizite, Überschuldung), ließe sich durch staatliche Eingriffe beheben. Dafür gibt es Beispiele. Keynes meinte, dass im Falle einer Deflation (Ab- wärtsspirale in der Großen Depression) Geld unter die Leute gebracht werden müsste (etwa durch Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen) Egal wie: Es könnten auch Pyramiden gebaut werden oder Sandburgen.

Krugman hat m. E. jedoch nach der vorliegenden Quelle (s. Link) nicht verstanden, dass weder EU noch der Euroraum ein staatliches Gebilde sind, dass also die Macht der EU oder der Eurostaaten an den Landesgrenzen endet. Es gibt keine staatliche Zentrale wie etwa den USA oder in der Bundesrepublik, die einen Transfer gestatten oder verbieten, auch wenn er notwendig wäre. Dagegen steht der Stabilitätspakt.

Die EZB hat infolge dieses Strukturmängel der Eurozone, auf den Krugman verweist, die fehlenden Initiativen der Politik korrigieren müssen. Im Grunde ist sie die bestimmende (undemokratische, da nicht durch Parlamente kontrollierte) Instanz der Eurozone. Eine politische, fiskalische und Sozialunion müssten die Währungsunion ergänzen. Das ist bekannt. Verwirklichen können diese nur die souveränen Einzelstaaten.

Viele Grüße
c.

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pschroed
pschroed
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Re: Irre Griechen? Wie viel Demokratie verträgt Europa?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf dutchweepee vom 04.07.2015, 22:33:26


Die Politik der Eurozone entlarvt sich in diesem Konflikt als finanzwirtschaftlich motivierte Interessenpolitik."



DUTCHWEEPEE

Du bist ja ein wahrer Leidensgenosse

Oder die LINKE Populisten setzen auf Teufel komm raus ihre Ideologie um. An sich ein schönes Beispiel wie die LINKE funktionieren könnte.

Phil.

ZITAT DIE WELT

Mit ihrer kommunistischen Ideologie lehnen die Anhänger von Syriza die ganze Idee eines liberalen Europas ab. Deshalb spricht viel dafür, dass Athens Premier das Land mit Absicht aus der EU führt.

Warum sollte ausgerechnet die ultralinke Syrizapartei befürworten, dass arme Rentner ihre Rente nicht mehr ausbezahlt bekommen? Dennoch – es gibt starke Argumente für eine geheime Agenda der so chaotisch wirkenden Genossen am Ruder Griechenlands.

Ganz Ähnliches scheint inzwischen sogar Jean-Claude Juncker zu vermuten, denn aus seinem Stab verlautete die Einschätzung, Tsipras habe die Verhandlungen am letzten Freitag gerade dann platzen lassen, als eine Einigung kurz bevorstand. Hatte Tsipras vielleicht gar Angst, dass man ihm zu weit entgegenkommt?

Wegen fehlender 60 Millionen Euro stürzt ein Politiker sein Land nicht ins Elend – es sei denn, er verspricht sich davon einen größeren, womöglich historischen Nutzen. Um diesen Nutzen zu begreifen, muss man sich die Entstehungsgeschichte der Syriza genauer anschauen.
Tina1
Tina1
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von Tina1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.07.2015, 16:25:49
Weil das Land pleite ist!
Warum vertrauen eigentlich Wähler so blind trotz besserem Wissen?
Bruny

Bruny ich stimme deinem Kommentar zu.
Nun zu deiner letzten Frage. Ich denke wenn es den Menschen sehr schlecht geht werden sie immer zum letzten Strohhalm greifen, mit der Hoffnung es könnte was bringen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Viele Griechen durchschauen aber die Situation, sie wissen es sind nur leere Versprechungen. Dem Land bringen keine Versprechungen was, die nicht umgesetzt werden können, es ist nichts anders als "Augenwischerei".

Der Zusammenbruch kam nicht wegen Sparmaßnahmen, sondern weil das Land deutlich über seine Verhältnisse gelebt hat, davon haben aber nur wenige profitiert. Es ist wie im persönlichen Leben, wenn man sich immer mehr verschuldet, sein Leben über Kredite finanziert, die monatlichen Ausgaben durch die Raten immer größer werden, es keine Einnahmen gibt, dann muss es irgendwann zum Crash kommen.

Der 2. Punkt für die jetzige Situation ist, die Wirtschaft in Griechenland liegt schon jahrelang brach. Es gibt keine Investoren. Aber ohne private Wirtschaft, ohne Arbeitsplätze keine Steuereinnahmen.

