Internationale Politik Krieg in Israel

Juro
Juro
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Juro
als Antwort auf Elbling vom 26.07.2024, 09:12:28

Hallo Elbling,
und um Antisemitismus bzw. Faschismus.
Juro

olga64
olga64
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf sneja vom 26.07.2024, 10:43:59
Nein, Olga, auch ohne lange weiter nachzudenken, kann ich nach dem Überschlafen sagen, auf keinen Fall

soll es bedeuten, dass frühere Verbrechen jeden, dem es einfällt, dazu berechtigen, heute - mit Verweis auf 

diese (Verbrechen) auch welche zu begehen.

Das habe ich ungeschickt formuliert. (Und jetzt hoffentlich eindeutig ausgedrückt.)

sneja
DAnke Sneja - ich habe etwas drastisch formuliert, bin aber theoretisch der Ansicht, dass man die früheren Verbrechen Deutschlands ebenso hart be- und verurteilen müssten, wie man es in einigen Kreisen nun bei der Ukraine versucht.
Da fällt mir der Spruch ein: "vor der eigenen Türe kehren", den solche Kreise aber sicher ebenso ungern hören wollen. Olga
olga64
olga64
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64

Wie die NYT so richtig schreibt, hätte sich Netanjahu bei seiner Rede im US-Kongress als grosser, alter Mann erweisen können, der sein Amt nicht nur dazu nutzt, einer möglichen Haftstrafe auszuweichen.

Aber er erläuterte keinen Plan, wie er sich das Zusammenleben von Israelis und Palästinensern nach dem Terrorangriff der Hamas und dem darauffolgenden Einmarsch der Israelis in Gaza vorstellt.
Kein Wort über eine kurzfristige Waffenruhe, über Zehntausende toter Zivilisten, über die Verhandlungen zur Freilassung der israelischen Geiseln,die die Hamas immer noch gefangenhält - tot oder lebendig.
Kein Wort zum isreaelisch-saudischen Abkommen, an welchem die US-Regierung vor dem Hamas-Angriff noch massgeblich arbeitete.
Netanjahu sprach in markigen Worten über die Vernichtung de Hamas, den totalen Sieg Israels und den Kampf,den Israel und die USA gegen den Iran führen müssen.
Er hörte auch nie auf den Rat von Mr Biden,der miterlebte, wie die USA nach dem 11.9.2001 erst nach Afghanistan und dann in den Irak einmarschierten. Damals versprach George W. Bush, al Quaida zu vernichten und denTerror zu besiegen. Es führte zu einer grossen Menge politischer und militärischer Fehlentscheidungen, unter denen die USA und der Nahe Osten heute noch leiden.
Herr Netanjahu ist für solche Warnungen nicht zugänglich und scheint zu hoffen und zu warten, dass bald sein Kumpel Trump die USA wieder regiert, der ihm immer frei Hand lässt. Er nimmt dieses Treffen wichtiger als das mit Bidn oder Harris und reiste weiter nach Florida.

Wie zu hören ist, wird das Gericht in Den Haag am 6.9.2024 das Urteil über einen evtl. Haftbefehl für Netanjahu und dessen Verteidigungsminister verkünden. Es wäre gut, wenn Herr Netanjahu seine Reisepläne darauf abstimmen würde, da ein solcher Haftbefehl von den meisten Staaten vollstreckt werden muss. (Textpassagen entnommen dem Artikel "Gefährliche Spielchen" von Hubert Wetzel in der heutigen SZ) . Olga


Anzeige

Lenova46
Lenova46
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Lenova46

Ich freue mich darüber, dass sich Kamala Harris nicht Benjamin Netanjahu unterordnet.
Der Umgang mit Israel ist bestimmt ein Balancespiel.

Harris: "Wir können nicht wegschauen"

"Sie habe in dem Gespräch mit Netanyahu ihre "ernste Besorgnis über das Ausmaß des menschlichen Leids im Gazastreifen zum Ausdruck gebracht". Dazu gehöre der Tod von "zu vielen unschuldigen Zivilisten" und die katastrophale humanitäre Lage. "Wir können angesichts dieser Tragödien nicht wegschauen. Wir können es uns nicht erlauben, angesichts des Leids gefühllos zu werden, und ich werde nicht schweigen." 

Die Menschen in den USA forderte Harris auf, die Komplexität des Konfliktes und die Geschichte der Region im Blick zu behalten. Terrorismus und Gewalt müssten verurteilt worden, sagte sie. "Lassen Sie uns alle tun, was wir können, um das Leid unschuldiger Zivilisten zu verhindern. Und lassen sie uns Antisemitismus, Islamophobie und Hass jeglicher Art verurteilen." "
Quelle: ZDF

olga64
olga64
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf Lenova46 vom 27.07.2024, 19:20:15

