Internationale Politik Krieg in Israel

Elbling
Elbling
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Elbling
als Antwort auf olga64 vom 16.11.2023, 18:24:42

Olga, das ist ja das Problem. Beide wollen den jeweils anderen davon jagen - aber wohin sollen sie denn..?

Diese "Quasselbude" UN labert und labert, aber bekommt es nicht fertig die beiden Regierungen zusammen zubringen. Sie versagen wie schon so oft, einfach unfähig.
Ich sehe für beide Volksgruppen wirklich nur eine machbare Lösung: einen Staat Palästina, in dem beide Völker gleichberechtigt dieses Land im Frieden entwickeln. Kriege und Gewalt hat man bis zum Erbrechen ausgelotet - und nichts wurde besser. Man sollte endlich die Lehren ziehen und was Neues versuchen.

Mir ist schon klar das es ein fast schon utopischer Wunsch ist, aber es ist zu wünschen das er Wirklichkeit wird. So wie jetzt kann es nicht weitergehen.

Leutnant_der_Reserve
Leutnant_der_Reserve
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Leutnant_der_Reserve
als Antwort auf Elbling vom 16.11.2023, 20:21:24

Möglicherweise auch liegt das ganze Desaster in der damaligen Entscheidung der UNO begründet, den neu zu gründenden jüdischen Staat in eben diesen arabisch dominierten Teil der Welt zu legen. Hätte vielleicht nicht sein müssen.

Elbling
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Elbling
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 16.11.2023, 20:54:32
Möglicherweise auch liegt das ganze Desaster in der damaligen Entscheidung der UNO begründet, den neu zu gründenden jüdischen Staat in eben diesen arabisch dominierten Teil der Welt zu legen. Hätte vielleicht nicht sein müssen.
Wohin denn dann..? Wo gibt es keinen Rassismus auf dieser Welt..?
Hier in Deutschland stört man sich in einem kleinen ort an einem einzigen Flüchtling - nicht heute oder gestern, es war schon nach 1945 und alle sprachen deutsch. Rassisten brauchen keine Relligion oder Hautfarbe - das hinzugekommen reicht vielfach schon.

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MarkusXP
MarkusXP
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf Elbling vom 16.11.2023, 20:38:58
...
Ich sehe für beide Volksgruppen wirklich nur eine machbare Lösung: einen Staat Palästina, in dem beide Völker gleichberechtigt dieses Land im Frieden entwickeln. 
...
Du bist ja nicht der Einzige, dem dies als gangbare Lösung vorschwebt.

Ein Staat, in dem beide Völker in einem Land zusammen leben, wäre kein Jüdischer Staat mehr. Wäre dieser dann auch noch demokratisch verfasst, wären die Israelis sogar möglicherweise schnell in der Minderheit ... mir fehlt die Phantasie mir das vorzustellen.

Ich sehe nur die Möglichkeit, irgendwie doch zu einer Zwei-Staaten Lösung zu kommen. Ich weiß, die Siedler, die Ultrarechten, Jerusalem, u.v.m. ... das scheint genauso unlösbar zu sein! Aber Palästinenser und Juden in einem Staat, unter einer Regierung .... das halte ich für nicht machbar.

Ich glaube auch, das der Einfluss der USA auf die Israelische Innenpolitik überschätzt wird. Die US-Amerikanische Regierung kann auch nicht einfach durchregieren und dann machen die Israelis schon was angesagt ist. Gegen äußere Feinde können sie einschreiten/helfen, aber nicht massiv in die Innenpolitik eingreifen.
MarkusXP
aixois
aixois
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von aixois
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 16.11.2023, 20:54:32

Sorry LdR,

aber als von den Briten 1917 entschieden wurde, den Juden ein homeland anzubieten und sie ermutigt wurden, auszuwandern nach Palästina, da gab es  noch gar keine UN und auch  noch nicht den Völkerbund, der dann erst später  das levantinische Erbe der geschlagenen osmanischen Besatzer auf Frankreich und England (1922 Mandat über Palästina in dem das "homeland" ohne festgelegte Grenzen  für die Zionisten schon festgeschrieben war)  aufgeteilt hat.

Damals war Palästina nicht unbedingt eine Ecke,die die  Juden in Massen anzog, ebensowenig wie Uganda oder Madagaskar, die damals auch im Gespräch waren.

