Internationale Politik Krieg in Israel

Leutnant_der_Reserve
Leutnant_der_Reserve
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Leutnant_der_Reserve
als Antwort auf Edita vom 30.12.2023, 06:56:43

In dem link war allerdings auch zu lesen, dass sie während ihrer Geiselhaft durchaus Kontakt zu Zivilisten hatte.

„Und dann packte mich plötzlich jemand an den Haaren, zerrte mich in ein Auto und fuhr mich nach Gaza“, sagte sie. Sie habe sich wie „ein Tier im Zoo“ gefühlt und sei eine Zeit lang von einer Familie mit kleinen Kindern festgehalten worden, die sie regelmäßig angestarrt hätten."

" Die Familie habe mit der Hamas zu tun gehabt. Ihr sei gesagt worden, dass sie weder sprechen, weinen noch sich bewegen oder sich zeigen dürfe. „Da ist ein Terrorist, der dich rund um die Uhr beobachtet, der dich mit seinen Augen vergewaltigt“, habe man ihr gesagt. Schem erzählte, sie habe während der gesamten Zeit in Gefangenschaft nicht geduscht, keine Medikamente oder Schmerzmittel erhalten und nur „manchmal“ etwas zu essen bekommen. "


Möglicherweise stammt ihre Einschätzung, dass es keine unschuldigen Zivilisten in Gaza gibt, aus diesen Erfahrungen.

Elbling
Elbling
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Elbling
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 30.12.2023, 09:29:44
Möglicherweise stammt ihre Einschätzung, dass es keine unschuldigen Zivilisten in Gaza gibt, aus diesen Erfahrungen.
Auch die Hamas braucht Helfer und Helfershelfer, allein ist sie nichts. Und Israel geht es doch genauso.

„Alle unsere Streitereien entstehen daraus, daß einer dem anderen seine Meinung aufzwingen will.“ [Gandhi]

„Wenn wir wahren Frieden in der Welt erlangen wollen, müssen wir bei den Kindern anfangen.“  [Gandhi]

„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg.“  [Gandhi]

Aber Palästinenser und Israeli scheinen die Gewalt zu bevorzugen. Warum also eine Seite bedauern und die andere zu tadeln..?

Und für Gewaltlosigkeit kenne ich keinen besseren Vertreter wie Gandhi.
Granka
Granka
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Granka
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 30.12.2023, 09:29:44
In dem link war allerdings auch zu lesen, dass sie während ihrer Geiselhaft durchaus Kontakt zu Zivilisten hatte.

„Und dann packte mich plötzlich jemand an den Haaren, zerrte mich in ein Auto und fuhr mich nach Gaza“, sagte sie. Sie habe sich wie „ein Tier im Zoo“ gefühlt und sei eine Zeit lang von einer Familie mit kleinen Kindern festgehalten worden, die sie regelmäßig angestarrt hätten."

" Die Familie habe mit der Hamas zu tun gehabt. Ihr sei gesagt worden, dass sie weder sprechen, weinen noch sich bewegen oder sich zeigen dürfe. „Da ist ein Terrorist, der dich rund um die Uhr beobachtet, der dich mit seinen Augen vergewaltigt“, habe man ihr gesagt. Schem erzählte, sie habe während der gesamten Zeit in Gefangenschaft nicht geduscht, keine Medikamente oder Schmerzmittel erhalten und nur „manchmal“ etwas zu essen bekommen. "


Möglicherweise stammt ihre Einschätzung, dass es keine unschuldigen Zivilisten in Gaza gibt, aus diesen Erfahrungen.
Erstmal danke Leutnant, dass du den verlinkten Artikel gelesen hast

Dass Palästinenser den Hamas Terroristen beim Überfall auf die Kibuze geholfen haben, hatte schon Bundespräsident Steinmeier sichtlich erschüttert bei seinem Besuch in Israel und einem verwüsteten Kibuz gesagt.
​​​​​​Granka



 

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Lenova46
Lenova46
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf Granka vom 31.12.2023, 08:52:16

Welche zivile Unterstützung haben die Hamas im Gazastreifen?

Auf beiden Seiten - Araber und Juden - gibt es Spione/Agenten - freiwillig oder unfreiwillig.
Unter Androhung auf Leib und Leben wurden/werden zivile Personen gefügig gemacht. 

