Internationale Politik Liebe Griechen

carlos1
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von carlos1
als Antwort auf ingo vom 24.06.2015, 18:33:35
"Auf Twitter haben sich Ministerpräsident Alexis Tsipras und Finanzminister Giannis Varoufakis beschwert, dass die Gläubiger-Institutionen offenbar kein Interesse an einer Einigung hätten. "
Sind die vom wilden Affen gebissen, dass sie auf Twitter und Facebook Politik machen? Die Beiden gehören in die Psychiatrie." ingo


ingo, ein gewisses Maß an Dilettantismus muss jedem Newcomer zugestanden werden. Die beiden wissen, dass die Geldschleusen der EZB offen sind und die Griechen Geld abheben und bunkern können. Jeden Tag wird ein Bruch teurer. Die Krise bleibt aber.

Die Kunst wird darin bestehen, das Geld durch die Griechen wieder in die Banken zurückbringen zu lassen. Eigentlich spannend.

Hast du schon mal versucht Zahnpasta in die Tube zurückzubringen?

viele Grüße
c.
carlos1
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von carlos1
als Antwort auf carlos1 vom 24.06.2015, 18:43:19
"Das jüngste Urteil des Europäischen Gerichtshofes wirft ein grelles Licht auf die Fehlkonstruktion einer Währungsgemeinschaft ohne politische Union." J. Habermas

EZB-Präs. Draghi hat mit seiner Entscheidung von 2012, die er in einem Satz verkündete die Bürger vor den desaströsen Folgen eines unmittelbar drohenden Kollapses ihrer Währung bewahrt. Die Politik schaute nur zu. Ihre Aufgabe wäre es gewesen, die nütigen Schritte einzuleiten. Die EZB übernahm eine ihr nicht zugedachte Rolle.
Mit der Ankündigung, notfalls Staatsanleihen in unbegrenzter Höhe anzukaufen, hatte er für die Euro-Gruppe die Kastanien aus dem Feuer geholt. Er musste vorpreschen, weil die Regierungschefs unfähig waren, im europäischen Gemeininteresse zu handeln; sie blieben ihren jeweils nationalen Interessen verhaftet und verharrten in Schockstarre.
Draghi bezog sich auf den Geburtsfehler der Fehlkonstruktion des Euro: Gründung Währungsunion ohne politische und wirtschaftliche Integration. Eine Fehlkonstruktion. Deshalb die fehlende Fiskalsouveränität der Währungsunion....

"Man ist versucht zu sagen, das Recht der Europäischen Verträge muss von deren Hütern nicht direkt gebeugt, aber doch gebogen werden, um von Fall zu Fall missliche Konsequenzen jener Fehlkonstruktion der Währungsgemeinschaft auszubügeln, die - wie Juristen, Politologen und Ökonomen seit vielen Jahren immer wieder nachgewiesen haben - nur durch eine Reform der Institutionen behoben werden kann. .... Die Währungsgemeinschaft bleibt instabil, solange sie nicht um eine Banken-, Fiskal- und Wirtschaftsunion ergänzt wird. Das bedeutet aber, wenn wir die Demokratie nicht unverhohlen zur Dekoration erklären wollen, den Ausbau der Währungsgemeinschaft zu einer politischen Union." J. Habermas

Linktipp:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/europa-sand-im-getriebe-1.2532119

