Internationale Politik Liebe Griechen

Karl
Karl
Administrator

Re: Liebe Griechen
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.06.2015, 16:18:20
Danke marina, für Deine Informationen in diesem Thread. Es wird ansonsten viel zu viel aus dem Bauch heraus argumentiert. Griechenland macht die Nagelprobe darauf, wie weit die europäische Solidarität reicht.

Ich hoffe, es kommt noch in letzter Sekunde zu einer sinnvollen Lösung. Ohne Schuldenschnitt kann ich mir eine solche nicht vorstellen.

Karl
sammy
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Mitglied

Re: Liebe Griechen
geschrieben von sammy
als Antwort auf Karl vom 18.06.2015, 17:11:10
Ohne Schuldenschnitt kann ich mir eine solche nicht vorstellen.
geschrieben von karl

....ich glaube nicht ein "Schuldenschnitt" wird da ausreichen. So lange man nicht die entsprechenden "Einnahmen" generiert, aber notwendige(?) "Ausgaben" diese übersteigen..., wird es zwangsläufig wieder zur "Verschuldung" kommen.

sammy
ingo
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von ingo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.06.2015, 16:18:20
Manchmal galube ich, ich schreibbe hier für's Klo. Eine Seite zuvor habe ich geschrieben:
""Die Renten-Nummer hält sich auch wacker. Mein Wissensstand ist, dass weitere Rentenkürzungen vom Tisch wären, wenn Griechenland seine Militärausgaben von 4 auf 2% kürzen würde. Ich glaube aber, dass der Haken daran ist, dass die Armee zuviele Soldaten bezahlen muss..."""
Dieser Vorschlag (einer von hundert in den letzten Monaten) stammt m.W. von Herrn Junckers; zumindest aber von einem Verantwortlichen.
Dennoch kommt auch hier wieder die Rentennummer rein; und Karl, den ich (auch eine Seite vorher) gebeten habe, Beispiele für Veränderungen durch Tsipras zu nennen, statt zu behaupten, dass es sie gibt, spricht von "Bauchargumenten". Darauf, dass es vielen Griechen nicht so schlecht gehen kann, wie gemeinhin behauptet (s. mein Beitrag über die Millionen, die täglich abgehoben werden) redet auch niemand. Wenn "aus dem Bauch heraus argumentiert wird", dann von vielen von Euch, weil Ihr immer die Tsipras-Sprüche wiederholt, statt Euch mit dieser desaströsen griechischen Regierung auseinanderzusetzen. Dieser Mann lügt täglich das Blaue vom Himmel runter und gehört von der griechischen Bevölkerung aus dem Amt geschmissen. Wenn er dieser Tage Frau Merkel als Rettung o.ä. bezeichnet, frage ich mich, wo er denn war, als sie mit Hitler in einen Topf geschmissen wurde? Die Griechen haben sich bis heute ihre Regierungen selbst ausgesucht. Deshalb hält sich mein Mitleid mit ihnen in Grenzen. Bei Euch etwa nicht?

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ingo
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von ingo
als Antwort auf sammy vom 18.06.2015, 17:28:21
sammy: Tsipras spekuliert auf einen Schuldenerlass oder auf einen Staatsbankrott. Bei Letzterem könnte er der EU und dem IWF die Schuld in die Schuhe schieben; und einen Schuldigen sucht und braucht er. Und , Schuld auf andere zu schieben, da verallgemeinere ich wirklich mal, ist griechische Mentalität. Das hat in den letzten Monaten erstaunlicherweise sogar mal ein Grieche im TV zugegeben.
Karl
Karl
Administrator

Re: Liebe Griechen
geschrieben von Karl
als Antwort auf sammy vom 18.06.2015, 17:28:21
....ich glaube nicht ein "Schuldenschnitt" wird da ausreichen. So lange man nicht die entsprechenden "Einnahmen" generiert
@ sammy,

vielleicht ein erster Lichtblick?
Nach eigenen Angaben hat das Land (Griechenland) in den ersten fünf Monaten einen Primärüberschuss von 1,5 Milliarden Euro erwirtschaftet, erwartet war ein Defizit von 500 Millionen. Quelle.
geschrieben von ARD.DE


@ ingo*,

Du schreibst so vehement gegen die neue Regierung Griechenlands als würdest Du glauben, diese Regierung hätte die Griechen in die derzeitige Misere gebracht. Das war ja wohl anders und die linke Regierung wurde nur gewählt, weil es den Griechen wirklich dreckig geht. Die Regierung versucht dies zu ändern, hat aber überaus schlechte Karten von den Vorgängerregierungen übernehmen müssen.

Karl
pschroed
pschroed
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von pschroed
Treffen wieder ohne Ergebnis.
IWF Chefin Christine Lagarde gibt der LINKE in Griechenland eine Schelte.
"Wir müssen eine Lösung im Dialog finden. Und das geht nur mit Erwachsenen."

Das sitzt.

Phil.

ZITAT SPON
Erst als er auf griechische Medienberichte angesprochen wird, in denen den Gläubigern vorgeworfen wird, auf harten Einschnitten zu Lasten der sozial Schwachen in Griechenland zu bestehen, wird EU-Kommissar Moscovici sichtlich erregt: "Was die Institutionen vorgelegt haben, ist nicht gemäßigt, aber vernünftig", sagte er. "Wir wissen, dass den Armen geholfen werden muss und für Sozialprogramme Geld ausgegeben werden muss." Nur habe die griechische Seite keinen Vorschlag gemacht, wie sie das notwendige Geld einnehmen möchte.
Es war IWF-Chefin Christine Lagarde, die offenbarte, wie die Stimmung wirklich ist: "Wir müssen eine Lösung im Dialog finden. Und das geht nur mit Erwachsenen."

