Internationale Politik Krieg in Israel

Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf olga64 vom 05.11.2023, 13:47:24

Liebe Olga,

diese Sorge teile ich. Und ich merke auch, wie mir für die Diskussionen hier eigentlich die Kräfte fehlen. Zumal ich versuche, einen völlig verzweifelten Freund, der von einer Panikattacke in die nächste fällt, zu helfen, was mich enorme Kraft kostet.

LG

DW

lupus
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von lupus
als Antwort auf werderanerin vom 05.11.2023, 13:43:59

Mal ehrlich..., wer, außer Naost - Experten , sehen da noch wirklich durch.

Kristine
 
Da täuschst du dich vielleicht!

Lies nur mal diesen Faden.😉😁

lupus
Nordlicht 55
Nordlicht 55
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Nordlicht 55
als Antwort auf Elbling vom 05.11.2023, 13:12:09

Mich wundert es das sie den 'normalen Zivilisten' die Möglichkeit zur Flucht lassen. Im Mittelalter wurde die Bevölkerung umgebracht oder versklavt.............
 

@ Elbling,

irgendwie wird es immer verrückter hier...

Ich dachte bisher, dass wir nicht mehr im Mittelalter leben! Und vor allem, dass Israel ein demokratisches Land ist?! 

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Nordlicht 55
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Nordlicht 55
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.11.2023, 13:35:38

 

  Aber der Hamas mit Palästinenser zu verwechseln ist ein grosse Fehler.

@ Rheinfaller,

ich stimme Deinem gesamten Text zu !

Aber insbesondere danke ich Dir für Deinen letzten Satz !!

Katja 
Nordlicht 55
Nordlicht 55
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Nordlicht 55
als Antwort auf olga64 vom 05.11.2023, 14:27:24
 
Übrigens sollen es um die 20 000 Palästinenser sein, die zunächst in Israel festgehalten wurden und am Freitag nach Gaza gebracht wurden...
Vielleicht aus dem obigen Grund?

LG Katja
Da bin ich aber anders informiert: diese 20.000 Palästinenser arbeiteten in Israel, was man ja immer vergisst. Es gibt aus dem Gaza nach Israel seit Jahren eine grosse Arbeits-Migration.
Nachdem nun der Krieg zwischen Gaza und Israel ausgebrochen war, wurden diese Palästinenser zurückgeschickt in den Gaza. Sie wurden also nicht festgehalten, sondern dorthin zurückgebracht, woher sie stammen.
Mit welchen Argumenten hätte sieIsrael '"festhalten" sollen? Auch unter diesen Menschen befinden sich mutmasslich Hamas-Getreue - man erkennt diese ja nicht an speziellen Uniformen o.ä. Olga
@ Olga,

ja um die genau geht es ja auch - die bis zu dem Überfall der Hamas in Israel arbeiten durften und danach eben nicht mehr.
Nach der unmittelbaren vollständigen Blockade des Gazastreifens durften die auch die Grenze dorthin nicht mehr überschreiten... 
Genau: und nun hat man sie dorthin gebracht, wo sie "hin gehören" - am vergangenen Freitag und nicht unmittelbar nach Ausbruch des Krieges.

Katja
Elbling
Elbling
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Elbling
als Antwort auf olga64 vom 05.11.2023, 14:08:58
Das klingt mir alles zu endgültig: es ist seit langem zu hören, dass die jüngeren Generationen in Israel und auch den umliegenden, arabischen Ländern sehr wohl auf eine Annäherung pochen und diese jahrzehntelangen Kriege und Verwerfungen ihrer Vorfahren nicht mehr weiterführen möchten.

Aber da konterkariert natürlich ein bestialischer Angriff einer Hamas auf Kibuzim und unschuldige Israelis alle 'Bemühungen - denn diese jüngeren 'Befürworter einer Änderung werden nun dem militärischen Ruf Israels folgen und für ihr Land kämpfen und gegebenenfalls auch sterben.