Erst das erneute Aufflammen von Pogromen besonders im Osten Europas (Russland, Polen, Rumanien..), erhöhte signifikant die Einwandererzahl, wobei aber viele Juden andere Länder bevorzugten (bes.USA, auch Südamerika), nicht gerade das agrarische Palästina, wo es zunehmend Ärger mit den einheimischen "Arabern" gab, die ihr Land  nicht hergeben wollten, weshalb die Briten dann ja auch versuchten, die Einwanderung zu kontrollieren, was ihnen viel Ärger und Konflikte mit der hagana einbrachte (Terroranschläge).

Die Araber waren gegen den Teilungsplan (Bundesstaat, zwei Teilstaaten mit gemeinsamen Versorgungseinrichtungen), da sie sich benachteiligt fühlten, weil die wirtschaftlich besser entwickelten Gebiete nicht proportional entsprechend des arabischen Bevölkerungsanteils aufgteilt waren, die Juden also als bevorzugt behandelt angesehen wurden.

Weil großer Druck ausgeübt wurde, kam es zur Abstimmung,  bei der die Araber dagegen stimmten.  Meine persönliche Überzeugung ist, dass man damals den ganzen Schlamassel hätte vermeiden können, wenn man den Plan weiter unter Berücksichtigung der arabischen Bedenken  verhandelt hätte.

Den Arabern fehlten damals noch starke Freunde, die ihnen hätten helfen können, effektiv Einfluss zu nehmen.
Ein Kompromiss wäre m.E. möglich gewesen, obwohl die jüdischen Siedler vor Ort schon Fakten  in ihrem Sinne geschaffen hatten und nicht länger warten wollten auf eine offizielle Grundlage ihrer darauffolgenden Staatsgründung.
 

Nick42
Nick42
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Nick42
als Antwort auf MarkusXP vom 16.11.2023, 21:35:17
 
.....Ein Staat, in dem beide Völker in einem Land zusammen leben, wäre kein Jüdischer Staat mehr. Wäre dieser dann auch noch demokratisch verfasst, wären die Israelis sogar möglicherweise schnell in der Minderheit ...

.....Ich sehe nur die Möglichkeit, irgendwie doch zu einer Zwei-Staaten Lösung zu kommen......  Aber Palästinenser und Juden in einem Staat, unter einer Regierung .... das halte ich für nicht machbar......

Ich glaube auch, das der Einfluss der USA auf die Israelische Innenpolitik überschätzt wird...... Gegen äußere Feinde können sie einschreiten/helfen, aber nicht massiv in die Innenpolitik eingreifen.
MarkusXP
 
Hallo Markus,
für mich ist die Zwei-Staaten Lösung spädestens seit dem 7.11.23 Tod. Warum? Der israelische Staat wird immer auf einem eigenen Staat bestehen, indem sich Israel selber verteidigen kann. Und die große Mehrheit der Welt hat, bei allem was in Geschichte und Gegenwart geschehen ist, dafür nicht nur Verständnis, sondern wird Israel dabei auch unterstützen.  Jedenfalls alle Völker, die das frei entscheiden können.

Und warum soll ein demokratischer israelischer Staat der auf demokratischen Werten beruht und in dem Juden und Palästinenser friedlich zusammenleben, nicht möglich sein? Für mich ist das eine Lösung, die möglich gemacht werden muss!

Zur Erinnerung: Die Juden, die 1948 den jüdischen Staat proglamiert und ausgerufen haben, waren auch sehr stark vom freiheitlichen Geist der europäischen Aufklärung geprägt. Und soweit ich die Geschicht vom Anfang des Zionismus vor 100 Jahren kenne, spielte das auch dort eine Rolle. Und auch für das Leben im Kibbuz bis heute.

Das freiheitlich demokratische Zusammenleben der Menschen ohne Trennung in Rassen, Religionen und Vorurteile, auf der Grundlage universeller Menschenrechte ist möglich. Politiker von Ben Gurion über Golda Meir bis Jitzhak Rabin waren auch davon geprägt, nicht nur eine Heimat für alle Juden zu schaffen sondern das auch im Geist freiheitlicher Demokratie.

Und das Elend besteht bis heute darin und gipfelt jetzt in diesem entsetzlichen Krieg, dass von Anfang an die Interessen der Palästinenser nie gerecht berücksichtigt wurden.

Ich bin Realist und weiß, dass Hass einer der stärksten Kräfte ist, zu denen Menschen fähig sein können. Aber kein Mensch, auch kein Hamsterrorist, wird mit Hass geboren.  Hass hat Ursachen und hass kann auch überwunden werden.

Denn es gibt auch positive Beispiele. Deutsche und Franzosen haben sich Jahrhundertelang bekriegt, keine Generation ohne Krieg, die Historiker sprachen von Erbfeidschaft. Aber wer kann sich heute noch vorstellen, dass Deutsche und Franzosen noch einmal gegeneinander in den Krieg ziehen? Ein Beispiel, dass Hass überwunden werden kann. Durch  Aussöhnung und friedliches zusammenwirken, auch ein Verdienst des europäischen Einigungsgedankens.

