Internationale Politik Krieg in Israel

olga64
olga64
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf Elbling vom 02.08.2024, 19:47:03

Sehe ich auch so, Elbling.
Was mich jedoch stark verwundert:wenn schon in einem Senioren-Forum wo die Mitglieder keinerlei Einfluss oder tiefere Erfahrungen mit Israel und jüdischen Menschen haben, so eine Art Streit-Thema entsteht - wie sollte es dann jemals klappen, dass in dieser Region eine Zwei-Staaten-Lösung gefunden wird?

Bei den Diskussionen, wenn sie denn sachlich und fundiert ausgetragen werden sollen, darf nie die grosse Schuld von uns Deutschen vergessen werden ,die zu all dem führte und dadurch unsere staatliche Verantwortung und auch Solidarität grösser sein muss als in vielen anderen LÄndern. Olga

aixois
aixois
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von aixois
Wieder mal eine "Kommunikationspanne" seitens der Regierung oder ist es eine Frage  der Gewohnheit, ob wichtige Fragen vor oder nach einer Entscheidung publik gemacht werden ?
Pistorius lehnt einen Einsatz der Bundeswehr in Israel nicht kategorisch ab, sondern schätzt eine solche Beteiligung (im Falle einer iranischen Intervention) als 'möglich' ein. Die Lieferung von militärischem Material ist aber eine Entschlußangelegenheit, wenn es soweit ist.
Deutsche Sldaten sind für ihn "gerade" nicht vorstellbar. Aber die Frage stellt sich für ihn 'aktuell' nicht , sondern erst, wenn der Bundestag über ein Einsatz-Mandat zu entscheiden hat.

Aktuell finden dazu Gespräche in Berlin statt (???), aber er (er ist immerhin Verteidigungsminister) ist darin 'nicht involviert'.

(Zitiert nach ARD liveblog 03 08 24)

Diese Nachricht muss man erst mal "sacken" lassen ...
Unsere Regierung oder zumindest eines ihrer Mitglieder - dem Friedensgebot der Verfassung verpflichtet - hält grundsätzlich einen Kampfeinsatz im Nahen Osten für möglich.

Unter friedenserhaltender Konfliktprävention verstehe ich etwas anderes, bin aber damit möglicherweise ein einzelgängerischer Exot (weiser alter Mann, dem mit altersgnädiger 'Toleranz' zu begegnen ist ? ) oder eben ein Relikt aus uralten Zeiten...
Ist ja alles schon sooooo  lange her, auch die Fehler unserer Vorfahren, wir haben heute natürlich ein Recht auf unsere eigenen ! Ob das dann aber Ausdruck von Weisheit ist ?

Aber ich bin ja noch zur Schule gegangen als die Bundesländer keine speziellen Wehrertüchtigungs-Gesetze sich gegeben haben, um die Schulen und Hochschulen  zu verpflichten, ihre Türen weit aufzumachen für die Offiziere der Bundeswehr, um den Nachwuchs 'kriegstüchtig' zu machen .
Interessante Lektüre, das (immerhin bislang erste) Landesbundeswehrgesetz der Bayern , vor zwei Wochen beschlossen (nur die Grünen waren dagegen).
 
hobbyradler
hobbyradler
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf aixois vom 03.08.2024, 12:47:46
.................................
Pistorius lehnt einen Einsatz der Bundeswehr in Israel nicht kategorisch ab, sondern schätzt eine solche Beteiligung (im Falle einer iranischen Intervention) als 'möglich' ein.
...............................
 

Ich habe das mit einem anderen Unterton gelesen.

Ciao
Hobbyradler
 

Pistorius: Deutsche Beteiligung an Israel-Schutz „völlig unvorstellbar“

Pistorius äußerte sich auf die Frage, ob sich auch Deutschland wie die USA oder andere Partner an einer Operation zum Schutz von Israel beteiligen könnte. Jede Beteiligung von deutschen Soldaten und Soldatinnen, "die für mich gerade völlig unvorstellbar sind", würden im Übrigen auch ein Mandat des Bundestags erfordern, sagte er "Also von daher stellt sich die Frage aktuell überhaupt nicht", sagte er.

https://home.1und1.de/magazine/politik/nahostkonflikt/pistorius-einsatz-schutz-israels-wuerde-mandat-erfordern-39965012


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Lenova46
Lenova46
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf aixois vom 03.08.2024, 12:47:46

Der Verteidigungsminister lässt in der Regel keine Fragen offen.

"Am Freitag ist Deutschland offiziell dem von den USA geführten UNO-Kommando zur Überwachung der Grenze zwischen Süd- und Nordkorea beigetreten. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius feierte die Mitgliedschaft bei einer Zeremonie in Pyeongtaek. Im Kriegsfall würde Berlin Seoul bei der Verteidigung unterstützen."
Quelle: web.de

Dazu sarkastisch: Wenn es erforderlich wird, stehen wir an der Seite Israels.

Manche Verlautbarungen hätte ich mir nie träumen lassen. 

