Internationale Politik Krieg in Israel

Michiko
Michiko
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Michiko
als Antwort auf Michiko vom 16.10.2023, 09:50:00

Gestern in Berlin am Potsdamer Platz, ein statement für dpa von Frau Slowik.

"Die Polizei und ich hätten gerne diese unerträglichen Bilder verhindert am Potsdamer Platz", sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik am Montag im Innenausschuss. Erst im Lauf des Sonntagnachmittags sei in der Community intensiv über das Internet und die Chatkanäle für die eigentlich kleine Demonstration zum Israel-Konflikt geworben worden. Dann habe es einen heftigen Zustrom von Menschen zum Potsdamer Platz gegeben, woraufhin die Polizei die bis dahin nicht untersagte Demonstration dann doch verboten habe.
Gleichzeitig seien aber 500 Demonstranten am Potsdamer Platz angekommen, sagte Slowik. Schell waren es dann mehr als 1000 Demonstranten. Eine erfahren Polizistin habe gesagt, eine solche Dynamik des Zustroms habe sie noch nie erlebt. Berlin habe eben eine sehr große "gewachsene palästinensische und arabische Community", sagte Slowik. "Es gibt in Berlin Stadtteile, das ist auch richtig so, die eine große Community haben, die vielleicht größer ist als manche Stadt in Deutschland."
Zudem wurden anti-israelische Schmierereien und Davidsterne an Häusern entdeckt. Jüdische Berliner sorgen sich um ihre Sicherheit. Hätte man das alles in D nicht vorhersehen können? Ein Satz, der öfter zu hören war.

Anna842
Anna842
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Anna842
als Antwort auf Michiko vom 16.10.2023, 10:49:49
Danke Michikio für deinen Bericht, auch wenn er sehr schmerzhaft
für mich ist.
Doch, man hätte früh gegen steuern können.
Der Al-Quds-Tag ist ja wohl mittlerweile untersagt worden.
Einmal habe ich es selber in Berlin erlebt.
Grauenvoll. Dass das so einfach durch gegangen ist.
Ich habe diesen ein anderes Mal kurz in einem Fernsehbeitrag
gesehen.
Im Hintergrund war das Brandenburger Tor zu sehen.
Und dann brüllten etliche " Juden ins Gas ".
Es war Polizei zu sehen. Passiert ist nix.
Mal ganz abgesehen von dem eliminatorischen Antisemitismus,
war es eine Aufforderung zum Mord, ein Strafbestand.

Anna
aixois
aixois
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von aixois
als Antwort auf Tina1 vom 16.10.2023, 10:40:57
Da sind Schulbücher im Gaza, wo offen aufgerufen wird, dass Israel vernichtet wird, die Juden getötet werden.
Diese leidigen Schulbücher und die infantil zu nennende Reduktion auf die Schulbücher, die Schuld an den Hasseruptionen sein sollen. Wenn es so einfach wäre. Ich hatte ja schon geschrieben, dass die Hamas in Gaza das Sagen hat, vergleichbar mit dem Einfluß der Mafia in früheren Zeiten. Und wer das 'Programm ' der Hamas gelesen hat, der braucht sich über  Schulbücher nicht aufzuregen : eindeutig die Vernichtung, die Vertreibung  der Zionisten.

Nur mal zwei Zitate :
  • "Israel wird existieren und weiter existieren, bis der Islam ihn auslöschen wird, so wie er andere vor ihm ausgelöscht hat"
  • "... strebt die islamische Widerstandsbewegung die Verwirklichung Allahs Verheißung an, egal wie lange das dauern sollte. Der Prophet, Allah segne ihn und gewährt ihm Heil, sagte:
    "Der Tag des Gerichts wird nicht kommen, bis Moslems gegen die Juden kämpfen (die Juden töten), wenn sich der Jude hinter Steinen und Bäumen verstecken wird. Die Steine und Bäume werden sagen, dass O Moslems, O Abdulla, ein Jude hinter mir ist, kommt und tötet ihn.
Für die Hamas (und ihre Vorgängervereinigung, die Muslim Brüderschaft , oft als erste revolutionär-gewalttätige Islamismusbewegung bezeichnet)   und die von ihnen Beherrschten,  ist dieses verbrecherische Handeln , nach ihrem Verständnis,  die Erfüllung eines Gottes- Auftrags, nicht zu zulassen, dass Ungläubige auch nur 1 m² 'islamischen' Bodens  rauben, wegnehmen, annektieren.

