Internationale Politik Krieg in Israel

olga64
olga64
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 07.12.2023, 14:08:22
 

Die Unterstützung bröckelt, die Warnungen der Verbündeten werden lauter - insbesondere der USA.
Es wäre Zeit für eine Änderung der Strategie und einen erneuten humanitären Waffenstillstand!

Katja
Daran glaube ich nicht ,dass die Unterstützung der USA als sehr enger Partner von Israel "bröckeln" wird. Das dürfte nicht mal der Fall sein, wenn Trump schrecklicherweise wieder Präsident der USA wird, denn in dessen Familie bekannte sich eine Tochter längst zum Judentum und ein Schwiegersohn und dessen Familie sind ebenfalls Juden.

Es ist der Krieg Israels und ich wundere mich schon darüber, dass nun oft aus deutschen Kreisen strategische Vorschläge gemacht werden, wie diese den Krieg führen sollen usw.

Da schadet es nichts, mal wieder auf die Ursprünge der Terrororganisation Hamas zu verweisen:

Am 18. August 1988 veröffentlichte die islamische Widerstandsbewegung Hamas ihr Programm,das jede friedliche Lösung der Palästinafrage kategorisch ausschliesst und dessen zentrales Ziel die totale Zerstörungdes Staates Israel durch den Dschihad ist.
1990 wurde mit einem Flugblatt der Hamas jeder Jude zum Siedler erklärt und die Tötung eines jeden Juden zur Pflicht.
Ausserdem wurde verkündet, dass die drei grossen Weltreligionen (Islam, Christgentum und Judentum) nur unter Führung des Islam friedlich und sicher zusammenleben könnten, also Juden und Christen sich dem Islam zu unterwerfen haben.

Wenn die Hamas solche ihrer Ziel weiter verfolgen möchte und wird, steht auch uns noch einiges bevor. Olga
Michiko
Michiko
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Michiko
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 07.12.2023, 16:37:45
Aus einem Artikel im Cicero:

Während der erste Plan vorschlug, die Bewohner des Gazastreifens in ägyptische Städte umzusiedeln, sah der zweite Plan vor, dass sie im Sinai verbleiben, mit der Option, einige von ihnen in westliche Länder aufzunehmen.
Beide Pläne sehen jedoch vor, dass die Bewohner zunächst in den südlichen Teil des Streifens umgesiedelt werden, bis die schrecklichen Lebensbedingungen dort sie zwingen, in den nördlichen Sinai zu fliehen. Ägypten käme dann nicht umhin, den Grenzübergang Rafah zu öffnen und sie ins Land zu lassen.
geschrieben von Nordlicht 55
 


Ich weiß nicht, wie der Cicero-Artikel datiert ist, aber gestern war diese Meldung zu lesen bei t-online:

"Ägypten hat Israel vor einer Vertreibung der Bevölkerung des Gazastreifens auf ägyptisches Gebiet gewarnt. Die Regierung in Kairo werde es nicht zulassen, dass die Bewohner des Küstenstreifens in Richtung oder gar auf die zu Ägypten gehörende Sinai-Halbinsel gedrängt würden, teilt der Staatsinformationsdienst (SIS) mit. Damit würde eine "rote Linie" überschritten, weil Ägypten darin eine Gefahr für die nationale Sicherheit und Souveränität des Staates sehe.
Weiterhin hieß es, der Übergang Rafah an der südlichen Grenze des Gazastreifens sei für Einzelpersonen und Güter "dauerhaft geöffnet".
Edita
Edita
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 07.12.2023, 17:42:45

Doch liebe Olga, die bis heute uneingeschränkte Solidarität mit den Israelis bekommt dahingehend einen Knacks, weil Biden endlich Anweisung erteilt hat, einen Sanktionsplan gegen Israelis zu erstellen, die Palästinenser im Westjordanland angreifen oder belästigen! 
Und Deutschland schließt sich diesem Vorhaben an!


Edita


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olga64
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 07.12.2023, 18:01:11
Doch liebe Olga, die bis heute uneingeschränkte Solidarität mit den Israelis bekommt dahingehend einen Knacks, weil Biden endlich Anweisung erteilt hat, einen Sanktionsplan gegen Israelis zu erstellen, die Palästinenser im Westjordanland angreifen oder belästigen! 
Und Deutschland schließt sich diesem Vorhaben an!