Elbling
Elbling
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Elbling
als Antwort auf aixois vom 03.08.2024, 12:47:46

Ob Du es wirklich lesen möchtest sei dahin gestellt - aber Deutschland hat am jüdischen Volk noch unendlich vieles wieder gut zu machen.
Da Du daran nicht erinnert hast mache ich es hier.

aixois
aixois
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von aixois
als Antwort auf hobbyradler vom 03.08.2024, 13:27:26
Ich habe das mit einem anderen Unterton gelesen.
 
.. weil Du Dich auf das jetzt allgemein verbreitete, verkürzte  Ausschnittszitat beziehst, wo von einem Einsatz bei einem möglichen Großangriff Irans gar nicht die Rede ist.

Wenn Pistorius auf eine entsprechende Frage aber kein kategorisches NEIN, wie ich es erwartet hätte vor dem Hintergrund des verfassungsgemäßen Auftrags der Bundeswehr, sondern ein nur momentanes, zeitlich eingeschränktes  Nein ("gerade" nicht vorstellbar, später aber schon)  ausdrückt, das ist das ein Nein, das sich aber in Zukunft durchaus ändern könnte, dann ist mein Unterton-Verständnis dessen, was er meint, ein anderes, d.h. er schließt einen Einsatz, wenn er denn auf der Tagesordnung stehen wird,  prinzipiell nicht aus.

Außerdem sollte  seine eigene Meinung ("im Übrigen")  zu so einem Einsatz nun wirklich nicht vom ggf. positiven Votum des Bundestags abhängen, zumal er ja nicht einmal in die derzeit laufenden Gespräche darüber  "involviert " ist, was natürlich auch daran liegen kann, dass die Bundeswehr Probleme mit ihren sicheren Kommunikationsverfahren hat und Pistorius seine Meinung gar nicht nach Berlin übermitteln kann ...😉

"Jede Beteiligung von deutschen Soldat:innen sei für ihn "gerade völlig unvorstellbar", ...
Die Bundeswehr zum Schutz Israels vor einem möglichen iranischen Großangriff einzusetzen, steht für Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) derzeit nicht auf der Tagesordnung." pro sieben


Man hätte die Frage ja auch um Taiwan-China erweitern können, wo die Marine ja schon tüchtig am Eingewöhnen ist und für Seoul mit in die Bresche springen will.

Ich vermute, die Antwort wäre nicht wesentlich anders ausgefallen, vielleicht um einen Hinweis eines NATO Einsatzes wie im Falle Afghanistans (Bündnisfall - Angriff auf die Sicherheit ...) erweitert.

Eigentlich wäre es an der Zeit über die weltweiten Einsatzaufgaben der Bundeswehr mal grundsätzlich zu eier einvernehmlichen Linie zu Kommen, statt des ständigen interpretierenden Herumgedruckes, was denn nun ein Eingriff auf das Gebiet DEs und seine Verteidigung meint.

Im Nachhinein wäre die Verabschiedung der ersten (!!!)n  Nationalen Verteidigungsstrategie eine ideale Gelegenheit gewesen. Aber die Ampel wollte das nicht so breit in der Öffentlichkeit haben und die Opposition schon gar nicht. Oder habe ich da wieder mal  was  verpasst ? Gar einen der vielen abendlichen  Experten Talk- Runden zu diesem  Thema ?

 

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Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf aixois vom 03.08.2024, 17:16:34

Wann werden wohl wieder Abiturs-Aufsätze zu schreiben sein, wie der junge Bertolt Brecht einen schreiben sollte (und auch einen schrieb, aber WAS für einen!!!), mit dem Titel "Süß und ehrenvoll ist es, fürs Vaterland zu sterben"? Mich würde wirklich NICHTS mehr wundern...

DW

olga64
olga64
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf Elbling vom 03.08.2024, 15:56:16
Ob Du es wirklich lesen möchtest sei dahin gestellt - aber Deutschland hat am jüdischen Volk noch unendlich vieles wieder gut zu machen.
Da Du daran nicht erinnert hast mache ich es hier.
Das ist auch richtig so, aber ich denke, diese monströsen Verbrechen an Juden wird nie jemand gutmachen können. Auch wenn dieser "Verleger" Elsässer, dessen Schmutzblatt nun verboten wurde, gerne erklärt, die Juden hätten am Holocaust profitiert...

Aber ich denke,Israel wird von Deutschland nie in irgendeiner Form militärischen Einsatz verlangen. Man weiss dort sehr genau, wie marode unsere Bundeswehr ist und wie kompliziert die Abstimmungen im deutschen Parlament dazu ausgehen können.

In den Nachrichten hörte ich soeben,dass die USA weiteres Militär und Kampfgeschwader usw in diese Region schicken,weil sich dort eine Eskalation abzeichnet zusammen mit dem Iran.
Ausserdem soll der Mossad aus der iranischen Geheimpolizei Leute angeheuert haben ,die mithalfen, einen der Terroristen,der zu Gast in Teheran war,in einem Gästehaus unmittelbar zu töten.

