Internationale Politik Liebe Griechen

sammy
sammy
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von sammy
als Antwort auf dutchweepee vom 03.07.2015, 20:14:37
....die Griechen würden sich bestimmt freuen, wenn sie solch einen Mitstreiter in der "Propagandazentrale" hätten....
Leider haben "Parolen" einen Nachteil, sie beleuchten die Probleme nur sehr oberflächlich und oftmals einseitig!!

sammy
dutchweepee
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Der IWF sagt die Wahrheit, aber zu spät
geschrieben von dutchweepee
ZEIT: "Manchmal sind ein paar Tage eine ganze Welt. Am Donnerstagabend hat der Internationale Währungsfonds seine Schuldentragfähigkeitsanalyse für Griechenland veröffentlicht – und auf einmal sehen die Vorschläge von Syriza gar nicht mehr so verrückt aus.

In Kürze: Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht davon aus, dass Griechenland rund 50 Milliarden Euro zusätzlich an Hilfe und einen Schuldenschnitt benötigt – und das wenige Tage nachdem Deutschland und andere Euroländer das Angebot über Verhandlungen über einen solchen Schuldenschnitt aus einer von der Eurogruppe bereits erarbeiteten Vorlage herausgestrichen haben...

...Warum die Zahlen erst jetzt veröffentlicht werden, darüber lässt sich bisher nur spekulieren. Sollten die Europäer dafür gesorgt haben, weil sie unangenehme Debatten fürchteten, dann sind sie für die Eskalation der Situation in hohem Maße mitverantwortlich."
adam
adam
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Re: Der IWF sagt die Wahrheit, aber zu spät
geschrieben von adam
als Antwort auf dutchweepee vom 03.07.2015, 23:51:09
dutch,

das sehe ich anders als in diesem Blogbeitrag von
Es war allen Beteiligten immer klar, dass es früher oder später einen solchen Schuldenschnitt geben würde, denn auch wenn die Schuldenlast jetzt wegen der niedrigen Zinsen nicht besonders stark drückt, wird sie es irgendwann einmal tun. Das wusste auch Wolfgang Schäuble.

Die eigentliche Frage war, wann darüber verhandelt werden und wann er greifen würde. Schäuble hat alles dafür getan, dass das Thema jetzt nicht auf die Agenda kommt – weil er die Schulden erst als Belohnung für Reformen erlassen wollte, und weil er Angst hat vor der Unionsfraktion, die beim Thema Schulden keinen Spaß versteht. Die Griechen dagegen wollten den Schuldenschnitt jetzt zumindest in Aussicht gestellt haben, weil sie eine solche Zusage als politischen Preis für die eigenen Wähler benötigen.Mark Schieritz in der Zeit.
geschrieben von Mark Schieritz in der Zeit.


Griechenland hat die Schulden nicht bei Deutschland, sondern die Bundesrepublik haftet lediglich über einen gewissen Teil. Ich habe einen Betrag von 200 Mrd. im Sinn. Also kann W. Schäuble keinen Schuldenschnitt entscheiden. Da müssen alle Beteiligten des Rettungsschirms an einen Tisch und den Schuldenschnitt beschließen. Der Schuldenschnitt bedeutet ja nicht nur, daß Griechenland die Schulden erlassen werden, sondern auch, daß die anderen Länder der EU diese Schulden bezahlen müssen.

Daß die griechische Regierung den Schuldenschnitt (teilweises oder ganzes Erlassen der Schulden) am liebsten jetzt haben möchte oder wenigstens eine Zusage dafür, ist ja klar. Dann hätte nämlich Griechenland die Aussicht, sich wieder über den internationalen Kapitalmarkt, zu "EU-Bedingungen", zu finanzieren, also neue Schulden zu machen, für die wieder die restliche EU haften müßte, wenn sie nicht eine neue Eurokrise herauf beschwören möchte. Das ganze Theater also wieder von vorne. Die EU müsste doch verrückt sein, sich auf so etwas einzulassen. Ein Schuldenschnitt kommt m.E. erst in weiter Zukunft in Frage und erst dann, wenn sich Griechenland reformiert hat und wirtschaftlich-finanziell gesundet ist. Solange sind die Schulden ein Mittel, um eine neue Verschuldung zu verhindern.

--

adam

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Tina1
Tina1
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von Tina1
unprofessionelles-verhalten-das-griechendrama-hat-doch-etwas-gutes-was-tsipras-bei-den-eu-buergern-ausgeloest-hat_

"Tsipras spielt gegen alle Regeln: Das ist brandgefährlich - hat aber einen positiven Effekt

Alexis Tsipras spielt im Griechen-Drama den Brandbeschleuniger. Er handelt gegen alle Regeln und bringt damit die politische Elite Westeuropas gegen sich auf. Das ist natürlich brandgefährlich, weil es die Griechen in die Pleite treibt. Doch Tsipras' Politik-Stil hat auch einen sehr positiven Effekt."
Lilac
Lilac
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von Lilac
als Antwort auf Tina1 vom 04.07.2015, 08:02:38
Zitat: "...das weckt echte, menschliche Emotionen!"