D. machte klar, dass es nicht ausreicht hinter verschlossenen Türen durch Regierungschefs zu Entscheidungen zu gelangen. die nur an ihre nationale Wählerklientel denken und sie bedienen wollen. Drei Monate nach dem Entscheid des EUGH zieht Draghi wieder die Notleine und hält die griechischen Banken mit Notkrediten über Wasser, um handlungsunfähigen Regierungen Zeit zu kaufen.
Und Griechenland?
" Tsipras und Syriza hätten das Reformprogramm einer linken Regierung entwickeln und damit ihre Verhandlungspartner in Brüssel und Berlin "vorführen" können. Amartya Sen hat die von der deutschen Bundesregierung durchgesetzte Sparpolitik noch im vergangenen Monat mit einem Medikament verglichen, das eine toxische Mischung aus Antibiotika und Rattengift enthält.
Die linke Regierung hätte ganz im Sinne des wirtschaftswissenschaftlichen Nobelpreisträgers eine keynesianische Entmischung der Merkel'schen Medizin vornehmen und alle neoliberalen Zumutungen konsequent zurückweisen können; aber gleichzeitig hätte sie ihre Absicht glaubhaft machen müssen, die fällige Modernisierung von Staat und Wirtschaft.durchzuführen, einen Lastenausgleich vorzunehmen, Korruption und Steuerflucht zu bekämpfen usw.
Stattdessen hat sie sich aufs Moralisieren verlegt - auf ein blame game, das die deutsche Regierung unter den gegebenen Umständen in die vorteilhafte Lage versetzt hat, in neu-deutscher Robustheit die völlig berechtigte Klage Griechenlands über den cleveren Schlussstrich in den Zwei-plus-vier-Verhandlungen abzuschmettern.
Das schwache Auftreten der griechischen Regierung ändert nichts an dem Skandal, der darin besteht, dass sich die Politiker in Brüssel und Berlin weigern, ihren Kollegen aus Athen als Politiker zu begegnen. Sie sehen zwar wie Politiker aus, lassen sich aber nur in ihrer ökonomischen Rolle als Gläubiger sprechen. Diese Verwandlung in Zombies hat den Sinn, der verschleppten Insolvenz eines Staates den Anschein eines unpolitischen, vor Gerichten einklagbaren privatrechtlichen Vorgangs zu geben." Jürgen Habermas

Danke für den Hinweis auf den Aufsatz von Wagener in der JW. Dort wird ausdrücklich bestätigt, dass die ELA-Kredite in Höhe von 84 Mrd Euro Kredite sind, die forderungen darstellen. Nichts anderes habe ich auch gesagt.

Es macht wenig Sinn marxistisch herumzumosern, alles im Lichte einer Weltwirtschaftskrise zu sehen und gleichzeitig alle ökomischen Probleme der Eurozone auf die Übermacht einer dominierenden Exportmaschine Dtld zu schieben. Richtigerweise wird erwähnt, dass diese Dominanz erst durch ein so gen, Lohndumping erfolgte, das jedoch eine notwendige, wenn auch harte Anpassung war. Vorher war in den 90er die dt. Leistungsbilanz negativ. Dtldf war der Ende der 90er Jahre "kranke Mann" Europas.

Dtld ist Nettoexporteur. Das ist nötig. Bei einer Leistungsbilanz von ca 210 MRD € in 2014 werden etwa 80-90Mrd Euro für Energieeinfuhren benötigt. Der Weltmeister im Reisen und Tourismus benötigt ca. 60-70 Mrd Euro für dt. Touristen im Ausland. Rohstoffeinfuhren werden in Dollar bezahlt. Dtld benötigt diese Überschüsse in der Handels- und Leistungsbilanz. Erzielen wir diese Überschüsse nicht, sind wir der kranke Mann Europas. Ich verweise darauf, wei lder Lin zum JW-Artikel darauf hinweist. An der Erzielung dieser Überschüsse sind übrigens die neuen Bundesländer nur in geringem Umfang beteiligt. Transferleistungen gehen heute noch in die neuen Bundesländer.

"Außer Deutschland schafften in diesen 22 Jahren nur die Niederlande und Schweden ein deutliches Leistungsbilanzplus, Finnland und Österreich retteten sich gerade so in den positiven Bereich, und das kleine Griechenland akkumulierte ein Leistungsbilanzdefizit von mehr als 270 Milliarden Euro. Das darin enthaltene Handelsbilanzdefizit erreicht kumuliert satte 600 Milliarden Euro." s. Link JW


Die Dienstleistungsbilanz wird nicht erwähnt.

Die Vorstellung von Transferleistungen in europ. Maßstab sind abenteuerlich. Die Verluste im griech. Außenhandel können nicht durch Dtld und andere Staaten ausgeglichen werden. Die Währungsunion ist laut Vertrag von Maastricht keine Transferunion. Für die wirtschaftliche Entwicklung stehen schwächeren Ländern Fonds in Brüssel zur Verfügung. GR ist ein souveräner Staat und niemand anderes als die stolzen Griechen selbst müssen die Entscheidungen für ihre ökonomische Entwicklung treffen.