Auch dieser Krieg ist ein Krieg der Bilder und wenn Israel derzeit keiner Feuerpause zustimmt, muss das Land humanitäre Bereitschaft "im Kleinen" zeigen - so wie z.B. durch einen temporären Korridor, um im Gaza weiteren Zivilisten den Flucht in den Süden zu ermöglichen.
Ich fürchte das man eine wirklich "endgültig Lösung" dieser ständigen Angriffe suchen wird, leider, denn ein Frieden im Frieden wäre weitaus 'preiswerter' zu haben. Und unter preiswerter meine ich ausdrücklich geschonte Leben und intakte Psychen. Gerade über die Psyche und Traumata wird so wenig nachgedacht.

Die Hamas verfolgt ein "Programm" das von außen gesteuert wird und die Palästinenser sind die Leidtragenden. Und wofür..? Damit sich ein Paar "Teufelsanbeter" als die 'ganz großen' fühlen können. Aber sie sind nur so winzig klein.

Ich fürchte das es zu sehr vielen Opfern kommen wird - auf allen Seiten., nur damit sich ein Paar "Führer" damit brüsten können.

Hoffentlich werden die Jungen beider Seiten noch zur Vernunft kommen und die 'Alten' entmachten. Das bleibt als einzige Hoffnung für den Frieden..

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Elbling
Elbling
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Elbling
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 05.11.2023, 15:57:31
Ich dachte bisher, dass wir nicht mehr im Mittelalter leben! Und vor allem, dass Israel ein demokratisches Land ist?!

Das mit dem Mittelalter sehe ich genauso. Gerade wenn man diese neumodische Art von Glaubenskriegen sich so betrachtet. Einfach schrecklich..!

Israel sollte eigentlich ein demokratisches Land sein, nur ist dort offensichtlich die Demokratie sehr gefährdet. Ultra-Orthodoxe Kreise sind dabei aus der Demokratie eine Diktatur zu machen. Die "Justiz-Reform ist ein direkter und offener Angriff auf die Kontrolle der Regierung. Zahlreiche Demonstranten haben auch dieses Wochenende wieder gegen Netanjahu demonstriert.
Joggerin
Joggerin
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Joggerin
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 05.11.2023, 16:10:49

Wenn die Hamas ohne reguläre Uniformen kämpfen , sind sie nicht von der Genfer Konvention geschützt ( was ohnehin nie umgesetzt wird ) . Sie können standrechtlich erschossen werden .
Man ruft zur Relation der Rache auf .
Aber was gibt es gegen vielfachen grausamen Mord für eine Relation ? Keine !
Die Verbrecher sind aufzuspüren und für immer unschädlich zu machen .
Joggerin

aixois
aixois
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von aixois
als Antwort auf Der-Waldler vom 05.11.2023, 13:02:11
  1. Lieber DW,

so habe ich das im Religions- bzw. evang. Konfirmandenunterricht auch gelernt.  Allerdings mit einem Unterschied. 
Denn auch die evangelikalen, pietistischen Strömungen sahen in den Juden das auserwählte Volk Gottes, durch das er auch noch heute in der Welt wirkt und den Untergang bzw. nach der entscheidenden Schlacht (Armaggedon) seine (des Messias) Wiederkunft /Sieg vorbereitet.

Diese (eher dem Respekt vor Gott gezollte) Freundschaft ist auch heute durch den erheblichen Einfluss dieser eschatologie-gläubigen Evangelikalen auf den Präsidenten in den USA (Trump) von Bedeutung für die aktuelle Nahost Politik.

Trotz aller Unterschiede treffen sich im Glauben an das (Wieder-)Kommen des "Messias", beide Religionen. Und dieses Kommen des Messias wird nicht irgendwo, sondern im 'gelobten Land'  stattfinden. Für manche extrem Orthodoxe ist das ganz im Norden von der Westbank , weshalb diese auch nicht den Ungläubigen (Arabern-Moslems)  gehören darf.

Spätestens seit dem ersten Kreuzzug (Zeichen des nahenden "Endes aller Tage") wurden die ungläubigen Juden manifest verfolgt (siehe ersten Judenpogrome in Bayern !), so dass sie sich weiter absondern mussten bzw. anfingen,  nach Osten auszuwandern.

Danach waren sie die 'bequemen' Blitzableiter für den Volkszorn, wenn irgendwas nicht so lief,  wie es sollte (Brunnenvergifter, schlechte Ernten, Pestepidemien, Ritualmorde usw.).

