Internationale Politik Liebe Griechen

olga64
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Re: Liebe Griechen/Hart aber fair
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 27.01.2015, 16:43:17
Bravo Phil - es ist aber so, dass die Macht anscheinend alle korrumpiert und gerade die, die sich ständig über diese unangenehmen Seiten bei anderen Parteien aufregen.
Mal angenommen, die Linke würde mit der AfD koalieren (wenn es diese überhaupt noch gibt bei der nächsten Bundestagswahl) würde es ihr auch nichts helfen: wären dann vermutlich 16% an Stimmen. Sonst würde sich ja auch niemand finden, der mit der Linken koalieren möchte. Schon schlimm, wenn sich Verzweiflung dermassen äussert wie nun wieder bei der unterforderten Frau Wagenknecht, die ihre politischen Zeile ja persönlich auch nicht erreicht. Olga
Re: Liebe Griechen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Tja, ich höre ja immer vom armen Mann, oder den kleinen Leuten, egal ob in Griechenland oder anderswo, und die bösen Reichen die ihre Steuern nicht bezahlen und da ist bestimmt was dran, aber gerade im Fall Griechenland möchte ich doch einmal ganz dezent darauf hinweisen, dass das gesamte Volk den Staat jahrelang beschissen (sorry aber ein anderer Ausdruck fällt mir dazu nicht ein) und gemolken hat. Es gab ja genügend Schlupflöcher für alle. Wir haben Geschäftsfreunde in Griechenland, bei denen wir jahrelang Schulungen für deren Personal durchgeführt haben, wir haben an verschiedenen Hausmessen teilgenommen über einen Zeitraum von 15 Jahren. Unsere Leute waren jedesmal in Pensionen untergebracht aber Rechnungen haben wir nie erhalten. Auch nicht auf verlangen. Auch keine Quittung von den Taxifahrern. Da hiess es ohne, oder laufen. Also alles schwarz erwirtschaftetes Geld. Als ich mich weigerte Schulungen durchzuführen wenn wir keine Reisekostenrechnungen bekommen, hat die Bezahlung der Übernachtungen und Taxifahrer der jeweilige Geschäftspartner übernommen , der natürlich auch keine Rechnung bekommen hat, nur war mir das in diesem Fall egal. Und wenn ein Staat keine Steuern bekommt dann geht er bankrott.
Gleichzeitig kommt hinzu dass die Häuser der Bürger nie "fertig" gestellt wurden, denn solange der Bau nicht abgeschlossen war, wurden keine Steuern fällig.
Ich brauche hier weder was schön noch schlecht reden, so war es und ist es bis heute in Griechenland. Ein Land und dessen Bevölkerung ich sehr mag. Aber die Schattenwirtschaft ist enorm. Und ein Friseurtermin ist im übrigen nicht 30,00 € teurer als in Deutschland. Er ist tatsächlich billiger. Die Dame vom TV hätte dazu sagen müssen, dass die Dienstleistung von beiden Friseuren nicht die gleiche war. Hier nur schneiden, dort das ganze Programm ist ein absurder Vergleich. Aber so ist das mit der Augenwischerei, gell!
Bruny
olga64
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Re: Liebe Griechen/Hart aber fair
geschrieben von olga64
als Antwort auf dutchweepee vom 27.01.2015, 03:17:12
Deutschland hat an diesen "Krediten" bislang gutes Geld verdient. Es wird Zeit das die Banken einen Tritt bekommen und das Volk Griechenlands ein paar Cent bekommt
.


GEnau so ist es - allerdings verzichtete Deutschland einige Jahre auf diese Zinsen und schrieb sie Griechenland wieder gut.
Jetzt drängt aber die Zeit: Ende Februar ist die nächste Tranche fällig, die die EU bezahlen würde - allerdings nur unter der Prämisse, dass VEreinbarungen eingehalten werden. Wird nicht bezahlt, bedeutet dies, dass die BAnkkonten gesperrt werden - die Griechen würden also kurz vorher ihre Konten plündern, sofern noch was drauf ist.
Es kann dann nichts mehr ausbezahlt werden: weder Renten, noch Arbeitslosengeld und vieles mehr. Wie sich dann noch die Begeisterung für diese links-rechte-Koalition äussern wird, kann man sich vorstellen.
Griechenland muss erst 2020 mit der Rückzahlung der Kredite beginnen -das war ja vonvornherein so vereinbart, damit sich dieses Land wirtschaftlich erholen kann und die SChuldenquote sinkt.
Griechenland wird nirgendwo Geld herbekommen. Auch der Vorschlag des rechten Koalitionspartners, sich von Russland Geld zu leihen, dürfte nicht umsetzbar sein - die haben ja selbst kein Geld mehr.
Ich befürchte, Herr Tsipras ist arm dran und wird schlaflose Nächte haben. Kann ja gut sein, dass schon bald wieder neu gewählt wird in Griechenland. Olga