Natürlich hat es einen Aufschwung in GR gegeben nach dem Beitritt zur Währungsunion. (Vgl Link). Weil die Kredite günstig waren (vorher bei 18% bis 20% Zins, dann 5% - 6%) wurde reger Gebrauch davon gemacht. Das Geld floss in den Konsum und in ein hohes Versorgungsniveau, aber nicht in Investitionen für die Zukunft. Jetzt in der Krise natürlich erst recht nicht. Die Löhne stiegen und die Zahl der Beschäftigten im öffentlichen Dienst auch, ohne dass Bedarf dafür gegeben war. Der öffentliche Dienst diente als Versorgungsanstalt für die jeweilige Klientel der parteien, Gewerkschaften.

"Selbst die führenden Industrie- und Technologiestaaten in Westeuropa, allen voran die Bundesrepublik, brauchten nach dem Zweiten Weltkrieg die Marshallplan-Milliarden, um die notwendigen Anschubinvestitionen tätigen zu können. Ohne Investitionen in neue Produkte und Fertigungsanlagen, in Qualifikation und Knowhow ist ein wirtschaftlicher Aufschwung nicht vorstellbar. Aber wer investiert schon in den Bankrott? Die Bruttoinvestitionen Griechenlands liegen bei unterirdischen elf Prozent vom BIP. Und die Nettoinvestitionen von minus acht Prozent vom BIP machen endgültig klar, dass das Land vom Substanzverzehr lebt.
Allerdings agiert das heutige Griechenland, anders als die Bundesrepublik nach dem Zweiten Weltkrieg, in einem übersättigten Markt." vgl Link JW


Eine schiefe Sicht. Eine Initialzündung ohne Gewissheit, dass der Funke zünden würde, war wegen der Dollarlücke nötig. Anschubfinanzierung? Was sollte denn angeschoben werden in einem Land, das zunächst von vier Mächten verwaltet wurde und planwirtschaftliche Vorgaben erfüllen musste, Reparationen abführen sollte. das keine einheitliche Verwaltung hatte, aber trotzdem einheitlich verwaltet werden sollte. Eine Währungsreform und eine einheitliche intakte einheitliche staatliche Verwaltung und Organisation waren nötig und ein Konzept für eine Einordnung in die westeurop. Wirtschaft. Deshalb die dt. Teilung. Die Produktionsstätten waren großenteils intakt, da sie nicht alle in zerbombten Großstädten lagen. Die Nachfrage war groß. Handelsbarrieren mussten abgebaut werden, die neue Bundesrep. brauchte Zugang zu den Weltmärkten (vor allem USA, woher sollten Investitionsgüter denn kommen). Die Arbeitslosigkeit war höher als in GR heute (über 30%). Mio von flüchtlingen und Vertriebenen kamen nach Westdtld. Viele aus der SBZ/DDR. Diese Menschen waren ein Potenzial für den Aufschwung, denn sie brachten ihre Fähigkeiten mit. Ende der 50er Jahre wurde Vollbeschäftigung erreicht.

Die fehlende ganz große Nachfrage (wie nach dem Krieg) ist für Dtld heute und den deutschen Export natürlich ein Hindernis. Die deutsche Industrie ist heute weitgehend auf die Ausnutzung von Nischen angewiesen. Eine Fertigung von Massenprodukten ist zu erschwinglichen Preisen hierzulande wegen des hohen Lohnniveaus nicht möglich. Es gibt sehr kleine mittelständische Unternehmen, die Weltmarktführer sind, weil sie sich auf bestimmte Fertigungen spezialisiert haben.

Die gr. Schuldenkrise steht im Mittelpunkt des Interesses. Tatsächlich ist aber die Strukturkrise in GR viel dramatischer. Was dringend kommen müsste und nicht kommt, sind Strukturreformen. Die griech. Produktionsmärkte sind nach außen abgeschottet, es fehlt an Wettbewerb. Ebenso abgeschottet sind einzelne Berufszweige! Die Verflechtung mit dem Staatssektor ist hoch. Die Korruption ist in voller Blüte. Dies System müsste aufgebrochen.werden. Die öffentliche Verwaltung muss modernisiert werden. .Das kostet viel Zeit. Ist die neue Regierung dazu in der Lage?