Warum soll das zwischen Juden und Palästinensern nicht möglich sein? Es ist Aufgabe der Politik, das möglich zu machen.

Nick42
 

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Granka
Granka
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Granka
als Antwort auf olga64 vom 16.11.2023, 17:49:08
Was ihn umtreibt ist "die Sekundierung von Antisemitismus durch die politische Linke, wo viele glauben, den Palästinenser mit fragwürdigen Parolen zur Hilfe eilen zu müssen." 

Zum nachdenken geeignet.
Granka
Danke GRanka - auch mich treibt das um, woher dieser steigende Antisemitismus gerade in unserem Land nun kommt und zwar der sog. "hausgemachte", den wir nicht unbedingt auf die muslimischen Einwanderer schieben sollen - gerade wir Deutsche haben viel Erfahrung auf diesem Gebiet.

Wolfgang Kraushaar, 75-jähriger Politikwissenschaftler, wird heute in der SZ interviewt und erklärte viele Dinge, die nach so langer Zeit sicher nicht mehr im Gedächtnis aller sind,bzw. nie waren.

"Latent antisemitische Denkmuster" vom Antiimperialismus zum sog. globalen Süden und über die Verwirrungen linker Theorien."

Hier einige Passagen aus dem Interview:

Die bundesdeutsche Linke war zunächst deutlich proisraelisch ausgerichtet; bereits inden frühen 50er Jahren gab es im SDS Initiativen zur Wiedergutmachung und für die Anerkennung des Staates Israel. Als dann Ende der 50er Jahre antisemitische Übergriffe erfolgten, haben der SDS und linke Gruppen betont, dass man diese Judenfeindlichkeit bekämpfen müsse.
Viele Linke sind damals in die israelischen Kibbuzim gefahren, haben dort gelebt und gearbeitet und diese "sozialistischen Modelle" sehr geschätzt.
Der Wendepunkt kam mit dem Sechstagekrieg 1967, Israel besiegte Ägypten - aus dem Land derOpfer wurde ein militärisch siegreicher Staat.
Nun meinte man, man müsse die Seiten wechseln und die Palästinenser unterstützen, zumindest diejenigen, die den Staat Israel nicht mehr als Zufluchtsland der verfolgten Juden betrachten wollten.

1969 wurde von den "Tupamaros West-Berlin" eine Bombe im jüdiscshen Gemeindehaus abgelegt. Der Sprengstoff hätte bei einer Gedenkveranstaltung für die Opfer der Nazis im November 1938 detonieren sollen, dem 250 Menschen, daraunter viele Holocaust-Überlebende dann zum Opfer gefallen wären.
Aufgrund technischer Probleme explodierte die Bombe nicht.

Der Kommunarde Dieter Kunzelmann reiste zum palästinensischen Ausbildungslager nach Jordanien. Nach seiner Rückkehr gab es in Berlin eine monatelange Serie von Bombenanschlägen gegen amerikanische und israelische Einrichtungen.
Ein prominenter Linksradikaler der damaligen Zeit war auch Horst Mahler, der sogar den Anschlag bei den olympischen Spielen 1972 in München und den Mord an 11 israelischen Sportlern als Befreiungsaktion der PLP verteidigte.
Einige Jahrzehnte später wurde nach vielen Knastaufenthalten dieser Horst Mahler zum Holocaust-Leugner und Neonazi.
Warum die Linke in den 60er/70er Jahren so einen drastischen Sinneswandel inszenierte und in Israel den Feind sah, den es zu bekämpfen galt, liegt sicher auch in einer Entlastungsfunktion (wie Adorno sagte: Schuldabwehr-Antisemitismus), womit man das Wissen um die Verbrechen der eigenen Väter in der Nazi-Wehrmacht leichter verdrängen konnte.

In neuerer Zeit wird nun erklärt, Israel führe einen Genozid an den Palästinensern, womit m.E. eine Verharmlosung des Holocaust stattfindet.

Es ist erkennbar, dass die gefährlichste Form des gegenwärtig in Deutschland grassierenden Antisemitismus  sicher nicht von links, sondern von Seiten des islamischen Fundamentalismus ausgeht. Aber auch von rechts hat er in den letzten Jahren immer weiter zugenommen.