Da kommt auch Frau Stracks-Zimmermann mit ihrem Kampf gegen die Schulbücher nicht dagegen an.
Und, nicht zu vergessen: die Hamas erzielte in anerkannt demokratischen Wahlen vom Januar 2006 die absolute  Mehrheit. Aber was demokratische Wahlen bewirken können, wissen wir Deutschen ja nur zu gut.
 

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Juro
Juro
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Juro
als Antwort auf CharlotteSusanne vom 15.10.2023, 23:08:38

Hallo CharlotteSusanne,

das es in diesem Thema  steht, hat seine Ursache darin, dass es eine Antwort auf Editas Beitrag war, die hier über Weltmacht philosophierte und die unipolare Welt der Demokratie sowie die Bestrebungen nach einer multipolaren Welt den Diktatoren zuordnete und sie als "menschenverachtenden brutalen Weltneuordnungsprozeß" bezeichnete. Das spiegelt diesen Prozess nicht wieder und ich finde eine solche Einschätzung zumindest sehr einseitig.
So etwas in diesem Thread zu posten empfand ich als aus dem Zusammenhang gerissene Ablenkung von den Ereignissen in Israel.
Bitte lies auch den letzten Satz meines Beitrags.
Im Übrigen begrüße ich sehr die Bemühungen in vielen Ländern der Welt, auch den USA, eine Eskalation der Ereignisse in Israel und in Gaza zu verhindern. 
Wie brisant die Entwicklung ist, wurde gestern in der Gesprächsrunde bei Anne Will einmal mehr deutlich. 

Juro

Tina1
Tina1
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Tina1
als Antwort auf aixois vom 16.10.2023, 12:10:58
Da sind Schulbücher im Gaza, wo offen aufgerufen wird, dass Israel vernichtet wird, die Juden getötet werden.
Diese leidigen Schulbücher und die infantil zu nennende Reduktion auf die Schulbücher, die Schuld an den Hasseruptionen sein sollen. Wenn es so einfach wäre. Ich hatte ja schon geschrieben, dass die Hamas in Gaza das Sagen hat, vergleichbar mit dem Einfluß der Mafia in früheren Zeiten. Und wer das 'Programm ' der Hamas gelesen hat, der braucht sich über  Schulbücher nicht aufzuregen : eindeutig die Vernichtung, die Vertreibung  der Zionisten.

Nur mal zwei Zitate :
  • "Israel wird existieren und weiter existieren, bis der Islam ihn auslöschen wird, so wie er andere vor ihm ausgelöscht hat"
  • "... strebt die islamische Widerstandsbewegung die Verwirklichung Allahs Verheißung an, egal wie lange das dauern sollte. Der Prophet, Allah segne ihn und gewährt ihm Heil, sagte:
    "Der Tag des Gerichts wird nicht kommen, bis Moslems gegen die Juden kämpfen (die Juden töten), wenn sich der Jude hinter Steinen und Bäumen verstecken wird. Die Steine und Bäume werden sagen, dass O Moslems, O Abdulla, ein Jude hinter mir ist, kommt und tötet ihn.
Für die Hamas (und ihre Vorgängervereinigung, die Muslim Brüderschaft , oft als erste revolutionär-gewalttätige Islamismusbewegung bezeichnet)   und die von ihnen Beherrschten,  ist dieses verbrecherische Handeln , nach ihrem Verständnis,  die Erfüllung eines Gottes- Auftrags, nicht zu zulassen, dass Ungläubige auch nur 1 m² 'islamischen' Bodens  rauben, wegnehmen, annektieren.

Da kommt auch Frau Stracks-Zimmermann mit ihrem Kampf gegen die Schulbücher nicht dagegen an.
Und, nicht zu vergessen: die Hamas erzielte in anerkannt demokratischen Wahlen vom Januar 2006 die absolute  Mehrheit. Aber was demokratische Wahlen bewirken können, wissen wir Deutschen ja nur zu gut.
 