Die historischen Wurzeln gründen also tief, was den Hass auf die Juden angeht, ein Hass, der sich nicht ohne die christlichen Kirchen so hätte entwickeln und halten können.
So gesehen, entstand Herzls Idee  eines 'Judenstaates',  einer "jüdischen Heimstätte in Palästina" vor dem Hintergrund der vielfältigen Verfolgungen von Juden in Europa (Dreyfus Affäre) und gesellschaftlichen Ausgrenzungen (Herzl flog aus seiner nationalistischen Burschenschaft) , die gegen Ende des 19. Jhdt. eindeutig rassistische Züge angenommen hatten.

Du zeigst Dich, wie viele auch ratlos, wie es weitergehen könnte.

Von den im Grunde nur drei-vier  möglichen Optionen:
  • ein Land für alle, Akzeptanz der de facto palästinensischen Mehrheit , Aufgabe des zionistischen Judenstaatsgedankens
  • Strenge, verschärfte Militärkontrolle über die Palästinenser mit dem Ziel sie freiwillig oder durch Zwang aus Palästina zu entfernen (Israelistisxche Mehrheit) 
  • Die palästinensische Mehrheit versucht weiterhin und verstärkt , über Jahrzehnte hinweg, die ihnen geraubte Heimat und Freiheit  wieder zurückzuholen.
hat die dritte offensichtlich nach 75 Jahren nicht funktioniert, weshalb es jetzt die zweite Option zu sein scheint: voller Einsatz der Militärgewalt mit dem Ziel der Vertreibung der Palästinenser aus ganz Palästina (Motto: diesmal werden keine halben Sachen mehr gemacht ) zumindest aus Gaza, später auch Cis-Jordanien (Westbank) , d.h. nach den bereits bekannt gewordenen Konzepten:  entweder die Umsiedlung der 2 Millionen Palästinenser in den Norden von Ägypten (Sinai) oder gar in die Vororte von Kairo, wo es Wohnungsleerstände/ Siedlungsebiete geben soll.

Israel wäre bereit, die Kosten in Höhe von bis zu 8 Milliarden  $ zu tragen, was 4000 $ pro Kopf entspräche. Um Ägypten diese Idee 'schmackhaft' zu machen, sollen ihm Schulden (z.B. der Weltbank) in etwa gleicher Höhe erlassen werden durch die internationalen Geldgeber.

Eine dauerhaft territoriale Lösung und einen freien Palästinenserstaat wird es nur geben können, wie es Merkel 2008 schon sagte,  als sie in der Knesset die Teil-Staaträson verkündete : wenn beide Seiten zu Kompromissen bereit sind. Aber dazu braucht es viel Kraft, denn die Kompromisse werden schmerzhafte Zugeständnisse erfordern.

Die Elimination der Hamas jedenfalls ist keine dauerhafte Lösung.
Es müssten noch viele Tausend Zivilisten mehr sterben, ohne Aussicht, dass es danach so etwas wie 'Frieden' geben könnte.

Wir alle wissen nicht, wie es weiter gehen wird, am wenigsten die betroffenen Menschen, die nicht wissen, ob sie, ihre Kinder, ihre Enkel,  morgen noch leben oder unversehrt sein werden .

 
aixois
aixois
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von aixois
als Antwort auf Joggerin vom 05.11.2023, 16:50:15

Die Verbrecher sind aufzuspüren und für immer unschädlich zu machen .

Geschieht das denn nicht schon ?

Oder weiss jemand davon, ob Gefangene gemacht werden und falls ja, was mit ihnen geschieht ? Geiseln ja, aber das waren doch die terroristischen Verbrecher.Wird da jetzt kein Unterscxhied gemacht

Ist unsere zum Vorbild für Andere erhobene, angeblich so hoch entwickelte,  westliche Wertekultur tatsächlich so dünnschalig:   wenn's drauf ankommt, dann gehen die zivilisatorischen Errungenschaften einfach den Bach runter und es heisst : 'Rüber runter' oder an den  nächstbesten Baum geknüpft  ???

Ich hätte nie gedacht, gerade nach unseren geschichtlichen Erfahrungen, wie wenig unsere Verfassungsgrundsätze, unsere universellen Menschenrechte (dazu gehört auch das Verbot willkürlicher Exekutionen )   doch im Bewusstsein verankert sind !
Dass ich da noch auf meine alten Tagen  dazulernen muss, ist alles andere als schön.
 

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