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pschroed
pschroed
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von pschroed
Bei Maybritt Illner.

Gysi fällt auch nicht´s neues mehr ein, eigentlich schade in Bezug seiner wunderbaren Rhetorik.
Was sollen die Linken auch vorschlagen, Tsipras hat es in der Hand .....

Phil.

ZITAT FOCUS,

Übliche linke Parolen.

Was Gregor Gysi einfällt, der sichtlich Mühe hat, seine rhetorische Kunst zu aktivieren: 2000 Reichen in Griechenland gehören 80 Prozent des Vermögens. Das weiß man. Gysi will, dass diese Reichen besteuert werden. Diese Reichen werden sich weder mit Tsipras noch mit Gysi aufhalten. Und das Geld ist ohnehin längst nicht mehr im Land. Gysi versucht es dennoch mit einer der üblichen linken Parolen. Auch in Deutschland müssten die Reichen stärker besteuert werden. Und sowieso überall. Was man halt so sagt, wenn man auf der Zielgeraden ist. Auch diesen Unsinn: Die Troika verhindere, dass die Oligarchen zur Kasse gebeten würden. Gysi, jetzt noch Fraktionschef der Linken, hört bald auf. Jetzt noch schnell über Grexit reden, bald dann Gyxit. Künftig noch mehr Wagenknecht im Fernsehen, mit deutlich weniger Unterhaltungswert, auch das.
ingo
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Nun drehen sie völlig am Rad
geschrieben von ingo
Auszug aus faz-online:

"Auf dem Höhepunkt der griechischen Schuldenkrise hat ein vom Parlament eingesetzter Prüfausschuss die Zahlungsforderungen der internationalen Gläubiger an Athen als „illegal“ eingestuft. Griechenland müsse daher nicht zahlen, heißt es in einem vorläufigen Prüfergebnis, das am Donnerstag im griechischen Parlament erörtert wurde.

Die weit links stehende Parlamentspräsidentin Zoé Konstantopoulou hatte den Prüfausschuss im April eingesetzt. Ihm gehören internationale Experten wie etwa der Belgier Eric Toussaint an, der mehrere Bücher zu den Themen Staatsschulden und Globalisierung geschrieben hat. Wie er gehören auch mehrere andere Mitglieder des Ausschusses dem Komitee für den Erlass der Schulden der Dritten Welt (CADTM) an.
„Griechenland muss diese Schulden nicht bezahlen“

Die Gläubiger hätten „das europäische und internationale Recht mit Füßen getreten ebenso wie die Menschenrechte“, heißt es in dem Bericht. Ihr Vorgehen sei „schändlich“ gewesen, „denn die Gläubiger und die Europäische hätten „die Augen vor den Verletzungen der Menschenrechte verschlossen.“ Die eindeutige Schlussfolgerung der Experten lautet: „Griechenland muss diese Schulden nicht bezahlen.“

Laut Parlamentspräsidentin Konstantopoulou ist die Prüfung erst in ihrer „ersten Phase“. Es sei angedacht, auch den früheren Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, oder den ehemaligen IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn um eine Stellungnahme zu bitten."
ingo
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von ingo
als Antwort auf Karl vom 18.06.2015, 18:20:48
"" ingo*,
Du schreibst so vehement gegen die neue Regierung Griechenlands als würdest Du glauben, diese Regierung hätte die Griechen in die derzeitige Misere gebracht.""

Das ist eine Unterstellung, Karl! Ich schreibe "so vehement" über die jetzige Regierung, und nur darüber!!! Einige von Euch versuchen, mir was "unterzujubeln", was ich weder gesagt, noch gemeint habe. Wen ich meine, steht ganz klar schon in meinem Eröffnungsbeitrag. Mit den vorherigen Regierungen habe ich mich in diesem Jahr noch gar nicht beschäftigt. Muss ich auch nicht; die sind politisch "Schnee von gestern."
Und auf eine Antwort von Dir, was für Reformen die jetzigeRegierung auf den Weg gebracht hat, warte ich weiterhin.
ingo
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Re: Liebe Griechen
geschrieben von ingo
Und nun hat Putin Griechenland in der Zange. Er weiß ja minutiös, wie die Verhandlungen laufen und kann den Zeitpunkt evtl. Eingreifens bestimmen. Nochwas: Griechenland war schon immer "abhängig", weil es weder nennenswerte Industrie noch nennenswerte Landwirtschaft hat. Der größte Wirtschaftsfaktor ist der Tourismus. Nun gibt es eine weitere wirtschaftliche Abhängigkeit, nämlich von Russland. Putin wird sich die Hände reiben, zumal er sich damit auch das Durchgangsland Ukraine vom Halse schafft. So eine geostrategische Entscheidung zur Unzeit zu fördern: Bravo, Herr Tsipras! Damit hat (ausgerechnet) er Europa einen Bärendienst erwiesen. Man könnte auch sagen, dass er Europa in den Hintern getreten hat; noch dazu zur Unzeit.

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