Internationale Politik Krieg in Israel

Granka
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Granka
als Antwort auf Sunnyi vom 31.01.2024, 09:09:42

@Sunnyi, auch ich wäre sehr an deinen Informationen interessiert und ich freue mich  darauf, näheres zu erfahren. 
Granka

Malinka
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Malinka

Irgendwie macht es hellhörig und nachdenklich, wenn man bedenkt, dass die United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East (UNRWA) jene Hilfsorganisation der Vereinten Nationen, die sich für die Unterstützung und den Schutz von palästinensischen Flüchtlingen im Nahen Osten einsetzt, laut Wikipedia im Jahr 2022 bereits etwa 30.000 Mitarbeiter hatte. 

Laut der offiziellen Website der United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East (UNRWA) hat die Organisation im Jahr 2022 ein Budget von 1,6 Milliarden US-Dollar angefordert, um die humanitäre Hilfe für palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten zu finanzieren1. Das Budget wurde aufgeteilt in 806 Millionen US-Dollar für die Kernhumanitärhilfe und 804 Millionen US-Dollar für die humanitäre Hilfe in Notfällen in den besetzten palästinensischen Gebieten, Syrien, Libanon und Jordanien

Das UNHCR ist das Hilfswerk für alle anderen Flüchtlinge weltweit. Die UNHCR hatte im selben Zeitraum insgesamt 20.739 Mitarbeiter, von denen 91 Prozent im Außendienst tätig sind12. UNHCR ist in 135 Ländern aktiv und sorgt jeden Tag für Unterkunft, Nahrung, medizinische Versorgung, Schutz und Bildung

Das Budget der UNHCE betrug  im Jahr 2022 10,714 Milliarden US-Dollar. Das ursprüngliche Budget für 2022 betrug 8,994 Milliarden US-Dollar, aber es wurden vier zusätzliche Budgets in Höhe von insgesamt 1,72 Milliarden US-Dollar für die Unterstützung von Flüchtlingen in Afghanistan, Kamerun, Pakistan und der Ukraine hinzugefügt

Für 135 Länder weltweit nur 7 x so viel wie für das kleine Palästina und doch sind die Gebiete Palästinas auch vor dem Krieg in so erbärmlichen Zustand war medizinische Versorgung usw angeht? Da muss man sich nicht fragen, wo ds viele Geld geblieben ist - un hier ist nur das Budget für 1 Jahr genannt. War wurde da nur alles mitfinanziert Hamas lässt grüßen 

Lenova46
Lenova46
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf Malinka vom 31.01.2024, 16:10:28

Bitte verkenne nicht die unterschiedlichen Aufgabengebiete dieser beiden Organisationen:

"UNRWA ist laut UN-Definition eine humanitäre Organisation mit dem Auftrag, palästinensischen Flüchtlingen Hilfe und Schutz zu gewähren, bis eine dauerhafte politische Lösung für ihre Notlage gefunden ist. Das Tätigkeitsspektrum des Hilfswerks umfasst Bildung, medizinische Versorgung, Hilfs- und Sozialdienste, die Infrastruktur der Flüchtlingslager, Mikrokredite und Nothilfe für palästinensische Flüchtlinge.

Die Hälfte seines Budgets investiert das Palästinenser-Hilfswerk nach eigenen Angaben in Bildung. Es unterhält über 700 Schulen und ist damit die einzige UN-Organisation, die ein vollwertiges Schulsystem betreibt, wie es in einer Pressemitteilung vom Mai 2023 hieß.

Schon seit einem Jahrzehnt ist das Palästinenser-Hilfswerk unterfinanziert. Anfang 2023 betrugen die Schulden etwa 80 Millionen Euro. Ein Grund sind nicht nur die zunehmenden Krisen und Konflikte in der Region, sondern auch die wachsende Zahl der palästinensischen Flüchtlinge."


Was ist der Unterschied zwischen UNWRA und UNHCR?

Sowohl das Flüchtlingskommissariat UNHCR (United Nations High Commissioner on Refugees) als auch das UNRWA wurden 1949 von der UN-Vollversammlung gegründet.
Das UN-Flüchtlingskommissariat kümmert sich um Flüchtlinge weltweit und kann gemäß der Genfer Konvention von 1951 Personen den Flüchtlingsstatus zuerkennen. Zu seinem Mandat gehören außerdem sowohl die Neuansiedlung von Flüchtlingen als auch die Rückführung in deren Herkunftsländer.   

UNRWA hingegen ist eine humanitäre Organisation, die selbst keinen Flüchtlingsstatus gewährt, sondern Hilfe für Personen erbringt, die dazu eine Berechtigung haben. Das UNRWA-Mandat erstreckt sich auf Hilfsleistungen für palästinensische Flüchtlinge in seinen fünf Einsatzgebieten: Westjordanland (einschließlich Ostjerusalem), Gaza, Syrien, Libanon und Jordanien."

