Internationale Politik Krieg in Israel

Rispe
Rispe
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 23.11.2024, 12:15:22

Liebes @Nordlicht,
danke für deine guten Beiträge, ich stimme allem zu.
Und ich sage, gerade wegen unserer Geschichte müssen wir besonders darauf achten, uns nicht mit Waffenlieferungen an einem erneuten Völkermord zu beteiligen. Kein Mensch kann mich davon überzeugen, dass das Aushungern und wahllose Bombardieren von Zivilisten, darunter vor allem viele Kinder, noch etwas mit Verteidigung zu tun hat. Genauso wie mir niemand erzählen kann, dass die Dorfzerstörungen und Vertreibungen im Westjordanland etwas damit zu tun haben. Was das betrifft, so habe ich gerade den Film „No other land“ gesehen, hier ein Hinweis dazu mit Link zum Film: INFORMATIONSBLATT „MASAFER YATTA“
Da hat man die Zerstörungen und die Vertreibungen direkt vor Augen, es ist erschütternd, wenn man u. a. sieht, wie eine Schule zerstört wird, in der noch Kinder sind, die sich gerade noch vor den Panzern und Bulldozern retten können, und wenn man vor Augen hat, dass auf Zivilisten geschossen wird, die selber keine Waffen haben und nur gegen die Zerstörung protestieren (Szenen aus dem Film). Das betrifft jetzt nicht Gaza, aber es passt zu dem Vorgehen und verdeutlicht, dass die israel. Regierung die Palästinenser generell los will.
Dass ausgerechnet Angehörige eines Volks, das selber so viel Mord und Vertreibung am eigenen Leib erfahren hat, solche Verbrechen begehen und eiskalt und völlig ungerührt dabei vorgehen, das ist für mich absolut unbegreiflich.

Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Anna842
als Antwort auf Rispe vom 23.11.2024, 12:55:03
Dein letzter Satz ist echt das Allerletzte.

Was hätten denn die Überlebenden des Holocaust daraus lernen sollen??
Wie man sich mit Gebeten und friedlichen Mitteln der arabischen/
iranischen Übermacht erwehren kann?

Was sie aus der Shoa gelernt haben war: Nie wieder wie Schafe
zur Schlachtbank!!

Das war die Lehre der Jüdinnen/Juden und deren Nachkommen
aus dem Holocaust. Was denn auch sonst.?
Ein sicheres Land ! Das war die Lehre ! Und kaum gegründet,
wurde es von fünf arabischen Staaten angegriffen. !!
Welche Lehre sollten sie denn daraus ziehen ?
Ora et labora??
800.000 Palästinenser wurden von ihrem Stammland vertrieben
und in der Folge ebenso viele Juden aus ihren arabischen
Stammländer.

Wer hat denn z.B. die gesamten 1990er Jahre Israel mit Selbstmord-
attentate überzogen? Und nur zivile Einrichtungen.

Wie bringt man es nur fertig, den komplexesten Konflikt, auf simple
Statement herunterzubrechen: Das ausgerechnet die Juden, deren
Vorfahren den Holocaust erlebt haben, solche Verbrechen begehen
können  und eiskalt und völlig ungerührt dabei vorgehen...

Woher weißt du, dass sie eiskalt und völlig ungerührt dabei vorgehen..?
Du kannst nicht in die Menschen hinein sehen. !

Weit mehr als 50% der Hilfslieferungen hat die Hamas und Co. sofort
einkassiert. Das sei der Grund, warum Kinder, aber keine Hamas-
Kämper verhungert sind.

Im Internet findest du immer, was du gerade brauchst an Infos.

Viele machen Ägypten schwere Vorwürfe, weil die Menschen auf
dem Sinai problemlos hätten versorgt werden können....

Heute ist der Geburtstag von Paul Celan.
Seine Todesfuge mal lesen: " Der Tod ist ein Meister aus Deutschland "

Und wir sind seine Nachkommen. Und es kann uns nichts besseres passieren, als ein von Juden vorgenommener Genozid. ? !

Anna
Nick42
Nick42
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Nick42
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 23.11.2024, 12:15:22

....."muss" man sich mit Waffenlieferungen die Finger schmutzig machen??...

Katja
 
Hallo Katja,
nein, muss man nicht.

Aber ich befürchte, dass deutsche "Freunde Israels" weder die Macht noch den Einfluß haben den israelischen Ministerpräsidenten dazu zu bewegen, dass er diesen Krieg nicht so führt, wie er das tut.