Ein Staat kann nicht nur von den Steuern der öffentlichen Hand (öffentliche Dienstjobs) leben. Die Reichen werden auch weiter keine Steuern zahlen, sie gehen lieber ins Ausland. Sie investieren ihr Geld dort wo es ihnen was bringt. Viele Griechen sind nach England ausgewandert, wie ich in einem Bericht gelesen habe.

Um aus der Krise herauszukommen muss es eine Reform geben, man muss sich um Investoren kümmern. Die Gelder die Griechenland bekommt müssen dort hinfließen wo sie gebraucht werden. Das zu regeln ist Aufgabe der griechischen Regierung, nicht der EU.

M. E. hat auch der Euro dem Land geschadet, durch die Ungleichheit der Wirtschaftssituation. Griechenland war und ist also kein Kandidat für die Eurozone, zumal sie nicht mal die Kriterien für einen Beitritt erfüllt hatten. Wenn es anders wäre gäbe es jetzt diese Situation nicht.

Die Frage "ja oder nein" die sich heute stellt wird dem Land nicht weiter helfen, egal wie es ausgeht. Tsipras hat m. E. keine Lösung, keine Programme parat wie es danach weiter gehen soll. Ich habe jedenfalls noch nichts gehört. Viele Menschen werden weiter im Elend leben müssen.
Das sind meine Gedanken zu dem Thema.
Tina
Re: Liebe Griechen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Tina1 vom 05.07.2015, 09:16:17
Hallo Tina, ich kann Dir nur zustimmen. Du hast absolut Recht mit Deiner Einschätzung. Ich finde es auch als eine absolute Frechheit, jetzt den "Volkswillen" entscheiden zu lassen, um hinterher dann im jeden Fall auch dem Volk die Schuld zuzuschieben wenn es noch schlimmer wird - und es wird schlimmer! Für die normale Bevölkerung auf jeden Fall.

Man muss sich nur ansehen, was Chavéz und sein völlig unfähiger Nachfolger aus dem einst blühenden Venezuela gemacht haben. Es nützt nichts, wenn "den Armen" von den Kommunisten oder sozialisten ein paar Almosen hinschmeisst und sich dafür bejubeln lässt, wenn gleichzeitig die ganze Wirtschaft zum Erliegen kommt und das ganze Land ein Armenhaus wird - ausser den Parteibonzen und ihren Familien.

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hafel
hafel
Mitglied

Re: Liebe Griechen
geschrieben von hafel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.07.2015, 09:37:45
Auch ich stimme Euch vollkommen zu.

Hafel
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Liebe Griechen
geschrieben von sittingbull
ich bin mit eurem nachplappern der offiziellen meinungsmache nicht einverstanden .

in Griechenland wird ein Klassenkampf offenbar ... der in der systemlogik
des Kapitals nicht stattfinden darf .

um diesen Klassenkampf nicht als solchen kenntlich zu machen ... werden
die Kollegen der Syriza konsequent als pubertierende idioten dargestellt ... obwohl es tatsächlich hochgebildete fachleute sind .

ich bin mit eurem nachplappern der offiziellen meinungsmache nicht einverstanden .

nein ... mit euch bin ich nicht einverstanden .

sitting bull
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Liebe Griechen
geschrieben von pschroed
als Antwort auf sittingbull vom 05.07.2015, 10:48:08

ich bin mit eurem nachplappern der offiziellen meinungsmache nicht einverstanden .

nein ... mit euch bin ich nicht einverstanden .

sitting bull


Häuptling Sittingbull, das ist nun mal die Meinungsfreiheit der Demokratie, es ist nicht leicht für den Kommunisten um das zu verstehen.

Phil.
sittingbull
sittingbull
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf pschroed vom 05.07.2015, 10:52:52
Häuptling Sittingbull, das ist nun mal die Meinungsfreiheit der Demokratie, es ist nicht leicht für den Kommunisten um das zu verstehen.


ich verstehe das sehr genau .

was ich nicht verstehe , ist eure erbärmliche kriecherei ... die ihr im zweifel sogar für "eure meinung" haltet .

möglicherweise kommt das dabei raus , wenn man den einheitsbrei bürgerlicher "Qualitätsmedien" aufsaugt , als gäbe es kein morgen .

aber es gibt ein morgen ... und dann wird die stunde schlagen , wo die bürgerlichen "Leckerschmecker" ihren Spargel selber stechen müssen .

sitting bull

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