Edita
Es geht m.W. um Sanktionen gegen radikale israelische Siedler und auch solche von der Hamas, die mit Einreiseverboten belegt werden sollen.
KOmmende Woche wird darüber bei einem Aussenministertreffen in Brüssel verhandelt -es ist also nicht eine alleinige deutsche Kooperation, sondern betrifft natürlich die gesamte EU.
Was dabei letztendlich herauskommt und wie sehr es Israel beeindrucken wird in der Kriegsführung usw., werden wir sehen.
Auch Herr Guterres macht sich seit Wochen stark für einen WAffenstillstand, auch unter Einschaltung des UN-Sicherheitsrates. Bisher führte das aus meiner Sicht nur dazu,dass Israel Herrn Guterres stark anfeindet. Es müsste eine Einigkeit der Weltengemeinschaft geben, was aber m.E. ebenso illusorisch ist. Olga

 

aixois
aixois
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von aixois
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 07.12.2023, 16:37:45

Aber ich bin bereits jetzt gespannt, was Kamala Harris meint, wenn sie sagt, dass die USA keine Vertreibung der Palästinenser "zulassen werden"!
Was meint sie damit?

Sie meint damit nicht mehr als was auch andere US Politiker meinen: Lippenbekenntnisse, deren Zweck wahlkampftaktischer Natur ist.
Man kann den USA dann nicht vorwerfen, dass sie einseitig gewesen wären, wo sie doch  Israel  ständig gemahnt und gewarnt hätten bis hin zum Zeigen der "roten Karte".

Was bisher noch nicht der Fall war (weniger Waffenlieferungen oder temporärer Stopp) . Zur Zeit jedenfalls laufen die Lieferungen und militärischen (Aufklärungs-) Hilfen auf Hochtouren.

Austin wollte die Lehren der USA (aus ihren " Fehlern ") mit Israel teilen , wonach Israel die Bevölkerung in die Arme des Feindes treibe, einen möglichen taktsichen Sieg in eine strategische Niederlage verwandle, wenn es "nicht alles" unternehme für den Schutz der Zivilbevölkerung.  Wie gesagt, "alles" kann auch nur "etwas mehr als nichts" sein, halt nicht nichts.

Netanjahu hat jedenfalls alle Zeit, bis er den letzten Hamas Kämpfer 'erlegt' (wieviele von den vermuteten 20 -30 000 sind bislang eigentlich liquidiert bzw. 'gefangen' genommen worden - mit Beweisen oder nach Guantanamo Methode, viele können das ja nicht mehr sein ?) und die Hamas von palästinensischem Boden getilgt hat.

Bleibt die etwas delikatere Frage nach der Nordfront, der Schaffung eines (erneuten) großen Sicherheitspuffers im Libanon gegen die Hisbollah und den Golanhöhen.

Bis zu den Wahlen in den USA, die einen israelfreundlichen Präsidenten hervorbringen dürften. Erst danach kann über mögliche 'Übersiedlungen' bzw. neutrale 'Neuansiedlungen' (Diaspora Ansatz) vorzugsweise in arabischen Ländern , auch eine kleine "Kolonie" vielleicht an der südlichen Küste von Gaza,  ernsthaft gesprochen bzw. verhandelt werden.
Wie gesagt, das wird sehr teuer werden, für die reichen Araber, aber auch die EU/USA/UN.

Auch gibt es sicher jüngere Interessenten für eine Aufnahme als Asylanten z.B. in der EU , aber auch in den USA nach dem Vorbild der ukrainischen Flüchtlinge (bevorzugt Mittelmeeranrainer ?).

Allein in Deutschland sollen gut 200 000 Palästinenser leben, da bieten sich doch 'Familienzusammenführungen ' als Ausdruck tätiger Existenzrechtssicherung Israels (Staatsräson !) geradezu an ...



 
Nordlicht 55
Nordlicht 55
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Nordlicht 55
als Antwort auf Michiko vom 07.12.2023, 17:46:07
Aus einem Artikel im Cicero:

Während der erste Plan vorschlug, die Bewohner des Gazastreifens in ägyptische Städte umzusiedeln, sah der zweite Plan vor, dass sie im Sinai verbleiben, mit der Option, einige von ihnen in westliche Länder aufzunehmen.
Beide Pläne sehen jedoch vor, dass die Bewohner zunächst in den südlichen Teil des Streifens umgesiedelt werden, bis die schrecklichen Lebensbedingungen dort sie zwingen, in den nördlichen Sinai zu fliehen. Ägypten käme dann nicht umhin, den Grenzübergang Rafah zu öffnen und sie ins Land zu lassen.
geschrieben von Nordlicht 55
 