Nick42

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olga64
olga64
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf Rispe vom 23.11.2024, 12:55:03
 
Dass ausgerechnet Angehörige eines Volks, das selber so viel Mord und Vertreibung am eigenen Leib erfahren hat, solche Verbrechen begehen und eiskalt und völlig ungerührt dabei vorgehen, das ist für mich absolut unbegreiflich.
Ist das wirklich so unbegreiflich? Bei dem von Deutschen verursachten, grössten Völkermord der Geschichte wehrten sich die Juden nicht. Sie wurden unter Vorspiegelung falscher Tatsachen in die Gaskammern geführt, wo sie dann jämmerlich verstarben.
Nur der Rauch aus den Krematorien zeigte, dass es diese Menschen überhaupt mal gegeben hat.

Es war und ist seit langem absehbar,dass "sie" dies mit sich nicht mehr machen lassen und sich auch wehren, wenn sie von Terroristen angegriffen werden, bzw. seit Jahrzehnten immer wieder von gewalttätigen Nachbarstaaten usw. in Kriegssituationen geraten. Auch das dürfte ein Grund dafür sein, dass das kleine Israel militärisch so hochgerüstet ist und sich wehrt.

Auch all die Vertreibung der Palästinenser usw. ist letztendlich uns Deutschen zuzuschreiben. Hätten wir diesen weltweiten Völkermord nicht in dieser Perfektion und Grausamkeit betrieben, hätte die internationale Gemeinschaft für die Überlebenden keinen Staat finden müssen, wo sie bis vor einem Jahr noch einen hohen Schutz-Status geniessen konnten.
Viele Juden lebten gut integriert und assimiliert in vielen LÄndern Europas - das alles haben wir beendet und sollten es auch nie vergessen, weil auch wir Angehörige dieses deutschen Volkes sind. Olga
Rispe
Rispe
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von Rispe
als Antwort auf olga64 vom 23.11.2024, 18:57:37
Es war und ist seit langem absehbar,dass "sie" dies mit sich nicht mehr machen lassen und sich auch wehren, wenn sie von Terroristen angegriffen werden, bzw. seit Jahrzehnten immer wieder von gewalttätigen Nachbarstaaten usw. in Kriegssituationen geraten. Auch das dürfte ein Grund dafür sein, dass das kleine Israel militärisch so hochgerüstet ist und sich wehrt.
 

Ich habe nichts von Terroristen geschrieben, sondern von Zivilisten, die nichts mit dem Terrorismus zu tun haben und trotzdem vertrieben werden, weil auf ihrem Land israelische Siedlungen gebaut werden. Und ich stelle mal wieder fest, dass es ganz allgemein eine erschreckende Unkenntnis darüber gibt. Was mich allerdings nicht wundert, weil die Berichterstattung in Deutschland immer sehr einseitig zu Lasten der Palästinenser war, so langsam fängt das an, sich zu bessern.
Das Schlimme ist dann eben, dass man alle Palästinenser mit Terroristen in einen Topf wirft, wie du und Anna das tut.
Ich erlaube mir, davon abzuweichen, weil ich seit Jahren die Berichte von Menschenrechtsorgansisationen kenne, die leider zu wenig in den Medien vorkommen.

Hier noch zwei Links, die wahrscheinlich sowieso wieder nicht gelesen werden, ich setze sie trotzdem ein: Die Realität der Apartheid
Israels Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Gaza

Und das wär’s erst mal wieder dazu von mir.
 
olga64
olga64
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf Rispe vom 23.11.2024, 19:18:51

Ich weiss, Rispe,dass Du eine andere Position vertrittst als ich und sie sei Dir auch sehr gegönnt.

Aber trotzdem wird dadurch die Schuld von uns Deutschen an den Juden und den Massenmorden nicht geringer. Wie man oft von überlbenden, ausgewanderten Juden nach "Palästina" lesen konnte und kann, wären die nie dorthin gezogen, weil es dort zu heiss war, sie einen ungeheuren Aufbau stemmen mussten usw. Aber gerade nach den letzten Jahren der Nazi-Zeit trauten sie verständlicherweise Deutschen nicht mehr und nahmen diese Torturen auf sich.
Es entwickelte sich erst später wieder zugunsten Deutschlands, dass viele auch zurückkamen und ob man es glauben will oder nicht: sie hatten auch grosses Heimweh, auch nach ihrer deutschen Sprache.
Ein sehr gutes Beispiel ist die bewunderungswürdige, sehr alte Dame Friedländer. Diese lebte Jahrzehnte in den USA und kam ebenfalls zurück nach Deutschland. Das ist so wertvoll, weil diese Menschen nach und nach wegsterben und es so wichtig ist,dass sie erzählen, was sie erleben und erleiden mussten.
Olga
 


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Lenova46
Lenova46
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf olga64 vom 24.11.2024, 15:42:10
Ich weiss, Rispe,dass Du eine andere Position vertrittst als ich und sie sei Dir auch sehr gegönnt.