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ingo
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Re: Liebe Griechen/Hart aber fair
geschrieben von ingo
als Antwort auf olga64 vom 27.01.2015, 16:39:34
Auch daran kann man wieder erkennen, wie unterschiedlich Worte verstanden werden Frau Olga. Ich habe die Frau ganz anders verstanden; und schon gar nicht nicht so "abwertend", wie Sie. Diese Frau hat für mich (aus anderer Perspektive als Sarah Wagenknecht) Klartext geredet. Soviel, wie von ihr, habe ich aus dem griechischen Alltag bisher nicht erfahren. Zu verstehen, dass Söder sich selbst hätte kümmern müssen, ist ein Scherz. Sie hat sinngemäß lediglich gesagt, dass es nicht gereicht hat, Technokraten (mit Exel-Tabellen bewaffnet) nach Griechenland zu schicken, sondern dass es gescheiter gewesen wäre, Fachleute ("wie z.B. Herrn Söder) hinzuschicken. So gelesen klingt das doch schon mal ganz anders, oder? Dieser Meinung schließe ich mich übrigens an. Die Troika war ein politischer Fehlgriff. Allerdings hätte man auch keine Finanzminister schicken können. Das hat diese Frau auch nciht ernsthaft gemeint.
P.S. Auch Frau Wagenknechts Äußerungen habe ich anders verstanden/wahrgenommen, als Sie.
olga64
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Re: Liebe Griechen/Hart aber fair
geschrieben von olga64
als Antwort auf ingo vom 27.01.2015, 17:27:51
Den Einwand mit den Exel-Tabellen, die die Troika-Mitarbeiter im Taxi auf der Rückfahrt anfertigten, brachte Herr Lehmann. Woher hätte die deutsche Frau dies wissen sollen, die ja vermutlich weder jemanden von der Troika kennt, noch von der politischen Bühne in Griechenland oder Deutschland.
Und die Intervention und Kontrollfunktion vom Fachmann Söder wäre zeitlich schwierig geworden - er ist seit 2011 bayerischer Finanzminister und hat in unserem schönen Land viel zu tun, was er ja recht gut macht. Die Probleme mit Griechenland bestehen ja schon etwas länger. Vielleicht hätte man Herrn Eichel, dem hier vieles zu verdanken ist, reaktivieren sollen - der hätte es vermutlich auch gerne getan.
Glauben Sie wirklich, Herr Schäuble oder ein anderer Finanzminister innerhalb der EU hätten diesen "Spass" verstanden?
Ich mag immer Diskutanten - egal ob bei Talkshows oder in diesem Forum - die gut informiert sind, sachlich bleiben und mit Fakten hantieren - Comedians müssen sie nicht sein, das gehört bei ernsten Themen, wie derzeit Griechenland, woanders hin und Humor ist sowieso nicht die ausgeprägteste Eigenschaft von uns Deutschen. Olga
hafel
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Re: Liebe Griechen/Hart aber fair
geschrieben von hafel
als Antwort auf pschroed vom 27.01.2015, 16:43:17
Bravo Pschroed!!!! Ich hätte ähnlich Karl geantwortet, aber es reicht ja wenn einer es tut.

Für mich war die Wagenknecht total verlogen, akzeptiert sie ein Büündnis mit Rechts, nur um an die Macht zu kommen. Wie verlogen!!!!

Hafel

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pippa
pippa
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Re: Liebe Griechen/Hart aber fair
geschrieben von pippa
Ich hörte gerade im Radio, dass der neue Präsident ganz ohne Not mit diesen Rechten ein Bündnis eingegangen ist. Er hätte auch die Möglichkeit einer anderen Koalition gehabt.

Die Rechten haben nur einen Ministerposten und zwar den der Verteidigung.
Dieser Minister soll ein besonders scharfer Verfechter griechischer Interessen sowohl was die Streitigkeiten mit der Türkei (um immer wieder neue kleine Inseln), als auch die Ersatzansprüche gegen Deutschland aus dem II. Weltkrieg anbelangt.
Pippa
ingo
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Re: Liebe Griechen/Hart aber fair
geschrieben von ingo
als Antwort auf olga64 vom 27.01.2015, 17:47:27
Nehmen Sie es doch einfach hin, dass wir unterschiedliche Wahrnehmungen haben, Frau Olga. Ist doch eigentlich ganz einfach. Ich habe den Spruch mit Söder überhaupt nicht für ernsthaft genommen; Sie aber schon; und das war's. Wie sagt ein Freund an solchen Stellen sehr richtig? "Eigentlich" gibt es eigentlich gar nicht.
ehemaligesMitglied42
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Re: Liebe Griechen/Hart aber fair
geschrieben von ehemaligesMitglied42
als Antwort auf dutchweepee vom 27.01.2015, 03:17:12
Deinen klaren Verstand und Bildungsstand haben eben hier wenige und das ist das Problem, wer denkt schon in Zusammenhängen?

Dutsch wünsche dir alles Gute und hoffe, dass ich mein Ende hier im Staat noch ohne weitere Krisen erlebe.
Da habe ich berechtigte Zweifel.
ingo
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Re: Liebe Griechen/Hart aber fair
geschrieben von ingo
als Antwort auf hafel vom 27.01.2015, 18:12:05
""""akzeptiert sie ein Büündnis mit Rechts, nur um an die Macht zu kommen."""
frau Wagenknecht, die wahrlich nicht zu meinen Freundinnen gehört, kann faktisch kein griechisches Rechtsbündnis akzeptieren; dazu hat sie gar nicht die Macht. Außerdem hat sie es nach meiner Erinnerung allenfalls "hingenommen". Witzig fand sie das auch nicht. Was soll also solche Polemik?

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