Das weiß ich doch alles, du musst mich nicht über die Hamas aufklären. Wirklich nicht.
aixois
aixois
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von aixois
als Antwort auf Anna842 vom 16.10.2023, 11:02:49

Mal ganz abgesehen von dem eliminatorischen Antisemitismus,

das genau ist der Punkt : der nicht nur in Deutschland sich auf dem Vormarsch befindende
Antisemitismus, auch bei deutschen Schülern, die nach  'politisch korrekten' Schulbüchern und Lehrplänen unterrichtet werden. Einige Medien schreiben z.B. in Richtung des Queer-Feminismus : wer es nicht einmal schafft, die barbarischen Taten der Hamas zu verurteilen, der hat jede Glaubwürdigkeit verloren (z.B. Tagesspiegel).

Aber es ist ja nicht nur in Deutschland so. Weltweit gehen die (meist jungen) Leute auf die Straße, um für die Palestinenser  zu demonstrieren, Und auch nicht nur in islamischen Ländern, wie das Beispiel Australien zeigt.
Was ist da los ?
Ist es vernichten wollender Antisemitismus, Antizionismus oder was ist da noch dahinter (Panislamismus - Klimawandel - weltweite Migration als Perspektive ) ?

Nicht ohne Grund haben die USA im Mai 2023 ihre, in der Geschichte allererste,  "Nationale Strategie zur Bekämpfung des Antisemitismus" veröffentlicht.

In diesen  - internationalen - Zusamenhang passt auch , was der Botschafter Israels (S.E. Ron Prosor)  in DE,  sinngemäß , wiederholt bekräftigte :

es gibt nach dem  10/7 eine neuer "Realität": nichts wird mehr sein wie vorher, nicht in Israel, nicht in Europa, nicht in der Welt !
Israel wird sich nichts anhängen lassen, was seinen Respekt von Demokratrie und Völkerrecht angeht. Aber was man sehr klar verstehen sollte, Israel wird dieses mal die Hamas total kaputt machen. Dabei sollen Zivilisten, wenn es möglich ist, geschont werden, das ist aber keine Priorität, wir haben keine andere Wahl so zu handeln, wie wir handeln werden. Diesmal wird Israel alles tun, um alle  Hamas ein für allemal zu töten. Das muss man einfach verstehen, auch wenn es nicht immer im Einklang mit dem Völkerrecht steht.


Wir werden als Zeitzeugen mit dabei sein bei dem Schaffen einer neuen (globlen ?) Realität, das in den nächsten Wochen der Fall sein sollte. Dass  es eine friedlichere sein wird, glaube ich nicht.

 

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Karl
Karl
Administrator

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Karl
als Antwort auf aixois vom 16.10.2023, 13:28:07

Wir müssen uns alle vor Allgemeinerungen hüten, auch wenn Differenzieren manchmal schwer fällt. Auch palästinensische Zivilisten sind Menschen mit Menschenrechten und niemand darf Unrecht mit anderem Unrecht rechtfertigen.

Wenn es schwieriger ist, die verbrecherische und mörderische Hamas zu bekämpfen, ohne alle Menschen in Gaza zu bombardieren, dann muss diese Schwierigkeit eben in Kauf genommen werden. Nichts rechtfertigt das Einebnen einer ganzen Stadt ohne Rücksicht auf die Alten und Kranken, die sich nicht mehr bewegen können. 

Menschlichkeit ist nicht teilbar.

Karl

olga64
olga64
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 16.10.2023, 17:23:05

Es ist vermutlich immens schwierig, die Lage in Gaza aus unserer Sicht beurteilen zu wollen.
Es scheint ja auch so zu sein, dass diese Hamas-Terroristen sich nicht um ihr eigenes Volk und dessen SChutz und Sicherheit bemühen; sie verwenden ihre eigenen Bürger als menschliche Schutzschilde.
Und dazu kommen noch geschätzt ca 200 Geiseln aus allen möglichen Staaten dieser Erde,die mutmasslich in diesen Tunnels nun gefangengehalten werden.
Man kann nur hoffen,dass es z.B. Katar gelingen wird, hier mit der Hamas über Freilassung erfolgreich zu verhandeln. Aber diesen Terroristen, die immer mehr an den IS mit seinen Grausamkeiten erinnern ist auch noch zuzutrauen,d ass sie irgendwann Leichen der Geiseln übergeben und behaupten, die wären alle von israelischen Bomben getroffen und getötet worden. Wer will das Gegenteil beweisen?