Das alles trägt sicherlich nicht dazu bei,eine Basis für Friedensverhandlungen in dieser Region aufzubauen, zumal die gewalttätigen Anrainerstaaten zu Israel seit Jahrzehnten nur darauf hinarbeiten, dieses Land zu vernichten. Olga
Elbling
Elbling
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Elbling
als Antwort auf olga64 vom 03.08.2024, 18:26:44

Es wäre aber ein wirkliches Zeichen.

skys
skys
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von skys
Palästinenser leben seit Jahrzehnten um die Welt verstreut, meist staatenlos.
Olga64
Wie häufig und weit um die Welt verstreut und ob meist staatenlos Palästinenser wohnen, weiß ich nicht.
Aber ich weiß, dass Juden (auch) um die Welt verstreut wohnen und viele andere auch.
 
Mich wundert es etwas, warum man nicht versteht, dass es in der Gegend so viel Unfrieden gibt. Eigentlich naheliegend:
Da beschließt die weit entfernte UNO mal eben Land für Juden zu annektieren.
Israel hat sich immer breiter gemacht und eine fordernde Haltung gegenüber den Nachbarn gezeigt, als wären sie die Kings und hätten nicht gerade erst das Land von anderen erhalten.
 
Israel hat nicht selbst "unrechtmäßig" den Staat gegründet, aber für mein Empfinden kann man auch nicht anderen einfach Land wegnehmen und einen Staat aufdrücken - das läuft bei mir eher unter "unrechtmäßig" - trotz der Unterschriften etc.
Und wenn sich die Neuankömmlinge dann noch so verhalten, wie es Israel macht, ist Ärger (salopp gesagt) vorprogrammiert.

Israel will sich ausdehnen und sie führen dabei einen Krieg gegen jene, von denen sie mal ihr Land bekamen. So kann man es nämlich auch sehen - und wird vermutlich auch von einigen gesehen, sonst gäbe es nicht diesen Hass.
 
Ich möchte nicht wissen, was es für einen Tumult und langanhaltende Abneigung gäbe, wenn man von außen und weit weg plötzlich in DE ebenfalls Land und Häuser einer Gruppe von Ausländern zuschreiben würde und sie sich immer mehr breit machen und nicht dankbar und in Frieden mit den Nachbarn wohnen würden. Hier würde auch Gift und Galle fließen…, was ja jetzt schon teilweise der Fall ist und da geht es vergleichsweise nur um ein paar Cents für Ausländer.
Würde einem in das eigene Haus Menschen gesetzt werden, die sich breit machen und meinen, Anspruch auf alles zu haben, kann ich mir gut vorstellen, dass manche dann sogar ihr eigenes Haus verlassen, so wie dann auch Palästinenser ihr eigenes Land verließen. Kann man ihnen deswegen einen Vorwurf machen ?

Als nächstes kommt nun der Libanon dran.
Russland und Iran provozieren Israel und unterstützen die Hamas - aber ein Bombenanschlag rechtfertigt deshalb nicht alles, was Israel macht.
Aber da in diesen Breiten alle so uunheimlich viel Stolz glauben haben und zeigen zu müssen, wird es auch schwierig sein, Frieden zu finden, da keiner von ihnen sein Gesicht verlieren will.

 
Ob Du es wirklich lesen möchtest sei dahin gestellt - aber Deutschland hat am jüdischen Volk noch unendlich vieles wieder gut zu machen.
Elbling
Ob du es lesen willst, weiß ich nicht:
Aber man kann nicht "wieder gutmachen". Was passiert ist, wird immer bleiben.
Man kann evtl. helfen und unterstützen, wenn es mal nötig ist, aber du wirst es nie ungeschehen machen. Du wirst nie die Millionenen Toten "wieder gutmachen". Das kannst du nicht und "Deutschland" auch nicht.

Ich bin auch kein Fan davon, wenn, wie in manchen der zurückliegenden Jahren, bei Bedarf schnell das Argument der Wiedergutmachung hervorgeholt wurde - was für mich oft eher einem emotionalen Erpressungsversuch statt einer sachlichen Auseinandersetzung und Bitte um Unterstützung (mit Entscheidungsfreiheit bei der Antwort) gleich kam.
 
Und es bedeutet für mich auch keineswegs, dass man einen Freibrief gibt und meint jederzeit und überall nun die Interessen Israels mit vertreten zu müssen. Erst recht nicht, wenn diese mehr als fragwürdig sind.

Die USA kann auch nicht an x Fronten (Russland, Iran, Nordkorea, China) die alte "Weltpolizei"-Funktion ausüben. Die USA hatten Israel mal etwas bremsen wollen - fand ich richtig. Nun lassen sie sich mit reinziehen und rücken auf gegen den Iran. Ich hoffe nur, die Abschreckung hilft.
Es verlassen sich sehr viele auf der Welt auf die USA und im übertragenen Sinn auf den größeren Knüppel. Bleibt die Frage, wo das hilfreich und "gut" ist und wo nicht...

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