Zum Jahresabschluss zitiere ich zu einem Thema, das sich hier kreisförmig immer wieder wiederholt - ohne neue Erkenntnisse - aus der "TAZ" bereits von Ende Oktober 2023:

Es braucht eine dauerhafte politische Lösung

"Wer glaubt, ohne die Hamas würde Frieden in Gaza herrschen, ist naiv oder kennt die vergangenen 75 Jahre dieses Konflikts nicht. Sollte die Hamas „vernichtet“ werden, wie es jetzt heißt, wird eine andere Gruppe an ihre Stelle treten – jedenfalls solange sich nicht die Bedingungen ändern, die dazu geführt haben, dass so eine mörderische wie selbstmörderische Organisation überhaupt entstehen und sich im Gazastreifen etablieren konnte.
Israel kann die Hamas militärisch schwächen, aber der Preis wird das Leben von tausenden Zivilisten sein. Der Glaube, das Problem damit zu beseitigen, wird sich wie schon so oft als Illusion erweisen. Es wird keine militärische Lösung geben."

Lenova46
Lenova46
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf Granka vom 30.12.2023, 06:06:52

Eine Darstellung aus der "Frankfurter Rundschau" v. 30.12.2023:

"Dann habe man sie in einen Operationssaal gebracht, wo sie „ohne Betäubung, ohne irgendetwas“ operiert wurde, wie sie Channel 12 News erklärte. 

Im Interview mit Channel 13 hatte sie gesagt, sie sei betäubt worden, ohne jedoch genauer darauf einzugehen. Zu diesem Zeitpunkt sei sie sicher gewesen, dass ihr Arm amputiert werden müsse. Das Gesicht des operierenden Arztes habe Schem nicht gesehen. Dennoch habe er sie angesehen und gesagt: „Du kommst nicht lebend nach Hause.“

Hamas-Geisel über ihre größte Angst bei Gaza-Gefangenschaft: „Ich hatte Angst, vergewaltigt zu werden“
Am Tag nach der Operation habe die Hamas Schem gezwungen, ein Propagandavideo zu drehen, das der Terrormiliz zur Veröffentlichung dienen sollte.

Es war das erste Video mit einer Geisel, das die Hamas infolge des 7. Oktober veröffentlichten. „Sie befahlen mir zu sagen, dass sie sich um mich kümmern und mich gut behandeln“, beschreibt sie. Und man habe sie dazu angehalten, zu tun, was man ihr sagt – wenn sie Angst hat, zu sterben.
Dann sei sie in das Haus einer Familie gebracht worden. Die ganze Familie habe mit der Hamas zu tun gehabt, einschließlich der Frau und der Kinder. „Ich begann, mir Fragen zu stellen: Warum bin ich in einem Familienhaus? Warum gibt es hier Kinder? Warum ist eine Frau hier?“, erklärt sie.
Schem betont, dass sie ihre Wunde in Hamas-Gefangenschaft selbst reinigen und versorgen musste. Und dass, obwohl sie durchgehend von einem Mitglied der Hamas überwacht worden sei. „Er vergewaltigt dich mit seinen Augen, ein bösartiger Blick. Ich hatte Angst, vergewaltigt zu werden. Es war meine größte Angst dort“, sagt Schem."
https://www.fr.de/politik/israel-gaza-befreite-hamas-geisel-interview-habe-hoelle-erlebt-zr-92752353.html
 

Lenova46
Lenova46
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Lenova46

Wie kommt es zu Opfern, ob zivil oder militärisch oder allgemein?

Der nachfolgende Textauszug gibt mir doch zu denken. 

➤ Jeder sechste israelische Soldat wurde versehentlich getötet

  • 11:45 Uhr
"Jeder Sechste der seit Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen gefallenen israelischen Soldaten ist versehentlich durch eigene Kameraden oder einen Unfall getötet worden.
Die israelische Armee bestätigte am Montag entsprechende Medienberichte.
Dies betreffe insgesamt 29 Soldaten. 18 davon seien durch Beschuss eigener Truppen - "friendly fire" - ums Leben gekommen. Zwei weitere wurden durch einen versehentlich gelösten Schuss getötet und neun weitere durch Unfälle etwa mit Munition.
Seit Beginn der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen Ende Oktober sind nach Militärangaben insgesamt 172 Soldaten und Soldatinnen getötet worden. Mehr als 900 weitere wurden verletzt. Seit dem 07. Oktober sind demnach 506 Soldaten und Soldatinnen getötet worden. (dpa)"

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Edita
Edita
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Edita

Applaus - Applaus!!!!!!!! 
Eine derbe Schlappe für Netanjahu!