(Das Interview mit Herrn Kraushaar führte Peter Laudenbach - erschienen heute in der SZ). Olga

 
Danke Olga, für diesen Beitrag,diese  guten Artikel kann man nur in der gedruckten Ausgabe der SZ lesen und ich habe die NN abonniert. Aber endlich geht die Debatte hier in die richtige Richtung, vor allem weg davon, für diesen Krieg Israel zum Täter zu machen, wie Felx Klein, der Antisemitismusbeauftragte, sagt, statt Empathie für diese Gräuel bekommt Israel Hass. Den bekommt inzwischen jeder erkennbar jüdische Mensch zu spüren und das darf, kann doch nicht sein, nicht nach 1945. Ich finde, gerade wir Deutschen sollten mit unseren Worten bezüglich Israel 
​​​​​​vorsichtig umgehen, gerade in diesen Zeiten. Ich weiss, dass wir beide nicht nur bezüglich Israel, oft die gleichen Ansichten haben.
Granka
Elbling
Elbling
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Elbling
als Antwort auf MarkusXP vom 16.11.2023, 21:35:17
Du bist ja nicht der Einzige, dem dies als gangbare Lösung vorschwebt.

Ein Staat, in dem beide Völker in einem Land zusammen leben, wäre kein Jüdischer Staat mehr. Wäre dieser dann auch noch demokratisch verfasst, wären die Israelis sogar möglicherweise schnell in der Minderheit ... mir fehlt die Phantasie mir das vorzustellen.

Ich sehe nur die Möglichkeit, irgendwie doch zu einer Zwei-Staaten Lösung zu kommen. Ich weiß, die Siedler, die Ultrarechten, Jerusalem, u.v.m. ... das scheint genauso unlösbar zu sein! Aber Palästinenser und Juden in einem Staat, unter einer Regierung .... das halte ich für nicht machbar.

Ich glaube auch, das der Einfluss der USA auf die Israelische Innenpolitik überschätzt wird. Die US-Amerikanische Regierung kann auch nicht einfach durchregieren und dann machen die Israelis schon was angesagt ist. Gegen äußere Feinde können sie einschreiten/helfen, aber nicht massiv in die Innenpolitik eingreifen.
MarkusXP
Ich weiß es auch, aber wie weiter..? Eine zwei Staatenlösung würde wieder nur Krieg bedeuten - bis in alle Ewigkeit..? Im Schachspiel macht man eine 'Rochade' wenn man "festsitzt" und kann so doch noch zu einem 'Patt' kommen. Und genau das braucht es, eine Situation wo die Relligionen und die Ideologien aufhören mit dem Gegenseitigen sich umbringen. Beide Volksgruppen sind nur Menschen, nicht mehr und nicht weniger. Und der Mensch soll doch, laut Wissenschaft, ein "Intelligentes Wesen" sein, nur mich befallen so langsam das ziemliche Zweifel, denn mit der Lernfähigkeit scheint es nicht weit her zu sein.
Beide meinen das nur sie es richtig machen und verstehen. Man muß eigentlich froh sein das des Gott als Vater so nicht gibt - er würde bestimmt bei so manchem Streit ganz fürchterlich dazwischen fahren - 'Geschwister' die andauernd nur streiten und sich 'kloppen' geht nun mal garnicht.
Granka
Granka
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Granka

Studenten gründen "Frydays for Israel" gegen den zunehmenden Antisemitismus, der auch in den Hochschulen um sich greift. Ich bin sehr froh, dass diese jungen Leute aktiv werden und  ein Zeichen gegen Antisemitismus  setzen. Ein junger Mann hat eben ausführlich darüber in den Welt Nachrichten berichtet, ich hoffe, dass im laufe des Tages ein online Bericht darüber erscheint.
Granka  

hobbyradler
hobbyradler
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Elbling vom 17.11.2023, 09:42:52
.................
Im Schachspiel macht man eine 'Rochade' wenn man "festsitzt" und kann so doch noch zu einem 'Patt' kommen. .
................

Das mit der Rochade wird wohl nur schwer funktionieren. Zum einen kann das nur die Partei (Israel) machen die am Zug ist, zum anderen darf sich keine der von der Partei Betroffenen, (König = Regierung, Turm = Militär) bewegt haben. Geht also nicht mehr.

Miteinander unter Hilfe Dritter reden, also das von manchen verpönte Verhandeln, wäre auch in diesem „Krieg“ die richtige Vorgehensweise. Ich hoffe, dass da bereits einiges getan wird.

Der wie ich nicht direkt betroffene Mensch kann die Aktionen beiden Parteien nicht gut heißen.

Ein „Patt“ ist wenig sinnvoll. Beide Parteien sollten für die Zukunft Positives gewinnen.

Ciao
Hobbyradler
 

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