Das ist ein extrem schwieriger Balanceact,den sie hier vollzieht.
Zum einen muss sich noch in der Tonalität des Mr Biden mitsprechen, der ja noch Präsident ist und sich zum anderen sehr vorsichtig vor Rüpelei des Mr Trump abgrenzen.
Auch Mr Biden hat sich nie Netanjahu "untergeordnet". Die beiden kennen sich ca 50 Jahre und ebenso lange in grosser Abneigung miteinander verbunden.
Die Stunde der Wahrheit kommt erst dann, wenn man weiss, wer Präsident der USA werden wird und wie die Unterstützung für Israel - auch stellvertretend für die riesengrossen jüdischen Communities in den USA - aussehen wird.
Herr Netanjahu und Mr Trump bereiten bis dahin ihr eigenes Süppchen zu - nicht belästigt vom Kongress oder anderen politischen Zwängen. Olga

olga64
olga64
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64

Und nun beginnt das, wovor ich persönlich seit längerem grösste Befürchtungen habe:

Raketen,die mutmasslich die Hisbollah unter iranischer Regie aus dem Libanon in die Golanhöhen niedergehen liess und dort unschuldige Kinder töteten, die Fussball spielten, zeigen eine neue Brutalitiät mit hohem Eskalationspotential.
Israel hat schon in Richtung Libanon zurückgeschossen und vemutlich wartet der Iran nur darauf, diese Angriffe zu steigern und kann dann auch die Einmischung in diesen Krieg nicht mehr nur delegieren, in dem die Huthis ihr Vorspiel abliefern.

Die Golanhöhen wurden von Israel vor vielen Jahrzehnten annektiert; sie gehören territorial zu Syrien. Mr Trump erklärte das Gebiet bereits 2019, als er Präsident derUSA war, als isreaelisches Staatsgebiet und unterzeichnete damals eine entsprechende US-Proklamation. Olga

 


Anzeige

olga64
olga64
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64

Es spitzt sich zu - die Angriffe Hisbollah-Israel und umgekehrt nehmen immer mehr zu. Viele Staaten rufen ihre Bürger zurück, weil vermutlich eine Ausweitung dieses schrecklichen Krieges bevorsteht.

Das dürfte besonders eskalieren,wenn Israel die Stadt Beirut angreift.
Wie reagiert dann der Iran? Und die gut ausgerüstete Hisbollah,die ihrerseits immer behauptet, solidarisch mit der Hamas zu sein - was schwer zu glauben ist, wenn man an den kürzlichen tödlichen Überfalls im Drusengebiet auf unschuldige Kinder sieht,die dort Fussball spielten. Olga

Lenova46
Lenova46
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf olga64 vom 29.07.2024, 18:40:59

Ich frage mich, wie sich das türkische Oberhaupt, Herr Erdogan, entscheiden wird.

Wir leben in keinen friedlichen Zeiten. 

olga64
olga64
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf Lenova46 vom 29.07.2024, 18:58:34

Ich hörte gerade in den Nachrichten einen Experten, der versuchte, Erdogan und dessen evtl. Kriegseintritt zu beurteilen.
Er wird beurteilt als der,der er ist: Grossmachtsdenken in Sachen Islam - ob sich das recht angeschlagene Land Türkei einen solchen Kriegseintritt überhaupt leisten kann, ist sehr ungewiss.
Aber mittlerweile hat er auch gegen seinen Erzfeind Assad aus Syrien, den Schlächter des eigenen Volkes, wieder Kontakt aufgenommen und wenn man das mal geografisch betrachtet, rotten sich dort viele Staaten zusammen, die seit Jahrzehnten nur einen Wunsch haben: Israel zu zerstören. Olga

olga64
olga64
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64

Stefan Kornelius schreibt heute in der SZ unter dem Titel "Israel kann nicht siegen" einen interessanten Artikel zu der grossen Gefahr eines ausgeweiteten Nahost-Krieges; daraus zitiere ich unten einige Passagen:

"Ein Schlag des israelischen Militärs gegen die Hisbollah in Libanon könnte zu einem Krieg führen,den Israel militärisch wohl nicht übersteht..
DieHochrüstung durch den Iran hat die Hisbollah derartig schlagkräftig werden lassen, dass eine israelische Überlegenheit in einem Zwei-Fronten-Krieg nicht mehr garantiert ist und in einen Krieg um seine eigene Existenz schlittert.

Die Hisbollah hat diesen Krieg provoziert; sie bettelt förmlich um einen israelischen Angriff und damit um den Kontrollverlust der Regierung Netanjahus.
Symbolische Zerstörungen .- wie b isher geschehen - von Munitionsdepots us. reichen zur Demonstration der israelischen Überlegenheit nicht mehr aus. Der Nimbus der israelischen Unbesiegbarkeit dürfte dann gebrochen sein.

Und nun plustert sich Herr Erdogan auch noch auf, hauptsächlich, um seine innenpolitischen Motive zu überdecken.
Seine Einmarschdrohung soll seinen Machtanspruch in de Region untermauern, jetzt, wo auch der syrische Konflikt wieder in Bewegung gerät und der Iran unbeirrt die Fäden spinnt.

Bisher hat Israel in seiner Geschichte keinen Krieg verloren, weil es am Ende seine militäriscchen Fähigkeiten richtig einschätzen konnte. Dieses Mal könnte es zu einer Selbstüberschätzung kommen ,die schon in Gaza nur Tod und Zerstörung, aber kein Ende des Terrorkrieges brachte. Aber einen Verlierer: nämlich Israel." - Olga
 


Anzeige