Im Übrigen gelten auch die Nachfahren als Flüchtlinge. Bis heute ist nicht geklärt, ob und wie die Flüchtlinge in ihre angestammte Heimat zurückkehren können.

Im Gegensatz zu deinen Folgerungen aus Mitarbeiteranzahl und Finanzen verschlimmert sich nun die Lage der Palästinenser aufgrund der gestoppten Finanzmittel eklatant. 

Quelle: Deutsche Welle
 


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Malinka
Malinka
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Malinka
als Antwort auf Lenova46 vom 31.01.2024, 17:24:57

die unterschiedlichen Aufgabenbereiche sind mir durchaus bekannt, trotzdem steht doch wohl besonders die Anzahl der Mitarbeiter der Organisationen in keinem Verhältnis zueinander

Lenova46
Lenova46
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf Malinka vom 31.01.2024, 17:42:43

Diese Zahlen sprechen für sich:

"Ende 2022 waren rund 5,9 Millionen Flüchtlinge beim Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (United Nations Refugee and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East, UNRWA) registriert: knapp 2,4 Millionen Flüchtlinge in Jordanien, über 1,5 Millionen im Gazastreifen, rund 900.000 im Westjordanland, etwa 490.000 im Libanon und rund 580.000 in Syrien. Der Anteil der registrierten Flüchtlinge an der Gesamtbevölkerung ist besonders hoch im Gaza-Streifen (rund 70 Prozent), in der West Bank (rund 30 Prozent) und in Jordanien (über 30 Prozent). Im Libanon liegt er immerhin bei rund zehn Prozent."

Diesen Flüchtlingen ist jede Möglichkeit für sich selbst zu sorgen genommen. 

olga64
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf Lenova46 vom 31.01.2024, 17:24:57
 

Im Übrigen gelten auch die Nachfahren als Flüchtlinge. Bis heute ist nicht geklärt, ob und wie die Flüchtlinge in ihre angestammte Heimat zurückkehren können.

Im Gegensatz zu deinen Folgerungen aus Mitarbeiteranzahl und Finanzen verschlimmert sich nun die Lage der Palästinenser aufgrund der gestoppten Finanzmittel eklatant. 

Quelle: Deutsche Welle
 
DAnke Lenova46 für Ihre fundierte und sachliche Erklärung, die sicherlich dafür sorgt, dass bestehende Missverständnisse ausgeräumt werden können.
Ich las kürzlich einen längeren Aufsatz auf über den Flüchtlingsstatus der Palästinenser. Egal, wo die leben, erklären sie auf die Frage nach ihrem Geburtsort  eine Gegend, wo die Grosseltern (vor fast 80 Jahren) lebten und sie niemals.
Dieser Flüchtlingsstatus ist vererbbar und das bedeutet, dass der Status nun in der 4. Generation weitergetragen wird mit dem Ziel, irgendwann nach Palästina "zurückkehren" zu können, wo sie nie waren.

Geschätzt und theoretisch wären dann das bis zu 9 Mio Menschen, die jetzt verstreut um die  Welt meist als Staatenlose leben. Zusammen mit den Juden in Israel und den dort leben Arabern wäre in diesem kleinen Land sicher zu wenig Platz und es würde nie aufhören,d ass man sich gegenseitig bekämpft. Auch wenn die Illusion eines Zwei-Staaten-Landes seit Jahrzehnten propagiert wird.
Diese dürfte auch nach diesem Gaza-Krieg mit all dem Hass und den Grausamkeiten nicht realisierbar sein. Ein sehr wichtiger Punkt, der zu wenig erwähnt wird, ist übrigens die Stadt Jerusalem. Darauf erheben sowohl Juden als auch Muslime einen hohen Anspruch. Wer jemals in dieser Stadt war, kann es sich vermutlich nicht vorstellen, wie dort zwei verfeindete Völker friedlich und harmonisch leben sollen.

Was nun die Zahlungsstops der Palästinenser-Hilfen anbelangt, nehme ich an, dass die bald wieder fliessen werden. Aber zugleich frage ich mich auch hier, warum die umliegenden arabischen Staaten hier nicht höhere finanziellen Hilfen an ihre Brüder und Schwestern bezahlen - sondern sich auf die westliche Welt verlassen, die sie andererseits beschimpfen und bekämpfen. Olga

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Malinka
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Malinka
als Antwort auf Lenova46 vom 31.01.2024, 18:00:40

das sind die Flüchtlinge seit  1967  ... in Palästina selbst sollen  5 Mio EW vor dem 7.10.23 gelebt haben  - ich finde an den Zahlen ist gar nichts  klar, aber egal. ..ich bezog mich nur auf die Daten von 2022. und ich frage mich, wo das viele Geld geblieben ist und warum für ein Land/eine Region so viele Angestellte und Funktionäre gebraucht und bezahlt werden - das ist doch ein riesiger Verwaltungswasserkopf, das Geld hätten die Menschen viel nötiger. 

olga64
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf Lenova46 vom 31.01.2024, 18:00:40
Diese Zahlen sprechen für sich:

"Ende 2022 waren rund 5,9 Millionen Flüchtlinge beim Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (United Nations Refugee and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East, UNRWA) registriert: knapp 2,4 Millionen Flüchtlinge in Jordanien, über 1,5 Millionen im Gazastreifen, rund 900.000 im Westjordanland, etwa 490.000 im Libanon und rund 580.000 in Syrien. Der Anteil der registrierten Flüchtlinge an der Gesamtbevölkerung ist besonders hoch im Gaza-Streifen (rund 70 Prozent), in der West Bank (rund 30 Prozent) und in Jordanien (über 30 Prozent). Im Libanon liegt er immerhin bei rund zehn Prozent."