Ich weiß nicht, wie der Cicero-Artikel datiert ist, aber gestern war diese Meldung zu lesen bei t-online:

"Ägypten hat Israel vor einer Vertreibung der Bevölkerung des Gazastreifens auf ägyptisches Gebiet gewarnt. Die Regierung in Kairo werde es nicht zulassen, dass die Bewohner des Küstenstreifens in Richtung oder gar auf die zu Ägypten gehörende Sinai-Halbinsel gedrängt würden, teilt der Staatsinformationsdienst (SIS) mit. Damit würde eine "rote Linie" überschritten, weil Ägypten darin eine Gefahr für die nationale Sicherheit und Souveränität des Staates sehe.
Weiterhin hieß es, der Übergang Rafah an der südlichen Grenze des Gazastreifens sei für Einzelpersonen und Güter "dauerhaft geöffnet".
Der Artikel ist relativ aktuell, datiert vom 26.11.23. 
Er bezieht sich ja auf die "Pläne" der Radikalen in Israel, die weiter vorn bereits Thema hier waren und auf die Rispe vorhin erneut aufmerksam gemacht hat.
Ich hatte diese Aussage eingestellt, weil sie genau die Situation beschreibt, in der ja gerade aktuell die  Menschen in Gaza sind!
Inzwischen sind sie nun fast alle im Süden, werden dort auf immer kleinere Terrains konzentriert, haben keine Lebens- und Unterbringungsmöglichkeiten, werden immer wieder neu angegriffen und aufgefordert zu fliehen.
Vielleicht nur noch eine Frage der Zeit, bis sie versuchen, die Grenze nach Ägypten zu überwinden.
Für alles, was danach passiert, wäscht Israel seine Hände in Unschuld - und sagt, dass sie ja so "ganz freiwillig" nach Ägypten gehen wollten...😶

Letztlich: das Eine sind Pläne aus Israel, das Andere die Antwort Ägytens..

Katja

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aixois
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von aixois
als Antwort auf MarkusXP vom 07.12.2023, 15:16:56

Der Gegner gab sich nicht zu erkennen,

Das liegt in der Natur der Sache, wenn sich die Hamas Leute als Widerstandskämpfer im Untergrund gegen die 'jüdischen' Besatzer, als Guerilla, als Befreiungskrieger usw. verstehen, die von der Mehrheit der Bevölkerung mehr passiv als aktiv 'getragen' werden.

Nimm nur das Beispiel Algeriens, wo sich,  wie einst die Truppen Maos, die FLN (Nationale Befreiungsfront) unter der Bevölkerung wie die Fische im Wasser bewegen konnten, von den Franzosen unerkannt. Deshalb auch der brutale Einsatz modernster Foltermethoden gegen die 'verstockte' Bevölkerung ...

Aber die Frage nach der Legitimität (Selbstbestimmungsrecht) des palästinensischen Widerstands gegen den 'Besatzer-Kolonisator' Israel ist eine andere.

Sie geht seit einiger Zeit ,  besonders in akademischen Kreisen und auch nicht nur in Deutschland - im Rahmen der Diskussion zur Aufarbeitung der Entkolonisierung- etwas viral und vermengt sich - völlig unzulässigerweise  - mit offenem Antisemitismus.
Michiko
Michiko
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Michiko
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 07.12.2023, 18:34:39

Ich weiß nicht, wie der Cicero-Artikel datiert ist, aber gestern war diese Meldung zu lesen bei t-online:

"Ägypten hat Israel vor einer Vertreibung der Bevölkerung des Gazastreifens auf ägyptisches Gebiet gewarnt. Die Regierung in Kairo werde es nicht zulassen, dass die Bewohner des Küstenstreifens in Richtung oder gar auf die zu Ägypten gehörende Sinai-Halbinsel gedrängt würden, teilt der Staatsinformationsdienst (SIS) mit. Damit würde eine "rote Linie" überschritten, weil Ägypten darin eine Gefahr für die nationale Sicherheit und Souveränität des Staates sehe.
Weiterhin hieß es, der Übergang Rafah an der südlichen Grenze des Gazastreifens sei für Einzelpersonen und Güter "dauerhaft geöffnet".
Der Artikel ist relativ aktuell, datiert vom 26.11.23. 
Er bezieht sich ja auf die "Pläne" der Radikalen in Israel, die weiter vorn bereits Thema hier waren und auf die Rispe vorhin erneut aufmerksam gemacht hat.
Ich hatte diese Aussage eingestellt, weil sie genau die Situation beschreibt, in der ja gerade aktuell die  Menschen in Gaza sind!
Inzwischen sind sie nun fast alle im Süden, werden dort auf immer kleinere Terrains konzentriert, haben keine Lebens- und Unterbringungsmöglichkeiten, werden immer wieder neu angegriffen und aufgefordert zu fliehen.
Vielleicht nur noch eine Frage der Zeit, bis sie versuchen, die Grenze nach Ägypten zu überwinden.
Für alles, was danach passiert, wäscht Israel seine Hände in Unschuld - und sagt, dass sie ja so "ganz freiwillig" nach Ägypten gehen wollten...😶