Noch eine Anmerkung. M. E. hat Habermas Recht, wenn er darauf verweist, dass jede Nation das Recht hat gemäß ihrer Tradition zu leben. Wir nehmen es als selbstverständlich hin, dass eine Nation um des Geldes willen und der Mitgliedschaft in einer Währungsunion eine Lebensweise wähle muss, die ihr abträglich, unverständlich ist. Sie haben den Beitritt zur Eurozone gewählt und sich nicht an Regeln gehalten. Wer hat sich denn überhaupt immer an Regeln gehalten? Wir urteilen zu hart und werden sie nicht so einfach fallen lassen dürfen. Wir haben die Konsequenzen einer solchen Währungsunion nicht richtig eingeschätzt.

Linktipp
ingo
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von ingo
als Antwort auf carlos1 vom 24.06.2015, 18:43:19
carlos und pschroed: Selsbst die dümmsten Politiker/Dilletanten müssen wissen, dass die griechische Krise nicht über Twitter und Facebook zu machen ist. Wenn die Beiden das nicht wissen, haben sie in der europäischen Politik nichts zu suchen. Wir leben gemeinsam in der EU; und da gehört sich sowas einfach nicht. So einfach ist das für mich.

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Karl
Karl
Administrator

Re: Liebe Griechen
geschrieben von Karl
als Antwort auf ingo vom 24.06.2015, 20:43:10
Viel zu einfach ist das alles für Dich, ingo•. Lies einmal den von carlos1 zitierten Text von Habermas, dann wirst Du erkennen, dass die Fehler "gerecht" verteilt sind, zumindest beide Seiten Fehler gemacht haben und noch machen.

Anstatt einseitig auf die Griechen zu schimpfen, stelle ich mir vor, was es für das Projekt Europa bedeuten würde, sollte Griechenland die Eurozone verlassen. Dann hätte ganz Europa versagt, nicht nur die derzeitige Griechische Regierung.

Karl
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Liebe Griechen
geschrieben von pschroed
Tsipras Regierung Profis ?? ... ich weiß nicht ...

Phil.

ZITAT :Juncker

Doch EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker ist von den Verhandlungen mit Griechenlands Premier Alexis Tsipras frustriert. "Ich verstehe Tsipras nicht", sagte Juncker dem SPIEGEL. "Das Vertrauen, das ich in ihn gesetzt habe, ist nicht immer ebenbürtig erwidert worden."
Statt über die Kommission zu schimpfen, solle Tsipras in Griechenland erzählen, dass die Kommission ihm für die Jahre 2015 bis 2020 ein Investitionsprogramm in Höhe von 35 Milliarden Euro in Aussicht gestellt habe. "Wäre ich griechischer Ministerpräsident, würde ich es als Erfolg verkaufen", sagte Juncker, aber "ich höre davon nichts".

Auch Juncker schließt einen Grexit nicht mehr aus. In Athen habe man seine Bemühungen um einen Kompromiss offensichtlich missverstanden. "Nach dem Motto: Es gibt da jemanden in Europa, der am Ende ein Kaninchen aus dem Hut zaubern kann", sagte Juncker. "Das ist aber nicht der Fall. Ich habe Herrn Tsipras mehrfach gewarnt, er solle sich nicht darauf verlassen, dass ich ein Scheitern der Gespräche auf jeden Fall verhindern kann."
hafel
hafel
Mitglied

Re: Liebe Griechen
geschrieben von hafel
als Antwort auf pschroed vom 25.06.2015, 08:29:58
Ich gebe Dir vollkommen Recht. Tsipras kann außer seine linken Ideen vortragen Nichts. Der wird nichts bewegen.

Hafel

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sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Liebe Griechen
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf hafel vom 25.06.2015, 09:57:39
Ich gebe Dir vollkommen Recht. Tsipras kann außer seine linken Ideen vortragen Nichts. Der wird nichts bewegen.