Auch dieser Krieg findet in Bildern statt und lässt uns an vielem teilhaben. Uns, die wir das grosse Glück bisher hatten, unser Leben in Frieden und Sicherheit verbringen zu dürfen; die wir nur von diesen Bildern wissen, wie Krieg in etwa aussehen kann.
Frau Baerbock - eine noch ziemlich junge Frau und PolitikerIn - konfrontierte sich im Gegensatz zu uns mehrmals mit Krieg auch in seiner physischen Form. Sie war einige Male in der Ukraine und nun in Israel. Sie wird diese ERlebnisse, die wir nie hatten, sicher nie mehr vergessen. Olga

aixois
aixois
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von aixois
als Antwort auf Karl vom 16.10.2023, 17:23:05

Dem kann ich nur beipflichten, Karl.

Aber das weiss der liebe Herr Botschafter ja auch. Nur scheint mir, dass er, wie es sich gehört, die Meinung seiner Regierung (Nethanjhu) dargestellt zu haben, die ja schon so seit einigen Tagen durch die Gazetten wabert, so in etwa nach dem  Motto "es werden keine Gefangenen" gemacht, diesmal ist tabula rasa angesagt, ausrotten mit Stumpf und Stiel bzw.mit sekundär völkerrechtlichem Stil. Wie man hört soll es ja auch die Bitte gegeben haben an die staatschefs, nicht selbst öffntlich Israel an den Pranger zu stellen, wenn es 'im Kampf um sein Überleben, Verstöße gegen das Kriegsvölkerrecht nicht vermeiden kann.

Die Sorge Israels um die Weltmeinung ist zwar da, besonders,  wenn es sehr unschöne Bilder geben sollte. Das scheint aber in Kauf genommen zu werden: "es wird danach nichts mehr so sein , wie es mal war."

Eine parlamentarische Opposition gibt es nicht mehr, die radikal Orthodoxen haben weithin das Sagen, Netanjahu braucht sie noch. Mit der Zeit wird 'Gras' darüber wachsen, hofft man wohl.

Allein schon die als 'völkerrechtskonform' verkaufte 'Einladung' (Warnung vor Angriff) an die Palästinenser, sich doch bitte aus dem Norden in den Süden begeben zu wollen - das beträfe rund 1,7 Millionen Menschen - verstößt gegen das 'Völkerrecht.

Bleibt nur zu hoffen, dass sofort Lebensmitteltransporte nicht weiter blockiert werden.
Dutzende, wenn nicht hunderte riskieren ernsthaft ihr Leben, ohne , dass ein Schuss gefallen ist, wenn sie zu alt sind oder zu krank, und nicht nach Südgaza fliehen können, wo sie ohnehin weitgehend im Freien campieren müssten und freiem Himmel.

Meine Hoffnung sind jetzt die (besonnenen, rational denkenden) Militärs, die aus Sorge vor zu großen eigenen Verlusten und einem Mehrfrontenkrieg, auf gezielte Einzelaktionen gegen die Hamas setzen. Das bringt zwar keine 100 % 'Vernichtung' der Hamas, vermeidet aber größere 'Kollateralschäden'.


 

olga64
olga64
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64

Die Grenze in Gaza zu Ägypten in Rafah scheint heute noch geöffnet zu werden, aber nur,um Transporte mit Medizin und Lebensmitteln durchzulassen, die sich vor dieser Grenze aufstauen.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass Ägypten einen Teil der vielen Menschen, die von Nord nach Süd in Gaza unterwegs waren und sind, durchlässt, dies aber an Bedingungen knüpft: z.B. dass Europa sich bereit erklärt, diese Menschen aufzunehmen und in den eigenen EU-Staaten ansiedeln zu lassen.
Bin dann mal sehr  gespannt, wie Deutschland auf einen solchen evtl. Vorschlag aus Ägypten reagieren wird, wo wir doch gerade in der Phase sind, das Migrationsproblem dergestalt zu lösen, in dem wir uns noch weiter abschotten und niemand mehr aufnehmen wollen. Olga


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