Diesen Flüchtlingen ist jede Möglichkeit für sich selbst zu sorgen genommen. 
Es ist interessant, dass dieses Hilfswerk (UNRWA), das sich vor dem UNHCR gründete, auch für die aus arabischen Staaten vertriebenen Juden zuständig war, also nicht nur Palästinenser n ach Gründung des Staates israels,die ihrerseits auf den Vorschlag der UN nicht eingehen wollten, friedlich mit den Juden in Israel zusammenleben zu wollen.
Auch bei den Juden waren es ca 800.000 Menschen, die nach ihrer Vertreibung unterstützt wurden.
Olga

 
olga64
olga64
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64

Es ist eine hohe Tragik, dass sich gerade jetzt das international finanzierte Hilfswerk mit Zahlungen zurückhält, wo im Gaza eine Katastrophe droht. Dort dürfte in Kürze das Geld ausgehen, da es nur noch bis Ende Februar reicht.

Aber natürlich muss UNRWA aufklären, wie die Hamas in die eigenen Reihen kam und es muss besser kontrolliert werden, obwohl es aktuell keine Alternative zu diesem Hilfswerk gibt. Und auch die Hamas hier seit vielen Jahren als Machthaber des Gaza kläglich versagt und diese notwendigen Aufgaben genau so wenig übernimmt wie arabische, auch sehr reiche Staaten in der Umgebung.

Aber warum muss es sich um Millionen Palästinenser kümmern, die in Sicherheit in Jordanien,dem Libanon oder auch westlichen Staaten leben und die auch nach 75 Jahren seit Gründung Israels keine Flüchtlinge im klassischen Sinne mehr sind?
Es entstehen immer neue Generationen von Flüchtlingen, die nie geflüchtet sind. Warum machen es diese Menschen nicht so, wie zB. andere Flüchtlinge aus Äthiopien, aus dem Sudan oder anderswo, die längst die Nationalität anderer Staaten angenommen haben?
Stellen wir uns nur mal vor, dass ehemals aus Schlesien und Ostpreussen vertriebene Deutsche sich bis heute als Flüchtlinge bezeichnen würden, weil sie vor mehr als 70 Jahren aufgrund eines von Deutschen begonnenen und verlorenen Krieges ihre Heimat verlassen mussten und ins zerstörte Gesamtdeutschland integriert werden mussten?

Olga
 

Tina1
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Tina1
https://www.n-tv.de/politik/Wegner-fordert-von-Hochschulen-mehr-Einsatz-gegen-Antisemitismus-article24720392.html

Schutz für jüdische Studierende Wegner fordert von Hochschulen mehr Einsatz gegen Antisemitismus

Vergangenes Wochenende schlägt ein propalästinensischer Student der FU Berlin einen jüdischen Kommilitonen krankenhausreif. Der Zentralrat der Juden fordert die Exmatrikulation des Schlägers, die Berliner Wissenschaftssenatorin lehnt das ab. Jetzt bringt sich der Regierende Bürgermeister Wegner ein.

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner fordert nach dem mutmaßlichen Angriff auf einen jüdischen Studenten der Freien Universität eine schnelle und harte Bestrafung des Täters. "Wir müssen den Hochschulen Instrumente an die Hand geben, damit sie konsequent und schnell handeln können", schrieb der CDU-Politiker auf der Plattform X. "Wenn dazu eine Änderung des Hochschulgesetzes erforderlich sein sollte, werden wir in der Koalition darüber sprechen."

Der 30-jährige jüdische Student Lahav Shapira war am Wochenende mit Knochenbrüchen im Gesicht ins Krankenhaus gekommen. Ein 23-jähriger propalästinensischer Kommilitone soll ihn in Berlin-Mitte geschlagen und getreten haben.
Wegner erklärte auf X: "Wir wenden uns in Berlin gegen Antisemitismus und jede Art des Extremismus, unabhängig davon, ob er politisch oder religiös motiviert ist." Der Rechtsstaat werde mit aller Härte durchgreifen.
Der Zentralrat der Juden forderte bereits Konsequenzen. "Wer einen jüdischen Kommilitonen krankenhausreif schlägt, weil er Jude ist, der hat an einer deutschen Universität nichts zu suchen", erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster in Berlin. "Eine Exmatrikulation des betreffenden Studenten ist alternativlos."


 

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