Internationale Politik Kriegsrhetorik ist gefährlich. Was ist die richtige Reaktion auf den Terror?

Obwohl der Begriff "Krieg erklären" keine gute Redewendung ist, kann man(n) auch einer Gruppe oder einer Idee den "Krieg erklären",,, es muss kein Land sein.

Hafel

Sorry, das war mir nicht klar. Das würde dann bedeuten, dass eine Gruppe von Extremisten in Deutschland kriegerisch aus Frankreich bekämpft werden könnte? So war es ja im Irakkrieg, der allerdings doch völkerrechtswidrig war. Oder bin ich jetzt total auf dem falschen Gleis?
Bruny

Das „Laisser-faire“ der belgischen Regierung hat den Brüsseler Stadtteil Molenbeek zu einer Drehscheibe des Terrors werden lassen. Nun verkündet Innenminister Jan Jambon, dass er das nicht mehr akzeptieren möchte und will das Problem angehen. Damit kommt er nun doch etwas sehr spät, denn es wird wie seinerzeit bei „Sharia4Belgiom“ Jahre dauern, bis auch nur ein Teil der islamistischen Spuren aufgefunden werden, die aus Belgien in die europäischen Länder -und jener Spuren, die aus den arabischen Ländern nach Molenbeek führen.
Luchs

Die Angriffe waren ja schon im Januar (ca.) angekündigt wurden von einem Deutscher IS-ler.
Er hatte klipp und klar gesagt wir werden nach Europa gehen und kämpfen.
http://www.stern.de/politik/ausland/deutscher-is-kaempfer---wir-werden-europa-erobern-und-jeden-toeten--der-nicht-konvertiert--3456922.html

Aktuell geht es um
jedes Land das unten in der Allianz kämpft wird angegriffen.

Ich denke hier in Deutschland sollten wir keine vorschnellen Entscheidungen und Verurteilungen treffen sonst richten wir mehr Schaden als Nutzen an.

Zwischenruf:
Diese (Re-)Aktion gefällt mir! Das ist eine Antwort mit den eigenen Waffen des "IS". Diese Kameraden rekrutieren ja viele Selbstmord-Attentäter genau über Facebook.

ES sollte uns eine Lehre sein, wie wir die Integration der bei uns lebenden Flüchtlinge schnellstens vorantreiben müssen. In den Banlieus von Paris leben seit Jahrzehnten die Menschen aus dem Maghreb, die zwar schnell einen französischen Pass erhalten, dann aber nichts mehr. Die jetzige junge Generation ist chancenlos und somit leicht verführbar von den Schlächtern des IS. Ebenso verhält es sich in Belgien.
Überall leben diese Menschen in Ghettos mit teilweise für Europa unbeschreiblich schlimmen Zuständen -.
Die Kriegsrhetorik mag in unseren deutschen Ohren mal wieder nicht angebracht erscheinen - aber es herrscht Krieg im Nahen Osten und oft seit dem sog. arabischen Frühling. Die damaligen Diktatoren wurden ermordet oder leben im Exil - noch schlimmere folgten, wenn man z.B. Ägypten mit Al-Sisi ansieht. Andere Länder haben keine staatlichen Strukturen mehr - Libyen, Syrien, auch teilweise der Libanon.
Ich denke nicht ,dass Frankreich von Deutschland militärische Hilfe erwartet. Dort kennt man unsere Interna und insbesondere unsere parlamentarische Armee. Frankreich wird auf die USA, Grossbritannien und andere zurückgreifen, weil sie schnell "zurückschiessen" wollen und müssen (sie haben es ja gestern in Rakkah schon getan). Olga

weil sie schnell "zurückschiessen" wollen und müssen

Ist dieses "Müssen" dem Volkszorn geschuldet und damit ein Racheakt? Es ist doch erwiesen, dass diese ganze Bomberei mehr Terroristen gebiert als tötet. Es sagt sich so leicht, dass nun Rakka, eine Hochburg der IS-Kämpfer, bombardiert wird. Aber bedeutet dies, dass dort alle schuldig sind? Kann und wird zwischen Kämpfern und Zivilisten unterschieden? Dürfen "wir" (sage ich jetzt mal für "Westen" stehend) ebenso skrupellos sein wie diejenigen, die bekämpft werden sollen?

Ich würde doch erst einmal zu Ende ermitteln und dann aufgrund der Sachlage entscheiden, was zu tun ist. Sonst - so befürchte ich - wird alles nur immer noch schlimmer gemacht.

Karl

Die IS soll doch schon die Stadt verlassen haben.
Ich denke diese Bomberei geht wie damals In V. in die Hose.
Meiner Meinung nach sollte man mit der IS verhandeln und dann weitersehen. Stützpunkte mit Soldaten einrichten um zu allem bereit zu sein falls schnelles Handeln angesagt ist.

Das stimmt alles Karl - aber wer will es Frankreich verdenken, jetzt vor Ort - wo die französische Armee sowieso schon kämpft - diesen Hotspot des IS zu bombardieren? Ich sehe als Laiin derzeit keinerlei Möglichkeiten, um z.B. mit Al Baghadi zu verhandeln. Zu Verhandlungen gehören immer mehrere Parteien und eine Kompromissbereitschaft - ist dies in Ansätzen wirklich beim IS zu bemerken? Die Motivation der Dschihadisten ist eine Unterwerfung unter den Islam der altertümlichsten Form - wie sollte hier ein Kompromiss aussehen?
In Rakkah werden sicher auch Unschuldige getroffen und sicher auch viele jungen Deutsche, die dorthin in den heiligen Krieg zogen. Aber auch in Paris waren es nur Unschuldige, die ihr Leben verloren. Die waren zudem völlig überrumpelt, was von Rakkah und den dort Lebenden sicher nicht behauptet werden kann. Olga

Sorry, das war mir nicht klar. Das würde dann bedeuten, dass eine Gruppe von Extremisten in Deutschland kriegerisch aus Frankreich bekämpft werden könnte? So war es ja im Irakkrieg, der allerdings doch völkerrechtswidrig war. Oder bin ich jetzt total auf dem falschen Gleis?
Bruny

So ganz richtig ist Deine Schlussfolgerung nicht, denn Frankreich und Deutschland arbeiten zusammen und würden diese Extremisten auch zusammen bekämpfen, mit verschiedenen Mitteln wie Informationsaustausch, Personenverstärkung etc.
Wir ziehen doch an einem Strang.