"Die »Griechenland-Rettung«, um die sich EU, IWF und Syriza in diesen Tagen bemühen, ist nichts anderes als die rettung des Kapitalismus.
Folgerichtig war eine der Hauptlosungen der Protestdemonstration der kommunistischen Gewerkschaft PAME am Dienstag abend in Athen:

»Die Geschichte wird mit Klassenkampf geschrieben«.

Im Unterschied zu Sozialdemokraten wollen Kommunisten nicht Arzt am Krankenbett des Kapitalismus sein."
(jw)

yipp !

sitting bull
ingo
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von ingo
als Antwort auf Karl vom 25.06.2015, 08:01:14
Wenn Du einen Beitrag von mir liest, scheint Dein Blick arg getrübt zu sein, karl; das muss mal gesagt werden. Du legst mir immer wieder Dinge in den Mund, die ich weder geschrieben, noch gemeint habe und beantwortest mir dann nicht mal Fragen, die sich aus Deinen Gegenbehauptungen ergeben. Mir wird ja von einigen gebetsmühlenartig erklärt, wie ich mich im ST zu verhalten habe. Dich bitte ich einfach nur, meine Beiträge unvoreingenommen zu lesen. Dann kommen Antworten, wie Deine heute, die mich mehr oder weniger diskreditieren, gar nicht erst zustande.
Ich habe ledig geschrieben, dass diese Politik nicht über über Twitter und Facebook zu machen ist. Bist Du der Meinung, dass die beiden Kameraden die Griechenlandkrise bei Twitter und Facebook abhandeln sollen?
Dann wäre es folgerichtig, wenn die Brüsseler Verhandlungen öffentlich über Twitter und Facebook geführt werden. Das würde viele Flugmeilen sparen.
Deinem letzten Satz stimme ich übrigens zu; aber das war nicht das Thema in dem Beitrag, auf den Du mir geantwortet hast. Ich rede nur über das Verhalten der Regierung Tsipras.
Re: Liebe Griechen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ingo vom 25.06.2015, 11:31:08
So ein Quatsch! (pardon!)
Als ob die ihre Politik übr Facebook und Twitter machen würden, nur weil sie da etwas posten. Meines Wissens tun das inzwischen fast alle Politiker, sogar Angie schreibt in Facebook. Und Obama hat einen großen Teil seines Wahlkampfs hauptsächlich über Facebook und Twitter bestritten.
Nur weil die Oldies damit nichts am Hut haben (ich übrigens auch nicht) heißt das noch lange nicht, dass es verwerflich ist, wenn sich Politiker aller Couleur dieser Medien bedienen, weil sie wissen, dass sie damit ds Volk erreichen. Zumal die jungen Leute ihre Infos (leider!) nicht mehr aus den Zeitungen beziehen, die werden traurigerwese kaum noch gelesen. Sondern eben gerade über diese Medien. Umso wichtiger, dass die Politiker diese Tatsache in ihr Kalkül einbeziehen.

Das muss man wissen, bevor man jeden Anlass ergreift, um Politiker schlecht zu reden, die eine andere Politik wollen, weil die alte, von der Troika verordnete, kläglich versagt hat.
Re: Liebe Griechen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ingo vom 25.06.2015, 11:31:08
Ich glaube im Grunde genommen ist es egal welche Regierung das Wohl Griechenlands lenken wird. Es wird niemanden geben der den Karren aus dem Dreck ziehen kann. Das größte Manko von Herrn Tsipras ist, dass er Wahlversprechen gemacht hat, die einfach unhaltbar waren. Für mich hat er die Gunst der Stunde genutzt um selbst an die Macht zu kommen, mit der er allerdings nicht umgehen kann. Und irgendwie ist er auch zu unintelligent um das ganze anders zu verpacken, sodass die Welt immer wieder darauf hingestoßen wird, dass Griechenland Pleite ist. Und es gibt dabei auch nichts zu beschönigen, Pleite ist bankrott, finanziell am Ende oder wie auch immer wir das bezeichnen mögen.
Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer und eine Senkung der Rente bringt nur das schnellere Ende , aber mit Sicherheit keine Mehreinnahmen. Denn wer kein Geld im Säckel hat, kann nicht kaufen. Eine einfache Grundrechnung, die eigentlich jeder verstehen sollte .
Bruny

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