Na Bravo! Das ist also das Gute, was bei dem Spielchen des griechischen Kasperles herausgekommen ist?
Dafür zahlen wir - aber vor allem seine eigenen Landleute einen hohen Preis.

L.
pschroed
pschroed
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Re: Der IWF sagt die Wahrheit, aber zu spät
geschrieben von pschroed
als Antwort auf dutchweepee vom 03.07.2015, 23:51:09
ZEIT: "Manchmal sind ein paar Tage eine ganze Welt. Am Donnerstagabend hat der Internationale Währungsfonds seine Schuldentragfähigkeitsanalyse für Griechenland veröffentlicht – und auf einmal sehen die Vorschläge von Syriza gar nicht mehr so verrückt aus.



Resultat des ganzen hin und her Tsipas.

ZITAT aus deinem Link

Die eigentliche Frage war, wann darüber verhandelt werden und wann er greifen würde. Schäuble hat alles dafür getan, dass das Thema jetzt nicht auf die Agenda kommt – weil er die Schulden erst als Belohnung für Reformen erlassen wollte, und weil er Angst hat vor der Unionsfraktion, die beim Thema Schulden keinen Spaß versteht. Die Griechen dagegen wollten den Schuldenschnitt jetzt zumindest in Aussicht gestellt haben, weil sie eine solche Zusage als politischen Preis für die eigenen Wähler benötigen.

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JuergenS
JuergenS
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von JuergenS
Für mich nicht nachvollziehbar, dass nun eine Logik unterstellt wird, die bisher die ganzen 6 Monate seit der Wahl der OXI-Partei nicht zu sehen war.

Meine Prognose ist daher:

Sieg des OXI: die Verhandlungen mit der Troika werden sehr schwierig.

Sieg des NAI: die Verhandlungen mit der Troika werden sehr schwierig.

alles wie gehabt, nur Zeit verloren.

Die Einführung des Kommunismus durch die Hintertür(=Griechenland 2015) wird nicht stattfinden.
pschroed
pschroed
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von pschroed
als Antwort auf JuergenS vom 04.07.2015, 10:02:23

Die Einführung des Kommunismus durch die Hintertür(=Griechenland 2015) wird nicht stattfinden.


Das ist das Problem. wo die kleine Partei (LINKE) auf Teufel komm raus ihre Ideologie radikal einführen will.
Es kann schnell mit dem Frieden vorbei sein, sollten sich die südliche Länder dieser Ideologie anschliessen.

Wo soll das Geld denn nun herkommen in Griechenland ?
Von den LINKEN ? ....

Man gespannt sein was sich noch Zusammenbrauen wird.
Intelligenter wäres es wenn Tsipras & CO ihr Radikalismus in seriöse Gespräche umgesetzt hätten.

Phil.
JuergenS
JuergenS
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von JuergenS
Es wird alle ganz anders kommen, als wir uns das hier ausdenken können.
pschroed
pschroed
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von pschroed
ZITAT FOCUS: heute 09:24

Schäuble schließt Grexit nicht mehr aus - und erinnert an deutschen "Sündenfall"

09.24 Uhr: Auf die Frage, welche Lehren er aus der Griechen-Krise ziehe, sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, eine Gemeinschaft könne nur funktionieren, wenn sich die Mitglieder an die Regeln hielten. Er erinnerte "selbstkritisch" daran, dass Deutschland und Frankreich im Jahr 2003 als erste die Stabilitätsregeln des Euro gebrochen hätten und damit ein schlechtes Vorbild abgegeben hätten. "Das war der Sündenfall", so Schäuble zur "Bild"-Zeitung.

Schäuble schloss ein Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone nicht mehr aus. "Ob mit Euro oder vorübergehend ohne: Diese Frage können nur die Griechen selbst beantworten", sagte er der "Bild"-Zeitung mit Blick auf das Referendum. "Klar" sei aber auch im Falle eines Ausstiegs aus dem Euro: "Wir werden die Menschen in Griechenland nicht im Stich lassen", fügte er hinzu.
Zeitung: Griechische Sparer könnten rund ein Drittel verlieren

07.30 Uhr:

Um das griechischen Bankensystem zu stützen, könnten griechische Sparer einem Zeitungsbericht zufolge mindestens 30 Prozent ihrer Guthaben verlieren. Anlegern mit einem Guthaben von mehr als 8000 Euro könnte ähnlich wie auf Zypern im Jahr 2013 eine Zwangsabgabe drohen, berichtete die "Financial Times" am Samstag unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertraute Banker und Geschäftsleute. "Dies könnte im Rahmen einer Restrukturierung des gesamten Bankensektors geschehen, sobald Griechenland wieder in einem Hilfsprogramm zurück sein sollte", sagte einer von ihnen dem Blatt.

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