Oberstes Gericht kippt Kernelement von Justizreform 



Edita

Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Anna842
Ein Hoch auf die israelische Demokratie.
Ich war begeistert, als es in den Nachrichten kam.
Netanjahu wird irgendwann stürzen.
Er war noch nie gut für Israel.

Anna
olga64
olga64
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 01.01.2024, 19:02:28

Liebe Edita,

ja, das ist gut und beweist wieder ,dass Israel eine starke Demokratie ist - die einzige in dieser Region.

Jetzt könnte man Gedanken verfolgen, wie es gekommen wäre, wenn diese monatelangen Demos gegen diese Justizreform nicht hätten statfinden müssen: dann wäre Sicherheitspersonal und Armee auch in grösserer Anzahl an den neuralgischen Punkten wie der Grenze zu Gaza und Westjordanland präsent gewesen und der Hamas Terrorbande wäre es sicherlich nicht so einfach gelungen, Israel an diesen Stellen zu überfallen und deren BürgerInnen zu überfallen, zu vergewaltigen, zu foltern und zu töten.

Aber was wäre, wenn Netanjahu jetzt freiwillig zurücktreten würde? 'Er regiert seit Wochen nicht mehr allein - es gibt dort das sog. Kriegskabinett. Würde sich irgendwas spürbar für Israel ändern und wie würde evtl. das Kriegskabinett ohne Netanjahu entscheiden?
Oder warten die Terrorbanden Hamas und Hisbollah und auch die Huthi nur darauf, dass nun auch innenpolitische Probleme in Israel grösser werden? Olga

Bandagenanderl
Bandagenanderl
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Bandagenanderl

Das positive am Gerichtsentscheid ist, dass die israelische Regierung das Urteil akzeptiert. Für mich selbst muss ich die Euphorie etwas bremsen, denn fast die Hälfte der Richter verfolgt den rechtsradikalen Kurs und unterstützt offensichtlich Netanjahus Kurs. Das Ergebnis war denkbar knapp.
Mich verwundert das Erstaunen über die Unterstützung der Hamas im Gaza Streifen durch die Zivilbevölkerung. Sind den die Zustände vor der Eskalation schon vergessen, mit getrennten Straßen für Israelis und Palästinenser? Wobei die Israelis ihre Abfälle aus den Wohnungen auf die Palästinenser gekippt haben. Um wenigstens vor großem Schmutz geschützt zu sein haben die Palästinenser Netze über ihren Straßen gespannt. Beobachtet wurde das nicht von mir, sondern von unserem ehemaligen Minister Norbert Blüm. Erschreckt hat mich nach Kriegsbeginn der Blick auf den Gaza Streifen auf Google Maps. Ein eingezäuntes Gebiet, das von Israel in Abhängigkeit gehalten wurde, ein Ghetto, wie es Sigmar Gabriel schilderte und seine Einschätzung auf Druck zurücknehmen musste. Kinder und Jugendliche Steinewerfer, die in Israel Strafen wegen Terrorismus absitzen müssen. 
Dazu im Westjordanland die rigide israelische Siedlungspolitik, bei der die Palästinenser die Wahl haben, einfach ihre fruchtbaren Ländereien zu verlassen oder zu Terroristen erklärt zu werden. In diesem Moment drohen Haft oder Erschießung. Das alles passiert unter dem Schutz des israelischen Militärs. 
Ich meine, so macht man sich keine Freunde, sondern schürt Hass und Rachegelüste. Da ist es für die Hamas ein Leichtes, Anhänger zu rekrutieren. Leider werden diese Vorgänge auch in den Medien nicht mehr aufgegriffen. 
Nun möchte ich noch ein Wort zum Beginn des Krieges verlieren. Da soll der, als bester Geheimdienst der Erde bezeichnete Mossad nichts vom bevorstehenden Angriff gewusst haben, obwohl er sogar von den Amerikanern gewarnt wurde. Anschließend erklärten die Israelis, die Lage falsch eingeschätzt zu haben. Genauso kann ich mich nicht damit anfreunden, dass die Pläne der unterirdischen Gänge dem Mossad nicht bekannt seien.
Bevor ich meine Gedanken zu Ende spinne, höre ich lieber auf zu schreiben, um nicht als Verschwörungstheoretiker im ST abgekanzelt zu werden.

Anderl  
       


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