Letztlich: das Eine sind Pläne aus Israel, das Andere die Antwort Ägytens..

Katja

Darüber hatten wir hier schon vor einigen Tagen geschrieben, das waren die Optionen 1, 2 und 3, was der Staat Israel womöglich zukünftig planen könnte. Es handelte sich zunächst um Vorstellungen am grünen Tisch auf Papier, die Realität mag am Ende ganz anders aussehen. Auch werden diese Ideen Ägypten ganz sicher nicht verborgen geblieben sein, wenn sogar wir hier darüber debattieren. Fakt ist, dass alle arabischen Nachbarn keine palästinensischen Flüchtlinge aufnehmen wollen, zum einen, weil sie schon eine immense Zahl geflohene Palästinenser in ihrem Lande haben und zum anderen aus Sicherheitsgründen, das ist angesichts des Vorgefallenen nur zu verständlich.



 
ingo
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von ingo
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 07.12.2023, 14:08:22

Vorab: Die Hamas soll einem "humanitären" Waffenstillstand zustimmen? Das glaubst Du nicht wirklich. Die wissen ja nicht einmal, wie das Wort geschrieben wird.
Und jetzt die Gretchenfrage, die sich jeder stellen muss, der fordert, dass die Israelis die Bombardierungen einstellen sollen:
Was wäre, wenn die Israelis das täten? Kämen alle Geiseln frei? Die sind doch nicht bescheuert. Aber selbst wenn; was würde folgen? Die Hamas würde weiterhin Raketen auf Israel abschießen, und dadurch würden in absehbarer Zeit mehr Israelis  sterben, als die Zahl der Geiseln, die die Hamas gefangen hält. Und weil Israel genau dem ein Ende machen will, beschießen sie alles, von dem sie meinen, dass sich Hamas-Leute dort verstecken. Das ist ein Teufelskreis....Aber einer, den die Hamas in Gang gesetzt hat. Weil ich dieser Logik folgen kann, votiere ich nicht dafür, dass Israel sich zurückhalten soll. Das sage ich, obwohl ich Netanjahu nicht ausstehen kann.

aixois
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von aixois
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 07.12.2023, 18:34:39

Der Artikel ist relativ aktuell, datiert vom 26.11.23. 

Die Position Ägyptens ist vielleicht,  was die deutschen Medien angeht,  'neu', aber ansonsten allgemein bekannt.
Auch den Israelis. Die ja (immer noch ?) glaub(t)en, dass gegen hohe Milliardenzahlungen Israels (!) und  dem Erlass fälliger Schulden beim IWF, Ägypten sich erweichen liesse, einige zig Tausend Palästinenser anzusiedeln (in neu zu errichtenden Quartieren z.B. in Vororten von Kairo, wo sie als Billiglohnkräfte keine Belastung darstellen würden).

El-Sissi will aber an der Macht bleiben und keine zusätzlichen Freunde der Muslim-Brüder  im Land haben.

Schon wenige Tage nach dem Hamas Angriff , gleich zu Beginn des Israelischen Eingreifens,  machte  Ägypten eindeutig und erneut  klar, was es von der An-Siedlung der Palästinenser auf ägyptischem 'Territorium hielt und immer noch hält :

" As Egypt faces the possibility of receiving an influx of Palestinian refugees from its northern border with Gaza, Egyptian President Abdel-Fattah el-Sissi has repeated his country's long-standing opposition to permitting Palestinians from Gaza to be resettled in the Sinai." (Voice of  America 14 /10/2023)

[
Da Ägypten mit der Möglichkeit konfrontiert ist, einen Zustrom palästinensischer Flüchtlinge von der Nordgrenze zu Gaza aufzunehmen, hat der ägyptische Präsident Abdel-Fattah el-Sissi den langjährigen Widerstand seines Landes gegen die Umsiedlung von Palästinensern aus Gaza auf dem Sinai bekräftigt.]
 

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