Internationale Politik Liebe Griechen

Ja und zu allem konnte ich erstaunte Zuschauerin gestern im TV sehen, dass die deutsche Linke eine Wahlparty feiert, weil ihr Genosse in Griechenland mehr als 3x so viele Prozente einfuhr wie es die deutsche Linke jemals schafft(e) und schaffen wird.
Ein wahrhaft glücklicher Herr Riexinger, der noch mehr mit dem Kopf wackelte als sonst. Und jetzt eine Fusion mit einer "rechten" Partei in Griechenland?
Die EU wird sich arrangieren müssen mit Griechenland - wenn nicht, wird schon die nächste Zahlung Ende Februar nicht mehr erfolgen und das Land ist Pleite. Um die Wahlversprechen zu realisieren, braucht Herr Tsipras zusätzliche 12 Mrd Euro.
Besser wäre gewesen, er hätte die absolute Mehrheit - dann könnte auch nur er und seine Partei allein verantwortlich gemacht werden für das, was womöglich kommen wird: Wahlversprechen nicht umsetzbar, wenigstens nicht in dem gemachten Umfange, zornige Griechen und Neuwahlen.
Offen ist ja auch immer noch, wie die Griechen ihre Reparationsforderungen gegen Deutschland durchsetzen wollen -das wäre eine hübsche Summe, die wir dann zu bezahlen hätten. Ist aber eine knifflige, juristische Angelegenheit. Hat Hitler damals Griechenland zu einem Zwangskredit vergewaltigt oder war es ein "normaler" Kredit, den Deutschland nie bezahlte und inkl. Zinsen bis heute schuldig bliebe? Olga

Ich habe auch gehofft, dass Tsipras die absolute Mehrheit bekommen hätte, damit er alleiniger Verantwortungsträger geworden wäre.
Was die Reparations-Zahlungen angeht: Sowas jetzt ins Gespräch zu bringen, ist ganz mieser politischer Stil.

Aus unserer Sicht sind die Reparationszahlungen sicher "mieser Stil", aber darüber wird ja schon seit längerem gesprochen - auch auf juristischer Ebene. Einfach mal vorstellen, wie es umgekehrt wäre: wenn Deutschland von einem Land überfallen worden wäre, viele Tote zu beklagen hätte und dann auch noch einen Zwangskredit vergeben müsste - würden wir uns nicht auch wehren?
Ich denke, egal wie die politischen Weichen für Griechenland nun gestellt werden, es bricht eine neue Zeit an in Europa: smart-lässige, männliche Politiker, links-orientiert, aber nicht mehr auf der Schiene ihrer Väter aus dem klassischen ARbeiter- und Malocher-Milieu, sondern mit Universitätsstudium. In Spanien ist es ein Herr Iglesias (mit besten Umfrageergebnissen) , in Italien Herr Renzi (der sogar eine Art Zusammenarbeit mit Herrn Berlusconi nicht ausschliesst) und in Griechenland Herr Tsipras.
Eine junge Griechin sagte es gestern einem deutschen Journalisten im TV: die alten müssen abtreten, sie hatten ihre gute Zeit und haben viel Müll hinterlassen - jetzt sind wir dran.
Verstehen kann man dies alles, wenn man gerade in diesen LÄndern sieht, wie korrupt hier jahrzehntelang die Politiker mit ihren vererbten Positionen das Volk verspotteten. Olga

Schon mal von Querfrontideologie gehört, eine Verknüpfung von rechten (nationalen) und linken (sozialistischen, revolutionären) Ideen

Querfrontideologie

Mareike

Mit Deinem zitierten Wiki-Link hat aber Alexis Tsipras nix am Hut Mareike. Das war einfach eine pragmatische Notlösung, um die Fehlermacher, der vorhergehenden Regierung nicht nochmals an die Macht gelangen zu lassen.

Griechenlands Schulden gehören zu Deutschland"
unterschrieben von m./

Voala Margarit, das Beste, was ich seit langem gelesen habe.


Medea.

Von "Querfrontideologie" hatte ich noch nichts gehört, und ich bin auch nicht bereit, mir darüber einen Kopf zu machen. Ich bleibe dabei, dass ein Bündnis von "Linke" und "AfD" in Deutschland (zu Recht) einen weit größeren Sturm auslösen würde, als der Schneesturm, den New York in den nächsten Stunden erwartet.

"Hart aber fair" gesehen? Das war heute interessant und ernüchternd. Mich hat besonders überzeugt, was die Deutsch-Griechin gesagt hat.

Tja, wenn man das Problem Griechenland's nur lösen könnte. Es wurde sowohl gegen unsere Kanzlerin demonstriert, als auch lautstark protestiert dass Deutschland sich nicht in die Angelegenheiten Griechenland's mischen soll und jetzt sagt genau die deutsche Auswanderin die ja auch schon vor 2 Jahren im Interview war, dass Deutschland dafür sorgen soll dass das Geld beim Volk ankommt. Wie soll das gehen?
Die Griechen haben gewählt, die Wahlversprechen werden nicht eingelöst werden können und es wird sich zeigen was weiter geschehen wird. Nur von den Reichen werden sie wenig finanzielle Unterstützung bekommen. Deren Geld liegt längst nicht mehr in Griechenland und an Enteignung glaube ich nicht.
Wir werden sehen
Bruny

Diese Frau hat nicht gesagt, dass das Geld bei der Bevölkerung ankommen soll, sondern, berechtigt, beklagt, dass es bei den Banken und nciht bei der Bevölkerung und den Unternehmen, die es dringend bräuchten, angekommen ist. Deshalb ist es natürlich auch nicht bei der Bevölkerung/den Arbeitnehmern angekommen.