Aber trotzdem wird dadurch die Schuld von uns Deutschen an den Juden und den Massenmorden nicht geringer. Wie man oft von überlbenden, ausgewanderten Juden nach "Palästina" lesen konnte und kann, wären die nie dorthin gezogen, weil es dort zu heiss war, sie einen ungeheuren Aufbau stemmen mussten usw. Aber gerade nach den letzten Jahren der Nazi-Zeit trauten sie verständlicherweise Deutschen nicht mehr und nahmen diese Torturen auf sich.
Es entwickelte sich erst später wieder zugunsten Deutschlands, dass viele auch zurückkamen und ob man es glauben will oder nicht: sie hatten auch grosses Heimweh, auch nach ihrer deutschen Sprache.
Ein sehr gutes Beispiel ist die bewunderungswürdige, sehr alte Dame Friedländer. Diese lebte Jahrzehnte in den USA und kam ebenfalls zurück nach Deutschland. Das ist so wertvoll, weil diese Menschen nach und nach wegsterben und es so wichtig ist,dass sie erzählen, was sie erleben und erleiden mussten.
Olga
 
Mittlerweile lehnt die Mehrheit der Deutschen gegenüber Juden Schuldgefühle ab. Sie können sich nicht mehr damit identifizieren. Es ist eine andere Generation herangewachsen.

Es gibt keine vererbte Schuld.

Lenova

 
Rispe
Rispe
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Rispe
als Antwort auf olga64 vom 24.11.2024, 15:42:10
Ich weiss, Rispe,dass Du eine andere Position vertrittst als ich und sie sei Dir auch sehr gegönnt.

Aber trotzdem wird dadurch die Schuld von uns Deutschen an den Juden und den Massenmorden nicht geringer.
 

Aber Olga! Du wirst mir doch nicht unterstellen wollen, dass ich unsere Schuld irgendwie relativieren oder kleinreden will. Das wäre allerdings der Hammer. Genauso wie es der Hammer wäre, wenn du meinen würdest, ich würde Israel das Existenzrecht absprechen wollen, so ähnlich kommt das bei mir an.
Du kannst mir glauben, dass ich das alles selber weiß, was du hier schreibst und dass ich Frau Friedlaender genauso bewundere wie du. Ich weiß zwar nicht, wie sie über die israel. Politik denkt, bin allerdings davon überzeugt, dass gerade sie, die immer betont „Wir müssen uns als Menschen sehen, nicht als Christen, Juden oder Muslime“, auch nicht einverstanden ist, wenn man Menschen aus ihren Dörfern vertreibt
Gerade kritische und linke Juden sehen das genauso wie ich, mit denen gehe ich konform, nicht aber mit denen, die alles gutheißen, was da passiert, in der Regel sind das die Rechten.
Es ist schon ein starkes Stück, wie ich mich jetzt wieder rechtfertigen muss, nur weil ich auf der Seite der Menschenrechte stehe. Komisch, im Ukraine-Krieg werden die täglich von morgens bis abends heruntergebetet, bei Israel spielen sie auf einmal keine Rolle mehr.
olga64
olga64
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf Rispe vom 24.11.2024, 16:32:16

Come down - liebe Rispe. Ich unterstelle Dir gar nichts, habe nur nochmals meine Position dargestellt, die ich hier einnehme. Also bitte keine neue Problematik aufbauen, die da nicht ist. Olga

olga64
olga64
Mitglied

RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf Lenova46 vom 24.11.2024, 15:58:57
 
Mittlerweile lehnt die Mehrheit der Deutschen gegenüber Juden Schuldgefühle ab. Sie können sich nicht mehr damit identifizieren. Es ist eine andere Generation herangewachsen.

Es gibt keine vererbte Schuld.

Lenova

 
Schuld wird nicht vererbt, aber Verantwortung (sagte schon vor langem Elie Wiesel, Friedensnobelpreisträger und Holocaust-Überlebender.

ABer das was Sie von der "Ablehnung der Mehrheit" schreiben, deutet natürlich darauf hin,dass diese Menschen den einfachsten Weg der Ignoranz wählen, bzw. auch als Kinder vermutlich nur eine dürftige Geschichtserziehung erhielten. Denn es widerspricht ja auch der Tatsache,dass die Besuche der KZ-Überlebenden, die meist in sehr hohem Alter sind, von Jugendlichen in grosser Anzahl aufgenommen und nachgefragt sind.
Aber die Steigerung der rechtspopulistischen Nazi-Parteien im Ansehen der deutschen Menschen deutet natürlich darauf hin, dass diese ihre Meinung - sofern sie jemals eine besessen haben - auch aufgrund der Partei-Doktrin ändern.
ES ist ja auch nicht nur "eine Generation" herangewachsen, sondern fast drei seit Ende des gottlob nicht 1000 Jahre bestandenen Nazitums. Olga

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